Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Matussek gegen Schwarzer.

Student(t), Sunday, 01.06.2008, 21:14 (vor 6413 Tagen)

Siehe hier. Matthias Matussek, uns allen als verdienstvoller Autor von "Die vaterlose Gesellschaft" bekannt, wirft der deutschen Feminismus-Matrone und journalistischen Kollegin einen vorwurfsvoll-moralisierenden Blick zu: Sie betrachte die Katastrophe in Burma unter einem zynischen Blickwinkel und verdiene vielleicht ihren letzten Preis nicht.

Ich frage mich gerade, ob dies eine Meldung in diesem Forum wert ist. Zwar stehen sich da ein (ehemaliger ?) Väterrechtler und eine Feministin gegenüber. Aber gleichzeitig habe ich den Eindruck, daß die Beiden doch viel weniger trennt als vielmehr verbindet. Das ist ihr Journalismus.

Sind die Beiden noch ernstzunehmen ? Wofür kämpfen sie heute noch ?

Gruß
Student

Matussek gegen Schwarzer.

Noch?, Sunday, 01.06.2008, 21:21 (vor 6413 Tagen) @ Student(t)

Sind die Beiden noch ernstzunehmen ?

Im Falle von Schwarzer: "noch"?

Alice Schwarzer's' Kanal - Desinformation für Fortgeschrittene

Christine ⌂, Sunday, 01.06.2008, 22:16 (vor 6413 Tagen) @ Student(t)

Folgenden Link habe ich im Spiegel-Online-Forum gefunden:

http://www.zr2.jura.uni-erlangen.de/aktuelles/kanal.shtml

--
Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

Matussek gegen Schwarzer.

Holger, Monday, 02.06.2008, 00:31 (vor 6413 Tagen) @ Student(t)

Siehe
hier.
Matthias Matussek, uns allen als verdienstvoller Autor von "Die vaterlose
Gesellschaft" bekannt, wirft der deutschen Feminismus-Matrone und
journalistischen Kollegin einen vorwurfsvoll-moralisierenden Blick zu: Sie
betrachte die Katastrophe in Burma unter einem zynischen Blickwinkel und
verdiene vielleicht ihren letzten Preis nicht.

Ich frage mich gerade, ob dies eine Meldung in diesem Forum wert ist. Zwar
stehen sich da ein (ehemaliger ?) Väterrechtler und eine Feministin
gegenüber. Aber gleichzeitig habe ich den Eindruck, daß die Beiden doch
viel weniger trennt als vielmehr verbindet. Das ist ihr Journalismus.

Sind die Beiden noch ernstzunehmen ? Wofür kämpfen sie heute noch ?

Gruß
Student

Ich kann Dir dies zumindest für Matussek sagen: für seine eigene Sache.

Nach seinem unverhofften Hype 98 mit "die vaterlose Gesellschaft" der aus ganz persönlicher Betroffenheit entstand, tourte er noch aufsehenerregend durchs Land und die Talkshows, wobei er keine sehr glückliche Figur abgab und von den Femofaschisten öfters ausgebremst wurde. Zugute halten muß man ihm, daß er der Erste war und keinerlei Erfahrung im Umgang mit den staatlich installierten GoebbelInnen hatte. Es ist dann rasch still um ihn geworden- parallel dazu machte er beachtliche Karriere beim "Spiegel"- es ist kein Zufall, daß er dort jetzt mit Aust abgesägt wurde- Aust war sein Alt- 68er- Mentor und hat Linientreue eingefordert. Bezeichnenderweise wurde Matussek Chef des Kulturreferats und hat es sorgfältig vermieden, jemals wieder auf die Geschlechterminen zu treten.
Schade eigentlich. Brillante Schreibe, kluger Kopf. Hat damals in Rekordzeit das Buch hingelegt mit klasse Recherche- nicht eine seiner Aussagen ließ sich als falsch beweisen- er mußte seine Behauptungen sogar vor Gericht prüfen lassen auf mehrere Anzeigen von femofaschistischen Fotzen hin.

Matussek ist eine tragische Figur.
Er opferte seine ureigene Überzeugung, sein Wissen um die schreiende Ungerechtigkeit der "Spiegel"- Raison um der Karriere willen. Er könnte heute als Leitbild für eine ganze Generation dastehen. Wir sollten nicht mehr über ihn reden.

Matussek gegen Schwarzer.

der Quixote, Monday, 02.06.2008, 06:07 (vor 6413 Tagen) @ Holger

Siehe
hier.
Matthias Matussek, uns allen als verdienstvoller Autor von "Die vaterlose
Gesellschaft" bekannt, wirft der deutschen Feminismus-Matrone und
journalistischen Kollegin einen vorwurfsvoll-moralisierenden Blick zu:
Sie betrachte die Katastrophe in Burma unter einem zynischen Blickwinkel
und verdiene vielleicht ihren letzten Preis nicht.

Ich frage mich gerade, ob dies eine Meldung in diesem Forum wert ist.
Zwar stehen sich da ein (ehemaliger ?) Väterrechtler und eine Feministin
gegenüber. Aber gleichzeitig habe ich den Eindruck, daß die Beiden doch
viel weniger trennt als vielmehr verbindet. Das ist ihr Journalismus.

Sind die Beiden noch ernstzunehmen ? Wofür kämpfen sie heute noch ?

Gruß
Student


Ich kann Dir dies zumindest für Matussek sagen: für seine eigene Sache.

Nach seinem unverhofften Hype 98 mit "die vaterlose Gesellschaft" der aus
ganz persönlicher Betroffenheit entstand, tourte er noch aufsehenerregend
durchs Land und die Talkshows, wobei er keine sehr glückliche Figur abgab
und von den Femofaschisten öfters ausgebremst wurde. Zugute halten muß man
ihm, daß er der Erste war und keinerlei Erfahrung im Umgang mit den
staatlich installierten GoebbelInnen hatte. Es ist dann rasch still um ihn
geworden- parallel dazu machte er beachtliche Karriere beim "Spiegel"- es
ist kein Zufall, daß er dort jetzt mit Aust abgesägt wurde- Aust war sein
Alt- 68er- Mentor und hat Linientreue eingefordert. Bezeichnenderweise
wurde Matussek Chef des Kulturreferats und hat es sorgfältig vermieden,
jemals wieder auf die Geschlechterminen zu treten.
Schade eigentlich. Brillante Schreibe, kluger Kopf. Hat damals in
Rekordzeit das Buch hingelegt mit klasse Recherche- nicht eine seiner
Aussagen ließ sich als falsch beweisen- er mußte seine Behauptungen sogar
vor Gericht prüfen lassen auf mehrere Anzeigen von femofaschistischen
Fotzen hin.

Matussek ist eine tragische Figur.
Er opferte seine ureigene Überzeugung, sein Wissen um die schreiende
Ungerechtigkeit der "Spiegel"- Raison um der Karriere willen. Er könnte
heute als Leitbild für eine ganze Generation dastehen. Wir sollten nicht
mehr über ihn reden.


moin,

gut erkannt, gut geschrieben !

Gruss Frank

Matussek gegen Schwarzer.

Zeitgenosse, Wednesday, 04.06.2008, 00:56 (vor 6411 Tagen) @ Student(t)

Moin allerseits,

Die Welt kommentiert (leider nur in der Druckausgabe) Matusseks Phillipika gegen die Schwarzer in Sachen Unterstützung der Birma-Militär-Junta:

... In einem online veröffentlichen "Offenen Brief" fordert er, Schwarzer solle als Mitglied der Jury des Henri-Nannen-Preises zurücktreten, denn das von ihr angerührte ideologische Gebräu widerspreche allen Grundsätzen eines freiheitlichen, kritischen Journalismus ...

Nun hat sich der "Spiegel" auf Alice Schwarzer eingeschossen, und seine Treffer sitzen gut. Ihre Verharmlosung des Militärregimes in Birma liest sich wie eine nachträgliche Verhöhnung ihrer eigenen Paulskirchen-Ehrung. Gegen den Strich denken fördert nicht immer die Aufklärung vor allem wenn der Denkende in seiner Hybris mein, die Fakten ignorieren zu können. Sie habe doch alles mit eigenen Augen gesehen, wird Alice Schwarzer argumentieren. Doch das ist ja das Problem. Sie sieht, was sie will.

Ich finde, Alice Schwarzer als "den Denkenden" zu bezeichnen, geht nun seinerseits wiederum zu weit.

Gruß

Zeitgenosse

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