Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Bedenklicher Rollentausch

Bill, Thursday, 03.07.2008, 16:53 (vor 6381 Tagen)

Wird Zeit, dass die Schule wieder anfängt", pflegte meine liebe Mutter immer zu sagen, wenn während der Schulferien - sie war Lehrerin - ihre fünf halbwüchsigen Söhne zu sehr nervten. Der Stoßseufzer kommt mir derzeit in den Sinn, allerdings in anderem Zusammenhang. Da macht man und tut man, kutschiert die Kinder durch die Gegend. Gottlob hat sich die kleine Johanna inzwischen an die Krippe gewöhnt. Man bügelt, wäscht die Wäsche - von mir aus auch getrennt nach bunt und dunkelbunt. Selbst Wohnzimmer und Bad habe ich während meiner zwei Monate Elternzeit schon geschrubbt - klaglos. Als Junggeselle habe ich so viel in sechs Monaten nicht geputzt. Und was ist der Lohn: Mäkeleien.

http://www.faz.net/s/RubC43EEA6BF57E4A09925C1D802785495A/Doc~EA9944967405540BEA5141F58ACB7695B~ATpl~Ecommon~Scontent....

Rollentausch macht nachdenklich!

Aura, Thursday, 03.07.2008, 23:32 (vor 6381 Tagen) @ Bill

Oha, sollte es jetzt analog zu den früher existierenden frustrierten Ehefauen nun etwa frustrierte Hausmänner geben?

Also in meinem Bekanntenkreis kannte ich einen Hausmann, der voll in seiner Rolle aufging, es war eine sogenannte Patchworkfamilie,äußerst kompliziert und verwickelt,er war gelernter Sozialarbeiter und hat sich in Kindergarten und Schule als Elternbeirat engagiert eingebracht,seine Patchworkfamilie gemanagt, das war sicherlich ein sehr wertvoller Ausgleich zum öden Haushalt, den er ja nebenbei auch noch bewältigen musste und der ihm offensichtlich keine so große Befriedigung verschaffte...

Rollentausch macht nachdenklich!

Aura, Thursday, 03.07.2008, 23:38 (vor 6381 Tagen) @ Aura

Oha, sollte es jetzt analog zu den früher existierenden frustrierten
Ehefauen nun etwa frustrierte Hausmänner geben?

Also in meinem Bekanntenkreis kannte ich einen Hausmann, der voll in
seiner Rolle aufging, es war eine sogenannte Patchworkfamilie,äußerst
kompliziert und verwickelt,er war gelernter Sozialarbeiter und hat sich in
Kindergarten und Schule als Elternbeirat engagiert eingebracht,seine
Patchworkfamilie gemanagt, das war sicherlich ein sehr wertvoller Ausgleich
zum öden Haushalt, den er ja nebenbei auch noch bewältigen musste und der
ihm offensichtlich keine so große Befriedigung verschaffte...

Allerdings war besagter Hausmann gleichzeitg Besitzer des Hauses, in dem er und andere Mieter wohnten, ich glaube diese finanzielle Unabhängigkeit vom Einkommen seiner Frau hat ihm auch ein gewisses Selbstbewusstsein verschafft.

Was sind eigentlich Hausmänner?

Rainer ⌂, Friday, 04.07.2008, 00:19 (vor 6381 Tagen) @ Aura

Oha, sollte es jetzt analog zu den früher existierenden frustrierten
Ehefauen nun etwa frustrierte Hausmänner geben?

Was sind eigentlich Hausmänner?

Wenn damit Männer gemeint sind, die mehr zu Hause sind als auf Maloche, dann bin ich auch ein Hausmann. Wie man frustriert sein kann, wenn man wenig zu arbeiten hat, entzieht sich meinem Verständnis.

Rainer

--
[image]
Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

Was sind eigentlich Hausmänner?

Aura, Friday, 04.07.2008, 00:59 (vor 6381 Tagen) @ Rainer

Oha, sollte es jetzt analog zu den früher existierenden frustrierten
Ehefauen nun etwa frustrierte Hausmänner geben?


Was sind eigentlich Hausmänner?

Wenn damit Männer gemeint sind, die mehr zu Hause sind als auf Maloche,
dann bin ich auch ein Hausmann. Wie man frustriert sein kann, wenn man
wenig zu arbeiten hat, entzieht sich meinem Verständnis.

Rainer

Ja, *lach* es gibt natürlich immer Spezies unter uns Menschen,die keinen Finger rühren, sobald sie sich nicht mehr in einem außerfamiliären Arbeitsprozess befinden.
Die genießen ihr Dasein nach dem Motto:
Wer Arbeit kennt und nach ihr rennt und sich nicht drückt, der ist verrückt!

Ja, ja, solche solls auch geben...

Was sind eigentlich Hausmänner?

Aura, Friday, 04.07.2008, 01:04 (vor 6381 Tagen) @ Aura

.. und wenn man sich daran erinnert wie die Vor-Wende-DDR ausgesehen hat, dann fragt man sich auch, was denn da wohl für Menschen gelebt haben dort, also was deren Arbeitsmotivation anging, meine ich...

War das jetzt böse?

Hausmann - hier ist einer

Peaceful Warrior ⌂, Friday, 04.07.2008, 01:18 (vor 6381 Tagen) @ Aura

Oha, sollte es jetzt analog zu den früher existierenden frustrierten
Ehefauen nun etwa frustrierte Hausmänner geben?

Also in meinem Bekanntenkreis kannte ich einen Hausmann, der voll in
seiner Rolle aufging, es war eine sogenannte Patchworkfamilie,äußerst
kompliziert und verwickelt,er war gelernter Sozialarbeiter und hat sich in
Kindergarten und Schule als Elternbeirat engagiert eingebracht,seine
Patchworkfamilie gemanagt, das war sicherlich ein sehr wertvoller Ausgleich
zum öden Haushalt, den er ja nebenbei auch noch bewältigen musste und der
ihm offensichtlich keine so große Befriedigung verschaffte...

Warum bin ich nach 20 Jahren Berufstätigkeit Hausmann geworden ??

- keinen Bock mehr auf meinen hirnlosen Bürojob (Bürokaufmann) gehabt

- die schönste und sinnvollste Arbeit überhaupt: Meine Kinder betreuen (und es sind MEINE....... denn es gibt ja heimliche DNA Tests :-)

- selbstbestimmt den ganzen Tag ohne Mobbing und Chef (z.B. bis 10 schlafen)

- ganztags draußen in der Natur (während die Spül- und Waschmaschine, Trockner usw. meine "Arbeit macht"

- Zeit gehabt für ein Fernstudium und allgemeine autodidaktische Bildung

- im Trennungsfalle nicht so leicht entsorgbar

- eine Ehefrau die doppelt soviel verdient wie ich in meinem alten Job

--
In the name of the Father.

Du bist ein Glückskind

Peter @, Friday, 04.07.2008, 01:37 (vor 6381 Tagen) @ Peaceful Warrior

- eine Ehefrau die doppelt soviel verdient wie ich in meinem alten Job

Normalerweise meiden Frauen solche Konstellationen ja wie der Teufel das Weihwasser.

Aber schön zu lesen, dass Du da eine Ausnahmefrau gefunden und gebunden hast. Glückwunsch ;-)

Hausmann - hier ist einer

Aura, Friday, 04.07.2008, 03:02 (vor 6381 Tagen) @ Peaceful Warrior


- eine Ehefrau die doppelt soviel verdient wie ich in meinem alten Job

Du bist wirklich ein Glückspilz, und zwar nicht nur weil du diese Frau gefunden hast, sondern weil die Natur dich mit soviel natürlichem Selbstbewusstsein und Verstand ausgestattet hat, dass du eine solche Frau zu schätzen und das Beste aus der Situation zu machen weißt.

Hausmann - hier ist einer

Peaceful Warrior ⌂, Friday, 04.07.2008, 03:37 (vor 6381 Tagen) @ Aura

Danke ! :-)

--
In the name of the Father.

Was sind eigentlich Hausmänner?

Adam, Friday, 04.07.2008, 04:11 (vor 6381 Tagen) @ Aura

.. und wenn man sich daran erinnert wie die Vor-Wende-DDR ausgesehen hat,
dann fragt man sich auch, was denn da wohl für Menschen gelebt haben dort,
also was deren Arbeitsmotivation anging, meine ich...

War das jetzt böse?

Nein, nur blöde.

Wer in der Arbeit seine Selbstverwirklichung sucht, ist dem Zeitgeist auf den Leim gegangen. Schon Aristoteles wußte, daß Arbeit letztlich dem Müßiggang zu dienen hat.

Früher war man schlauer als zu Zeiten des real existierenden Feminismus.

Adam

Homo sapiens domesticus !! (nT)

Maxx, Zürich, Friday, 04.07.2008, 11:52 (vor 6380 Tagen) @ Rainer

..

--
Two Beer or not two Beer (Django Edwards)

Was sind eigentlich Hausmänner?

Rüdiger, Friday, 04.07.2008, 21:11 (vor 6380 Tagen) @ Rainer

Oha, sollte es jetzt analog zu den früher existierenden frustrierten
Ehefauen nun etwa frustrierte Hausmänner geben?


Was sind eigentlich Hausmänner?

Wenn damit Männer gemeint sind, die mehr zu Hause sind als auf Maloche,
dann bin ich auch ein Hausmann. Wie man frustriert sein kann, wenn man
wenig zu arbeiten hat, entzieht sich meinem Verständnis.

Erstens bedeutet "zu Hause zu sein" nicht unbedingt, wenig zu arbeiten zu haben; frag mal eine Hausfrau und Mutter von sechs Kindern oder so, ob sie zu wenig zu tun habe. Die wird Dir mit der Bratpfanne eins über den Kopf geben ...

Zweitens hat das Frustriertsein ja auch mit der Sinnhaftigkeit der Arbeit zu tun. Viele öde Arbeiten frustrieren, sei es nun Staubsaugen und Spülen oder immer die gleichen Handgriffe am Fließband zu tun oder im Supermarkt an der Kasse zu sitzen. Mit dem Geld, das man dafür kriegt oder nicht kriegt, hat das nur bedingt zu tun. Aber wer an seinem Beruf Freude hat, der wird sich vielleicht sogar danach sehnen, mehr arbeiten zu können. Mancher, der Freude an seinem Job hat und sich mit 65 noch frisch fühlte, bedauerte ja sogar die Verrentung und fiel danach in ein Loch. "Pensionsschock" nennt man das meines Wissens. An dieser plötzlichen Sinnleere des Lebens, am Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden, "ausgemustert" zu sein, kann man sogar sterben, und dieses Gefühl wird um so größer sein, je mehr man sich mit seiner Arbeit identifizierte. In der Arbeit AUCH Lebenssinn sehen zu könnnen (wenn es ein schöner Job ist), ist keine Erfindung des Feminismus, wie einer hier weiter unten meint. Im Gegenteil, solche männlichen Genies wie Michelangelo oder Shakespeare betrachteten ihre (gewiß anstrengende) Arbeit sicher nicht als öde Maloche, sonst hätten sie nicht geschaffen, was sie geschaffen haben. Sich so mit seiner Arbeit zu identifizieren ist ausgesprochen männlich, nicht feministisch.

Gruß, Rüdiger

powered by my little forum