OT: Von verschwundenen Akten und wiedergekehrten Erinnerungen

Garfield, Monday, 19.05.2008, 13:22 (vor 6426 Tagen) @ Conny

Hallo Conny!

Wenn ich mir das so durchlese kommt bei mir der Verdacht auf, daß hinter der damaligen Geiselnahme die Geheimdienste steckten und sonst niemand. Aber welchen Sinn sollte das haben?

Vielleicht ging es einfach darum, die Palästinenser international zu diskreditieren? Die PLO war ja im Dezember 1971 von der UNO offiziell als Befreiungsorganisation anerkannt worden.

Israel wollte natürlich weiterhin gegen gegliche Bestrebungen der Palästinenser, einen eigenen Staat zu gründen, vorgehen. Dabei war den israelischen Politikern sicher klar, daß sich Israel ohne Unterstützung der westlichen Staaten nicht dauerhaft gegen die Araber durchsetzen können wird. Wenn Israel aber eine Organisiation bekämpfte, die als Befreiungsorganisation galt und die in westlichen Ländern viele Sympathisanten hatte, dann war zu befürchten, daß die USA und andere westliche Staaten ihre Hilfe für Israel einstellen würden. Gerade in den USA gab es zu der Zeit durch den Vietnamkrieg ja auch eine starke Friedensbewegung.

Wenn aber Palästinenser in einem westlichen Land einen Anschlag verübten, der hohe internationale Aufmerksamkeit erregte, dann konnte man davon ausgehen, daß viele Menschen in westlichen Ländern ihre Meinung zu den Plästinensern ändern würden.

Die Olympiade in München war dafür ideal: Es war ein internationales Großereignis, und so waren viele Reporter aus aller Welt vor Ort. Die deutsche Regierung war aufgrund der jüngeren deutschen Geschichte gerade durch Israel leicht erpreßbar, so daß man fest damit rechnen konnte, daß sich die Deutschen kooperativ und diskret verhalten würden.

Das paßt doch alles ganz gut.

Freundliche Grüße
von Garfield