Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Alice Schwarzer - die Fidel Castra der Frauenbewegung

Christine ⌂, Friday, 06.06.2008, 00:51 (vor 6409 Tagen)

Fidel Castra der Frauenbewegung
Der Kampf zwischen Alice Schwarzer und den jüngeren Feministinnen wird immer härter. Der Alleinvertretungsanspruch ihres konservativen Feminismus blockiert den Fortschritt

Alice Schwarzer macht ihren Job nun schon seit über dreißig Jahren. Unermüdlich spielt sie die Frauenfrage in die Öffentlichkeit; für bundesdeutsche Chauvinisten ist sie eine berechenbare Hassfigur. Den Medien, den konservativen zumal, erleichtert sie das Tagesgeschäft, weil sie das komplexe Feld der Geschlechterfrage auf einfache Wahrheiten reduziert. Denn Alice Schwarzer weiß immer, wo der Feind steht. So selbstbewusst, schlagfertig und so stur wie sie vermochte bislang niemand, die historisch variablen Aushandlungen zwischen den Geschlechtern in eine allseits verständliche Mechanik zu übersetzen: Täter versus Opfer, will heißen: Mann gegen Frau.

Derzeit üben die jüngeren Frauen an ihr, der selbst ernannten Übermutter der zweiten deutschen Frauenbewegung, den Muttermord. Gerade an diesem Punkt, ihrer Ablösung, erweist Schwarzer sich als höchst empfindlich. Entsprechend schreckt sie nicht davor zurück, die ihr missliebig gewordene kurzzeitige Emma-Chefredakteurin gegenüber der Presse als überfordertes Mädchen hinzustellen. Mit ihren zwei kleinen Kindern und einem kranken Vater belastet, werde Lisa Ortgies der anspruchsvollen Aufgabe leider nicht gerecht, heißt es. Die Wortwahl macht deutlich: Die für einen "neuen Feminismus" - was immer das heißen mag - streitende Ortgies war für die Patriarchin des Feminismus nicht adoptierbar. So wirkt Alice Schwarzer immer mehr wie die Fidel Castra der Frauenbewegung.

http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=me&dig=2008%2F06%2F05%2Fa0123&cHash=0870a733c3

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein


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