Ritter ohne Pferd
Das BMI hat einen Fragenkatalog zum Einbürgerungstest veröffentlicht, der von vorne bis hinten in „ungerechter Sprache“ geschrieben ist!
Was für ein Affront gegen den verkündeten Zeitgeist und dann noch von einem Bundesministerium, wenn in den Paarformulierungen die Männer vor den Frauen angesprochen werden.
„So machen z.B. Politiker wie Politikerinnen den Eindruck, daß sie lieber auf der Stelle zurücktreten würden, anstatt in ihren Reden auch mal von "Bürgern und Bürgerinnen" zu sprechen“, schreibt Michail A. Xenos, Der Maskulist, auf seiner Seite http://www.maskulist.de/Begriffe2.htm
und weiter:
„Der Anspruch aber, der sich in diesen äußert und der, wo nicht die Eliminierung, so doch die Zweitstellung des Maskulinen in jedem Falle fordert, existiert weiter und stellt sich uns als die dritte Ph(r)ase der feministischen Sprachgestaltung, die 'gerechte Sprache' vor. Wie es Feministinnen formulieren: "Während geschlechtsneutrale Sprache beide, männliche und weibliche Formen, beinhaltet und somit also auch Frauen sprachlich einschließt, legt 'gerechte' Sprache noch mehr Betonung auf das Femininum, das explizit aufgeführt wird."
Das "noch mehr Betonung" bezieht sich auf den unbedingten Vorrang des Weiblichen in jeder Äußerung. Auf der gleichen Internetseite, auf welcher sich das vorige Zitat befindet und die sich "Frauen- und Lesbenpolitisches" nennt (und nicht nur dort), finden wir die relevanten Ratschläge, die zur Durchsetzung einer "gerechten Frauensprache" praktiziert werden sollen. Unter anderem lesen wir dort: "Verwende das Titanic-Prinzip: nenne Frauen und Kinder zuerst."
Das „Titanic-Prinzip“ soll also nach frauen- u. lesbenpolitischen Vorstellungen Bestandteil einer geschlechtergerechten Sprache sein. Soll heißen – nachempfunden dem Schiffsuntergangs-Motto "Frauen und Kinder zuerst" –, dass in Aufzählungen die weiblichen Formen immer zuerst genannt werden. Und das nicht nur aus Höflichkeit, sondern vor allem, um sie besser sichtbar zu machen und besonders zu betonen, wie es heißt.
Dazu Michail (a.a.O.) weiter:
„Daß sich uns hier eine 'Gerechtigkeit' auftut, die für ein Recht auf Vorrecht und so für Unrecht, das sie "gerecht" nennt, plädiert, wird als feministisches Prinzip den Leser dieser Seiten nicht mehr überraschen können. So weit haben wir bisher den neueren Feminismus gut beschrieben. Auch wird uns weder die makabre Geschmacklosigkeit schockieren, mit welcher hier die Assoziation weiblichen Vorrechts in der Sprache mit einem Ereignis (Titanic-Untergang) in Parallele gesetzt wird, das einst Männern einen unschönen und unschuldigen Tod zugunsten von Frauen bescherte, noch die Konsequenz der Verfolgung des Maskulinen bis hinter das Neutrum ("nenne Frauen und Kinder zuerst") beeindrucken.“
Und so hört spätestens an dieser Stelle der Spaß auf:
Nicht Frauen und Kinder, sondern Frauen und Mädchen - also keine Jungen, sind gemeint! Die Wertigkeitsreihenfolge der „Damen“ lautet demnach: Frau – Mädchen – Junge – Mann und das generell - jetzt und immer und überall!
Der skrupellose Missbrauch des Begriffs „Titanic-Prinzip“, entlarvt die intellektuelle und moralische Notlage der Benutzerinnen, die hemmungslos 1500 tote Männer für ihre zweifelhaften Zwecke instrumentalisieren und ihnen ihre kleine, fiese Ideologie ins nasse Grab hinterher werfen.
Es soll Menschen geben, denen sich auch heute noch die Kehle zuschnürt, wenn sie anhand lächerlicher Filmchen oder frauen- u. lesbenpolitischer Dreistigkeiten an den Tod der Titanic-Opfer erinnert werden. Hier mussten junge Männer, die ihr Leben noch vor sich hatten, einen fürchterlichen Tod sterben, damit alte Frauen überleben. Geht es eigentlich noch perverser? Hätte der Befehl des Kapitäns nicht „Jugend zuerst“ lauten müssen?
Michail (a.a.O.) weiter:
„Es lohnt sich aber festzuhalten, daß es sich beim "Titanic-Prinzip", welches sich auf den Vorrang der Rettung weiblichen Lebens in Katastrophenfällen bezieht, wie auch bei all den Umgangsformen, die ein Verhalten nach dem Prinzip 'Ladys first' fordern, nicht um Errungenschaften des Feminismus handelt! Was solche Prinzipien ersann und durchsetzte, war der maskuline Anspruch auf Verantwortlichkeit und Größe, die sich in der Zurückstellung der eigenen Person bis zur Selbstlosigkeit gegenüber dem Schwächeren äußern sollte; dazu gesellte sich in Rettungsfällen der Gedanke an die Sicherung der Nachkommenschaft. Letzteres mag bei den heutigen Bevölkerungsverhältnissen nicht mehr von Belang sein. In jedem Fall haben wir aber hier eine Gesinnung, die man nicht anderes als edel bezeichnen kann.“
Hier kann dem Verfasser nicht mehr gefolgt werden. Ist es denn nicht genau dieser Marien-, Mutter- u. Frauenkult der als Rudiment von „edler Ritterlichkeit“ aus dumpfen mittelalterlichen Zeiten zu uns herüber wabert, und der die Verhaltensansprüche von Frauen („Lady‘s first“) zum Nachteil von Jungen und Männern produziert.
Ist es nicht diese in „gleichberechtigten“ Zeiten durch nichts Vernünftiges zu rechtfertigende „ritterliche“ Agonie gegenüber Weibern, Feministinnen genannt, die unter dem Label „Gleichstellung“ maßlose Privilegien einfordert und sie groteskerweise auch mit Hilfe ihrer Kavaliere durchsetzen können. Was soll an einer solchen Haltung „edel“ sein?
Mir fallen dafür ganz andere Worte ein. Gleichwohl entsteht durch die Vermittlung solch bekloppter Verhaltensideale durch Mütter und eine Armada an Erzieherinnen und Lehrerinnen, dieser kleine Kavaliersidiot.
Oft geprägt von unbewältigten Mutterkomplexen und rund um die Uhr von den Medien mit Traumfrau-Visionen zugedröhnt, präsentiert sich später dann der Gentleman, der den Damen die Tür aufhält und im Restaurant der Allerwertesten des Stuhl unter Denselbigen schiebt, der sich nicht nur auf der Titanic am Tisch als Letzter bedienen lässt und der demzufolge auch als Letzter von Bord darf, wenn der Kahn kentert, den man wie einen Ochsen „mustern“ und in den Schützengraben stecken kann, worauf er dann den Rest seines Lebens „wehrüberwacht“ wird, der bei der Scheidung und Trennung beschissen wird, dem die Kinder vorenthalten werden und von dem last but not least erwartet wird, dass er sich in den gefährlichen und in den Knochenjobs klaglos die Gesundheit und die Lebenserwartung ruiniert.
Dazu weiter hier (Damit es nicht zu lang wird, verlinke ich mich ausnahmsweise):
http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=17840
Nein, nein, das mag in einem mittelalterlichen Sinne gedacht, d.h. oben vom Pferd herab, edel oder ritterlich sein, de facto ist es heutzutage schlicht bescheuert, und keiner dieser Ritter ohne Pferd sollte sich beklagen, wenn die ihn Ideologie irgendwo und irgendwann einholt – so oder so.
antikonventionell – roger
fight sexism – fuck 12a GG