Kinderreichtum darf nicht zu Armut führen
BMFSFJ Internetredaktion
Pressemitteilung Nr. 302/2008
Veröffentlicht am 25.06.2008
Thema: Familie
Ursula von der Leyen: "Kinderreichtum darf nicht zu Armut führen"
Bundesfamilienministerin will Kindergeld staffeln/Armuts- und Reichtumsbericht
zeigt, dass aktuelle Familienpolitik auf dem richtigen Weg ist
Bundesfamilienministerin von der Leyen sieht die Bekämpfung von Kinderarmut
weiterhin als ein vorrangiges Ziel der Bundesregierung an. Der heute vom Kabinett
beschlossene Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung zeige, dass es
Deutschland zwar im internationalen Vergleich gut gelänge, die Kinderarmut zu
bekämpfen, die Hilfen teilweise aber noch zielgerichteter sein könnten. Für die
Bundesfamilienministerin gibt es vor allem drei Gründe, weshalb Kinder in
Deutschland in Armut leben. "Kinder leben in Armut, weil ihre Eltern keine Arbeit
haben. Und Kinder leben in Armut, wenn sie in kinderreichen Familien aufwachsen,
in denen die Eltern Mühe haben, genügend Einkommen für mehrere Kinder zu
erarbeiten. Kinder bleiben in Armut, wenn sie keine Chance auf Bildung und
Entfaltung ihrer eigenen Fähigkeiten bekommen. Deshalb müssen wir uns besonders
um Kinder von Alleinerziehenden (rund 800.000 Kinder), Kinder aus kinderreichen
Familien (400.000) und Kinder mit Migrationshintergrund (520.000) kümmern", so
von der Leyen. "Die Lebenssituation von Kindern können wir nachhaltig verbessern,
wenn wir in erster Linie ihren Eltern helfen, den Lebensunterhalt für sich und
ihre Kinder zu verdienen".
Von der Leyen hält folgende Maßnahmen um Kinderarmut zu bekämpfen, für besonders
wirksam:
1. Der Ausbau der Kinderbetreuung. "Genügend Kinderbetreuungsangebote sind
eine Grundvoraussetzung, damit Eltern, gerade auch Alleinerziehende,
erwerbstätig sein können. Wir werden verstärkt Plätze für Kinder schaffen,
deren Eltern Arbeit suchen. Damit nehmen wir nicht zuletzt eine der Hürden
für Alleinerziehende", so die Bundesministerin
2. Frühkindliche Bildung verbessert nachweislich die Bildungschancen von
Kindern. "Deshalb ist es umso wichtiger, dass auch Kinder aus Familien mit
Einwanderungsgeschichte früh den Kindergarten besuchen, um gefördert zu
werden und die deutsche Sprache zu lernen", sagt von der Leyen.
3. Gezielte finanzielle Hilfen wie das Elterngeld, den Kinderzuschlag und ein
gestaffeltes Kindergeld. "Ich freue mich darüber, dass sich die Koalition
einig ist, dass zum 1. Januar 2009 Familien mit Kindern mehr Geld erhalten
sollen. Das ist eine gute Entscheidung für die Kinder", so von der Leyen.
Für die Bundesfamilienministerin schafft ein gestaffeltes Kindergeld, das mit der
Anzahl der Kinder ansteigt, eine wesentliche Entlastung für Familien mit mehreren
Kindern. "Deshalb empfehle ich, dass das Kindergeld für Mehrkindfamilien
gestaffelt wird. Kinderreichtum darf nicht dazu führen, dass Familien aus der
Mitte in Armut rutschen. Sie sind auf das Kindergeld angewiesen", sagt von der
Leyen.
Das Kindergeld gleiche etwa ein Drittel der durchschnittlich anfallenden
Aufwendungen für ein Kind aus. Mit zunehmender Kinderzahl werde dieser Ausgleich
wichtiger, weil Fixkosten anstiegen. (größere Wohnung, mehr Lebensmittel, mehr
Schulmaterial etc.) Zudem sänken die Möglichkeiten beider Elternteile,
erwerbstätig zu sein, weil die entlastende Infrastruktur für Familien mit
mehreren Kindergarten- und Schulkindern nicht voll entwickelt und aufeinander
abgestimmt sei. "Heute schon hat das Kindergeld für rund 1,6 Mio. Kinder eine
armutsreduzierende Wirkung", so von der Leyen.
Insbesondere für Mehrkindfamilien und Alleinerziehende ist es bedeutsam. Bei
Alleinerziehenden macht das Kindergeld im Durchschnitt knapp 22 Prozent des
Haushaltsnettoeinkommens aus. Bei Familien mit drei oder mehr Kindern liegt der
Anteil des Kindergeldes am Haushaltseinkommen bei 15 Prozent.
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
E-mail: info@bmfsfjservice.bund.de <mailto:info@bmfsfjservice.bund.de>
Internet: http://www.bmfsfj.de <http://www.bmfsfj.de>
Servicetelefon: 01801 90 70 50
Wann können Sie anrufen?
montags bis donnerstags von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr
--
Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein
Kinderreichtum darf nicht zu Armut führen
Jedes Kind geistig armer Hartz-4 Eltern braucht seine eigene Playstation & 30 Zoll Flat TV!