Zypries ermöglicht Schulprojekt "Störungsmelder on tour"
Bundesministerium der Justiz
Berlin, 25. Juni 2008
Gegen Rechtsextremismus: Zypries ermöglicht Schulprojekt "Störungsmelder on tour"
"Demokratie braucht zivilgesellschaftliches Engagement. Sie braucht Couragierte, die aufstehen und demokratische Werte aktiv verteidigen. Um unsere Gesellschaft zukunftsfest vor den Gefahren des Rechtsextremismus zu schützen, muss man vor allem Jugendliche für demokratische Werte gewinnen und sie gegen rechtsextremistisches Rattenfängertum immunisieren. Will man junge Menschen von den Vorzügen einer freien, pluralistischen Gesellschaft überzeugen, muss man auf sie zugehen und das Gespräch mit ihnen suchen. Überzeugungskraft können dabei besonders solche Menschen entfalten, die für Jugendliche positive Rollenvorbilder verkörpern. Deshalb stellt das Bundesministerium der Justiz knapp 20.000 Euro als Anschubfinanzierung für ein in dieser Hinsicht beispielhaftes Projekt bereit: Störungsmelder on tour", sagte Bundesjustizministerin Brigitte Zypries.
"Störungsmelder on tour" ist ein von den TV-Moderatoren Markus Kavka, Ole Tillmann und Klaas Heufer-Umlauf initiiertes Projekt. Die MTV- und Viva-Moderatoren setzen ihre Popularität unter Jugendlichen gezielt "gegen Rechts" ein und verstehen sich als "Störungsmelder", die Störungen des demokratischen Miteinanders öffentlich thematisieren. ie prominenten Jugendidole besuchen Schulen in Regionen, in denen Rechtsextremisten ein tolerantes, gesellschaftliches Miteinander stören, um dort mit Schülerinnen und Schülern über Fremdenfeindlichkeit und Rassismus zu diskutieren.
"Es ist wichtig mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen und sie von den Vorzügen einer freien, liberalen Gesellschaft zu überzeugen und über die Gefahren von Extremismus, Rassismus und Intoleranz aufzuklären. Die Beliebtheit der Moderatoren kann ein Türöffner sein, um an Jugendliche heranzukommen, weil sie Identifikationsfiguren sind. Sie haben bei jungen Menschen eine hohe Überzeugungskraft und können diese gezielt gegen rechtsextremistische Beeinflussung einsetzen und überzeugend demokratische, tolerante Lebensformen vermitteln", erläuterte Zypries.
Die "Störungsmelder" wollen auf gleicher Augenhöhe mit jungen Menschen offen über politische und gesellschaftliche Probleme sprechen und im Diskurs aufzeigen, dass die vermeintlich einfachen Lösungen der Rechtsextremisten in Wirklichkeit keine Antwort auf komplexe Fragen sind. Im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern sollen Erfahrungen ausgetauscht, Strategien gegen Rechtsextremismus entwickelt und Zivilcourage trainiert werden. Pädagogen schulen die TV-Moderatoren, bereiten die Treffen vor und evaluieren sie anschließend. Der erste "Schulbesuch" soll im Herbst stattfinden. Mit den Fördermitteln des Bundesjustizministeriums werden Pädagogen und Sachmittel finanziert, die Prominenten arbeiten ehrenamtlich.
Die drei Moderatoren bloggen zudem bereits gemeinsam mit anderen Prominenten wie dem Fußballnationalspieler Thomas Hitzlsperger und der Schauspielerin Nina Gnädig im Weblog "Störungsmelder" gegen Rechtsextremismus unter Jugendlichen. Dieser Blog wurde am 11. Juni 2008 mit dem Grimme-Online- Award in der Kategorie "Information" ausgezeichnet. Als erstes Blog seiner Art bietet der Störungsmelder eine Diskussionsplattform, auf der Prominente, Fachleute und junge Menschen über ihre persönlichen Erfahrungen mit Neonazis in ihrer alltäglichen Umgebung diskutieren können. "Störungsmelder on tour" ist die konsequente Weiterentwicklung dieser Idee, indem jetzt nicht nur online, sondern direkt vor Ort an den Schulen diskutiert wird.
Ansprechpartnerin für weitere Informationen zum Projekt "Störungsmelder on tour" ist Ricarda Disla Gutierrez von Gesicht Zeigen! (Koppenstraße 93, 10243 Berlin, Tel: 030 - 30 30 80 80)
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Zypries ermöglicht Schulprojekt "Störungsmelder on tour"
Seltsam, dass immer von Rechtsextremismus die Rede ist. Wo sind die Programme gegen Linksextremismus ? Huch ! Ach nee, geht jan icht, denn die SPD will sich ja mit denen ins Koalitionsbettchen legen, das wäre dann ein Eigentor.
Und wo sind die Programme gegen den faschistoiden Islamismus ? Geht auch wieder nicht, mit dem ist man ja quasi alliiert und verkauft das als "Religionsfreiheit."
Sparrowhawk