Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Zeitgenosse, Saturday, 31.05.2008, 12:43 (vor 6414 Tagen) @ Zeitgenosse

Ortgies hob nun in der aktuellen Ausgabe die Auseinandersetzung mit den "Alphamädchen" ins Blatt - und zwar ganz ohne begleitende Philippika von Schwarzer. Stattdessen nahm sie auf die amerikanische Debatte über die "dritte Welle" des Feminismus Bezug, die in den Popfeminismus-Magazinen bitch und bust diskutiert wird. Aus letzterem druckte die Emma etwa ein Generationengespräch zwischen der US-Feminismusikone Gloria Steinem und LeTigre-Sängerin Kathleen Hanna nach. Lisa Ortgies selbst führte ein Doppel-Interview mit einem Onlinesex-süchtigen Mann und seiner Frau. Zwei Perspektiven! In der Emma bisher eine Seltenheit. Diese Diskussion um eine solch sanfte Erweiterung der Linie, heißt es aus dem Emma-Umfeld, soll derart unerquicklich gewesen sein, dass Ortgies das Handtuch warf.

Für Radikalfeministin Schwarzer prägt nach wie vor das Paradigma der Gewalt die Geschlechterbeziehungen. Mit dieser Perspektive läuft man leicht Gefahr, Männer pauschal zu Tätern und Frauen zu Opfern zu machen. Schwarzer selbst kam dabei bisher eine Art Unfehlbarkeitsdogma zu. Weshalb gerne mal geradezu antike Texte von ihr wieder abgedruckt werden: "Dieser Text wurde 1984 geschrieben. Es gibt darüber hinaus nichts zu sagen. Und es ist in den vergangenen 24 Jahren nur schlimmer geworden", hieß es kürzlich zum Thema Schlankheitswahn.
taz

Gruß

Zeitgenosse


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