Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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OT: Das Medienmonopol

Christian2, Tuesday, 29.07.2008, 22:49 (vor 6355 Tagen)

Jeder Zeitungsstand beweist scheinbar die Vielfalt des Medienangebotes, ebenso wie die über 100 Kanäle des modernen Satellitenfernsehens. Und erst das Internet... Für jeden etwas dabei. Jede Meinung vertreten.

Wirklich? Oder ist die Vielfalt tatsächlich nur gut getarnte Gleichschaltung?

Tatsächlich werden die Massenmedien von nur fünf grossen Unternehmen kontrolliert. Seit Herbst 2003 konzentriert sich in den "zivilisierten Nationen" der "internationalen Gemeinschaft", die Kontrolle von Fernsehen, Spielfilme, Bücher, Nachrichten, Radio, Musik, Unterhaltung auf die Hintermänner von (1.) AOL Time Warner, (2.) Viacom, (3.) NBC Universal, (4.) Bertelsmann und (5.) Murdoch/News Corp.. (siehe www.cjr.org (I want media)

Ganze FÜNF Riesen diktieren also, was die Masse denken und wie sich unterhalten darf.

http://www.spezial-reporte.com/html/das_medienmonopol.php

OT: Das Medienmonopol

Conny, NRW, Tuesday, 29.07.2008, 23:32 (vor 6355 Tagen) @ Christian2

Tja, das ist die Machtkonzentration und diese verdanken wir einem Geld, das in die Hände immer weniger Menschen fließt, da es nach ganz oben fließen muß. Das ist den meisten Schreibern hier auch ganz recht so, auch wenn diese Macht auch beim Thema Feminismus gegen ihren Strich geht. Das interessante dabei ist auch, daß diese Monopole von jedem, der Arbeiten geht, auch noch finanziert wird und wenn schon nicht direkt, dann durchaus indirekt.

OT: Das Medienmonopol

Stiller Leser, Wednesday, 30.07.2008, 03:38 (vor 6355 Tagen) @ Conny

Tja, das ist die Machtkonzentration und diese verdanken wir einem Geld, das
in die Hände immer weniger Menschen fließt, da es nach ganz oben fließen
muß.

Ich wäre entäuscht, wenn der jetzt nicht gekommen wäre.

Das ist den meisten Schreibern hier auch ganz recht so, auch wenn

diese Macht auch beim Thema Feminismus gegen ihren Strich geht. Das
interessante dabei ist auch, daß diese Monopole von jedem, der Arbeiten
geht, auch noch finanziert
wird und wenn schon nicht direkt, dann durchaus
indirekt.

Darum hältst du dich da lieber raus, gelle.

SL

OT: Das Medienmonopol

Conny, NRW, Wednesday, 30.07.2008, 04:52 (vor 6355 Tagen) @ Stiller Leser

Das ist den meisten Schreibern hier auch ganz recht so, auch wenn

diese Macht auch beim Thema Feminismus gegen ihren Strich geht. Das
interessante dabei ist auch, daß diese Monopole von jedem, der

Arbeiten

geht, auch noch finanziert[/b] wird und wenn schon nicht direkt, dann

durchaus

indirekt.

Darum hältst du dich da lieber raus, gelle.

Eigentlich schon sehr lange. Denn auch die Arbeit, die ich in den letzten 3 1/2 Jahren gemacht habe, hat hauptsächlich Geld gekostet ;-). Das war einfach ein verbraten von Kapital in der Internetseifenblase. Es war eigentlich haufenweise Arbeit, die wir umsonst machten. Wir hätten mit dem Geld genauso gut in die Südsee fliegen können und dort dann ein Jahr Party machen. Davon hätten wir sicher mehr gehabt als im abgedunkelten Büro zu sitzen und am Rechner Software für den elektronischen Handel zusammenstricken. Mir war schon sehr früh klar, daß das Unternehmen zur Spekulation frei ist. Es haben wenige dabei viel Geld gemacht (dabei denke ich an einen Bussines-Angel) und viele haben dabei wohl auch genug verloren - auch Arbeitskollegen, die für 40 000 DM Aktien gekauft haben und irgendwann waren diese Aktien noch 4000 DM wert.

Daher könnte ich sagen, daß ich schon mehr als ein Jahrzehnt unproduktiv bin. Na ja, den Aktionären habe ich ein paar DM/Euro abgenommen. Aber diese Blasen magst Du ganz sicher, in die man eine Weile das Geld pumpen kann, in denen man Spekulieren kann und die sich dann im Nichts wieder auflösen.

Aber weißt Du, in Aktiengesellschaften gehts um nichts weiteres als um die Spekulation und den kurzzeitigen Gewinn. Langfristig sieht es dort heute nicht gerade gut aus, wenn die Aktien immer dann gut an Wert gewinnen, wenn der Vorstand einen Arbeitsplatzabbau bekannt gibt.

Und weißt Du: Habe ich Arbeit, hat dadurch ein anderer keine mehr, denn durch mich als abhängigen (=süchtig und das soll ja von dahinsiechen kommen) Beschäftigten entsteht kein einziger Arbeitsplatz. Habe ich Arbeit, sind schnell zwei weitere Arbeitslos, die Du über Deine Steuern genauso finanzieren darfst, falls Du nicht selbständig bist und dadurch Deine Steuern auf andere abwälzen kannst.

Na ja, Schlecker hat die Software längere Zeit für ihren Online-Shop eingesetzt, tun sie aber heute, wie ich sehe, auch nicht mehr. DocMorris hat diese Software auch kurz eingesetzt, dann aber gewechselt.

Ich mache nichts weiter wie einer, der Geld investiert und von dessen Rendite lebt: Ich lasse arbeiten. Wobei derjenige, der von seiner Rendite lebt, sicher viel besser lebt als ich, obwohl der ebenfalls nichts tut. Dem einen aber gönnst Du das, obwohl dieser eine auch schmarozt, aber mir nicht. Der eine ist aber scheinbar der Gute und ich der Böse. Ja ja, immer schön Feindbilder generieren.

Du hasts einfach noch nicht kappiert. Lasse mal nicht die Massenmedien vordenken und plappere blos nach sondern schalte mal dein eigenes Hirn ein. Nutze die Zeit, die Du nicht vor irgendwelchem Schund sitzt und denke einfach mal. Bei mir ist seit dem Jahr 2000 die Glotze ganz aus (und auch davor habe ich nicht viel Fern gesehen) und Radio habe ich auch schon lange nicht mehr gehört.

Dieses Geld hat der Teufel gesehen - oder sogar kreiert - und den mag denke ich niemand sehen. Daher sollte man sich wo es geht, von diesem Geld fern halten.

"Diejenigen, die Zinsen verschlingen, sollen nicht anders dastehen als einer, der vom Satan erfasst und zum Wahnsinn getrieben wird" (Koran, Sure 2, Vers 275)

OT: Das Medienmonopol

Michel, Wednesday, 30.07.2008, 17:29 (vor 6354 Tagen) @ Conny

Und weißt Du: Habe ich Arbeit, hat dadurch ein anderer keine mehr, denn
durch mich als abhängigen (=süchtig und das soll ja von dahinsiechen
kommen) Beschäftigten entsteht kein einziger Arbeitsplatz. Habe ich Arbeit,
sind schnell zwei weitere Arbeitslos, die Du über Deine Steuern genauso
finanzieren darfst, falls Du nicht selbständig bist und dadurch Deine
Steuern auf andere abwälzen kannst.

Keine Ahnung welche Jobs du machen könntest, aber eigentlich würdest du doch durch deinen Zuverdienst wieder genau das verkonosomieren, was die beiden anderen irgendwo anderers wieder in Lohn und Brot bringen würde.

OT: Das Medienmonopol

Conny, NRW, Thursday, 31.07.2008, 13:37 (vor 6353 Tagen) @ Michel

Und weißt Du: Habe ich Arbeit, hat dadurch ein anderer keine mehr, denn
durch mich als abhängigen (=süchtig und das soll ja von dahinsiechen
kommen) Beschäftigten entsteht kein einziger Arbeitsplatz. Habe ich

Arbeit,

sind schnell zwei weitere Arbeitslos, die Du über Deine Steuern genauso
finanzieren darfst, falls Du nicht selbständig bist und dadurch Deine
Steuern auf andere abwälzen kannst.


Keine Ahnung welche Jobs du machen könntest, aber eigentlich würdest du
doch durch deinen Zuverdienst wieder genau das verkonosomieren, was die
beiden anderen irgendwo anderers wieder in Lohn und Brot bringen würde.

Ja eben nicht! Denn durch mein Arbeiten wäre kein Euro-Cent mehr im Wirtschaftskreislauf. Wenn dann wirklich eine Person mehr arbeit hat, müssen sich alle mit ein klein wenig weniger zufrieden geben, da es sich für die Geldbesitzer nur in ausnahmefällen lohnt, direkt in die Wirtschafts zu investieren. Die Geldbesitzer spekulieren doch lieber mit ihrem Geld und pumpen es in Blasen. Dadurch kommt aber kein Geld in der Wirtschaft an. In der Wirtschaft fehlt heute einfach die Rendite, denn die, die den Verkauf mit ihrem Geld ankurbeln könnten, haben schon alles (3 Autos und ein Motorad - mehr braucht kein Mensch und auch bei anderen Dingen ist irgendwann mal Schluß) und stecken ihr Geld daher nicht in die Wirtschaft. Ich würde das natürlich wieder ausgeben, aber dadurch ist, wie ich schon schrieb nicht mehr Geld in der Wirtschaft vorhanden. Auch satte Lohnerhöhungen bringen dabei nichts, denn diese Sorgen nur für eine höhere Inflation und mehr kaufen kann man dann mit seinem Geld auch nicht.

Blasen in den Kapitalmärkten entstehen daher zu einem Zeitpunkt, zu dem es schon eine Schieflage im Finanzsystem gibt und diese Schieflage läßt sich in einem Finanzsystem wie dem unsrigen nicht verhindern. Die Geldmenge erweitert sich eben explosionsartig.

Du siehst, daß durch meine Arbeit keine weitere entstehen kann. Man muß nur weit genug denken. Geld ist eben der zentrale Bestandteil einer stark arbeitsteiligen Gesellschaft und das kann ich durch meine Arbeit nicht verändern. Die einzige Möglichkeit, die ich hätte, jemand anderen, der heute auch arbeitslos ist, zu beschäftigen, wäre der Naturaltausch oder eben eine Komplementärwährung, die zusätzliches tauschen von Leistungen ermöglicht.

Es ist sicher so, daß fast jeder Arbeitslose auch etwas Sinnvolles tun könnte und wenn ich beispielsweise einem anderen seinen rechner repariere und ich von ihm im Gegenzug eine andere Leistung bekomme, die ich auch brauchen kann, geht das schon mal ganz ohne Geld. Jeder hat durch den anderen einen Mehrwert bekommen. Leider kann das eben nur die Ausnahme sein. Meistens ist es doch so, daß man jemandem etwas macht, von demjenigen direkt aber keine Leistung brauchen kann, aber die eines anderen, der vielleicht die Leistung dessjenigen brauchen kann, für den ich etwas machte. Dafür braucht man dann aber ein Tauschmedium. Da vom Euro nicht genug vorhanden ist - sonst hätten wir diese Arbeitslosigkeit nicht - stockt einfach der Leistungsaustausch.

Das Mediengeschäft

Borat Sagdijev, Wednesday, 30.07.2008, 00:19 (vor 6355 Tagen) @ Christian2

- Gekauft wird was gefällt
- Harte Realität gefällt selten
- Lernen ist anstrengend

Der Fehler liegt nicht bei den Medienkonzernen denn das sind Wenige und Austauschbare. Wären es andere würden diese den gleichen Markt bedienen.
Der Fehler liegt bei den Massen, die es kaufen.

Oder denkst du an ein "besseres" von der Allgemeinheit finanziertes Pflichtmedium?

Viele kämpfen mit der Durchschnittlichkeit, ich kämpfe dagegen.

Das Mediengeschäft

Garfield, Wednesday, 30.07.2008, 13:19 (vor 6354 Tagen) @ Borat Sagdijev

Hallo Borat!

Natürlich müssen die großen Medienkonzerne der Masse auch entgegen kommen, damit ihre Produkte weiterhin von diesen Massen konsumiert werden. Sie tun das aber nur, soweit ihnen selbst das nicht schadet.

Ein Beispiel:

Die "BILD"-Zeitung biedert sich gern bei den Lesern an, indem sie Mißstände in der Politik oder auch mal in der Wirtschaft anprangert. Als beispielsweise der Energieausweis angekündigt wurde, veröffentlichte "BILD" dazu einen Artikel mit der Überschrift "Neue Abzocke!".

Es werden aber keineswegs alle Mißstände von "BILD" angeprangert. Als z.B. die Preise für Milchprodukte und andere Lebensmittel deutlich angehoben wurden, bezeichnete "BILD" das plötzlich nicht als Abzocke, sondern veröffentlichte auf einmal einen Artikel, in dem behauptet wurde, daß alle Firmen, die sich mit Produktion oder Verkauf von Lebensmitteln befassen, seit Jahren nur Verluste einfahren würden und daß die Preiserhöhungen gerade mal reichen, um die Verluste zu vermeiden. Gewinn würde ja niemand damit machen. Kurz und gut: Die Lebensmittel-Produzenten und -Händler wurden als wohltätige Samariter dargestellt, die schon seit Jahren draufzahlen, um die Bevölkerung selbstlos mit preisgünstigen Lebensmitteln zu versorgen. Dieser Artikel war den "BILD"-Machern wichtig genug, um ihn auch kostenlos auf der "BILD"-Seite im Internet zu zeigen.

Das Problem besteht heute nicht nur darin, daß die großen Medienmacher gekauft werden. Es besteht viel mehr darin, daß sie selbst ja auch noch in diversen anderen Branchen Geld investiert haben und deshalb ihre Macht über die öffentliche Meinung gern auch mal dafür ausnutzen, um sich in ihren anderen Geschäftsbereichen profitablere Bedingungen zu schaffen.

Freundliche Grüße
von Garfield

OT: Das Medienmonopol

Zeitgenosse, Wednesday, 30.07.2008, 01:15 (vor 6355 Tagen) @ Christian2

Heute leben wir so widerstandslos unter der Wirkung dieser geistigen Artillerie, daß kaum jemand den inneren Abstand gewinnt, um sich das Ungeheuerliche dieses Schauspiels klarzumachen. Der Wille zur Macht in rein demokratischer Verkleidung hat sein Meisterstück darin vollendet, daß dem Freiheitsgefühl der Objekte mit der vollkommensten Knechtung, die es je gegeben hat, sogar noch geschmeichelt wird. Der liberale Bürgersinn ist stolz auf die Abschaffung der Zensur, der letzten Schranke, während der Diktator der Presse die Sklavenschar seiner Leser unter der Peitsche seiner Leitartikel, Telegramme und Illustrationen hält. (...) Was ist Wahrheit? Für die Menge das, was man ständig liest und hört. Mag ein armer Tropf irgendwo sitzen und Gründe sammeln, um 'die Wahrheit' festzustellen - es bleibt seine Wahrheit. Die andere, die öffentliche des Augenblickes, auf die es in der Tatsachenwelt der Wirkungen und Erfolge allein ankommt, ist heute ein Produkt der Presse. Was sie will, ist wahr. Ihre Befehlshaber erzeugen, verwandeln, vertauschen Wahrheit. Drei Wochen Pressearbeit, und alle Welt hat die Wahrheit erkannt. Ihre Gründe sind solange unwiderleglich, solange Geld vorhanden ist, um sie zu wiederholen. (...) Ihre Gründe sind widerlegt, sobald die größere Geldmacht sich bei den Gegengründen befindet und sie noch häufiger vor aller Ohren und Augen bringt. Im demselben Augenblick dreht sich die Magnetnadel der öffentlichen Meinung nach dem stärksten Pol. (...) Man ist plötzlich aus einem Irrtum erwacht. (...) Dem Idealisten der frühen Demokratie erschien sie [die Pressefreiheit, P.H.] als Aufklärung ohne Hintergedanken, und heute gibt es hier und da Schwachköpfe, die sich am Gedanken der Pressefreiheit begeistern, aber gerade damit haben die kommenden Cäsaren der Weltpresse freie Bahn. Wer lesen gelernt hat, verfällt ihrer Macht, und aus der ertäumten Selbstbestimmung wird die späte Demokratie zu einem radikalen Bestimmtwerden der Völker...

Man bekämpft sich heute, indem man sich die Waffen entreißt. In den naiven Anfängen der Zeitungsmacht wurde sie durch Zensurverbote geschädigt, mit denen die Vertreter der Tradition sich wehrten, und das Bürgertum schrie auf, die Freiheit des Geistes sei in Gefahr. Jetzt zieht die Menge ruhig ihres Weges; sie hat diese Freiheit endgültig erobert, aber im Hintergrunde bekämpfen sich ungesehen neue Mächte, indem sie die Presse kaufen. (...) Eine furchtbarere Satire auf die Gedankenfreiheit gibt es nicht. Einst durfte man nicht wagen, frei zu denken; jetzt darf man es, aber man kann es nicht mehr. Man will nur noch denken, was man wollen soll, und eben das empfindet man als seine Freiheit.

Und die andere Seite dieser späten Freiheit: es ist jedem erlaubt, zu sagen, was er will; aber es steht der Presse frei, davon Kenntnis zu nehmen oder nicht. Sie kann jede 'Wahrheit' zu Tode verurteilen, indem sie ihre Vermittlung an die Welt nicht übernimmt, eine furchtbare Zensur des Schweigens, die um so allmächtiger ist, als die Sklavenmasse der Zeitungsleser ihr Vorhandensein gar nicht bemerkt.(...) An Stelle der Scheiterhaufen tritt das große Schweigen. (...) Man sucht durch Geld Leserscharen und ganze Völker der feindlichen Hörigkeit zu entreißen und unter eigene Gedankenzucht zu bringen. (...) Man braucht nicht mehr, wie die Fürsten des Barock, die Untertanen zum Waffendienst zu verpflichten. Man peitscht ihre Gedanken auf, durch Artikel, Telegramme, Bilder bis sie Waffen fordern und ihre Führer zu einem Kampfe zwingen, zu dem sie gezwungen werden wollten. Das ist das Ende der Demokratie.
(Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes, 1917)

Gruß

Zeitgenosse

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