Diese Geisteskranken Amis - Erst die Väter dann die Brüder als Missbraucher...
Es gibt auch einvernehmliche Inzestbeziehungen zwischen Geschwistern –
doch sie sind sehr selten. Viel häufiger missbraucht der ältere Bruder die
kleine Schwester. Der amerikanische Experte David Finkelhor schätzt, dass
Geschwisterinzest die häufigste Missbrauchsform noch vor dem Missbrauch der
Tochter durch den Vater ist
)
Frank
mir ist bei der Debatte aufgefallen, dass anscheinend nicht nach Tatsachen und subjektivem Erleben unterschieden wird. Wer einmal einer Gewalttat zum Opfer gefallen ist, kann das nicht "vergessen", ebensowenig wie alle anderen Ereignisse in seinem Leben. "Vergessen" sein wird ein solches Ereignis also niemals. Was passiert ist, ist passiert, und muss als Fakt erst einmal so hingenommen werden.
Mir scheint aber, dass es eher um die Frage nach der Verarbeitungsfähigkeit geht, ob man also dazu verdammt sein muss, wegen einer traumatisierenden Erfahrung auf alle Ewigkeit "anders" zu sein. Sicher neigt der Revoluzzer dazu, dies zu verneinen, vor allem, weil er weiß, dass dies dem Täter auf ewig Macht über das Leben verleiht, die man ihm aber nicht zugestehen will.
Opfer zu sein bedeutet damit, dem Täter die Definitionsmacht über viele Jahre, vielleicht dem Rest des Lebens, einzuräumen. Menschen, die also nur klagen, ohne Bestrebungen aufzuzeigen, sich aus dieser Beziehung zu lösen, bestätigen die Überzeugung, dass das Opfer, einmal markiert, auf immer dem Täter gehört, dass dessen Leben auf immer von dieser Tat geprägt sein wird.
Für andere Opfer, die das so nicht akzeptieren wollen, ist das die Aktualisierung der eigenen Furcht, niemals darüber hinweg zu kommen. Wenn es wen gibt, der nie darüber hinweg kommt, dann kann es auch mich betreffen. Das nervt ja auch, mit klagenden Menschen konfrontiert zu werden, die das eigene Level noch nicht erreicht haben. Vielleicht vergißt man zu gerne, wo man selbst herkommt, möchte sich nicht rückerinnern, dass man selbst mal in der Klagephase war, vielleicht auch nicht den Sirenengesängen anheimfallen, sich in diese Klagephase zurückfallenzulassen, selbst wenn einem danach wäre. Vielleicht kann man sich nur durch Abscheu und Genervtheit davon abhalten, sich dorthin wieder zurückfallen zu lassen?
Und was ist mit den außenstehend Unbetroffenen? Die durch Berichterstattung in Kenntnis gesetzt werden? Sie mögen zunächst angemessen betroffen erscheinen, aber ist es nicht auch entlastend, "Geheilte" anführen zu können, um ein Maß zu haben, wann es denn bitte genug ist?
Insgesamt kommt für mich die Botschaft rüber, dass es zwar schlimme Ereignisse im Leben geben kann, dass man diese doch bitte sehr möglichst abgeklärt zu verbalisieren hat und mit der Verarbeitung dann bitte schön zügig voranmacht, da es dann auch wieder nerven kann, wenn man sich zu sehr in die Opferrolle verstrickt, anstatt danach zu streben, ein möglichst unbeeinträchtigtes Leben zu führen. Verschärft wird das dadurch dann noch, dass selbst Betroffene ungeduldig und wirsch reagieren, wenn das mit der Rekonvaleszenz zu lange dauert.
LF
gesamter Thread:
- Diese Geisteskranken Amis - Erst die Väter dann die Brüder als Missbraucher... -
der_quixote,
01.08.2008, 13:41
- xy -
MrX,
01.08.2008, 14:41
- Entsetzt über diesen nebulösen und daher skandalösen Artikel - Christine, 02.08.2008, 14:24
- Diese Geisteskranken Amis - Erst die Väter dann die Brüder als Missbraucher... -
Lilith,
01.08.2008, 23:35
- Missverständnis - Stranger in a strange World, 02.08.2008, 12:37
- Diese Geisteskranken Amis - Erst die Väter dann die Brüder als Missbraucher... - Garfield, 04.08.2008, 20:13
- xy -
MrX,
01.08.2008, 14:41
)