Verdienen Totalverweigerer Respekt ?
pit b., Thursday, 22.05.2008, 15:21 (vor 6423 Tagen)
Verdienen Totalverweigerer Respekt ?
Sophie X, Thursday, 22.05.2008, 15:54 (vor 6423 Tagen) @ pit b.
*nickt heftig*
Verdienen Totalverweigerer Respekt ?
Stranger in a strange World, Thursday, 22.05.2008, 16:57 (vor 6423 Tagen) @ pit b.
Klingt, als ob Du das als rethorische Frage gemeint hast. Das ist es aber nicht. Im Gegenteil! Und die Frage ist im Grunde nicht mal off-topic.
Meine Antwort ist ein doppeltes "Nein!".
Ich finde nämlich, dass schon das einfache verweigern keinen Respekt verdient. Begründungen:
"Weil Pazifisten in Ländern, in denen sich Reste von Demokratie erhalten haben, mehr Handlungsfreiheit genießen, kann der Pazifismus effektiver gegen die Demokratie arbeiten als für sie. Objektiv ist ein Pazifist pro-Nazi."
(George Orwell)
"Das Konzept der Gewaltlosigkeit ist ein falsches Ideal. Es setzt Mitgefühl und einen Sinn für Gerechtigkeit bei deinem Widersacher voraus. Wenn dieser Widersacher durch Mitgefühl und Gerechtigkeit nichts zu gewinnen aber alles zu verlieren hat, kann seine Reaktion nur negativ sein."
(George Jackson)
"Pazifismus ist eine verlogene Doktrin unter der ein Mensch die Vorzüge einer sozialen Gruppe genießt ohne den Preis dafür bezahlen zu wollen - und dieser Mensch verlangt dann auch noch, für seine Unredlichkeit gelobt zu werden."
(Robert Heinlein)
Soviel zum ersten "Nein!". Aber einfache Verweigerer tun wenigstens noch irgendwas für ihre soziale Gruppe. Auch wenn es das bequemere, ungefährlichere, populärere, kurz: Das dünnere Brett ist. Deswegen das zweite "Nein!".
Und on-topic finde ich deine Frage, weil ich bereits das einfache verweigern im Grunde als genau jene Rosinenpickerei empfinde, über die wir uns aufregen, wenn sie von Frauen praktiziert wird.
Jene, die mir jetzt vorwerfen wollen ein Zyniker zu sein, bitte ich vorher kurz über folgendes Zitat nachzudenken:
"ZYNIKER, der:
Ein Schurke, dessen fehlerhafte Sehkraft ihn die Dinge sehen lässt wie sie sind, statt so wie sie sein sollten."
(Ambrose Bierce, Des Teufels Wörterbuch)
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Original-Texte obiger Zitate:
Since pacifists have more freedom of action in countries where traces of democracy survive, pacifism can act more effectively against democracy than for it. Objectively the pacifist is pro-Nazi.
(George Orwell)
The concept of nonviolence is a false ideal. It presupposes the existence of compassion and a sense of justice on the part of one's adversary. When this adversary has everything to lose and nothing to gain by exercising justice and compassion, his reaction can only be negative.
(George Jackson)
Pacifism is a shifty doctrine under which a man accepts the benefits of the social group without being willing to pay; and claims a halo for his dishonesty.
(Robert Heinlein)
CYNIC
A blackguard whose faulty vision sees things as they are, not as they ought to be.
(Ambrose Bierce, The Devil's Dictionary)
Verdienen Totalverweigerer Respekt ?
Christian2, Thursday, 22.05.2008, 17:42 (vor 6423 Tagen) @ Stranger in a strange World
Wie ist dein Respekt zu solchen Ländern, die die menschenverachtenden geschlechterrassistischen diskriminierenden Zwangsdienste (Wehrpflicht / Zivildienst) abgeschafft haben? Sind das alle Pazifisten-Länder? In sämtlich westlichen Nato-Staaten, bis auf das geschlechterrassistische Deutschland, wurden die Zwangsdienste abgeschafft! Die Wehrpflicht besteht nur wegen dem Zivildienst, um Männer als billige Pflegekräfte zu missbrauchen und auszubeuten! Hast du einen Respekt vor Frauen, die aufgrund wegen ihres Geschlechts keine Zwangsdienste ausüben müssen? Männer werden wie Freiwild behandelt, da nicht mehr alle zur Musterung müssen bzw. zu keinem Zwangsdienst gezwungen werden. Wer Krieg haben will, der soll selbst hingehen, aber nicht auf kosten anderer. Befürworter der Zwangsdienste (Wehrpflicht / Zivildienst) sind in der Regel solche perfide Menschen, die entweder großen Nutzen daraus ziehen wollen oder aus Gründen von Privilegien nie zum Zwangsdienst gezwungen werden, bist du eine solche Person, denn das sind wahrlich solche perfide Menschen die wirklich keinen Respekt verdienen???
Länder: Blau bedeutet keine geschlechterrassistische Zwangsdienste (Wehrpflicht / Zivildienst)
http://de.wikipedia.org/wiki/Wehrpflicht
Verdienen Totalverweigerer Respekt ?
Stranger in a stranger World, Thursday, 22.05.2008, 22:07 (vor 6423 Tagen) @ Christian2
Befürworter der
Zwangsdienste (Wehrpflicht / Zivildienst) sind in der Regel solche perfide
Menschen, die entweder großen Nutzen daraus ziehen wollen oder aus Gründen
von Privilegien nie zum Zwangsdienst gezwungen werden, bist du eine solche
Person, denn das sind wahrlich solche perfide Menschen die wirklich keinen
Respekt verdienen???
Nun, dann bin eine Ausnahme: Ich habe meinen Wehrdienst (und mehr) abgeleistet. Und ich habe wenig Respekt für Menschen, die meinen Andere sollten für sie kämpfen, dass schließt Frauen ausdrücklich mit ein.
Ich bin für eine allgemeine Wehr- oder Dienstpflicht bei gleichen Maßstäben für alle, d.h. insbesondere auch für Frauen.
Verdienen Totalverweigerer Respekt ?
roser parks, Thursday, 22.05.2008, 23:35 (vor 6423 Tagen) @ Stranger in a stranger World
Befürworter der
Zwangsdienste (Wehrpflicht / Zivildienst) sind in der Regel solche
perfide
Menschen, die entweder großen Nutzen daraus ziehen wollen oder aus
Gründen
von Privilegien nie zum Zwangsdienst gezwungen werden, bist du eine
solche
Person, denn das sind wahrlich solche perfide Menschen die wirklich
keinen
Respekt verdienen???
Nun, dann bin eine Ausnahme: Ich habe meinen Wehrdienst (und mehr)
abgeleistet.
Bundeswehr oder NVA? In beiden?
Und ich habe wenig Respekt für Menschen, die meinen Andere
sollten für sie kämpfen, dass schließt Frauen ausdrücklich mit ein.
Ich bin für eine allgemeine Wehr- oder Dienstpflicht bei gleichen
Maßstäben für alle, d.h. insbesondere auch für Frauen.
Verdienen Totalverweigerer Respekt ?
Stranger in strange World, Friday, 23.05.2008, 13:05 (vor 6422 Tagen) @ roser parks
Bundeswehr oder NVA? In beiden?
Bundeswehr. Als es die NVA noch gab.
Verdienen Totalverweigerer Respekt ?
Mustermanni, Friday, 23.05.2008, 00:54 (vor 6423 Tagen) @ Stranger in a stranger World
Nun, dann bin eine Ausnahme: Ich habe meinen Wehrdienst (und mehr)
abgeleistet. Und ich habe wenig Respekt für Menschen, die meinen Andere
sollten für sie kämpfen, dass schließt Frauen ausdrücklich mit ein.
Ich bin für eine allgemeine Wehr- oder Dienstpflicht bei gleichen
Maßstäben für alle, d.h. insbesondere auch für Frauen.
Ich habe meinen Wehrdienst ebenfalls abgeleistet, wenn dich das tröstet. Dennoch bin ich kein so verbitterter Neidnickel, der anderen nicht die Freiheit gönnt, den Wehrdienst abzulehnen. In Zeiten von hochtechnisierten Armeen macht die Wehrpflicht ohnehin keinen Sinn mehr, denn: Um für die komplexen Waffensysteme fachlich versierte Soldaten auszubilden, ist der Wehrdienst schlichtweg zu kurz. Und es findet (im Gegensatz zu den Zeit- und Berufssoldaten) auch keine echte Selektion nach Befähigung statt. Dementsprechend dienen Wehrpflichtige ausschließlich in den Bereichen, die für eine moderne Kriegsführung (mit Ausnahme der Versorgungseinheiten) nur von untergeordneter Relevanz wenn nicht sogar überflüssig sind. Andere Länder haben das schon längst erkannt und die Wehrpflicht abgeschafft, die Armeen damit professionalisiert. Klasse statt Masse!
Selbst wenn man Wehrpflichtige zu Millionen in Kasernen wegsperren würde, könnte der gemeine Soldat mit seinem G3 überhaupt nichts gegen die satellitengestütze Raketentechnik ausrichten. Hier käme es z.B. auf diejenigen Soldaten an, die an den Radar- und Feuerleitanlagen der Luftabwehr tätig sind - und das sind ausnahmslos Längerdienende. Und obwohl die Bundeswehr seit vielen Jahren schon massive Schwierigkeiten hat, aufgrund von Schul-, Vor- und Ausbildung geeignete Zeit- und Berufssoldaten zu finden, hält man immer noch am Prinzip der Stellungskriege von anno dazumal fest. Und nur dafür bräuchte man Kanonenfutter en masse, das man aus den Wehrpflichtigen rekrutieren könnte. Traditioneller Schwachsinn!
Menschen haben übrigens immer schon andere Menschen für sich kämpfen lassen. Die frühesten Truppen der Antike wurden z.B. durch Söldner gebildet. Die musste man - im Gegensatz zu Wehrpflichtigen ! - allerdings dementsprechend bezahlen. Unser Staat hingegen macht es sich einfach, zwingt seine männlichen Bürger unter Androhung einer Strafe zum Wehrdienst. Echt zivilisiert und fortschrittlich ...
Die Wehrpflicht gehört abgeschafft! Sie nur aus purem Neid oder Mißgunst aufrecht erhalten zu wollen - nach dem Motto: "ich habe gedient, also müssen alle anderen auch ..." - ist absolut indiskutabel.
Verdienen Totalverweigerer Respekt ?
Stranger in a strange World, Friday, 23.05.2008, 12:52 (vor 6422 Tagen) @ Mustermanni
Selbst wenn man Wehrpflichtige zu Millionen in Kasernen wegsperren würde,
könnte der gemeine Soldat mit seinem G3 überhaupt nichts gegen die
satellitengestütze Raketentechnik ausrichten.
...
Die Wehrpflicht gehört abgeschafft! Sie nur aus purem Neid oder
Mißgunst aufrecht erhalten zu wollen - nach dem Motto: "ich habe
gedient, also müssen alle anderen auch ..." - ist absolut indiskutabel.
Du hast Recht. Deswegen schrieb ich auch von einer allgemeinen Wehr- oder Dienstpflicht bei gleichen Maßstäben für alle. Zu tun gibt es genug. Auch für die, die sich nicht zum KSK-Soldaten eignen. Nicht nur die Bundeswehr, auch z.B. die Feuerwehren und das THW haben Nachwuchsprobleme.
Das hat nichts mit Neid oder Missgunst zu tun. Es geht darum, dass in unserer Gesellschaft viel zu viele nur nehmen. Das es gesellschaftlich akzeptiert ist, möglichst viele Leistungen zu kassieren und sich sich vor Pflichten möglichst zu drücken. So kann keine Gesellschaft funktionieren.
In der hier bereits genannten Schweiz bist du als Nicht-Reservist gesellschaftlich erledigt, hierzulande hat eine Sportskanone mit T5 oder ein Totalverweigerer "wenigstens keine Zeit verschwendet".
Diese Geisteshaltung macht den Unterschied.
Diese Geisteshaltung ermöglicht überhaupt erst die Auswüchse des Feminismus über die wir uns hier regelmäßig aufregen.
Finde ich zu einseitig
Mustermanni, Saturday, 24.05.2008, 03:08 (vor 6421 Tagen) @ Stranger in a strange World
Das hat nichts mit Neid oder Missgunst zu tun. Es geht darum, dass in
unserer Gesellschaft viel zu viele nur nehmen. Das es gesellschaftlich
akzeptiert ist, möglichst viele Leistungen zu kassieren und sich sich vor
Pflichten möglichst zu drücken. So kann keine Gesellschaft funktionieren.
Sorry, aber das ist mir jetzt doch zu polemisch! Der Wehrdienst ist nur der kleinste Teil einer Vielzahl an gesellschaftlich notwendigen Aufgaben, die i.d.R. still und heimlich erledigt werden. Das fängt bei Betreuung einer Jugendsportmannschaft an, geht über das Engagement im Tier- oder Naturschutz und hört bei der Pflege der Oma auf. Ausgerechnet nur den Wehrdienst als persönliche Gegenleistung anzuführen, finde ich deshalb ein bischen arg einseitig (Genauso einseitig wie das Kinderkriegen oder die "Pflege von Angehörigen", was beides im Vulgärfeminismus gerne mit dem Wehrdienst "verrechnet" wird).
Ein Bekannter von mir arbeitet z.B. freiwillig im THW, betreut dort die "Wasserabteilung". Diese Männer werden weltweit eingesetzt, wenn es darum geht in Katastrophengebieten Wasser zu filtern, zu entkeimen oder Brunnen zu bohren. Das macht der in seiner Freizeit, oder er wird von seinem Arbeitgeber dafür freigestellt. Bei der Bunderswehr war er übrigens nie und der Dienst beim THW ist auch kein Ausgleich dafür, er könnte dort jederzeit aufhören.
Ein anderer Bekannter hat über Jahre hinweg seinen schwerstkranken und nach langer Krankheit mittellosen Vater gepflegt - und damit dem Staat nicht unerhebliche Pflegekosten erspart. Auch er war nicht bei der Bundeswehr und hat auch keinen Ersatzdienst geleistet.
Ein dritter Bekannter, der ebenfalls nicht gedient hat, engagiert sich schon seit Jahren in Projekten, durch die Kinder und Jugendliche an den Tier- und Naturschutz herangeführt werden. Er bringt diesen Kindern nachhaltig bei, dass man seinen Müll eben nicht einfach irgendwo hinschmeissen kann, mit Ressourcen haushalten und seine Umwelt pflegen muss. So trivial das klingt, aber er bringt diesen Kindern bei, dass niemand kommt der ihren Dreck wegmacht und dass sie für ihr Handeln selbst verantwortlich sind. Von diesen Kindern wird später keines auf die Idee kommen, es dürfe den Müll einfach wegschmeissen, weil es ja schließlich Steuern bezahlt .... Nämlich genau diese Geisteshaltung "Ich bezahl ja schließlich dafür" ist meiner Ansicht nach eines der größten Übel unserer Gesellschaft!
Man könnte diese Beispiele jedenfalls quasi unendlich fortführen und es würden dann eben nicht mehr "VIELE" übriggbleiben, die keinerlei gesellschaftliche Pflichten oder Aufgaben übernehmen. Was man im jungen Erwachsenenalter vielleicht noch nicht einbringt, bringt man später noch als Rentner ein, z.B. im Ehrenamt.
In der hier bereits genannten Schweiz bist du als Nicht-Reservist
gesellschaftlich erledigt, hierzulande hat eine Sportskanone mit T5 oder
ein Totalverweigerer "wenigstens keine Zeit verschwendet".
Ich habe im Fernsehen neulich einen Beitrag über eine (noch) überschaubare Anzahl von jungen Männern gesehen, die ihre heimischen Waffen beim ?-Amt abgegeben und anschließend dort auf ihre Verhaftung gewartet haben . So etwas ist in der Schweiz bis dahin wohl noch niemals vorgekommen - aber auch im Land der Langsamkeit gibt es Tendenzen, sich gegenüber alternativen Gesellschaftsmodellen zu öffnen. Ehrbar ist, wer wehrbar ist
Diese Geisteshaltung macht den Unterschied.
Gesellschaftlicher Druck (oder Zwang) ist keine Geisteshaltung!
Diese Geisteshaltung ermöglicht überhaupt erst die Auswüchse des
Feminismus über die wir uns hier regelmäßig aufregen.
Sehe ich anders. Femifaschismus wird m.A.n. erst durch starre gesellschaftliche Regeln ermöglicht (= Politische Korrektheit - was ja auch nichts anderes als gesellschaftlicher Zwang ist) und durch bürokratische Strukturen (UN, EU etc.) effektiv umgesetzt. Vom trivialen Vulgärfeminismus einmal abgesehen, ist die "feministische Geisteshaltung" m.E. sowieso kein Massenphänomen, ganz egal was die Medien tagtäglich auskotzen. Es sind nur ein paar Wenige, die an den richtigen Schrauben der Gesellschaftspolitik drehen. Dafür aber umso erfolgreicher.
der mm
Verdienen Totalverweigerer Respekt ?
Gismatis, Basel, Saturday, 24.05.2008, 18:27 (vor 6421 Tagen) @ Stranger in a strange World
Hallo Stranger
Du hast Recht. Deswegen schrieb ich auch von einer allgemeinen Wehr-
oder Dienstpflicht bei gleichen Maßstäben für alle. Zu tun
gibt es genug. Auch für die, die sich nicht zum KSK-Soldaten eignen. Nicht
nur die Bundeswehr, auch z.B. die Feuerwehren und das THW haben
Nachwuchsprobleme.
Aber warum muss es unbedingt eine Dienstpflicht sein? Ich bin der Ansicht, dass wenn diese Aufgaben auch anständig bezahlt würden, sich genug Leute dafür finden ließen. Lasst doch den Markt spielen. Wenn für eine unbeliebte aber gesellschaftlich notwendige Aufgabe zu wenig Interessenten zur Verfügung stehen, muss eben die Vergütung nach oben angepasst werden.
Das hat nichts mit Neid oder Missgunst zu tun. Es geht darum, dass in
unserer Gesellschaft viel zu viele nur nehmen. Das es gesellschaftlich
akzeptiert ist, möglichst viele Leistungen zu kassieren und sich sich vor
Pflichten möglichst zu drücken. So kann keine Gesellschaft funktionieren.
Bei der richtigen Bezahlung funktioniert das wahrscheinlich schon. Es ist doch völlig normal, dass man für eine Leistung auch etwas bekommen will. Nicht bestraft zu werden dafür, dass man eine Leistung erbringt, erzeugt nur ein ungutes Gefühl. Ich glaube jedenfalls, dass weder die Androhung von Strafe noch ein moralisierender erhobener Zeigefinger eine Gesellschaft verändern kann.
In der hier bereits genannten Schweiz bist du als Nicht-Reservist
gesellschaftlich erledigt, hierzulande hat eine Sportskanone mit T5 oder
ein Totalverweigerer "wenigstens keine Zeit verschwendet".
Vielleicht war das in der Schweiz früher so; heute ist das auch nicht mehr so wichtig.
Diese Geisteshaltung macht den Unterschied.
Diese Geisteshaltung ermöglicht überhaupt erst die Auswüchse des
Feminismus über die wir uns hier regelmäßig aufregen.
Ist das jetzt einfach nur so dahingesagt, um diese Geisteshaltung zu diskreditieren, oder kannst du diesen Zusammenhang auch begründen?
Gruß, Gismatis
Verdienen Totalverweigerer Respekt ?
Garfield, Friday, 23.05.2008, 19:50 (vor 6422 Tagen) @ Mustermanni
Hallo Mustermanni!
Du hast völlig Recht - die Wehrpflicht ist für die Bundeswehr heute nur noch ein Klotz am Bein, denn Wehrpflichtige können kaum noch sinnvoll eingesetzt werden.
Aber der Stranger hat auch Recht.
Bis vor kurzem sah ich das auch so, daß die beste Lösung darin bestünde, daß es keine Pflichtdienste mehr gibt, weder für Männer noch für Frauen.
Aber wie der Stranger schon richtig festgestellt hat, gibt es sehr wohl noch sinnvolle Aufgaben zum Wohle der Gesellschaft wie z.B. in Feuerwehren, Rettungs- oder Hilfsdiensten.
Irgendwie muß man die Menschen dazu bringen, dafür in irgendeiner Form einen Beitrag zu leisten. Und zwar alle Menschen und nicht nur knapp die Hälfte, so wie jetzt.
Momentan sind es vor allem Männer, die sich so engagieren. Viele kommen aber nur deshalb dazu, weil sie so die Möglichkeit haben, dem Wehrdienst zu entgehen. Schafft man nun den Wehrdienst ab, dann werden sich deutlich weniger Männer ehrenamtlich engagieren. Und Frauen machen darum sowieso mehrheitlich einen großen Bogen.
Selbst ohne Abschaffung der Wehrpflicht ist zu befürchten, daß die erwähnten Einrichtungen in Zukunft massive Nachwuchsprobleme haben werden. Zumindest wenn die demografische Entwicklung so weiter geht wie bisher. Auch wenn Einwanderer weiter fleißig Kinder bekommen - solange die keine deutsche Staatsbürgerschaft haben, gilt für sie auch die Wehrpflicht nicht. Folglich haben sie auch überhaupt keine Veranlassung dazu, sich in Feuerwehren und ähnlichem zu engagieren.
Für dieses Problem wird man bald eine Lösung finden müssen. Theoretisch könnte man das über zusätzliche Steuern lösen und den Leuten, die in Feuerwehren und ähnlichem tätig sind, davon Gehälter zahlen. Praktisch könnten aber viele Menschen jetzt schon gar keine zusätzlichen Steuern mehr zahlen. Dafür müßten die Einkommen stärker steigen als die Lebenshaltungskosten, was aber kaum geschehen wird.
Natürlich könnten unsere Politiker sich theoretisch auch sinnlose Ausgaben (z.B. für "Frauenförderung") sparen - dann gäbe es sicher genügend Luft, um problemlos Feuerwehren und Rettungsdienste komplett zu finanzieren. Aber auch das wird nicht geschehen.
Also fürchte ich, daß man in Zukunft um einen wirklich allgemeinen Pflichtdienst für alle dauerhaft in Deutschland lebenden Menschen nicht herumkommen wird. Denn Feuerwehren, Rettungs- und Hilfsdienste wird man wohl in naher Zukunft kaum soweit automatisieren können, daß man dafür kaum noch Personal benötigt.
Freundliche Grüße
von Garfield
Verdienen Totalverweigerer Respekt ?
Michel, Saturday, 24.05.2008, 00:43 (vor 6422 Tagen) @ Garfield
Wenn alle wie *carlos* denken würden wäre die Welt eine bessere. Die ganzen Apelle an Pflicht- oder Schuldgefühle dienen doch nur dazu Menschen für fremde Zwecke einzuspannen. Lest mehr Stirner:
Was soll nicht alles Meine Sache sein! Vor allem die gute Sache, dann die Sache Gottes, die Sache der Menschheit, der Wahrheit, der Freiheit, der Humanität, der Gerechtigkeit; ferner die Sache Meines Volkes, Meines Fürsten, Meines Vaterlandes; endlich gar die Sache des Geistes und tausend andere Sachen. Nur Meine Sache soll niemals Meine Sache sein. >Pfui über den Egoisten, der nur an sich denkt!«
Fort denn mit jeder Sache, die nicht ganz und gar Meine Sache ist! Ihr meint, Meine Sache müsse wenigstens die >gute Sache« sein? Was gut, was böse! Ich bin ja selber Meine Sache, und Ich bin weder gut noch böse. Beides hat für Mich keinen Sinn.
Das Göttliche ist Gottes Sache, das Menschliche Sache >des Menschen«. Meine Sache ist weder das Göttliche noch das Menschliche, ist nicht das Wahre, Gute, Rechte, Freie usw., sondern allein das Meinige, und sie ist keine allgemeine, sondern ist - einzig, wie Ich einzig bin.
Mir geht nichts über Mich!
Aber wie der Stranger schon richtig festgestellt hat, gibt es sehr wohl
noch sinnvolle Aufgaben zum Wohle der Gesellschaft wie z.B. in Feuerwehren,
Rettungs- oder Hilfsdiensten.Irgendwie muß man die Menschen dazu bringen, dafür in irgendeiner Form
einen Beitrag zu leisten. Und zwar alle Menschen und nicht nur knapp die
Hälfte, so wie jetzt.
Lasst die Menschen wieder Verantwortung für ihr eigenes Leben tragen, dann komen sie nicht trumrum sich auch gesellschaftlich zu engagieren, aus reiner Notwendigkeit heraus.
Verdienen Totalverweigerer Respekt ?
pit b., Friday, 23.05.2008, 15:47 (vor 6422 Tagen) @ Stranger in a stranger World
Und ich habe wenig Respekt für Menschen, die meinen Andere
sollten für sie kämpfen, dass schließt Frauen ausdrücklich mit ein.
Ich halte auch nicht von Menschen die Andere für sich Kämpfen lassen und genau deshalb will ich auch nicht für andere Kämpfen müssen.
Genau genommen, ist es der Titel des Artikels!!!
pit b., Thursday, 22.05.2008, 18:18 (vor 6423 Tagen) @ Stranger in a strange World
Klingt, als ob Du das als rethorische Frage gemeint hast. Das ist es aber
nicht. Im Gegenteil! Und die Frage ist im Grunde nicht mal off-topic.
Verdienen Totalverweigerer Respekt ?
pit b., Thursday, 22.05.2008, 19:12 (vor 6423 Tagen) @ Stranger in a strange World
Ich finde nämlich, dass schon das einfache verweigern keinen Respekt
verdient. Begründungen:
Und die die garnichts machen müssen!?
Haben die deinen Respekt???
Du hast eine schöne Sammlung von Zitaten zusammengestellt.
Hast du auch eine Eigene Meinung?
Im übrigen reden wir nicht nur von Pazifisten, sondern von Totalverweigerern.
Die Vorstellung von totaler Gwaltlosigkeit ist selbstverständlich absurd. Aber totale Kriegsdienstverweigerer müssen sich deswegen ja noch nicht abstechen lassen. Hier hab ich auch eine Zitat für Dich: "Krieg ist Politik mit anderen Mitteln" Wer's gesagt hat weiß ich nicht. Soldaten und erst recht Wehrpflichtige sind das Kanonenfütter der Obrigkeit. Zivildienstleistende sind Zwangsarbeiter. Hier werden bereits Menschenrechte mit Füßen getreten und selbst Soldaten wird heute ein Recht au Befehlsverweigerung eingeräumt wenn Menschenrechte verletzt werden.
Schön, dass Du an deine "soziale Gruppe" denkst. Aber wem interessiert das?
Wie wird es denn den Menschen, die ihrer "sozialen Gruppe" dienen vergütet, wenn man dazu schon das Mittel des Zwangs heranzieht??? Einkunftsaussfall, Zeitverschwendung, im Hinblick auf die weitere Karriere entsprechend sinnlose Tätigkeiten usw. Die Gedienten sind die Dummen! Das Bewusstsein, seiner "sozialen Gruppe" gedienst zu haben, ist das einzige was diese Leute haben. Aber eben Sinnlos. Umso trauriger, dass (entschuldigung aber mir fällt nicht trffenderes ein) Idioten wie Du dieses Bewusstsein noch künstlich auf ein Podest heben. Die, die nichts leisten müssen, sind doch die, die sich freuen, wenn die Dummen, dienenden, auch noch solz auf ihr Elend sind.
Und on-topic finde ich deine Frage, weil ich bereits das einfache
verweigern im Grunde als genau jene Rosinenpickerei empfinde, über die wir
uns aufregen, wenn sie von Frauen praktiziert wird.
Aufbauend auf deinem Argument nach dem Dienst an der "sozialeb Gruppe" behaupte ich
Zivis und Zwangssoldaten leisten als Zwangsarbeiter etwas für die "soziale Gruppe". Aber eben in einem Menschenverachtenden Zwangsverhältnis.
Die vergütung ist miserabel bis nicht vorhanden.
Aber Frauen leisten unter Zwang weder Dienst im der Armee oder im Sozialwesen, sondern nur wenn sie Bock drauf haben.
DAS IST ROSINENPICKEREI
Jene, die mir jetzt vorwerfen wollen ein Zyniker zu sein, bitte ich vorher
kurz über folgendes Zitat nachzudenken:"ZYNIKER, der:
Ein Schurke, dessen fehlerhafte Sehkraft ihn die Dinge sehen lässt wie sie
sind, statt so wie sie sein sollten."
(Ambrose Bierce, Des Teufels Wörterbuch)
Und um die Welt so wahrzunehmen wie sie ist verwendest du Zitate von verstorbenen Philosophen!?
Bravo
Verdienen Totalverweigerer Respekt ?
Christian2, Thursday, 22.05.2008, 21:49 (vor 6423 Tagen) @ pit b.
Ich finde nämlich, dass schon das einfache verweigern keinen Respekt
verdient. Begründungen:
Und die die garnichts machen müssen!?
Haben die deinen Respekt???
Stell dir mal folgendes Bild innerlich vor:
Da sind Menschen, die aufgrund nur wegen ihres Geschlechts die Zwangsdienste (Wehrpflicht / Zivildienst) auferlegt werden und es sind vom Geschlecht her nur männliche Menschen. Von diesen männlichen Menschen (Freiwild) werden aber nicht alle für die Zwangsdienste gebraucht, so pickt man sich z.B. aus 10 männliche Menschen (Freiwild) einen heraus und will ihm einen Zwangsdienst Wehrpflicht oder Zivildienst auferlegen, dieser männliche Mensch verweigert aber jeden Zwangsdienst und wird angeklagt. Die restlichen 9 verbliebenen männlichen Menschen werden nicht angeklagt und man hat sich auch nicht die Mühe gemacht, einen anderen männlichen Menschen aus den restlich 9 verbliebenen männlichen Menschen den Zwangsdienst aufzuerlegen, einer wäre wahrscheinlich dabei gewesen der den Zwangsdienst ausgeübt hätte. Um den angeklagten männlichen Menschen erheben nun respektlos perfide Menschen den Zeigefinger, die in der Regel selbst nie zu Zwangsdienste gezwungen wurden oder aus Gründen von Privilegien nie dazu gezwungen werden, und verurteilen den angeklagten männlichen Menschen zu einer Geld- bzw. Gefängnisstrafe aufgrund nur wegen seines männlichen Geschlechts und ist dadurch noch vorbestraft. Das ist auch einer der Gründe, warum in der Straf-Statistik mehr männliche Menschen aufgeführt sind, denn weibliche Menschen werden zu keinen Zwangsdiensten gezwungen. Das ist nicht nur pervers und perfide, das ist der reinste Geschlechterrassismus! Die Totalverweigerer verdienen meinen vollen Respekt und die respektlos perfide Menschen meine Verachtung!
Ich glaube, der Beitrag bezieht sich auf "Stranger in a strange World"
pit b., Friday, 23.05.2008, 15:25 (vor 6422 Tagen) @ Christian2
Ich finde nämlich, dass schon das einfache verweigern keinen Respekt
verdient. Begründungen:
Und die die garnichts machen müssen!?
Haben die deinen Respekt???
Stell dir mal folgendes Bild innerlich vor:Da sind Menschen, die aufgrund nur wegen ihres Geschlechts die
Zwangsdienste (Wehrpflicht / Zivildienst) auferlegt werden und es sind vom
Geschlecht her nur männliche Menschen. Von diesen männlichen Menschen
(Freiwild) werden aber nicht alle für die Zwangsdienste gebraucht, so pickt
man sich z.B. aus 10 männliche Menschen (Freiwild) einen heraus und will
ihm einen Zwangsdienst Wehrpflicht oder Zivildienst auferlegen, dieser
männliche Mensch verweigert aber jeden Zwangsdienst und wird angeklagt. Die
restlichen 9 verbliebenen männlichen Menschen werden nicht angeklagt und
man hat sich auch nicht die Mühe gemacht, einen anderen männlichen Menschen
aus den restlich 9 verbliebenen männlichen Menschen den Zwangsdienst
aufzuerlegen, einer wäre wahrscheinlich dabei gewesen der den Zwangsdienst
ausgeübt hätte. Um den angeklagten männlichen Menschen erheben nun
respektlos perfide Menschen den Zeigefinger, die in der Regel selbst
nie zu Zwangsdienste gezwungen wurden oder aus Gründen von Privilegien nie
dazu gezwungen werden, und verurteilen den angeklagten männlichen Menschen
zu einer Geld- bzw. Gefängnisstrafe aufgrund nur wegen seines männlichen
Geschlechts und ist dadurch noch vorbestraft. Das ist auch einer der
Gründe, warum in der Straf-Statistik mehr männliche Menschen aufgeführt
sind, denn weibliche Menschen werden zu keinen Zwangsdiensten gezwungen.
Das ist nicht nur pervers und perfide, das ist der reinste
Geschlechterrassismus! Die Totalverweigerer verdienen meinen vollen Respekt
und die respektlos perfide Menschen meine Verachtung!
Verdienen Totalverweigerer Respekt ?
Stranger in a strange World, Thursday, 22.05.2008, 22:30 (vor 6423 Tagen) @ pit b.
Haben die deinen Respekt???
Wer nimmt ohne zu geben ist unredlich. Geht doch aus dem Heinlein-Zitat klar hervor.
Hier hab ich auch eine Zitat für Dich: "Krieg ist Politik
mit anderen Mitteln" Wer's gesagt hat weiß ich nicht.
"Der Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln."
Carl v. Clausewitz
Soldaten und erst
recht Wehrpflichtige sind das Kanonenfütter der Obrigkeit.
Zivildienstleistende sind Zwangsarbeiter.
So wie es zur Zeit organisiert ist, gebe ich Dir uneingeschränkt recht.
Schön, dass Du an deine "soziale Gruppe" denkst. Aber wem interessiert
das?
Heinlein, als Gegner der staatlichen Ordnung der USA in den 1950ern, hätte in diesem Zusammenhang nie das Wort "Staat" verwendet. Aber gemeint hat er genau das.
Wie wird es denn den Menschen, die ihrer "sozialen Gruppe" dienen
vergütet, wenn man dazu schon das Mittel des Zwangs heranzieht???
Unser Fehler, der Fehler der Männer in D war dass wir auf diesen Pazifismus, Feminismus der 68er usw. hereingefallen sind. Hätten wir sie schulterzuckend ignoriert, hätten wir heute einige Problem weniger.
Die Gedienten sind die Dummen!
Ich verstehe was Du sagen willst. Aber das sehe ich anders. Die Gedienten haben eine Erfahrung mehr. Und diese Erfahrung hilft ihnen dabei zu erkennen, wie nackt der Kaiser ist.
Bewusstsein, seiner "sozialen Gruppe" gedienst zu haben, ist das einzige
was diese Leute haben. Aber eben Sinnlos. Umso trauriger, dass
(entschuldigung aber mir fällt nicht trffenderes ein) Idioten wie Du dieses
Bewusstsein noch künstlich auf ein Podest heben.
Ich lasse den "Idioten" mal unkommentiert
weil ich tatsächlich eine Zeitlang auch so gedacht habe. Aber, um eine Ecke weitergedacht:
- Diejenigen, die tatsächlich gedient haben bzw. dienen, sind das Idioten weil sie dienen oder sind sie Idioten, weil sie zulassen, dass die anderen sich abseilen können?
- Diejenigen, die tatsächlich den Wohlstand dieses Landes erarbeiten, sie das Idioten, weil sie arbeiten oder sind das Idioten, weil sie zulassen, dass ihnen vom Lohn ihrer Arbeit gerade mal der Selbstbehalt bleibt?
Und um die Welt so wahrzunehmen wie sie ist verwendest du Zitate von
verstorbenen Philosophen!?
Nenne mir einen lebenden Philiosphen, der es wert ist zitiert zu werden und denke ich mal darüber nach ob ich ihn zitieren möchte 
Verdienen Totalverweigerer Respekt ?
pit b., Friday, 23.05.2008, 15:43 (vor 6422 Tagen) @ Stranger in a strange World
Unser Fehler, der Fehler der Männer in D war dass wir auf diesen
Pazifismus, Feminismus der 68er usw. hereingefallen sind. Hätten wir sie
schulterzuckend ignoriert, hätten wir heute einige Problem weniger.
bitte genauer ausführen!
Ich verstehe was Du sagen willst. Aber das sehe ich anders. Die Gedienten
haben eine Erfahrung mehr. Und diese Erfahrung hilft ihnen dabei zu
erkennen, wie nackt der Kaiser ist.
Ich kenne zwar die Geschichte, kann mit der Metapher aber nix anfangen.
Auf jeden Fall eine Erfahrung auf die es sich verzichten lässt.
- Diejenigen, die tatsächlich gedient haben bzw. dienen, sind das Idioten
weil sie dienen oder sind sie Idioten, weil sie zulassen, dass die anderen
sich abseilen können?
Was sollen sie denn tun? Das nächtse Frauenhaus stürmen und die Damen an den Haaren in die Kasernen zerren!? Fakt ist: Die Obrigkeit will es so! Sie macht die Gesetzte und will entscheiden was gerecht ist und entscheidet was Recht ist. Wer sich als Wehrpflichtiger, getreue seinem Eid, "das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen", seine Waffe nimmt und einpaar unserer Berliner Volksverblöder abmurkst, der macht sich schon wieder strafbar. Genauso wie beim Sturm auf das Frauenhaus und bei totaler Verweigerung. Sieht bestimmt lustig aus, wenn ein einzelner Soldat versucht den Reichstag zu stürmen.
- Diejenigen, die tatsächlich den Wohlstand dieses Landes erarbeiten, sie
das Idioten, weil sie arbeiten oder sind das Idioten, weil sie zulassen,
dass ihnen vom Lohn ihrer Arbeit gerade mal der Selbstbehalt bleibt?
Selbe Frage, anderer Kontext!
Nenne mir einen lebenden Philiosphen, der es wert ist zitiert zu werden
und denke ich mal darüber nach ob ich ihn zitieren möchte
Zitiere mich, das reicht!
Verdienen Totalverweigerer Respekt ?
Stranger in a strange World, Friday, 23.05.2008, 17:01 (vor 6422 Tagen) @ pit b.
Unser Fehler, der Fehler der Männer in D war dass wir auf diesen
Pazifismus, Feminismus der 68er usw. hereingefallen sind. Hätten wir
sie
schulterzuckend ignoriert, hätten wir heute einige Problem weniger.
bitte genauer ausführen!
Wir sind auf diesen ganzen Selbstverwirklichungs-, Emanzipations-, Startbahn-West, Gorleben-, Petting-statt-Pershing-, Frieden-Freude-Eierkuchen-Quatsch doch voll eingestiegen. Wir haben diesen offensichtlichen Unfug doch erst gesellschaftsfähig gemacht! Hätten wir damals unseren Jung-Emanzen ein fröhliches "Wo soll denn das hinführen? Ihr seit doch vollkommen bekl***t!" entgegengestellt, müssten wir uns heute nicht mit den Auswüchsen dieses Quatschs herumärgern.
Mal ganz ehrlich: Wozu z.B. das damals neue Scheidungsrecht führen würde, haben wir doch nach der zweiten Scheidung in der Bekanntschaft gewusst. Aber unternommen haben wir nichts. "Uns passiert das nicht! Wir sind die neuen Männer! Erst mal p***en, dann sehen wir weiter!". Waren das unsere Gedanken? Ja oder nein?
Mein Großvater sprach damals immer von den "Alternaiven", aber der hatte ja keine Ahnung.
Ich kenne zwar die Geschichte, kann mit der Metapher aber nix anfangen.
Diese Erfahrung hat mir geholfen zu erkennen, das unsere Gesellschaft vor die Hunde geht, wenn abseilen gesellschaftlich akzeptiert ist.
Auf jeden Fall eine Erfahrung auf die es sich verzichten lässt.
Sehe ich deswegen anders.
Was sollen sie denn tun? Das nächtse Frauenhaus stürmen und die Damen an
den Haaren in die Kasernen zerren!? Fakt ist: Die Obrigkeit will es so! Sie
macht die Gesetzte und will entscheiden was gerecht ist und entscheidet was
Recht ist. Wer sich als Wehrpflichtiger, getreue seinem Eid, "das Recht und
die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen", seine Waffe nimmt
und einpaar unserer Berliner Volksverblöder abmurkst, der macht sich schon
wieder strafbar. Genauso wie beim Sturm auf das Frauenhaus und bei totaler
Verweigerung. Sieht bestimmt lustig aus, wenn ein einzelner Soldat versucht
den Reichstag zu stürmen.
Vielleicht sollten wir zunächst mal die Grauzone zwischen Schmollecke und bewaffnetem Staatsstreich erkunden?
Ich erinnere mal an die hehren Worte "Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus".
Nur: Solange diejenigen ~25% des Volkes die dieser Gesellschaft wirklich dienen, jenen die sich abseilen auch noch Beifall spenden, solange ist ja wohl alles in Ordnung und es muss folglich auch nichts geändert werden.
Glaubst Du wirklich, der Totalverweigerer von dem hier die Rede ist, brummt seine 3 Monate auf Bewährung ab, studiert anschließend Bauingenieur und arbeitet danach ein Leben lang brav für die Sozialkassen? Ich wette einen Träger Bier deiner Wahl gegen 0,25l Kefir das der, falls überhaupt, irgendeine *-ologie studiert/studieren will, bis 37 promoviert und danach auch nur von Staatsknete leben will.
Die Staatsknete ist aber das, was die Abseiler uns abnehmen.
Solange die 25% des Volkes, die den Reichtum dieses Volkes erwirtschaften und/oder die bereit sind/waren die Haut für diese Gesellschaft hinzuhalten, nur schmollen, weil sie keiner dafür lobt, solange werden deren Interessen ignoriert.
Diese Menschen sind nämlich die, die dieser Gesellschaft wirklich dienen, nicht das Berliner Kasperletheater, und auch nicht Frau Dr. phil. Doppelnam-Bindstrich, die Bevorzugungsbeauftragte im Landesamt für Denkmalschutz. Aber solange diese 25% nichts sagen und nichts tun, solange ist wohl alles in Ordnung.
Zitiere mich, das reicht!
Solange ich nicht danach handeln muss, gerne: "Alles ist schlecht, alles ist böse, alles ist sinnlos, alle sind gegen mich, ich kann nichts machen, ich Aaaaarmer ..."
Soll ich auch gleich noch eine Runde Mitleid spendieren?
Verdienen Totalverweigerer Respekt ?
*carlos*, Friday, 23.05.2008, 18:00 (vor 6422 Tagen) @ Stranger in a strange World
Servus!
Haben die deinen Respekt???
Glaube nicht, daß dem Thema eine Frage irgendeines ominösen "Respekts" zugrunde liegt. Die Entscheidung zur Totalverweigerung liegt wohl viel eher im Banalen; völlig verständlich ist diese Entscheidung obendrein.
Wer nimmt ohne zu geben ist unredlich. Geht doch aus dem Heinlein-Zitat klar hervor.
Hä? Ich "gebe" diesem Staat bereits reichlich in Form von Steuerkohlen und "nehme", bzw. kriege nix dafür, gerade als Mann, außer vielleicht noch den einen oder anderen Arschtritt... lolol... besonders dann, wenn ich keine adäquaten Vorsorgen treffe. Leben und Gesundheit jedenfalls verweigere ich diesem Staat und auch jedem anderen. Beides hab' ich nämlich nur einmal in einfacher Ausfertigung mit auf den Lebensweg bekommen. Mit Hilfe meiner überreichlich entrichteten Fletten soll dieser Staat gefälligst auch für professionelle Verteidigung Sorge tragen; Wehrpflicht, bzw. Zivildienst ausschließlich für Männer ist erstens veraltet und zu teuer und zweitens geschlechterrassistische Sklaverei. Kommt der Staat mit den Kohlen nicht aus, bzw. verplempert er sie sinnlos und baut zudem noch niemals mehr rückzahlbare Giga-Gaga-Schuldenberge auf, für die dann keiner der Schuldigen persönlich zur Rechenschaft gezogen werden kann, dann stellt sich auch bei mir irgendwann eine entsprechende Reaktion in Form eines puren, persönlichen Schutzmechanismus ein: Blanker Egoismus dem gefräßigen Staatsmonster gegenüber. Richtig: Egoismus. Und das ist der Punkt.
Hier hab ich auch eine Zitat für Dich: "Krieg ist Politik mit anderen Mitteln" Wer's gesagt hat weiß ich nicht. "Der Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln." Carl v. Clausewitz
Es spricht beredte Bände darüber, daß dieses Jahrhunderte alte A*******h immer noch als ideologische Richtschnur bei der "militärischen Ausbildung" nichts ahnender junger Burschen dient, mit denen man ja buchstäblich alles Böswillige anstellen kann, weil sie vom Leben noch keine Ahnung haben.
Soldaten und erst recht Wehrpflichtige sind das Kanonenfütter der Obrigkeit. Zivildienstleistende sind Zwangsarbeiter.
So wie es zur Zeit organisiert ist, gebe ich Dir uneingeschränkt recht.
Joho. So isses. Und was noch besser ist: So war's auch schon immer. Danke, kein Bedarf. Nicht mit mir. Äh... ach ja: Wie sollte es denn deiner Meinung sonst so im einzelnen "organisiert" sein?
Wie wird es denn den Menschen, die ihrer "sozialen Gruppe" dienen vergütet, wenn man dazu schon das Mittel des Zwangs heranzieht???
Unser Fehler, der Fehler der Männer in D war dass wir auf diesen Pazifismus, Feminismus der 68er usw. hereingefallen sind. Hätten wir sie schulterzuckend ignoriert, hätten wir heute einige Problem weniger.
Die Gedienten sind die Dummen!
Ich darf zum obig erwähnten Punkt kommen: Weder Militarismus noch Pazifismus ist's, der mich triebe, sondern Egoismus: Aufs "Dienen" und Erschossenwerden habe ich keinen Bock, und auf den Zivi habe ich ebenfalls keinen Bock.
Um mich und meine Lieben muß ich mich selber kümmern, weil das an meiner Stelle nämlich niemand sonst erledigt, und WIE dieses "Sich Kümmern" im einzelnen und meinetwegen auch in Extremsituationen ausschaut, das entscheide ich ganz alleine. Logisch.
Niemand auf dieser Welt erteilt, respektive brüllt mir je einen Befehl zu, so nach dem Motto: "Robben Sie durch die Scheiße!" oder: "Stellen Sie die Kiste da und da hin!" oder: "Setzen Sie mal ihr Scheiß-Barett richtig auf; Sie sehen ja aus wie ein Schwachkopp!" oder: "Grüßen Se den dort mal ordentlich; der hat zwei Fliegenschisse mehr uff de Epauletten!" Und ganz besonders: "Die dort drüben auf der anderen Seite, das sind jetze Ihre Feinde! Gefälligst, verstanden!!? Jetz' schießen Se von denen mal so viele wie möglich mausetot!" Sollte ich hingegen jemals in eine Notlage geraten und dabei womöglich von einer Schußwaffe Gebrauch machen müssen, dann entscheide ich das ganz alleine und niemand sonst. Verstanden? Gefälligst? Halten wir fest: Mir einen Befehl erteilen zu wollen, respektive, ihn mir in meine armen, nichtsdestoweniger eins a funktionierenden Ohren zu brüllen, bleibt streng verboten. Und darin liegt wohl noch für jeden Befehleerteiler ein großes, klares Problem... lol...
Die "Philosophie" des Befehlens, des Erteilens von Befehlen: Der Befehleerteiler geht selbstverständlich davon aus, daß der, dem er was befiehlt, den Befehl ohne zu mucken und ohne über Sinn oder Unsinn des also Befohlenen nachzudenken, ausführt. Der, der den Befehl ausführt, geht davon aus, daß er die Verantwortung für die Ausführung des Befehls beim Befehleerteiler abladen darf. Tja... Trotzdem leiden viele Veteranen post bellum das restliche Leben darunter, einen oder mehrere Menschen befehlsgemäß totgeschossen und manchen von denen dabei sogar noch in die Augen geschaut zu haben... trotz aller Verantwortungsablade & Co. Befehle und Befehleerteiler sind scheiße.
Ich habe nur dieses eine Leben, nur diese eine Gesundheit und nur diesen einen Körper. Kriege ich im Krieg ein Bein, einen Arm oder das halbe Gesicht abgeschossen, dann kann ich mir im Kiosk an der Ecke keinen Ersatz kaufen. Überlebe ich als Veteran (un-) glücklicherweise, so halb und halb (liegt im Auge des Betrachters, je nach Schwere der erlittenen Verwundungen), dann verarscht mich der Staat sogleich ein zweites Mal, weil er meine Versorgung so schmal als möglich ausfallen lassen will; auch klar: Jetz' bin ich ja nutzlos geworden... dies alles auch deswegen, weil es noch niemals saubere Kriege gegeben hat; alle sind sie noch stante pede zu schmutzigen solchen geworden. Als erstes stirbt im Krieg die Wahrheit, als nächstes verrecken die Soldaten, und am Ende werden die Veteranen wie Müll abgewickelt. Und das alles war schon immer so.
Ich verstehe was Du sagen willst. Aber das sehe ich anders. Die Gedienten haben eine Erfahrung mehr. Und diese Erfahrung hilft ihnen dabei zu erkennen, wie nackt der Kaiser ist.
Welche "Erfahrung" denn "mehr"? Befehle akkurat auszuführen etwa? Lolol... mit Verlaub, welch ein Dummsinn... lololol... Nackig is' nackig... Wie sehr ist das Holz denn hölzern... Wie sehr ist Fotzi denn nun trächtig geworden? So richtig ganz dolle fett, oder womöglich nur ein ganz kleines bisserl...?
Bewusstsein, seiner "sozialen Gruppe" gedienst zu haben, ist das einzige was diese Leute haben. Aber eben Sinnlos. Umso trauriger, dass (entschuldigung aber mir fällt nicht trffenderes ein) Idioten wie Du dieses Bewusstsein noch künstlich auf ein Podest heben.
Mit Verlaub, das ist Dummsinn aus der Kollektivisten-, Totalitaristen- und Sozialistenmottenkiste. Das "Bewußtsein" einer "sozialen Gruppe" existiert lediglich in den Köpfen von leidenschaftlichen, ideologisch vernagelten Vorschriftenmachern. In meinem Kopf habe und pflege ich mein ureigenes Bewußtsein und überlasse diesen Job grundsätzlich keinem anderen. Basta.
Wer total verweigern will, der kann das auch tun. Heutzutage gibt's wirksame Mittel und Wege dazu, obwohl, zugegeben, verdammt schwierig wird's auf alle Fälle, und rechtliche Nachteile riskiert man dabei auch, vor allem dann, wenn man ehrlich bleiben will. Aber: Wenn schon unser komplettes politisches Führungspersonal verlogen und verheuchelt bis auf die Knochen ist... wieso sollte man sich denn dann noch große Gedanken machen hinsichtlich eben dieser eigenen Ehrlichkeit dem Staat, will sagen, diesen Politikern gegenüber... Für Details konsultiere man bitte ein gut' Suchmaschinchen im Internet.
Ich lasse den "Idioten" mal unkommentiert
weil ich tatsächlich eine Zeitlang auch so gedacht habe. Aber, um eine Ecke weitergedacht: Diejenigen, die tatsächlich gedient haben bzw. dienen, sind das Idioten weil sie dienen oder sind sie Idioten, weil sie zulassen, dass die anderen sich abseilen können?
Siehe eins weiter oben. Idioten sind die, die sich zur Schlachtbank führen lassen und gleichzeitig anderen, die sich angesichts von Schlachtbank & Co. über alle Berge davon machen, hinterher fluchen. Selber schuld. Auch Du hast zwei Beine (wovon ich mal ausgehe). Nimm' sie im Fallesfalle in die Hand und mach' Dich dünne. Wenn Du aufs Robben in Scheiße Lust hast, meinetwegen, meinen Segen hast Du. Beschwer' Dich aber nicht, wenn andere diesen Bock nicht haben.
Weder im Irak, noch am Hindukusch habe ich weder etwas zu bekämpfen, noch etwas zu verteidigen. Die dortigen Erdregionen werden von Artgenossen aus Fleisch und Blut bewohnt, und wenn besagte Artgenossen es für erstrebenswert erachten, weiterhin in der Steinzeit zu verbleiben oder sich gegenseitig umzubringen, bitte. Zur menschlichen Natur gehören auch Grausamkeit und Bestialität, und niemals wird man daran etwas ändern können, so traurig das auch sein mag, vor allem dann, wenn auch schon so etwas wie Ansätze einer Art von abendländischem Humanismus komplett fehlen.
Mach' Dir also mal keine überflüssige Illusionen: Am Hindukusch oder im Irak verteidigst Du nicht meine Freiheit, sondern nur Dein nacktes Leben, und dies ausschließlich deswegen, weil Du das so gewollt und vorher brav die Lügenmärchen der Politiker geschluckt hast. Und als eigenständig denkender Souverän hättest Du keines von beidem gemußt.
Diejenigen, die tatsächlich den Wohlstand dieses Landes erarbeiten, sie das Idioten, weil sie arbeiten oder sind das Idioten, weil sie zulassen, dass ihnen vom Lohn ihrer Arbeit gerade mal der Selbstbehalt bleibt?
Da ist was dran, und noch dränner dran ist, daß dies ein anderes Thema ist. Schon Lenin wußte zu witzeln, daß die Deutschen, wenn sie denn für den unwahrscheinlichen Fall der Fälle jemals mal auf Krawall und Revolte gebürstet werden sollten, auch noch eine Fahrkarte für den Zug zur Revolte lösen würden. Oder so ähnlich... lolol...
(...)
Conclusio: Mein eigener Egoismus läßt indessen zu jeder Zeit und in jedem Falle so viel Liberalitas zu: Wer Lust aufs Dienen etc. verspürt, der soll das selbstverständlich dürfen, bitteschön. Der Staat hat dafür professionelle Sorge zu tragen.
carlos
Dein Irrtum ist...
Peter
, Thursday, 22.05.2008, 19:37 (vor 6423 Tagen) @ Stranger in a strange World
Totalverweigerer Respekt ?[/link]
Klingt, als ob Du das als rethorische Frage gemeint hast. Das ist es aber
nicht. Im Gegenteil! Und die Frage ist im Grunde nicht mal off-topic.Meine Antwort ist ein doppeltes "Nein!".
...das Du eine radikale Interpretation von Pazifismus als allgemeingültig annimmst. Pazifismus muss nicht total sein. Direkte Selbstverteidigung und Verteidigung von einem nahestehenden Menschen gegen direkte Bedrohungen sind kein Widerspruch zum Pazifismus.
Und das Du den Kriegsdienst mit "sich verteidigen" verwechselst.
Der instititutionalisierte Kriegsdienst setzt zwingend voraus, dass der einzelne seine Entscheidungshoheit über eine Bedrohung abgibt und diese Entscheidung anderen überläßt.
Und schon kommt man dahin, dass "Deutschland am Hindukusch verteidigt" wird. Der Pazifismus wendet sich entschieden gegen diese Instrumentalisierung der Gewalt anderer zur Durchsetzung eigener Interessen.
Denn das zieht sich auch durch die Geschichte: Diejenigen, welche kriegerische Konflikte anzettelten saßen und sitzen immer im Trockenen und lassen andere für sich verrecken.
Wer mir eine Waffe in die Hand drückt und mir befiehlt auf "den Feind" zu schiessen...den behandle ich als Feind 
Dein Irrtum ist...
Stranger in a strange World, Thursday, 22.05.2008, 22:41 (vor 6423 Tagen) @ Peter
...das Du eine radikale Interpretation von Pazifismus als allgemeingültig
annimmst. Pazifismus muss nicht total sein. Direkte Selbstverteidigung und
Verteidigung von einem nahestehenden Menschen gegen direkte Bedrohungen
sind kein Widerspruch zum Pazifismus.
Wir leben in einer Epoche der Massenorganisationen. Eine Verteidigung auf Familienbasis macht heute keinen Sinn.
Und das Du den Kriegsdienst mit "sich verteidigen" verwechselst.
Jedes Land hat eine Armee. Eine eigene oder eine fremde. Der Wehrdienst dient (in der hehren Theorie) der Fähigkeit, dieses Staates sich verteidigen zu können.
dass "Deutschland am Hindukusch verteidigt" wird
Das wir uns derart versch..ssern lassen, spricht nicht gegen den damaligen Bundesverteidigungsminister. Sondern gegen uns. Warum hat den keiner dagegen geklagt, dass deutsche Soldaten eine von dem Amis eingesetzte Marionettenregierung mit der Waffe in der Hand verteidigen?
Der instititutionalisierte Kriegsdienst setzt zwingend voraus, dass der
einzelne seine Entscheidungshoheit über eine Bedrohung abgibt und diese
Entscheidung anderen überläßt.
Ja, die Geschichte mit dem Omlett und dem Ei.
Wer mir eine Waffe in die Hand drückt und mir befiehlt auf "den Feind" zu
schiessen...den behandle ich als Feind
Als Verweigerer bekommst Du aber keine Waffe in die Hand gedrückt.
Armeen im Atomzeitalter
Peter
, Friday, 23.05.2008, 00:10 (vor 6423 Tagen) @ Stranger in a strange World
Wir leben in einer Epoche der Massenorganisationen. Eine Verteidigung auf
Familienbasis macht heute keinen Sinn.
Nach dieser Logik gilt auch: Wir leben in der Epoche der ABC Massenvernichtungswaffen. Eine Verteidigung auf Basis von Massenarmeen macht heute keinen Sinn.
Jedes Land hat eine Armee. Eine eigene oder eine fremde. Der Wehrdienst
dient (in der hehren Theorie) der Fähigkeit, dieses Staates sich
verteidigen zu können.
Liechtenstein hat keine, Island hat keine und Costa Rica auch nicht. Aber das sind zugegebenermaßen keine Maßstäbe.
Eine klassische, reine Verteidigungsarmee ist übrigens eher eine Miliz nach Schweizer Vorbild. Alle anderen mililtärischen Organisationsmuster sind entweder von vornherein rein offensiv ausgelegt (US-Streitkräfte) oder auf duale Nutzbarkeit im Sinne eines Machtinstrumentes der Politik.
dass "Deutschland am Hindukusch verteidigt" wird
Das wir uns derart versch..ssern lassen, spricht nicht gegen den damaligen
Bundesverteidigungsminister. Sondern gegen uns. Warum hat den keiner
dagegen geklagt, dass deutsche Soldaten eine von dem Amis eingesetzte
Marionettenregierung mit der Waffe in der Hand verteidigen?
Ist jetzt eher ein Witz oder? Alle entsprechenden Klagen schon aus der Zeit des Jugoslawien-Feldzuges 1999 wurden vom Generalbundesanwalt einkassiert (wegen "übergeordneter Staatsinteressen")
Als Verweigerer bekommst Du aber keine Waffe in die Hand gedrückt.
Schön, dann muss ich ja schon nicht auf den schiessen der sie mir in die Hand drückt
)
Die Basis ist
Mustermanni, Friday, 23.05.2008, 01:14 (vor 6423 Tagen) @ Stranger in a strange World
Jedes Land hat eine Armee. Eine eigene oder eine fremde. Der Wehrdienst
dient (in der hehren Theorie) der Fähigkeit, dieses Staates sich
verteidigen zu können.
Eine Idee, die zunächst einmal vorraussetzt, dass JEDERMANN seinen "Staat" für verteidigungswürdig hält; Und ein Prinzip, dass den Staat über das Individuum stellt! Das hatten wir schon mal!!!
Mir persönlich geht dieses Land inzwischen quer am A**** vorbei. Meine einzige Motivation zu kämpfen bestünde darin, meine Freiheit, mein Leben und das Leben meiner nahen Mitmenschen zu verteidigen. Irgendwelche abstrakten Vorstellung von "Volk" oder "Nationalität" interessieren mich dagegen überhaupt nicht. In Zeiten der Globalisierung sind wir doch sowieso nur noch durchkalkuliertes "Nutzvieh".
Wenn irgendein fehlentwickelter Nationalist seinen STOLZ verteidigt, soll er das tun, aber ohne mich! Das Leben ist zu kostbar, um für so einen Schwachsinn vergeudet zu werden!
Die Basis ist
Drakon, Friday, 23.05.2008, 02:26 (vor 6422 Tagen) @ Mustermanni
Wenn irgendein fehlentwickelter Nationalist seinen STOLZ verteidigt, soll
er das tun, aber ohne mich! Das Leben ist zu kostbar, um für so einen
Schwachsinn vergeudet zu werden!
Mal abgesehen davon, dass mich dieses Land auch ankotzt: Hoffentlich ist der Gestörte im Bedarfsfall auch stolz genug, Dich und Dein Häuflein Elend mit zu verteidigen. Könnte nämlich sein, dass irgendwelche anderen Spinner auf die Idee kommen, dass das Leben keineswegs zu kostbar und Schwachsinn ne ganz prima Sache ist. Passiert nicht? Doch nicht in UNSERER Welt von heute? Dachte mein SPD-Opa auch, der noch Anfang 39 fest überzeugt war, dass es keinen Krieg gibt. Erstens kommt es anders, zweitens schneller als gedacht und drittens wie die menschliche Natur tickt.
Sorry, ich will hier keineswegs polemisch werden. Hab jedient, jawoll. Daher die kleine, bleibende Obrigkeitsphobie - ich hab's gehasst. War vielleicht sogar ein "guter Soldat", weil mit aufgestauten Aggressionen bis unter den Stahlhelm vollgepumpt.
Die Diskussion ist insofern für mich keineswegs off topic, sondern sogar eine sehr passende hier. Die bringt mich zum Nachdenken. Wobei mich weder die eine Seite noch die andere so recht überzeugt. Manchmal scheinen hier Comicbilder statt Meinungen aufeinander zu prallen. Und das ist anscheinend genau der Punkt. Wohl noch nie vorher waren die Menschen in diesen Land so uneins, so aus - ja - "wohlbehüteten" Meinungs- und Lebenslinien gerissen, speziell wir Männer. Was "männlich" ist, ist selbst für uns etwas, wonach wir verzweifelt suchen.
Um die Schleife nach oben wieder zu kriegen: Ob jemand unseren Respekt, unsere Anerkennung verdient, diesen Wert müssen wir schon für uns selbst definieren. Jeder für sich. Und nicht unbedingt pauschal.
--
Das menschliche Gehirn hätte sich ohne die biologische Zweiheit der Geschlechter niemals so weit entwickelt, dass es sogar Theorien wie jene ersinnen konnte, diese Zweiheit sei ein "soziales Konstrukt"
(Michael Klonovsky)
Die Basis ist
Mustermanni, Monday, 26.05.2008, 04:31 (vor 6419 Tagen) @ Drakon
Mal abgesehen davon, dass mich dieses Land auch ankotzt: Hoffentlich ist
der Gestörte im Bedarfsfall auch stolz genug, Dich und Dein Häuflein Elend
mit zu verteidigen.
Ich war Richtschütze und stellvertetender Kommandant eines Kampfpanzers in den Kriseninterventionskräften der Panzerlehrbrigade 9. Und zwar zu Zeiten als der 2. Golfkrieg auch hier in Deutschland für erhöhte Alarmbereitschaft und verstärkten Wachdiensten unter voller Armierung gesorgt hat. Und wenns geknallt hätte, wäre meine Einheit als eine der ersten mobilisiert worden. Den Schuh mit der Bezeichnung "du und dein Häuflein Elend" werde ich mir deshalb nicht anziehen.
Könnte nämlich sein, dass irgendwelche anderen Spinner
auf die Idee kommen, dass das Leben keineswegs zu kostbar und Schwachsinn
ne ganz prima Sache ist.
Es ist ein Unterschied, ob ich Menschen verteidige oder abstrakte Ideen von Nationalität. Für ersteres stehe ich ein, für zweiteres nicht (mehr).
Sorry, ich will hier keineswegs polemisch werden. Hab jedient, jawoll.
Daher die kleine, bleibende Obrigkeitsphobie - ich hab's gehasst. War
vielleicht sogar ein "guter Soldat", weil mit aufgestauten Aggressionen bis
unter den Stahlhelm vollgepumpt.
Ich habe die Bundeswehr nicht gehasst, habe mich sogar freiwillig (auch für die Reserve) gemeldet und möchte die Zeit auch nicht missen. Aber der jugendliche Eifer und Elan ist inzwischen einer reiferen Nachdenklichkeit gewichen. Es geht mir auch nicht um Pazifismus oder "Händchenhalten für den Frieden", sondern darum, ob der Wehrdienst angesichts der gesellschaftlichen Fehlentwicklungen überhaupt noch gerechtfertigt ist? Und da sage ich ganz klar nein! Denn ich will mein Leben nicht zwangsweise für ein gesellschaftspolitisches System riskieren müssen, das meine Interessen vorsätzlich nicht berücksichtigt. Auf diese Art und Weise ist die "Ableistung einer gesellschaftliche Pflicht" nichts weiter als eine Einbahnstrasse. Und warum sollte ich eine Gesellschaft verteidigen, die Männlichkeit überwinden will (SPD), Männer als defizitäre und nicht förderungswürdige "Klötze" verhöhnt und selbst kleine Jungen (die späteren Wehrpflichtigen) bewußt diskriminiert.
Eine solche Gesellschaft hat sich m.E. den Anspruch verwirkt, von Männern eine "gesellschaftliche Pflicht" einfordern zu können!
Wohl noch nie vorher waren die Menschen in diesen Land so
uneins, so aus - ja - "wohlbehüteten" Meinungs- und Lebenslinien gerissen,
speziell wir Männer. Was "männlich" ist, ist selbst für uns etwas, wonach
wir verzweifelt suchen.
Trifft auf mich nicht zu. Ich suche nicht, ich bin es einfach (männlich). Und was sich irgendwelche Lifestyle-Tussies und mediengeile Soziologen zusammendefinieren, interessiert und beeinflusst mich nicht. Genauso wenig wie eine Vorstellung von Männlichkeit, die Kadavergehorsam mit ehrbaren Mut verwechselt.
Um die Schleife nach oben wieder zu kriegen: Ob jemand unseren Respekt,
unsere Anerkennung verdient, diesen Wert müssen wir schon für uns selbst
definieren. Jeder für sich. Und nicht unbedingt pauschal.
Jeder Mensch, der Zivilcourage zeigt und für seine begründete Meinung einsteht, der auch bereit ist die Konsequenzen zu tragen, hat selbstverständlich Respekt verdient. Ob er gleichermassen auch Anerkennung verdient, ist abhängig vom jeweiligen Standpunkt.
"Mut auf dem Schlachtfelde ist bei uns Gemeingut, aber Sie werden nicht selten finden, dass es ganz achtbaren Leuten an Zivilcourage fehlt
(Otto von Bismarck )
In diesem Sinne?
der mm
Die Basis ist
Rosi, Friday, 23.05.2008, 02:34 (vor 6422 Tagen) @ Mustermanni
Was seit Ihr denn für Krieger! Und da wundert Ihr Euch noch, dass Ihr nicht mit Euren Weibern zurechtkommt?
Die Basis ist
Christian2, Friday, 23.05.2008, 10:10 (vor 6422 Tagen) @ Rosi
Was seit Ihr denn für Krieger! Und da wundert Ihr Euch noch, dass Ihr
nicht mit Euren Weibern zurechtkommt?
Krieger sind doch Gewalttäter und Gewalttäter mögen doch die Weiber nicht, oder irre ich mich da? Immer schön das Weltbild von Männer sind Täter und Frauen sind Opfer aufrecht erhalten wollen, das mögen die Weiber, um ihre Privilegien zu sichern und auszubauen! Wieviele USA-Frauen haben denn seit dem Irak-Krieg ihre dort stationierten Männer verlassen, die Scheidung eingereicht oder hintergangen? Man kommt am besten mit Frauen zurecht, wenn man sie nicht heiratet, nicht über Vermögen und Geld spricht, keine Familie gründet und eine Beziehung nur in getrennten Wohnungen aufbaut! Es ist schon Bermerkenswert, dass viele Frauen meine Lebenseinstellung begrüßen und mich sogar oft vor Frauen warnen, mir wird von den Frauen gepredigt, dass die heutigen Frauen nichts mehr taugen und arbeitsunwillig sind, nur noch fordern, jammern und nehmen, sie selbst aber nichts zum Besten geben und ihnen oft die Männer leid tun.
Die Basis ist
Stranger in a strange World, Friday, 23.05.2008, 13:26 (vor 6422 Tagen) @ Christian2
Man kommt am besten mit Frauen zurecht, wenn
man sie nicht heiratet, nicht über Vermögen und Geld spricht, keine Familie
gründet und eine Beziehung nur in getrennten Wohnungen aufbaut!
Stimmt schon. Aber doch nur, weil dieses Verhalten
Wieviele USA-Frauen haben denn seit
dem Irak-Krieg ihre dort stationierten Männer verlassen, die Scheidung
eingereicht oder hintergangen?
gesellschaftlich akzeptiert ist. Und jetzt mal ganz objektiv: Wo ist denn der entscheidende Unterschied zwischen solchen Frauen und Totalverweigeren (T5-Sportskanonen)? Beide verlangen für objektiv antisoziales Verhalten auch noch gelobt zu werden.
Und das einzige was uns einfällt ist "Getrennt leben, vereint schlafen". Das ist zwar auch eine Strategie, aber es ist noch nicht mal die Strategie des klassischen Konfliktvermeiders (aka "Feigling"), es ist die noch nicht mal die klassische Appeasement-Strategie, es ist "Wasch mich, aber mach' mir den Pelz nicht nass!". Insofern ist Rosis Frage
Was seit Ihr denn für Krieger! Und da wundert Ihr Euch noch, dass Ihr
nicht mit Euren Weibern zurechtkommt?
absolut gerechtfertigt.
Die Basis ist
Rosi, Friday, 23.05.2008, 15:15 (vor 6422 Tagen) @ Christian2
Nur derjenige kann es sich leisten Pazifist zu sein, der meisterhaft zu kämpfen versteht.Durch seinen starken Willen erzeugt er unbedingt Frieden und Vertrauen.
Diesen Pazifisten "unterwirft" man sich gern.Lest auch dazu:"Das Buch der 5 Ringe", das Lehrbuch der Samurei von Miyamoto Musashi.(die Lektüre meines Mannes)
Die Basis ist
Stranger in a strange World, Friday, 23.05.2008, 13:39 (vor 6422 Tagen) @ Mustermanni
Mir persönlich geht dieses Land inzwischen quer am A**** vorbei. Meine
einzige Motivation zu kämpfen bestünde darin, meine Freiheit, mein Leben
und das Leben meiner nahen Mitmenschen zu verteidigen. Irgendwelche
abstrakten Vorstellung von "Volk" oder "Nationalität" interessieren mich
dagegen überhaupt nicht. In Zeiten der Globalisierung sind wir doch sowieso
nur noch durchkalkuliertes "Nutzvieh".
Bitte nehme es mir nicht übel, aber ich lese in deinem Text:
"Sch**ß-Staat. Und weil er sch**ße ist, ziehe ich mich in mein Kämmerchen zurück und schmolle!".
Deine Diagnose teile ich durchaus, aber die Konsequenz ist mir einigermaßen unverständlich.
Denn das eine Gesellschaft geändert werden kann, haben die Feministinnen doch wirklich eindrucksvoll bewiesen.
Das Volk hat sich entschieden ...
Mustermanni, Monday, 26.05.2008, 04:33 (vor 6419 Tagen) @ Stranger in a strange World
Bitte nehme es mir nicht übel, aber ich lese in deinem Text:
"Sch**ß-Staat. Und weil er sch**ße ist, ziehe ich mich in mein Kämmerchen
zurück und schmolle!".
Deine Interpretation ist reichlich einseitig. Ich schmolle nicht, sondern habe eine bewußte Entscheidung getroffen, die darauf fusst, dass ich dieses Land nicht mehr für verteidigungswürdig halte. Denn das, was dieses Land mal aus- und großgemacht hat, ist im Laufe der letzten 15 bis 20 Jahre für temporäre Nichtigkeiten verraten und verramscht worden.
Deine Diagnose teile ich durchaus, aber die Konsequenz ist mir
einigermaßen unverständlich.
Nun, ich bin ein von Grund auf überzeugter Demokrat. Und das Volk hat bekommen, was es gewollt und verdient hat. Und deshalb muss die Frage gestattet sein, welche Konsequenzen du in Betracht ziehst. Etwa die totalitäre Umerziehung der Gesellschaft, wie es die Feministinnen wollen? Wenn ich so etwas befürworten würde, hätte ich meine eigenen Standpunkte und Prinzipien verraten.
Denn das eine Gesellschaft geändert werden kann, haben die Feministinnen
doch wirklich eindrucksvoll bewiesen.
Und die Art und Weise, wie sie es gemacht haben, hälst du für richtig? Für nachahmenswert?
Da sind mir die Totalverweigerer, die ihre Meinung begründen können und auch bereit sind die Konsequenzen zu tragen, deutlich lieber. Das erfordert nämlich mehr Zivilcourage als das unkritische und überangepasste Duckmäusertum der breiten Masse.
Das Volk hat sich entschieden ...
Michel, Tuesday, 27.05.2008, 01:27 (vor 6419 Tagen) @ Mustermanni
Nun, ich bin ein von Grund auf überzeugter Demokrat. Und das Volk hat
bekommen, was es gewollt und verdient hat.
Das ist der Punkt an dem Demokratie zynisch wird. Die Hälfte (oder weniger Nichtwähler eingeschossen) eines Volkes hat Scheiße gebaut und nun soll die andere Hälfte, die das nicht wollte und auch daran zuleiden hat, Mitschuld tragen? Perfider geht es nicht.
Verdienen Totalverweigerer Respekt ?
Salvatore Ventura
, Berlin, Friday, 23.05.2008, 14:03 (vor 6422 Tagen) @ pit b.
Interessant finde ich in diesem Zusammenhang die Kommentare unter dem Artikel. Als Begründung für den Respekt oder zumindest das Verständnis für Totalverweigerer wird ja meistens gar nicht ein wie auch immer gearteter Pazifismus ins Feld geführt, sondern die Ungleichbehandlung von Männern und Frauen.
Früher hieß es ja immer: "Hamse gedient?" Ein wenig spricht daraus die Vorstellung, dass man via Armee junge Männer auf ein gesellschaftlich akzeptiertes, angepasstes Verhalt einschwört. Die Fiktion, die heute immer noch gern aufrecht erhalten wird, obwohl sie schon lange nicht mehr realistisch ist, war ja, dass junge Frauen ihren Gesellschaftsdienst durch das Bekommen von Kindern leisten und junge Männer eben durch den Dienst bei der Armee. Politiker, u. a. Frau Merkel, sagen ja auch gern, wenn sie auf die Ungerechtigkeit des Kriegsdienstes nur für Männer angesprochen werden, dass Frauen ja der Gesellschaft dienen, in dem sie Kinder bekommen. Mit dieser Logik müsste man eine gewollt kinderlose Frau als Totalverweigerin bezeichnen, eine ungewollt kinderlose als untauglich.
Allerdings sollte auch dem dämlichsten klar sein, dass eine solche Aussage nur vorgeschoben ist und in Wirklichkeit hier Frauen ein klarer Vorteil gewährt wird. Wehrpflicht ist Diskriminierung! Daran gibt es Nichts zu deuteln. Nun hat auch ein demokratischer Staat, wenn man ihn denn so nennen möchte, nicht das Recht, einen Teil seiner Bürger zu diskriminieren. Das bringt uns zur Ursprungsfrage zurück: Verdienen Totalverweigerer Respekt? Meine Antwort ist ein klares Ja.
Und da bringe ich gerne einen alten Spontispruch, der vielen heutigen Politikern wohl geläufig sein dürfte: "Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht." Na, wer von unseren ganzen heutigen Politikhelden hat wohl früher selbst so geredet?
Ciao
Salvatore
Zusammenfassung
Stranger in a strange World, Friday, 23.05.2008, 18:58 (vor 6422 Tagen) @ pit b.
Also, ich fasse mal zusammen:
1. Totalverweigerer haben recht.
2. Denn: Dieser Staat und diese Gesellschaft sind sch**ße. Der Bund sowieso.
3. Da machste nix.
Ok, ich habe verstanden. Meine Kommentare:
1. Ich bin schwerst beeindruckt von eurer tiefgehenden Analyse.
2. Ich bin schwerst beeindruckt von eurer beeindruckenden Tatkraft.
3. Macht mal weiter so, hat ja bisher so hervorragend funktioniert.
Zusammenfassung
*carlos*, Friday, 23.05.2008, 19:36 (vor 6422 Tagen) @ Stranger in a strange World
Servus!
Also, ich fasse mal zusammen:
Au fein, ja, faß’ mal... lol... Das ist wie das Essenfassen mit den anderen Soldaten in der Kombüse oder im Sumpf... lol...
1. Totalverweigerer haben recht.
Jawoll. Aber nicht nur die. Recht haben auch die, die das Dienen partout machen wollen. Sollen sie. Unbedingt. Und allen Ernstes. Ich jedenfalls kann und will nicht dienen.
2. Denn: Dieser Staat und diese Gesellschaft sind sch**ße. Der Bund sowieso.
Rüchtüch.
3. Da machste nix.
Ooch rüchtüch... lolol... Obwohl: Ich mach’ ja was: Kräftig Steuern zahlen und total verweigern. Darauf ein Bierchen... lol...
Ok, ich habe verstanden.
Doll.
Meine Kommentare:
1. Ich bin schwerst beeindruckt von eurer tiefgehenden Analyse.
Will ich auch hoffen... lol... äh ja... man dankt... lol...
2. Ich bin schwerst beeindruckt von eurer beeindruckenden Tatkraft.
Dito. Meine „Tatkraft“ muß ich halt differenziert und portioniert dort konzentrieren, wo’s sinnvoll ist. Sinnvoll für mich. Am Hindukusch ist’s das nämlich nicht. Die Amis bräuchten die dortige Gegend halt für eine Pipeline zum Ozean, um die ausgebeuteten Rohstoffe aus der kaspischen Region abzupullern. Fehlt halt ganz unten noch ein Stückerl, aber mit den Pakis sollten die schon noch handelseins werden... Und ob Sinn oder nicht: Ist ein Problem der Amis. Und ob’s zu besagter Pipeline je kommt, steht getrost in den Sternchen...
3. Macht mal weiter so, hat ja bisher so hervorragend funktioniert.
„Weitermachen“ müssen oder wollen wir ja. Nur das mit dem „hervorragenden Funktionieren“ hat halt bisher nicht funktioniert. Dicke Bretter bohren, halt. Muß halt noch dran gearbeitet werden, und gut möglich, daß das niemals „hervorragend funktionieren“ könnte.
Hey, Kopf hoch, Du bist ein Mann, also trag’s wie ein Mann. Keines meiner Worte war böse gemeint. Als solch ein Mann solltest Du besagten Kopf frei dafür haben, daß andere Männer eben andere, vor allem eigene, souveräne Köpfe haben. Mit was drin; nur Dummköpfe benötigen Befehle, damit sie wenigstens geradeaus laufen können. Kollektivisten, egal welcher Couleur, bringen auf Dauer nur Unglück auf die Welt. Das war schon immer so.
carlos
Zusammenfassung
Stranger in a strange World, Saturday, 24.05.2008, 01:02 (vor 6422 Tagen) @ *carlos*
Kollektivisten, egal welcher Couleur,
bringen auf Dauer nur Unglück auf die Welt.
Schmollig?
Peter
, Saturday, 24.05.2008, 01:34 (vor 6422 Tagen) @ Stranger in a strange World
Deine "Zusammenfassung" deutet darauf hin. Sie ist dann doch etwas arg selektiv geraten und blendet relevante Gegenargumentationen aus 
Dein Einwand, mit Maulheldentum würde man nichts ändern hat durchaus seine Richtigkeit. Nur, die Eskalationsschwelle bis man sein Exemplar von Hans von Dachs "Der totale Widerstand" aus dem Bücherschrank holt, entstaubt und die Anleitungen daraus umsetzt, ist dann doch sehr hoch.
In DE sicher nochmal um einiges höher als in anderen Ländern, die Franzosen z.B. haben da traditionell weniger Beisshemmung.
Die Alternativen zu kriegerischen Akten (welche von der Gegenseite als Terrorismus bezeichnet würde) sind
"Dienst nach Vorschrift"
"innere Kündigung" (hier: Sch***staat)
ziviler Ungehorsam
Ausweichstrategien
Ausweichstrategien (in dem Strangkontext z.B Zivildienst statt Wehrdienst - im Forenkontext z.B nicht Heiraten sondern in wilder Ehe leben und keine Kinder zeugen) haben immer den Nachgeschmack eines faulen Kompromisses, den man mit sich selber macht.
Aber man macht ihn mit sich selber. Und niemand hat das Recht, andere zum Heldentod aufzufordern, er kann ihn höchstens selber sterben.
Enttäuscht ...
Stranger in a strange World, Saturday, 24.05.2008, 12:12 (vor 6421 Tagen) @ Peter
...darüber, das die Argumente, die mir entgegen zu kurz gedacht sind.
Oder schlimmer, mich vollkommen missverstehen bzw. in eine Ecke zu drängen versuchen, in die aber wirklich nicht gehöre. Wie das da:
Die Alternativen zu kriegerischen Akten (welche von der Gegenseite als
Terrorismus bezeichnet würde) sind
Ich habe kriegerische Akte schon einmal, allerdings in ironischem Ton, abgelehnt und dabei "Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus" zitiert.
Falls das zu verschlüsselt war: Ich bin der Meinung, wer etwas ändern will darf sich nicht nur in Online-Foren ausk**zen, sonder muss politisch aktiv werden.
Man kann darüber reden, ob es besser ist, in die Männerpartei einzutreten oder ein paar Ortsvereine der FPD übernehmen oder was auch immer. Aber
"Dienst nach Vorschrift"
"innere Kündigung" (hier: Sch***staat)
ändern gar nichts, sondern stärken im Gegenteil die vorhandenen Strukturen.
Und die vorhanden Strukturen sind:
Ca. 25% der Bevölkerung ernähren einen Wasserkopf, der diesen 25% überhaupt nichts bringt. Oder braucht irgendwer arbeitsscheue Ex-Ehefrauen, Gleichstellungsbeauftragte, Denkmalschützer, Frauenmediatürme, ... ?
Und statt das diese 75% sich schämen, halten sie es auch noch für klug, den Wohlstand, den sie den 25% abnehmen, dazu zu benutzen, die 25% weiter zu drangsalieren.
Totalverweigerung ist in meinen Augen genau das gleiche: die Weigerung auch etwas für diese Gesellschaft zu tun.
Sicher ist die Wehrpflicht ein diskriminierender Zwangsdienst.
Weil wir aber zuwenig Menschen haben, die dieser Gesellschaft freiwillig dienen statt immer nur zu nehmen, sollte meiner Meinung nicht der Zwangsdienst sondern die Diskriminierung abgeschafft werden.
Also eine allgemeine Wehr- oder Dienstpflicht für jeden und jede eingeführt werden.
Natürlich können und sollen nicht alle zum Bund, aber es gibt genug anderes zu tun. Feuerwehr, THW, Kranken- und Altenpflege ...
Ich erhoffe mir von einer solchen allgemeinen Wehr- oder Dienstpflicht, dass die Einsicht, das man einer Gesellschaft auch geben muss, etwas stärker verbreitet wird.
Rechtes Gedankengut? Etwa so rechts wie John F. Kennedys Satz "Frage nicht, was dein Land für dich tun kann sondern frage, was du für dein Land tun kannst".
Aber man macht ihn mit sich selber. Und niemand hat das Recht, andere zum
Heldentod aufzufordern, er kann ihn höchstens selber sterben.
1. So schlimm sind Parteitage dann aber auch wieder nicht.
2. Warum wird den Deutschland am Hindukusch "verteidigt"? Weil die Jungs unbedingt einen Abenteuerurlaub machen wollten oder eher weil Deutschland zu schwach war, sich den "Wünschen" seiner Hegemonialmacht zu widersetzen?
Enttäuscht ...
Michel, Saturday, 24.05.2008, 16:28 (vor 6421 Tagen) @ Stranger in a strange World
...darüber, das die Argumente, die mir entgegen zu kurz gedacht sind.
Oder schlimmer, mich vollkommen missverstehen bzw. in eine Ecke zu drängen
versuchen, in die aber wirklich nicht gehöre.
Das liegt daran, dass du eine Position vertritts die bei näherer Betrachtung nicht akzeptabel ist. Den Kern seht man hier:
Ich erhoffe mir von einer solchen allgemeinen Wehr- oder Dienstpflicht,
dass die Einsicht, das man einer Gesellschaft auch geben muss, etwas
stärker verbreitet wird.
Du sprchtst dem Einzelnen das Recht ab zu entscheiden, was für sich und die Gesellschaft erstrebenswert ist und ob die Gesellschaft überhaupt eine ist, die es wert ist zu Unterstützen. Diese Entscheidung müssen in der Konsequenz von anderen getroffen werden, der Politik, die dazu legitimiert ist diese Entscheidung auch mit Gewalt durchzustezten. Da du dem Einzelnen das Recht absprichst seine Werturteile auch auszuleben, wenn sie dem Willen der Poltik widersprechen, setzt du sie der uneingeschränkten Verfühgung der Politik aus, der Einzelne ist deinem Verständnis nach de fakto Rechtlos. An diesem zentralen Makel deines Weltbildes ändert sich auch nichts dadurch, dass du für eine andere Poltik eintritts, die zugrunde liegende Logik bereitet Totalitarismus den Boden und auch nicht dadurch das du die Eingriffe in das Leben der Einzelnen mit einem Erziehungmotiv ummanteln willst, es bleiben durch Nichts zu rechtfertigende Eingriffe.
Ein letztes Zitat
Stranger in strange World, Sunday, 25.05.2008, 19:27 (vor 6420 Tagen) @ Michel
Das liegt daran, dass du eine Position vertritts die bei näherer
Betrachtung nicht akzeptabel ist. Den Kern seht man hier:
Was ist Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn. Verstand ist stets bei wenigen nur gewesen. Der Staat muss untergehen, früh oder spät, wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet.
(Fr. von Schiller)
Ein letztes Zitat
Michel, Tuesday, 27.05.2008, 01:24 (vor 6419 Tagen) @ Stranger in strange World
Das liegt daran, dass du eine Position vertritts die bei näherer
Betrachtung nicht akzeptabel ist. Den Kern seht man hier:
Was ist Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn. Verstand ist stets bei wenigen
nur gewesen. Der Staat muss untergehen, früh oder spät, wo Mehrheit siegt
und Unverstand entscheidet.
(Fr. von Schiller)
Hast du irgend etwas von dem Verstanden was ich geschrieben habe? Bei dem Verstecken hinter Zitaten, hab ich den Eindruck, dass nicht viel angekommen ist Ich sprach nicht von Mehrheit, sondern davon dass im Sinne eines gewaltfreien Miteinander, sogar Individuen Rechte haben, die man nicht für einwenig Entlastung im Sozialetat verkaufen sollte, eine Meingung die bei der Mehrheit eher nicht angekommen ist.