Danke, das wusste ich noch nicht

Korrektor:
Die Engel sind mit weiblichen Habitus dargetellt ,sie haben aber männliche Namen.

Im griech. gibt es drei Begriffe für Liebe.Jedenfalls ist es nich die
geschlechtliche Liebe.

Äh... ich hätt jetzt eigentlich gesagt - DIE Erde/Materie IST weiblich; DER Geist hingegen männlich.

Und "der (liebe) Gott" ist eher eine etwas profane Formulierung - normal wird "Gott" doch eigentlich immer ohne Artikel benutzt.

Bei "der Engel" hätte ich jetzt eher abgeleitet - weil "er", der Engel, von Gott, also dem Geist, kommt (eben als Bote), und deswegen als "männlich" durchgeht.

Menschen sind ja schon allein dadurch IN der Dualität, weil sie aus Geist UND Materie bestehen. Weil der Geist in der/die Materie inkarniert, "fällt" er dadurch in die Dualität.

Alle bildlichen Darstellungen können also nur mehr oder weniger geglückte Symbolik/Allegorie sein, nicht mehr und nicht weniger.

Hallo Rosi!

Der Gott ist auch männlich. Würde man ihn mit einem großen Geschlechtsteil darstellen?

Es hat in der Menschheitsgeschichte immer wieder Darstellungen von Göttern und auch Göttinnen mit großen Geschlechtsteilen gegeben. :)

Es war den Menschen in früheren Zeiten sogar wichtig, ihr eigenes Umfeld quasi in den Himmel zu projizieren. Da gab es dann männliche und weibliche Götter, die einander haßten oder liebten, die verheiratet waren oder Affären hatten... Es war den Menschen damals offenbar wichtig, einer Gottheit immer auch ein klares Geschlecht zu geben. Es gibt heute noch Religionen, in denen die Götter geschlechtlich zugeordnet werden.

In monotheistischen Religionen wird das Geschlecht des einzigen Gottes eher unwichtig. Er ist ja nur allein als einziger Gott im Himmel - da macht es keinen Sinn, ihm ein bestimmtes Geschlecht zuzuweisen. Außerdem ist ein monotheistischer Gott quasi allumfassend. In polytheistischen Religionen haben einzelne Götter oft bestimmte Stärken und damit auch Schwächen. Da liegt dann eine geschlechtliche Zuordnung nahe, wenn die Stärken eines Gottes sich mit den Stärken eines Geschlechts decken. Ein monotheistischer Gott dagegen wird als allmächtig angésehen. Er kann alles, hat also nicht die Stärken und Schwächen, die den Geschlechtern zugeschrieben werden. Er ist also praktisch alles und vereint somit auch das Männliche und das Weibliche. Er wurde nur deshalb oft als männlich betrachtet, weil den Menschen ein männlicher himmlischer Herrscher plausibler erschien. Auch in den polytheistischen Religionen wurde der oberste Gott meist als Mann dargestellt.

Die Engel wurden aber nicht von den Christen erfunden, sondern es gab sie auch schon in vorchristlicher Zeit. Man sah sie oft als Boten oder Gehilfen von Göttern, oft auch als Beschützer der Menschen. Boten waren damals üblicherweise Männer. Denn Nachrichten über größere Distanzen zu überbringen war körperlich anstrengend und auch nicht ungefährlich. Man konnte von Raubtieren oder Räubern getötet werden, oder auch von Menschen, die in den Besitz der Botschaft gelangen oder verhindern wollten, daß sie den Empfänger erreicht. Als Überbringer einer schlechten Botschaft konnte man sogar vom Empfänger aus Wut getötet werden. Da gefährliche Aufgaben von Männern erledigt wurden, waren auch Boten üblicherweise Männer.

Mit den Hilfs- und Beschützer-Aufgaben der Engel war das genauso. Man stellte sich die Götterwelt oft im Kampf gegen das Böse vor, und so sah man die Engel oft auch als Kämpfer und sprach von "himmlischen Heerscharen". Wenn sie Menschen beschützen sollten, dann implizierte das ebenfalls häufig die Rolle des Kriegers. Auch diese Rolle wurde üblicherweise von Männern ausgefüllt.

Das sind wohl die Gründe dafür, daß man Engel üblicherweise als männliche Wesen sah. Weibliche Wesen in dieser Rolle waren für die Menschen oft nicht vorstellbar.

Es gab zwar immer wieder auch weibliche Gestalten in der Mythologie, die Göttern irgendwie zur Seite standen. Aber die erfüllten dann meist andere Aufgaben. So gab es z.B. in der nordischen Mythologie die Walküren. Ihre Aufgabe bestand darin, nach einer Schlacht unter den Gefallenen diejenigen auszuwählen, die ehrenvoll gestorben waren und nach Walhalla durften. Da Frauen immer auch Männer nach ihren Qualitäten als Krieger beurteilten, erschien es den Menschen damals offenbar passend, den Walküren das weibliche Geschlecht zuzuweisen.

Engel waren aber üblicherweise männlich, und das haben auch die Christen so übernommen. Engel galten ja auch nie als Götter, also auch nicht als allmächtig und nicht als allumfassend. In sexueller Hinsicht war ihr Geschlecht zwar meist wirklich nebensächlich, aber in Bezug auf die ihnen zugeschriebenen Aufgaben sah das anders aus.

Freundliche Grüße
von Garfield

Hallo Rosi!

Es gab sicher immer wieder Priester, Mönche, Philosophen oder ähnliche Menschen in mehr oder weniger privilegierten Stellungen, die das alles so sahen wie du es beschreibst.

Die Masse der Bevölkerung dachte jedoch viel bodenständiger. Deshalb stellte man sich die Götter in früheren Religionen ja oft als übermächtige Abbilder der Menschen oder manchmal auch als Abbilder von Tieren vor. Das lag daran, daß es zu diesen Zeiten deutlich weniger Theoretiker gab, die sich in Elfenbeintürmen schönen Träumereien hingaben und auch daran, daß die wenigen Theoretiker, die es gab, ihre Ansichten nicht so einfach weit verbreiten konnten.

Unter einem geschlechtslosen Wesen konnten sich viele Menschen einfach nichts vorstellen. Deshalb ordneten sie auch irgendwelchen mythologischen Wesen gern ein Geschlecht zu. Der rein sexuelle Aspekt spielte dafür bei den Engeln wohl kaum eine Rolle. Man wies ihnen das männliche Geschlecht einfach aufgrund der ihnen zugeschriebenen Aufgaben zu.

Freundliche Grüße
von Garfield