Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Was sind eigentlich Hausmänner?

Rüdiger, Friday, 04.07.2008, 21:11 (vor 6380 Tagen) @ Rainer

Oha, sollte es jetzt analog zu den früher existierenden frustrierten
Ehefauen nun etwa frustrierte Hausmänner geben?


Was sind eigentlich Hausmänner?

Wenn damit Männer gemeint sind, die mehr zu Hause sind als auf Maloche,
dann bin ich auch ein Hausmann. Wie man frustriert sein kann, wenn man
wenig zu arbeiten hat, entzieht sich meinem Verständnis.

Erstens bedeutet "zu Hause zu sein" nicht unbedingt, wenig zu arbeiten zu haben; frag mal eine Hausfrau und Mutter von sechs Kindern oder so, ob sie zu wenig zu tun habe. Die wird Dir mit der Bratpfanne eins über den Kopf geben ...

Zweitens hat das Frustriertsein ja auch mit der Sinnhaftigkeit der Arbeit zu tun. Viele öde Arbeiten frustrieren, sei es nun Staubsaugen und Spülen oder immer die gleichen Handgriffe am Fließband zu tun oder im Supermarkt an der Kasse zu sitzen. Mit dem Geld, das man dafür kriegt oder nicht kriegt, hat das nur bedingt zu tun. Aber wer an seinem Beruf Freude hat, der wird sich vielleicht sogar danach sehnen, mehr arbeiten zu können. Mancher, der Freude an seinem Job hat und sich mit 65 noch frisch fühlte, bedauerte ja sogar die Verrentung und fiel danach in ein Loch. "Pensionsschock" nennt man das meines Wissens. An dieser plötzlichen Sinnleere des Lebens, am Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden, "ausgemustert" zu sein, kann man sogar sterben, und dieses Gefühl wird um so größer sein, je mehr man sich mit seiner Arbeit identifizierte. In der Arbeit AUCH Lebenssinn sehen zu könnnen (wenn es ein schöner Job ist), ist keine Erfindung des Feminismus, wie einer hier weiter unten meint. Im Gegenteil, solche männlichen Genies wie Michelangelo oder Shakespeare betrachteten ihre (gewiß anstrengende) Arbeit sicher nicht als öde Maloche, sonst hätten sie nicht geschaffen, was sie geschaffen haben. Sich so mit seiner Arbeit zu identifizieren ist ausgesprochen männlich, nicht feministisch.

Gruß, Rüdiger


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