Kindern von klein an die Chance zum Lernen geben
*12.06.2008* [Pressemitteilung 107/2008]
**Schavan: "Kindern von klein an die Chance zum Lernen geben"**
* Ministerin kommentiert Ergebnisse des zweiten nationalen
Bildungsberichts Die Bundesregierung setzt in der Bildungspolitik
verstärkt auf das Prinzip der Vorsorge. "Wir müssen den Kindern von
klein an die Chance zum Lernen und zum sozialen Aufstieg geben",
sagte Bundesbildungsministerin Annette Schavan am Donnerstag in
Berlin anlässlich der Veröffentlichung des nationalen
Bildungsberichts. "Unser Ziel ist Prävention statt Reparatur. Der
Bericht gibt uns wichtige Informationen, wie das zu schaffen ist."
Die Ministerin forderte eine strategische Partnerschaft von Bund,
Ländern und Gemeinden - das wichtigste Ziel dieser Partnerschaft ist
ein massiver Ausbau der Investitionen in die Bildung. Priorität habe
die Stärkung der frühkindlichen Bildung. "Ein drängendes Problem sind
auch die Schulabbrecher", sagte Schavan. "Wir arbeiten daran, die Zahl
der Schulabbrecher in den nächsten Jahren zu halbieren." Außerdem
sollten nach den Worten der Ministerin die Übergänge von einem
Schultyp zum nächsten sowie in Ausbildungen oder in Hochschulstudien
verbessert werden.
Damit ist der Bericht eine wichtige Grundlage für die von der
Bundeskanzlerin mit den Regierungschefs der Länder vereinbarte
Qualifizierungsinitiative. Diese ist Thema eines Gipfels der
Regierungschefs von Bund und Ländern im Herbst 2008. "Zentrales Ziel
der Qualifizierungsinitiative ist es, Übergänge zwischen den
Bildungsbereichen zu erleichtern und Aufstieg durch Bildung zu
ermöglichen", sagte Ministerin Schavan. "Wir brauchen ein
Bildungssystem, in dem jeder Jugendliche spürt, dass er gebraucht
wird. Wir können nicht akzeptieren, dass Jahr für Jahr 80 000
Jugendliche die Schule ohne Abschluss verlassen."
"Für jeden Jugendlichen muss es nach der Schule weiter gehen - sei
es mit einem Studium oder mit einer Ausbildung", sagte Schavan. "Die
Ausbildungssituation hat sich in den vergangenen Jahren verbessert,
aber auch hier müssen wir weiter kommen. Der Aufschwung auf dem
Ausbildungsmarkt sowie gezielte Initiativen und Strukturreformen im
Berufsbildungssystem bieten die Chance, den Übergang in eine
Ausbildung spürbar zu verbessern. Dabei wird es nicht zuletzt auf
eine Verbesserung der schulischen Vorbildung der Jugendlichen
ankommen." Menschen, die in Ausbildung und Beruf ihr besonderes
Talent bewiesen haben, sollen zudem nach den Plänen des Ministeriums
durch nicht rückzahlungspflichtige Aufstiegsstipendien einen weiteren
Anreiz für ein Studium bekommen.
Der Bericht zeigt auch, dass sich Bund und Länder in der
Hochschulpolitik den zentralen Herausforderungen stellen. So konnten
sie zum Beispiel mit dem Hochschulpakt 2020 im Jahr 2007 erstmals
wieder eine Steigerung der Studienanfängerzahlen erreichen. Und mit
dem 22. BAföG-Änderungsgesetz sorgt die Bundesregierung für eine
verbesserte Ausbildungsfinanzierung für Kinder aus
einkommensschwächeren Familien - ab Herbst steigen die Bedarfssätze
um zehn Prozent und die Einkommensfreibeträge um acht Prozent.
Der nationale Bildungsbericht bietet nach dem Jahr 2006 zum zweiten
Mal einen Überblick über das Bildungssystem - von der frühkindlichen
Bildung über die Schulen, die berufliche Bildung und die Hochschule
bis hin zur Weiterbildung im Erwachsenenalter. Schwerpunkt ist dieses
Mal die Frage, wie die Wechsel von der Schule in die berufliche
Ausbildung oder Hochschule und von dort in den Arbeitsmarkt
verlaufen. Den Bericht hat eine unabhängige Wissenschaftlergruppe
unter Leitung des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische
Forschung (DIPF) erarbeitet. Beteiligt sind das Deutsche
Jugendinstitut (DJI), das Hochschul-Informations-System (HIS), das
Soziologische Forschungsinstitut an der Universität Göttingen (SOFI)
sowie das Statistische Bundesamt und die Statistischen Ämter der
Länder.
*/Den Bericht und weitere Informationen finden Sie auch unter/*
www.bildungsbericht.de [http://www.bildungsbericht.de] */./*
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