Nicht ganz OT: Mit dem Vorbild Amerika gegen Jugendgewalt
In der Zeit.
Auszüge:
Unter schwarzen Heranwachsenden grassierte die Gangster-Rap- und Bling-Kultur, in der Schule zu lernen wird verachtet. Gangs liefern der extrem hohen und weiter wachsenden Zahl von Jungen, die ohne Väter aufwachsen, den Ersatz für die fehlenden männliche Vorbilder.
Inzwischen ist dieses Phänomen nicht länger mehr auf ethnische Minoritäten beschränkt. Dafür hat eine wohlmeinende, sich nun aber als gravierender Irrtum erweisende sozialpolitische Weichenstellung gesorgt. Sie hat das Anschwellen der Zahl junger Wohlfahrtsmütter verursacht, die oft selbst in Verhältnissen groß wurden, in denen morgens niemand zur Arbeit ging und das Geld vom Staat kam.
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New Labour hatte vor 11 Jahren eine neue Politik versprochen. Doch Ansätze, etwa die Kürzung der Sozialgelder für alleinstehende Mütter, blieben nach Protesten stecken. Die steuerliche Gesetzgebung wie die Struktur der Sozialhilfe benachteiligt Paare, die, ob verheiratet oder nicht, zusammenbleiben wollen.
Dabei ist statistisch eindeutig belegt, dass Kinder aus Einelternhaushalten ein tristeres Leben erwartet als Kinder, die mit zwei Eltern aufwachsen: Sie haben eine schlechtere Ausbildung, sind eher arbeitslos, arm, krank, werden häufiger straffällig, landen im Gefängnis, werden häufiger missbraucht und misshandelt, verfallen in größerer Zahl Drogen und Alkohol und werden überprozentual oft Opfer von Gewalttaten.