Gendermainstream in Forschung und Entwicklung
http://de.youtube.com/watch?v=jDRfmuN1kQo
Zitat:
Stenograpisches Protokoll des Parlaments (geniale Meldungen aus Richtung der Abgeordnetenbänke):
Abgeordneter Dipl.-Ing., MAS Karlheinz Klement (FPÖ): Frau Präsidentin! Herr Minister! Frau Staatssekretärin! Der Bericht geht auf wesentliche Dinge ein. Er geht darauf ein, dass wir Forschung und Entwicklung brauchen. Warum? -- In Österreich haben wir nicht diese großen Ressourcen an Rohstoffen, dass wir Massenproduktion machen können. Wir haben keine großen Ressourcen, um riesengroße landwirtschaftliche Betriebe führen zu können. Wir haben keine großen Bergbauressourcen. Unsere Ressource heißt Wissen. Wir müssen zusehen, dass wir im Bereich Forschung und Entwicklung wirklich Weltklasse werden -- vor allem im Kampf mit den großen aufstrebenden Ländern wie China, Indien und so weiter, die auch im Bereich Forschung und Entwicklung schon ein riesengroßes Potential aufweisen.
Verwunderlich ist aber -- damit gehe ich auf meine Vorrednerin ein --, dass in diesem Bericht von fünf Kapiteln ein ganzes Kapitel für Frauen in Forschung, Entwicklung und Innovation gewidmet ist. Die Frage ist zu stellen: Glauben wir wirklich, dass in Österreich mehr Innovation und Forschung mit künstlich herbeigeführten Quoten erreicht werden kann und dass wir dadurch Qualität steigern können? Ich glaube es nicht.
(Abg. Sburny: Warum überrascht uns das nicht?)
Ich sehe, in diesem Bericht wird auch FEMtech von fForte erwähnt. Ich zitiere von der Homepage dieser fForte: „Die derzeit vorherrschende männliche Forschungskultur entwickelt Mechanismen der Ausgrenzung gegenüber Frauen. Diese Dominanz wirkt sich bei der Rekrutierung von wissenschaftlichem Personal aus."
Das ist sehr interessant. Gehen die davon aus, dass jetzt Mathematik, Physik, Chemie plötzlich nur mehr männlich sind? Gibt es überhaupt Geschlecht bei Physik, Mathematik, Chemie? Gibt es bald einmal ein Gendergesetz von Pythagoras? Oder gibt es extra ein archimedisches Prinzip für Frauen?
(Abg. Öllinger: Sie haben schon ein Problem mit Frauen!)
Oder sprechen Sie Forschern ab, dass sie offen bestellen können, wenn sie Personal brauchen? Ich glaube, da sind wir völlig auf dem falschen Weg.
(Abg. Pfeffer: Sind Sie Frauenhasser?)
Etwas ist auch zu sagen, das ist ganz klar -- die ehemalige Frauenministerin wird besonders gerne zuhören --: Wir haben keine Geschlechterapartheid an den Universitäten. Ich habe noch nie Bänke gesehen auf den Unis, wo drauf steht: Nur für Männer. Also ich kenne das nicht.
(Abg. Öllinger: Das ist aber schon ziemlich primitiv!)
Ich kenne auch keine Zulassungskriterien, die Frauen von der Forschung ausschließen. Wer Technik studieren will, der kann das, egal ob er Mann oder Frau ist. Ich sehe also hier keine Behinderungen für Frauen, außer Sie wollen wirklich Quantenphysiker oder Techniker, Montanisten mit Quoten bestellen. Gut, dann müssen wir überlegen, ob wir Universitäten zu linksfeministischen Genderzentralen machen. Das kann ja auch sein.
(Abg. Öllinger: Ist schon notiert!)
Aber ich glaube, das ist der falsche Weg, um die Verbesserungen auf den Unis herbeizuführen.
(Abg. Öllinger: Kommt schon ins Programm!)
Wenn wir von Förderungen sprechen, Frau Sburny, dann sage ich: Wir wissen, dass gerade im Bereich der Frauen riesige Gelder zur Verfügung stehen. „Laura Bassi Centres of Expertise" bekommen 320 000 € Förderung pro Verein! Es gibt für FEMtech 400 000 € und für FEMtech Karriere „neu" 50 000 € -- alles verdoppelt!
Ich sage Ihnen, das führt nicht zur Verbesserung unserer Universitäten, der Forschung und Entwicklung. Wir brauchen eine geschlechtsneutrale Förderung. Wir brauchen Begabtenförderung und keine künstlichen Quoten, die der Wissenschaft in Österreich sicher nicht helfen. (Beifall bei der FPÖ
21.18
OTS Pressemeldung: http://www.ots.at/presseaussendung.php?schluessel=OTS_20080710_OTS0214