Heute bei express.de gefunden:
Australische Forscher fanden heraus: Männer, die regelmäßig
masturbieren, bekommen merklich seltener Prostata-Krebs.
Die Begründung: In der Prostata werden krebsverursachende Chemikalien
produziert, wenn ein Mann nicht regelmäßig ejakuliert. Und: Allein ist
gesünder als zu zweit: Denn beim Sex könnten Infektionen übertragen werden,
die das Krebsrisiko erhöhen.
Den größten Schutzeffekt hat die Selbstbefriedigung wohl bei 20 bis 30
Jahre alten Männern, so die Studie. Wer fünfmal die Woche ejakuliere,
verringere sein Prostatakrebsrisiko um ein Drittel.
Das Ergebnis dieser Studie ist umso erstaunlicher, da bislang viele
Wissenschaftler davon ausgingen, dass sexuelle Akte das Krebsrisiko
erhöhten.
Bisher, so die australischen Forscher, habe man die heilsame Wirkung einer
Ejakulation nicht beachtet.
In der Studie wurden über 1.000 Männer, die Prostatakrebs hatten und
1.250, die keinen hatten, über ihre sexuellen Gewohnheiten befragt.
Die Suchfunktion ist wirklich sehr nützlich. Ich verweise also zum obigen Thema auf meinen Beitrag vom 4-12-07, insbesondere aber darin auf meinen Teilbeitrag "Der medizinische Aspekt" vom 6-12-07.
Nach obenstehender Meldung scheint die Frage damit beantwortet zu sein: Masturbation ist demnach nicht schädlich.
Ich hätte Nichts dagegen, wenn es sich so verhält, zumal ich selber wixe, wenn mir danach ist; und zumal auch die oben gegebene Erklärung zum hygienischen Wert der Selbstbefriedigung in sich nicht unlogisch ist. Dennoch habe ich Zweifel an dem Ergebnis. Es handelt sich nämlich um eine Befragung; und obendrein um eine Befragung über sexuelle Gewohnheiten. Da ist grundsätzlich Skepsis angebracht ! Könnte es nicht sein, daß die an Prostatakrebs Erkrankten aus Schuldgefühlen heraus ihre Aktivitäten herunterspielen ?
Weiterhin ist die Aussage: "Australische Forscher fanden heraus..." wenig überzeugend. Ich meine nicht den Umstand, daß Australien weit weg ist, nämlich etwa auf dem gegenüberliegenden Teil unseres Globus. Sondern, daß alle genaueren Angaben fehlen, die eine Studie wissenschaftliches Niveau verleihen. Auch die Zahl der untersuchten (befragten !) Männer ist gering.
Aber selbst wenn das Ergebnis als solches nachweislich stimmen sollte, so würde ich daraus für mich nicht ableiten, daß Masturbation grundsätzlich gesund sei. Der beurteilende Blick sollte sich immer auf größere Zusammenhänge richten. Es gibt viele Tätigkeiten, die, wenn man sie in einem engen Rahmen betrachtet, als gesund erscheinen, in einem größeren Rahmen aber nicht. Der Wald ist oft schwerer zu sehen als einzelne Bäume. So kann ein Antibiotikum zwar eine Infektion unterdrücken, letztlich aber tödliche "Neben"-Wirkungen haben - oder Spätfolgen, die nicht einfach überschaubar sind.
Bekanntlich kann auch das hemmungslose Auslassen von Wutaffekten Magengeschwüre verhindern, insofern also gesund sein. Soll man es darum aber empfehlen ? Wenn dafür man die rechtlichen und soziale Folgen mit in Betracht zieht, vielleicht eher nicht.
Fazit: Eine endgültige Antwort steht noch aus.
Gruß
Student
Sexismus-Kritik