Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Mütter für viele wichtigstes Vorbild...

Diana, Sachsen, Wednesday, 14.05.2008, 02:39 (vor 6431 Tagen) @ Provokat

Ich würde bei 39% nicht von einem "nur" sprechen.

Dafür, dass die Väter von feministischer Seite meistens schlechte
Eigenschaften zugesprochen bekommen, länger arbeitsbedingt abwesend sein
müssen, sehen trotzdem 39% in ihrem Vater ein Vorbild.

Gut, wenn man es so sieht - dann hätte ja das "Schlechtmachen" der Väter gar nicht so einen großen "Erfolg" gehabt, wie man hätte befürchten müssen.

Aber gerade die arbeitsbedingte Abwesenheit der Väter kann sogar zur Vorbildrolle beitragen - weil nämlich die Abwesenheit wegen Arbeit auch als "erfolgreich" interpretiert wird.

Als mein Sohn noch ziemlich klein war, hat mein Mann gerade oft lange Arbeitszeiten gehabt - das heißt, er sah ihn manchmal nur abends relativ kurze Zeit. Aber allein die Tatsache, dass der Papa erschien, dreckig, ein Handwerker, der den Kleinen dann halt am Wochenende fast ständig mit hier auf der "Privatbaustelle" hatte, führte dazu, dass der ihn vergötterte. Obwohl er selten da war. Also die reine Abwesenheit allein muss noch nicht zwangsläufig schaden. (Freilich habe ich dem (abwesenden) Vater natürlich auch nie irgendwelche schlechten Eigenschaften zugesprochen, klar.)

Die alten Rollenbilder stecken aber tiefer in uns allen drin, als uns vielleicht lieb ist. Es gibt auch irgendwo eine Studie, wo erforscht wird, in welchem Zusammenhang Probleme der Kinder mit der Tatsache stehen, ob der Vater arbeitet oder nicht. Also "Abwesenheit" ist nicht gleich "Abwesenheit". Ist er wegen Arbeit abwesend - dann ist das "gut". Jedenfalls meistens, sofern er nicht ununterbrochen abwesend ist. Ist er aber anderweitig abwesend und arbeitet nicht, dann haben Kinder laut dieser Studie (ist eine Weile her, wo ich das gelesen habe, wüsste jetzt leider nicht, wo ich suchen sollte) deutliche "Identifikationsprobleme" mit der Vorbildfigur Vater.

Pauschal betrachtet, ist das natürlich auch wieder gefährlich platt - kein Kind kommt ja "von allein" auf die Idee, dass ein Vater, der nicht arbeitet, "schlecht" ist. Es wäre also zu vermuten, dass eine frustrierte und ärgerliche Frau Mama ihre eigenen Probleme mit dem "Faulpelz" auf das Kind überträgt.


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