Frauenhäuser: Zweifelhafte Staatsfinanzierung - von Arne Hoffmann
Eine sexistische Perspektive führt zu Täter- statt Opferschutz
Als ich es zum ersten Mal sah, glaubte ich einen Moment lang, ein Vorzeichen der Apokalypse vor mir zu haben. Auch wenn sich diese Befürchtung bald legte, ein kaum fassbares Wunder blieb es doch: Die normalerweise stramm feministisch ausgerichtete Nachrichten-Plattform Spiegel-Online hatte sich mit dem Thema "Häusliche Gewalt gegen Männer" beschäftigt.
"Sie werden geschlagen und wehren sich nicht" hieß es in dem Anreißer des Artikels. "Sie werden gedemütigt und reden nicht darüber: Für Männer, die Opfer von häuslicher Gewalt sind, gibt es in Deutschland kaum Zufluchtsorte. Ein gemeinnütziger Verein aus Oldenburg bietet ihnen Unterschlupf." Vorgestellt wurde sodann das derzeit einzige in Deutschland existierende "Männernhaus" (ein anderes befand sich für ein paar Jahre in Berlin).
Und noch eine absolute Ausnahmeerscheinung fiel in dem Artikel auf: Die Journalistin von Spiegel-Online, Sonja Vucovic, kritisierte in ihrem Beitrag zwar nicht direkt, aber immerhin implizit sogar die einseitige Politik unseres Frauenministeriums: "1976 eröffnete das erste Frauenhaus - inzwischen sind es mehr als 400 bundesweit. Sie alle werden staatlich gefördert und für die Gesellschaft ist der Schutz von Frauen vor häuslicher Gewalt durch die Solidargemeinschaft längst selbstverständlich. Aber ein 'Männerhaus' fördern? So etwas sei 'angesichts endlicher Haushaltsmittel nicht gerechtfertigt', erklärt Andreas Aumann, Pressereferent im Bundesfamilienministerium."
Weiter gehts hier: http://www.ef-magazin.de/2008/07/26/470-frauenhaeuser-zweifelhafte-staatsfinanzierung
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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein