Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Alarmierende Studie!

reinecke54, Wednesday, 28.05.2008, 17:25 (vor 6417 Tagen)

Gar erschröckliches meldet die Netzeitung:

Fernsehen zeichnet groteskes Mädchenbild

Das sind mal wirkliche probleme. Das braucht eine studie. Und geld. Jau.

Fernsehen für Jungs, Bücher für Mädchen?

Peter @, Wednesday, 28.05.2008, 18:55 (vor 6417 Tagen) @ reinecke54

Gar erschröckliches meldet die Netzeitung:

Fernsehen zeichnet
groteskes Mädchenbild

Das sind mal wirkliche probleme. Das braucht eine studie. Und geld. Jau.

Ich finde die Untersuchung erstmal nicht so schlecht. Wobei das Ergebnis der Studie im Detail ja erst noch mitgeteilt wird. Es werden sich sicherlich Fragen nach dem "Warum ist das so" ergeben.

Dazu passend auch der Artikel aus dem Merkur über die (bereits altbekannte) Fokussierung der Kinderbuchverlage auf die Zielgruppe "Mädchen/junge Frauen":

Die Leseinteressen der Mädchen werden bevorzugt bedient. Schmökernde Jungen haben die Verlage offenbar abgeschrieben.

Fernsehen für Jungs, Bücher für Mädchen?

Ich bin für Mädchenquoten in Kinderfilmen ...

Maxx, Zürich, Wednesday, 28.05.2008, 20:42 (vor 6417 Tagen) @ reinecke54

Gar erschröckliches meldet die Netzeitung:

Fernsehen zeichnet
groteskes Mädchenbild

Das sind mal wirkliche probleme. Das braucht eine studie. Und geld. Jau.


... und dafür, dass endlich ausnahmslos alle Kinderbücher gender-gemainstreamt werden. Jawolll.


Maxx

--
Two Beer or not two Beer (Django Edwards)

Fernsehen für Jungs, Bücher für Mädchen?

Diana, Sachsen, Wednesday, 28.05.2008, 21:46 (vor 6417 Tagen) @ Peter

Was macht man aber, wenn Jungs einfach nicht lesen WOLLEN?

Mein Sohn hatte Bücher - aber der hockte eben nicht gerne in der Ecke und steckte die Nase in ein Buch. Das was da drin war, hat ihn schon interessiert - aber eben nicht in Buchform, sondern "in echt": Autos, große schwere Maschinen, Waffen zum Beispiel. Und ja - der ballert lieber mit 'nem Egoshooter mit virtuellen Waffen rum, anstatt ein Buch darüber zu lesen.

Mag sein, dass es "früher" auch Bücher für Jungs gegeben hat - nur, weder mein Mann noch beinahe sämtliche Jungs aus meiner Klasse haben Bücher gelesen. Wäre also auch möglich, dass man diese Zielgruppe heutzutage als nicht mehr "lohnend" genug einschätzt.

Zu einem wilden Jungen zu sagen - "Nun setz dich doch mal schön hin und lies mal ein Buch!" - hat für mich fast schon sowas wie wenn man Mädchen mit allen Mitteln für Physik, Maschinenbau und Technik "begeistern" will.

Eine Generationenfrage?

Peter @, Thursday, 29.05.2008, 00:17 (vor 6417 Tagen) @ Diana

Was macht man aber, wenn Jungs einfach nicht lesen WOLLEN?

Mein Sohn hatte Bücher - aber der hockte eben nicht gerne in der Ecke und
steckte die Nase in ein Buch. Das was da drin war, hat ihn schon
interessiert - aber eben nicht in Buchform, sondern "in echt": Autos, große
schwere Maschinen, Waffen zum Beispiel. Und ja - der ballert lieber mit
'nem Egoshooter mit virtuellen Waffen rum, anstatt ein Buch darüber zu
lesen.

Mag sein, dass es "früher" auch Bücher für Jungs gegeben hat - nur, weder
mein Mann noch beinahe sämtliche Jungs aus meiner Klasse haben Bücher
gelesen. Wäre also auch möglich, dass man diese Zielgruppe heutzutage als
nicht mehr "lohnend" genug einschätzt.

Zu einem wilden Jungen zu sagen - "Nun setz dich doch mal schön hin und
lies mal ein Buch!" - hat für mich fast schon sowas wie wenn man Mädchen
mit allen Mitteln für Physik, Maschinenbau und Technik "begeistern" will.

Schwierige Sache. Es dürfte wohl eine klassische Generationenfrage sein.

Zum einen war es in meiner Generation ganz normal, dass Jungs gerne und viel gelesen haben. Die ganzen Klassiker von Karl May über die Schatzinsel bis zu Tom Sawyer. Und vieles mehr. Und wir waren auch so oft es ging draussen, kickern, die "Welt mit dem Fahrrad entdecken", Höhlen in Dreckberge zu buddeln, im Dorfteich badend usw.

Aber das war zugegebenermaßen eine Zeit, da gab es keine Spielkonsolen oder Homecomputer, es gab nur drei Programme im Fernsehen und die fingen auch erst spätnachmittags mit dem Sendebetrieb an. Kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen...

Naja, man wird alt...

Fernsehen für Jungs, Bücher für Mädchen?

Mirko, Thursday, 29.05.2008, 02:55 (vor 6417 Tagen) @ Diana

Hallo Diana,

wenn Du Anregungen suchst, welche Bücher Du schenken könntest, empfehle ich dir einen Blick in die Jungenleseliste von MANNdat (auch auf die Gefahr, dass Du sie schon kennst):

Jungen lesen

Da gibts auch gleich noch Motivationstipps dazu.

Grüße

Mirko

Wie wär's mal mit Erziehung?

Adam, Thursday, 29.05.2008, 16:31 (vor 6416 Tagen) @ Diana

Zu einem wilden Jungen zu sagen - "Nun setz dich doch mal schön hin und
lies mal ein Buch!" - hat für mich fast schon sowas wie wenn man Mädchen
mit allen Mitteln für Physik, Maschinenbau und Technik "begeistern" will.

Ein "wilder" Junge darf nicht lesen - das ist was für Mädchen oder zahme Jungen. Etwas blöderes ist mir selten untergekommen.

Klar, für einen "wilden" Jungen reicht es wohl auch, wenn er mal drei Kreuze unter ein Blatt macht - wozu das arme Kind durchs Schreiben-lehren verweichlichen?

Ein "wilder" Junge braucht eine Motorsäge und keinen Füllfederhalter; er braucht einen Action-Film und kein Buch.

Früher hatten wilde Jungs es besser, das darf man wohl annehmen. Früher nämlich gab es noch Erziehung und Eltern, die sich trauten, diese anzuwenden. Heute darf man Jungs ntürlich nichts mehr vorschreiben, sondern muß sie tun lassen, was sie gerade tun wollen, auch wenn es noch so blöde ist und erst recht wenn sie so schön "wild" sind.

Schöne neue wilde Welt.

Adam

Wie wär's mal mit Erziehung?

Diana, Sachsen, Thursday, 29.05.2008, 17:31 (vor 6416 Tagen) @ Adam

Zu einem wilden Jungen zu sagen - "Nun setz dich doch mal schön hin und
lies mal ein Buch!" - hat für mich fast schon sowas wie wenn man

Mädchen

mit allen Mitteln für Physik, Maschinenbau und Technik "begeistern"

will.

Ein "wilder" Junge darf nicht lesen - das ist was für Mädchen oder zahme
Jungen. Etwas blöderes ist mir selten untergekommen.

Nein, der "wilde" Junge WOLLTE nicht lesen. Ermunterung und Angebot gab es genug - er hat immer Bücher bekommen, auch mit Inhalten, die ihn interessierten. Er liebte Vorlesen - und ausgiebig darüber reden. Aber es war ihm zu langweilig und zu blöd, sich selbst hinzusetzen und das selbst zu lesen. Es nützte auch nix, wenn sich jemand anders lesend danebensetzte - er las einen Satz... und fing wieder mit Erzählen an.

Klar, für einen "wilden" Jungen reicht es wohl auch, wenn er mal drei
Kreuze unter ein Blatt macht - wozu das arme Kind durchs Schreiben-lehren
verweichlichen?
Ein "wilder" Junge braucht eine Motorsäge und keinen Füllfederhalter; er
braucht einen Action-Film und kein Buch.

Nette Polemik. Dieses "ungebildete Kind" hat Realschulabschluss 2,0 und augenblicklichen Berufsschuldurchschnitt von ca. 1,7 - mit zwei anderen Klassenbester.

Früher hatten wilde Jungs es besser, das darf man wohl annehmen. Früher
nämlich gab es noch Erziehung und Eltern, die sich trauten, diese
anzuwenden. Heute darf man Jungs ntürlich nichts mehr vorschreiben, sondern
muß sie tun lassen, was sie gerade tun wollen, auch wenn es noch so blöde
ist und erst recht wenn sie so schön "wild" sind.
Schöne neue wilde Welt.

Ganz falsch rum - ich hab mich eher immer wieder gefragt, ob ich ihn nicht zu sehr "bremse". Nix war's mit "machen lassen, was er will". Von wegen.

Würde es besser in dein Frauenbild passen, wenn ich schreiben würde - "Oh, ich habe mich von dem wilden kleinen Kerl ja sooo überfordert gefühlt und war nicht in der Lage, ihn zu erziehen"...?

Und wenn ich jetzt sage - natürlich hab ich den Kerl erzogen, und wenn es sein musste, mit Hartnäckigkeit und Vehemenz - dann bin ich wahrscheinlich bloß wieder ein Alpha-Mädchen, welches das männliche Ego ihres Sohnes unterdrückt...

Erziehung ist das eine - Zwang zu etwas aber noch etwas anderes. Deshalb habe ich ihn letztendlich auch nie zum Lesen gezwungen - um ihm das nicht für den Rest seines Lebens völlig zu verleiden. Er liest mittlerweile sehr wohl - nur nicht in einem Buch, sondern eher am PC.

Eine Generationenfrage?

Diana, Sachsen, Thursday, 29.05.2008, 17:41 (vor 6416 Tagen) @ Peter

Schwierige Sache. Es dürfte wohl eine klassische Generationenfrage sein.

Zum einen war es in meiner Generation ganz normal, dass Jungs gerne und
viel gelesen haben. Die ganzen Klassiker von Karl May über die Schatzinsel
bis zu Tom Sawyer. Und vieles mehr. Und wir waren auch so oft es ging
draussen, kickern, die "Welt mit dem Fahrrad entdecken", Höhlen in
Dreckberge zu buddeln, im Dorfteich badend usw.

Aber das war zugegebenermaßen eine Zeit, da gab es keine Spielkonsolen
oder Homecomputer, es gab nur drei Programme im Fernsehen und die fingen
auch erst spätnachmittags mit dem Sendebetrieb an. Kann man sich heute gar
nicht mehr vorstellen...

Naja, man wird alt...

Wahrscheinlich - zumindest AUCH. Aber ich habe in den 70ern die Schule besucht, und schon damals gab es eher wenige Jungs, die gelesen haben. Wir mussten in Deutsch mal ein Lieblingsbuch vorstellen - und das versetzte die Jungs in helle Aufregung. Das war eine echt gequälte Aktion für die meisten. Die brachten irgendein Buch angeschleppt - und man merkte, dass sie nicht viel dazu wussten und sagen konnten. Es waren vielleicht 2 oder 3 Jungs, wo man merkte, dass sie es wirklich gelesen hatten, auch gründlich, und einem die Handlung auch nahebringen konnten.

Und es gab in der DDR ein großes Angebot an Kinder- und Jugendbüchern - und es gab einen Buchclub der Schüler, wo die Mitgliedschaft kostenlos und freiwillig war. Ich war die ganze Schulzeit lang drin - soweit ich mich entsinne, war ca. die Hälfte der Mädchen drin, und maximal 3 Jungs.

Ich habe, als mein Sohn so langsam in die Pubertät kam, noch mal versucht, ihm "passende" Bücher nahezubringen - vor ein paar Jahren kamen ja diese "Jungenbücher" auf. Er WOLLTE sie nicht. Im Gegenteil - er machte noch abfällige Bemerkungen darüber und sagte mir glatt, dass ich die nicht kaufen bräuchte, er würde "den Quatsch" sowieso nicht lesen. Er war die "Zielgruppe", es ging um "alles, was Jungen wissen wollen" - und er wollte es nicht wissen. Er meinte, er fragt entweder lieber mich, oder (später) dann halt seine Kumpel. Besonders alles, was unter "Aufklärungsliteratur" fällt, findet er peinlich und dämlich ohne Ende. Der nimmt Wissen über Bilder und mündliche Kommunikation auf - "langweiliges Lesen" findet er eben ätzend, was soll's.

Fernsehen für Jungs, Bücher für Mädchen?

Diana, Sachsen, Thursday, 29.05.2008, 17:46 (vor 6416 Tagen) @ Mirko

Hallo Diana,
wenn Du Anregungen suchst, welche Bücher Du schenken könntest, empfehle
ich dir einen Blick in die Jungenleseliste von MANNdat (auch auf die
Gefahr, dass Du sie schon kennst):
Jungen lesen
Da gibts auch gleich noch Motivationstipps dazu.
Grüße
Mirko

Danke, hab ich mir angeguckt - und lustigerweise hatte mein Sohn sehr vieles, was den Beispielen in dieser Liste ähnlich war.

Das Äußerste, was er tat - die Bilder angucken und mal ein paar Sätze lesen... um dann stundenlang über das Thema zu REDEN. Später hat er sich sogar mal ausdrücklich ein Buch über Militär/Waffen gewünscht - allein, gelesen hat er's nie wirklich. Die Bilder samt Beschreibungen - ich glaub, zu viel mehr konnte er sich nicht durchringen.

Da ich selber immer viel gelesen hab, war es für mich logisch, ihm immer vorzulesen - ja, VORLESEN fand er auch immer geil, aber doch nicht selber, igitt, wie langweilig und anstrengend. Nicht dass er schlecht im Lesen war, keineswegs - aber es machte ihm keinen Spaß. Die Informationsaufnahme über langweiliges und trockenes Buchstabenlesen ist ihm zu langsam und zu langweilig. Reden, Reden, Reden... das konnte er schon mit 2 Jahren wie ein Wasserfall :-)

Nu isser 18 - und muss selbst wissen, ob und was er liest...

Wie wär's mal mit Erziehung?

adler, Kurpfalz, Thursday, 29.05.2008, 21:21 (vor 6416 Tagen) @ Diana

Würde es besser in dein Frauenbild passen, wenn

Hallo Diana,

laß Dich bloß nicht verunsichern!

Nach Allem, was ich von Dir gelesen habe, hast Du so ziemlich Alles richtig gemacht. Du hast Angebote gegeben, mehr kann und sollte man IMHO auch nicht machen. Eltern sollten die Entwicklung ihrer Kinder begleiten, nicht mehr -und zwar wohlwollend.

Nix Schlimmeres, als wenn sie versuchen aus ihren Kindern, die ja eigenständige Persönlichkeiten sind zu einem Ebenbild machen zu wollen. Oder, doch noch schlimmer, wenn die Kinder gar das machen sollen, was Vater oder Mutter selber nicht erreicht haben.

Das Wichtigste, was man Kindern mitgeben kann, ist für sie das Gefühl angenommen, akzeptiert und geliebt zu werden. Alles andere ist Kokolores.

Zudem scheinst Du mir mit beiden Beinen fest im realen Leben zu stehen, im Leben so wie es eben ist. Nicht wie Femanzen. die sich eine Welt zurechtspinnen, um sich dann zu beklagen, daß die wirkliche Welt ja ach so böße, schlimm und ungerecht zu ihnen ist.

Die wirkliche Welt ist nämlich ungerecht. Zu jedem, auch zu Männern. Da nicht alle Träume wahr werden und sich nicht alles verwirklichen läßt, was man sich wünscht, ist sie eben --auch!-- ungerecht.

Es ist nur eine Frage des Standpunktes, und wohin ich schaue. Schaue ich dahin, was ich erreichen konnte, dann lebe ich angenhm und zufrieden. Aber viele wollen das garnicht. Sie wollen immer nur meckern. Das ist die Welt frauengerecht, wie Emanzen sie wünschen.

Am schlimmste aber ist sie zu denen, die sie nicht akzeptieren wollen. Denn sie dreht sich eben nicht um einzelne Menschen. Sie ist nur da. Als Angebot. Und fordert die Menschen auf in ihr zu leben. Ein Horror für alle Egozentrierten und Egozentriker, die meinen die Welt existiere einzig wegen ihnen, habe den einzigen Sinn, sie glücklich zu machen und diese und alle weiteren denkbaren Welten drehten sich nur um sie. In der Mehrheit sind dies Weiber von der Emanzenfront.

Der Kardinalfehler, den alle FeministInnen, hochgepuschte Power- und Alphaweiber, ewig jammernde und immerzu (an)klagende Tussies machen ist, daß sie eine andere Welt wollen. Deshalb krachen sie eben auch immer auf den Boden der Tatsachen, wenn sie sich zu weit von eben diesen entfernt haben.

Das tut jedes mal weh. Aber sie sind nicht lernfähig. Sie können einfach nicht akzeptieren! Alles muß sein, wie sie es sich wünschen. Aber ich fürchte, auch dann würde das Meckern kein Ende haben.

Sie sind Kinder, in der Trotzphase hängen geblieben. Haben sich in dieser Entwicklungsstufe eingerichtet und wollen da nicht heraus. Erwachsen zu werden, was ja auch bedeutet Verantwortung zu übernehmen für eigenes Leben und eigenes Tun, das scheuen sie wie der Teufel das Weihwasser!

Gruß
adler

--
Frauenrat der Grünen empört-Gebäudereinigung:
Männer verdienen bei Außenreinigung deutlich mehr als Frauen bei Innenreinigung.

"Benachteiligungen von Männern beseitigen ... das ist nicht unser politischer Wille" -Grüne, Ortsgruppe Goslar

ICH SAG EUCH WARUM

Maik1, Thursday, 29.05.2008, 23:36 (vor 6416 Tagen) @ reinecke54

Weil die Drahtzieher die den Feminismus ausgeheckt haben, nur die Menschen voneinander entfremden und leichter steuern lassen wollen. In Wirklichkeit sind Ihnen Frauenrechte egal! Der Endplan des Brave New World bzw. 1984 Szenarios sieht Pornographie als normal und freie Liebe als Pflicht an! Na dämmerts? Ihr müsst mir nicht glauben, aber behaltet es im Hinterkopf, damit ihr zukünftige Ereignisse besser deuten könnt, bzw. euch nochmal daran erinnert.

Wie wär's mal mit Erziehung?

Diana, Sachsen, Friday, 30.05.2008, 00:45 (vor 6416 Tagen) @ adler

Hallo adler,

das ist aber wirklich ein netter Beitrag von dir - endlich mal wieder einer, der NICHT pauschal ALLE Frauen für Inkarnationen des Teufels hält. Ich meine, inzwischen bin ich ja hier schon so einiges gewohnt ;-)

Mit dem "so ziemlich alles richtig gemacht" ist das so eine Sache - denn JETZT weiß ich natürlich, rückblickend, was ich eben NICHT "richtig" gemacht habe bzw. was ich mit meinem heutigen Wissen und meiner heutigen Erfahrung besser bzw. anders machen würde. Es gibt Situationen, an die ich mich erinnere, wo mir fast nach Heulen zumute ist, wenn ich daran denke, wie ich da reagiert habe. Manchmal empfand ich mein Wunschkind nämlich sehr wohl als "anstrengend", und ich hatte mit Mitte bis Ende 20 oder Anfang 30 eben (noch) nicht die Gelassenheit, die ich heute habe.

Mein Sohn weiß das aber - wir haben das Thema gelegentlich - dass ich sage "Nö, wenn das heute wäre, würde ich das natürlich anders sehen..." Ich kann aber sagen, dass ich grundsätzlich immer alles nach bestem Wissen und Gewissen gemacht habe - und vieles wusste ich vor 10 oder 15 Jahren einfach nicht besser.

Ich habe mir schon oft gedacht, dass das eigentlich auch generell eine ganz gute Herangehensweise ist, wenn man sich über irgendwen oder irgendwas tierisch aufregt: indem man sich sagt "Der andere weiß es eben nicht besser. Wenn er es besser wüsste oder könnte, würde er es ja besser machen..." Es hat ja letztendlich immer Gründe, warum jemand so ist, wie er ist - und Dinge so tut, wie er sie tut - auch wenn man das in den meisten Fällen nicht versteht.

Wenn man sich das in Situationen, wo man sich aufregt, immer wieder sagt, dann habe ich oft festgestellt, dass die Wut oder der Zorn plötzlich gar nicht mehr so schlimm ist.

Direkt verunsichern - also so richtig in den Grundfesten erschüttern - kann mich das hier nun nicht. Ich bin nur immer wieder mal baff, wie einem hier pauschal Zeug um die Ohren geballert wird, obwohl die Leute von mir lediglich mein Geschreibsel kennen, und mich und den Gesamtkontext natürlich nicht. Und weil ich mir genau DAS dann auch jedes Mal sage, kann ich das eben dann auch wegstecken und nehm das nicht wirklich persönlich. Also, es dürfte schon ziemlich schwer sein, mich aus der Reserve zu locken und mit Unverschämtheiten zu provozieren ;-) Und es gibt ein paar hier, mit denen ich mich gerne unterhalte.

Grüße
Diana

ICH SAG EUCH WARUM

Sparrowhawk, Friday, 30.05.2008, 17:56 (vor 6415 Tagen) @ Maik1

"Der Endplan des Brave New World bzw. 1984 Szenarios sieht Pornographie als normal..."


Das aber wäre doch genau das Gegenteil der Femis, die Pornographie als pfui, böse und patriarchalisch ansehen.... ob Frau Orlowski (oder posthum Beate Uhse) angesichts dessen eher mal in Lachkrämpfe ausbricht, weiß ich allerdings nicht.

Sparrowhawk

Wie wär's mal mit Erziehung?

Adam, Saturday, 31.05.2008, 03:29 (vor 6415 Tagen) @ Diana

Nein, der "wilde" Junge WOLLTE nicht lesen.

Na und. Ich wollte auch keine Hausaufgaben machen und nicht ins Bett gehen. Manchmal muß man eben auch.


Nette Polemik. Dieses "ungebildete Kind" hat Realschulabschluss 2,0 und
augenblicklichen Berufsschuldurchschnitt von ca. 1,7 - mit zwei anderen
Klassenbester.

Von "ungebildet" war gar nicht die Rede. Hast Du nicht gemerkt, was? Es war das etwas merkwürdige Bild vom sog. "wilden" Jungen das Thema meines Postings. Guten Morgen.

Würde es besser in dein Frauenbild passen, wenn ich schreiben würde - "Oh,
ich habe mich von dem wilden kleinen Kerl ja sooo überfordert gefühlt und
war nicht in der Lage, ihn zu erziehen"...?

Was für ein Unfug! Warum glauben Frauen immer, es läge an einem ganz bestimmten Frauenbild, wenn man sie kritisiert. Nein! Mein Frauenbild ist überhaupt nicht maßgebend. Für mich! Für Dich dagegen scheint es sehr relevant. Hier hat Du mit den klassischen FrauInnen offenbar einiges gemeinsam.


Und wenn ich jetzt sage - natürlich hab ich den Kerl erzogen, und wenn es
sein musste, mit Hartnäckigkeit und Vehemenz - dann bin ich wahrscheinlich
bloß wieder ein Alpha-Mädchen, welches das männliche Ego ihres Sohnes
unterdrückt...

Noch schlimmer.


Erziehung ist das eine - Zwang zu etwas aber noch etwas anderes.

Dir Grundfrage der Pädagogik ist: "Wie kultiviere ich die Freiheit beim Zwange?" Diese Formulierung Kants trifft's im Grunde auch heute noch.

Der Unterschied ist eben nur graduell, auch wenn wir heute einen viel engeren Begriff von Zwang haben. Bei mir geht das so: wer vorgelesen haben will, muß erst einmal selbst vorlesen. Und wer länger als gewöhnlich aufbleiben will, der kann das nur lesend. Das funktioniert bestens.

Ein lesender Vater ist freilich auch von Vorteil.

Und natürlich müssen keineswegs alle Jungs lesen. Tun auch nicht alle Mädchen. Aber das hat nun mal überhaupt nichts damit zu tun, ob sie wild sind oder nicht.

Adam

Wie wär's mal mit Erziehung?

Diana, Sachsen, Saturday, 31.05.2008, 16:18 (vor 6414 Tagen) @ Adam

Na und. Ich wollte auch keine Hausaufgaben machen und nicht ins Bett
gehen. Manchmal muß man eben auch.

Zum Hausaufgaben machen hab ich ihn immer gekriegt - nur nicht zum "langweilig stillsitzen und lesen". Und doch, in dem Falle hatte es sehr wohl was mit "wild" zu tun - weil ihn am Lesen hauptsächlich störte, dass er dabei stillsitzen und sich konzentrieren musste - was bis zu einem bestimmten Alter fast gar nicht ging. Später hab ich dann durch Experimente herausgefunden, warum.

Von "ungebildet" war gar nicht die Rede. Hast Du nicht gemerkt, was? Es
war das etwas merkwürdige Bild vom sog. "wilden" Jungen das Thema meines
Postings. Guten Morgen.

Selber guten Morgen :-) - indem du geschrieben hast "ein wilder Junge BRAUCHT wohl nicht lesen", hab ich daraus gelesen, du meinst - Jungs können ja ruhig ungebildet bleiben. DIESER Junge WAR eben wild - ich hab nun mal diesen und nicht irgendeinen.

Was für ein Unfug! Warum glauben Frauen immer, es läge an einem ganz
bestimmten Frauenbild, wenn man sie kritisiert. Nein! Mein Frauenbild ist
überhaupt nicht maßgebend. Für mich! Für Dich dagegen scheint es sehr
relevant. Hier hat Du mit den klassischen FrauInnen offenbar einiges
gemeinsam.

Nö - ich habe lediglich auf deine Polemik auch mit welcher geantwortet.

Noch schlimmer.

Widerspricht sich hier was, oder kann ich dir nur nicht folgen? Oben schreibst du was von "müssen", auch wenn es einem nicht passt. Aber wenn ich als Mutter meinem männlichen Kind erzähle "du wirst!" und damit Zwang ausübe, dann unterdrücke ich sein männliches Ego, was natürlich verwerflich ist?

Dir Grundfrage der Pädagogik ist: "Wie kultiviere ich die Freiheit beim
Zwange?" Diese Formulierung Kants trifft's im Grunde auch heute noch.
Der Unterschied ist eben nur graduell, auch wenn wir heute einen viel
engeren Begriff von Zwang haben. Bei mir geht das so: wer vorgelesen haben
will, muß erst einmal selbst vorlesen. Und wer länger als gewöhnlich
aufbleiben will, der kann das nur lesend. Das funktioniert bestens.

Jetzt mit meinem 18-Jährigen klappt dieses - wenn du das und das willst, was krieg ich dafür? - wunderbar. Und das klappt seit ein paar Jahren - früher, als er so im Grundschulalter war, noch nicht so richtig.

Ein lesender Vater ist freilich auch von Vorteil.

Das isser eben nicht im klassischen Sinne. Und der ist nicht "wild" - und liest trotzdem nicht *g*, oder höchstens Computerbücher/-zeitungen und spezielle Fachbücher, aber keine Romane oder ähnliches.

Und natürlich müssen keineswegs alle Jungs lesen. Tun auch nicht alle
Mädchen. Aber das hat nun mal überhaupt nichts damit zu tun, ob sie wild
sind oder nicht.

Natürlich müssen Jungs nicht lesen, und Mädchen auch nicht. Mit "wild" hat es dann was zu tun, wenn das heißt, dass es ihnen schwerfällt, still zu sitzen und sich zu konzentrieren. Und genau so war mein "wild" in dem Beitrag auch gemeint - weil ich halt auf meinen Sohn bezogen habe :-)

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