Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Justiz - die Hure der Politik

Christine ⌂, Tuesday, 03.06.2008, 12:46 (vor 6411 Tagen)

Zunächst einmal setze ich einen Link auf Genderwahn.com, denn in Österreich wurde ein Mord als Arbeitsunfall geurteilt, klar in dem Fall hätte der Staat als Arbeitgeber für die (Folge-)kosten aufkommen müssen:

http://gw.justiz-debakel.com/forum/viewtopic.php?f=38&t=1515

Bei der Suche nach der Quelle des Spruches von Georg Büchner "Die Justiz ist die H u r e der Fürsten", stiess ich auf folgende interessante Seite, die ein ehemaliger Richter ins Leben gerufen hat:

http://www.gewaltenteilung.de/gewaltenteilung.htm

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

Justiz - die Hure der Politik

Bernd, Tuesday, 03.06.2008, 14:05 (vor 6411 Tagen) @ Christine

Die Parteien beherrschen alles, nämlich das Parlament, gleichzeitig die Regierung und gleichzeitig durch das System der Richterwahl die hohen Gerichte. Es ist ein Unding, daß Minister dem Parlament angehören.

Bödecker

Man braucht auch nur diesen einen Aspekt herauszugreifen: Das Parlament wählt die Regierung! Wie können da Exekutive und Legislative unabhängig sein?!

Ein Staatswesen, das die Gewaltenteilung nicht einhält, ist aber schlecht geordnet und kann per se die Freiheit der Bürger nicht gewährleisten. (Montesquieu). Denn wenn institutionell oder über informelle Geflechte (Parteien) sich dieselben Gruppen in allen drei Gewalten finden, dann wird man folgendes finden MÜSSEN: Das Parlament herhebt zum Recht, was die Regierung für richtig hält. Und die Gerichte akzeptieren diese Gesetze und legen sie im Sinne der Regierung aus. Die Gewalten sind dann vom selben Willen durchzogen anstatt unabhängig voneinander sich zu kontrollieren. Das exakte Gegenteil einer Gewaltenteilung also. So etwas kann de facto kein Rechtsstaat und keine freiheitliche Ordnung sein, wenn es auch auf dem Papier 1000 und einmal beschworen wird.

Es hört sich ungewohnt an. Aber ich sag's immer wieder: Der einzige Rechtsstaat auf deutschem Boden, der jemals existiert hat, war Preußen.

Justiz - die Hure der Politik

Sparrowhawk, Tuesday, 03.06.2008, 15:05 (vor 6411 Tagen) @ Bernd

Du hast soeben sehr vortrefflich die EU beschrieben:

"Ein Staatswesen, das die Gewaltenteilung nicht einhält,"

Legislative, Exekutive und zum Teil auch iudikative sind in den Kommissionen der EU vereint. Ministerverantwortlichkeit gibt es nicht, das EU-Parlament ist de facto ein zahnloser Tiger, der einen demokratischen Staat nur vorgaukeln soll.


"Denn wenn institutionell oder über informelle Geflechte (Parteien) sich dieselben Gruppen in allen drei Gewalten finden, dann wird man folgendes finden MÜSSEN: Das Parlament herhebt zum Recht, was die Regierung für richtig hält. Und die Gerichte akzeptieren diese Gesetze und legen sie im Sinne der Regierung aus."


Ganz genau so ist es in der EU. Die Kommissare werden nicht gewählt, sondern von den jeweiligen Mitgliedsstaten ernannt. Dies machen dann wieder die Parteien.
Da die Kommissionen aber alle Gewalten in sich vereinigen, ist das Parlament seiner eigentlichen Funktionen, nämlich die der Legislative und der Kontrolle der Exekutive, beraubt und ist somit wertlos. Ministerverantwortlichkeit kann daher ebenfalls nicht stattfinden. Außerdem maßen sich die Kommissionen auch gerne an, Urteile zu auszusprechen, was aber eigentlich Sache der Justiz sein sollte. Microsoft z.B. wurde seine Strafe nicht vom EuGH auferlegt, sondern von der EU-Wettbewerbskommission, und das ohne jede Gerichtsverhandlung. Man stelle sich einmal vor, in Deutschland würde jemand gegen Wettebewerbsrecht verstoßen und daraufhin würde ohne Gerichtsverhandlung das Urteil vom Bundeswirtschaftsminister(ium) verhängt werden. Smoit ist der EuGH im Grnde genommen ebenfals überflüssig. Dafür gibt es sogar noch einen zweiten Grund:

"Und die Gerichte akzeptieren diese Gesetze und legen sie im Sinne der Regierung aus."

Eben. Im Zweifelsfall hat der EuGH bislang stets pro EU entschieden. So schlimm war es z.B. noch nciht einmal mit dem BVerfG in Deutschland, das zumindest ab und an mal Regierung und Parlament auf die Finger klopft. Daher stellt sich für mich die Frage, ob der EuGH eigentlich unabhängig ist; den Eindruck habe ich jdenfalls nicht.


"Die Gewalten sind dann vom selben Willen durchzogen anstatt unabhängig voneinander sich zu kontrollieren. Das exakte Gegenteil einer Gewaltenteilung also. So etwas kann de facto kein Rechtsstaat und keine freiheitliche Ordnung sein, wenn es auch auf dem Papier 1000 und einmal beschworen wird."

Gewaltenteilung findet nicht statt, der EuGH ist nicht unabhängig, das Parlament hat de facto keine Funktion, während die Kommissionen, die eigentlich die Exekutive darstellen sollten, nebenbei auch noch Gesetze (EU-Direktiven) verabschieden, die zudem bindend für die EU-Mitgliedsstaaten sind. Ferner hat der EU-Bürger keinen Einfluss auf die EU-Kommissionen. Das erinnert mich teilweise an die D"D"R: eine Volkskammer, die demokratischen Schein wahren soll (=> EU-Parlament) und ein Politbüro, das fernab von allem nach Gutsherrenart regiert (=> EU-Kommissionen). Außerdem höre ich da leise das Ermächtigungsgesetz von 1933 rufen... damals hieß es, sinngemäß, dass "Reichsgesetze aich von der Reichsregierung beschlossen werden können," also unter völligem Umgehen des Reichstags. Die heutige EU-Praxis, dass Kommissionen ihre Direktiven ohne Parlamentsbeschluss verordnen können, ist die Neuauflage des Ermächtigungsgesetzes.

Mit anderen Worten: Meiner Meinung nach ist die EU kein demokratischer Rechtstaat, sondern der legitime Nachfolger der Sowjetunion.

Sparrowhawk

Vortrag von Prof. Schachtschneider

Bill, Wednesday, 04.06.2008, 02:31 (vor 6411 Tagen) @ Sparrowhawk

Wer es noch nicht kennt, umbedingt angucken:

Teil 1/9

Prof.Karl Albrecht Schachtschneider, Emeritus der Universität Erlangen-Nürnberg

Vertritt die Klage von Dr.Gauweiler (MDB,CSU) vor dem Bundesverfassungsgericht, gegen die Ratifizierung des Vertrages von Lissabon.

Vortrag von Prof. Schachtschneider

Christine ⌂, Wednesday, 04.06.2008, 03:03 (vor 6411 Tagen) @ Bill

Vertritt die Klage von Dr.Gauweiler (MDB,CSU) vor dem
Bundesverfassungsgericht, gegen die Ratifizierung des Vertrages von
Lissabon.

Danke, die Beiträge von Prof. Schachtschneider sind sehenswert, überhaupt nicht trocken vorgetragen und daher sehr gut "verdaulich".

Wer die Verfassungsbeschwerde von Professor Dr. iur. Karl Albrecht Schachtschneider lesen möchte:

http://www.kaschachtschneider.de/Schriften/Dokumente-herunterladen/Schachtschn-Lissab-Klage.pdf (303 Seiten)

Übrigens, ab Seite 217 beschäftigt sich der Professor mit der Wiedereinführung der Todesstrafe.

Im übrigen hat der Bundesrat diesem Verfassungsvertrag erst am 23.05.2008 zugestimmt und die V.-Beschwerde ging bereits am 25.05. heraus. Prima, das es Menschen gibt, die sich damit ausführlich beschäftigen.
Haben die Medien zumindest über die Zustimmung berichtet? Ich habe nichts davon vernommen.

Gruß - Christine

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

Justiz - die Hure der Politik

Holger, Tuesday, 03.06.2008, 20:38 (vor 6411 Tagen) @ Christine

Bei der Suche nach der Quelle des Spruches von Georg Büchner "Die Justiz
ist die H u r e der Fürsten", stiess ich auf folgende interessante Seite,
die ein ehemaliger Richter ins Leben gerufen hat:

http://www.gewaltenteilung.de/gewaltenteilung.htm

Erstklassiger Strang! Der dumpfe Begriff "Rechtspositivismus" füllt sich langsam mit Leben.
Wäre schön, wenn ein paar Leute am Thema blieben.

Justiz - die Hure der Politik

Michel, Wednesday, 04.06.2008, 00:51 (vor 6411 Tagen) @ Christine

Bei der Suche nach der Quelle des Spruches von Georg Büchner "Die Justiz
ist die H u r e der Fürsten", stiess ich auf folgende interessante Seite,
die ein ehemaliger Richter ins Leben gerufen hat:

http://www.gewaltenteilung.de/gewaltenteilung.htm

Das ist einfach der natürliche Lauf der Dinge unter einem Rechtsprechungsmonopol, keine noch so ausgeklügelte Verfassung kann das Umgehen der Gewaltenteilung verhindern. Die wird es immer geben, weil die Gewaltenteilung nicht im Interesse des Staatpersonals ist. Recht kann nur durch ein Sezessionsrecht sichergestellt werden, das heute jedoch mit Füßen getreten wird.

Gruß,
Michel

Und die Politik ...

Conny, NRW, Wednesday, 04.06.2008, 02:47 (vor 6411 Tagen) @ Christine

... die Hure des Geldes. Man muß es schon zu Ende spinnen, damit ein Schuh daraus wird. Denn wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe.

Wir leben in einem feudalen System! Heute haben wir aber den Unterschied, daß sich unsere Feudalherren hinter dem Geld verstecken und sich gelegentlich noch als Freund des Menschen beweisen wollen und ihnen ein Almosen zukommen lassen, das im Grunde und dafür bestimmt ist, ihre Macht zu festigen. Sie lernten dazu!

Wir leben zwar nach der französischen Revolution und der Zeit der Aufklärung und dennoch leben wir vor dieser Zeit. Wenn mich jemand fragen würde, ob es Zeitschleifen gibt, müßte ich definitiv ja sagen.

Die Menschheit wurde nicht klüger. Weder die Masse noch deren Führer. Denn beide machen immer wieder die gleichen Fehler. Woher kommt das?

Auch das Rad wurde nur einmal erfunden und ist nun in der Welt und wird benutzt.

Sind wir Menschen doch irgendwie alle untereinander vernetzt und zwar nicht nur die Menschen, die augenblicklich leben sondern auch mit denen, die lebten? Anders kann ich mir das sich im Kreis drehen und nicht weiter kommen nicht vorstellen.

Warum haben immer wieder mal "kluge" Köpfe sprüche geklopft und geändert hat es nichts? Will es die Menschheit nicht anders oder ist dahinter doch ein großer Plan, den ich blos noch nicht durchschaue? Wenn es diesen großen Plan gibt, muß die Menschheit den auch wollen, denn sonst hätte sie sich sicher diese Führer entsorgt.

Wie auch immer. Diesen großen Plan muß es geben und dazu gehört der Feminismus, der im Grunde auch nur ein Rassismus ist, da man einen Rasissmus den Menschen heute nicht mehr verkaufen könnte.

Wie oft dachte ich schon, daß es nicht wahr sein kann, von einem angeblich gebildeten Menschen Dinge zu hören, die einfach nicht wahr sind. Warum schalten nicht überdurchschnittlich gebildete Menschen auch mal Abseits ihrer Lehre ihr Gehirn ein sondern brabbeln brav das nach, was angeblich Fakt sei? Da wird einem von einem Dipl.-Ing Fh. erzählt, das ein Kind zu Zeitpunkt einer Abtreibung ein Zellhaufen sei - ja hatte der nie Biologie? Da stellt man eine Frage an einen Dipl.-Ing Maschinenbau (wo er das studiert hat weiß ich nicht) eine Frage und bekommt zurück, daß das halt einfach so sei ...

Wie blöd muß man eigentlich sein, um sich in Deutschland Akademiker nennen zu dürfen (ich bins zum Glück nicht - habe mit der Fachhochschulreife aufgehört)? Diese verblödete Spezies, die sich Akademiker nennen wollen dann auch noch mit ihrem Titel die Wahrheit predigen? Nein, ihr (Fach-)Idioten - nicht mit mir!

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