Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Ursula von der Leyen: "Lohnschere klafft weit auseinander"

Christine ⌂, Monday, 14.04.2008, 16:38 (vor 6461 Tagen)

BMFSFJ Internetredaktion

Pressemitteilung Nr. 276/2008
Veröffentlicht am 14.04.2008
Thema: Gleichstellung

Ursula von der Leyen: "Lohnschere klafft weit auseinander"

Bundesfamilienministerium veröffentlicht am bundesweit ersten "Equal Pay Day"

"Im Wettbewerb um attraktive Arbeitsplätze haben heute immer öfter weibliche
Bewerber die Nase vorn. Hoch motiviert und meist mit besseren
Ausbildungsabschlüssen starten sie ihre Karrieren. Doch der Lohn, den sie für
ihre gute Arbeit erhalten, bleibt im Schnitt 20 Prozent hinter dem ihrer
männlichen Kollegen zurück. Bei den Hochschulabsolventen und Führungskräften
klafft die Schere sogar noch weiter auseinander. Politik und Wirtschaft sind
aufgerufen, noch bessere Rahmenbedingungen zu schaffen, um Frauen und Männern
gleiche Chancen zu eröffnen - im Berufs - wie im Familienleben." Diese Bilanz
zieht Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie Senioren, Frauen und
Jugend, am ersten bundesweiten "Equal Pay Day".

Die vom Bundesministerium für Familie und Senioren, Frauen und Jugend
veröffentlichte Studie "Entgeltungleichheit" von Sinus Sociovision geht der Frage
nach, wie das Thema Entgeltgleichheit von Frauen und Männern in verschiedenen
Bevölkerungsschichten wahrgenommen wird und welche Erwartungen an die Politik
bestehen. Der vom Bundesfamilienministerium geförderte erste "Equal Pay Day" ist
eine Aktion der Business and Professional Women (BPW) Deutschland und der sie
unterstützenden Vereine und Verbände. Der neue Jahrestag soll in Erinnerung
rufen, dass es gemeinsamer Anstrengungen von Politik und Sozialpartnern bedarf,
um die bestehende Entgeltungleichheit zu überwinden.

Zentrale Ergebnisse der Studie "Entgeltungleichheit":
Nahezu alle sozialen Schichten, Alters- und Bildungsgruppen nehmen
Entgeltungleichheit als eine der großen noch bestehenden Ungerechtigkeiten in der
Gesellschaft wahr.
* Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung sind überzeugt davon, dass Frauen bei
gleicher Qualifikation und Ausbildung deutlich weniger verdienen als
Männer.
* Und mehr als 90 Prozent stimmen dem zu, dass Frauen und Männer
selbstverständlich auch gleich bezahlt werden sollten.
* Mehr als 90 Prozent der Befragten erwarten von Seiten der Arbeitgeber mehr
Transparenz bei der Entlohnung.
* 85 Prozent der Bevölkerung sind der Meinung, dass mehr Männer Elternzeit
nehmen würden, wenn Frauen besser bezahlt würden.

Die Befragung dokumentiert eindrücklich, dass sich Männer mit den Frauen beim
Thema Entgelt heute in hohem Maße solidarisieren. Frauen werden in der Berufswelt
selbstverständlich als gleichwertig erlebt, die ungleiche Entlohnung als
Verschwendung wichtiger Ressourcen. Die überwiegende Mehrheit der Befragten ist
der Ansicht, dass die Bewertung von Arbeit sich an Leistung und nicht am
Geschlecht orientieren muss.

Viele junge Paare entscheiden die Frage, wer nach der Geburt eines Kindes
zunächst zu Hause bleibt, auch aufgrund finanzieller Aspekte. So bleibt eine
Elternschaft in aller Regel ohne Konsequenzen für die Erwerbstätigkeit des besser
verdienenden Mannes, hat aber massive Auswirkungen auf die Erwerbstätigkeit der
Frau. Ursachen der schlechteren Bezahlung sind der Studie zufolge häufig fehlende
Kinderbetreuungsmöglichkeiten und starre Arbeitsbedingungen, die Bedürfnisse von
Erziehenden ignorieren. Die Folge sind relativ lange Erwerbsunterbrechungen von
Müttern und damit verbundene Karriereknicks und Einkommenseinbußen. Ein
gesellschaftliches Rollenbild, das Frauen die Hauptzuständigkeit für Familien-
und Erziehungsaufgaben zuweist, trägt dazu bei.

"Nach der Einführung des Elterngeldes mit Partnermonaten hat sich die Zahl
aktiver Väter, die wegen ihrer Kinder beruflich kürzer treten, binnen eines
Jahres verdreifacht. Umfragen sagen uns, dass die Wirtschaft diese Entwicklung
begrüßt. Und der begonnene Ausbau der Kinderbetreuung schafft neue Freiräume für
junge Mütter und Väter, die beides vereinbaren wollen - Familie und Karriere.
Neue Angebote des Bundes für Berufsrückkehrerinnen helfen Frauen nach einer
längeren Familienphase wieder einen Job zu finden, der ihren Fähigkeiten
entspricht. Alle diese Initiativen des Bundes sollen mittelfristig dazu beitragen
die Entgeltungleichheit erfolgreich zu überwinden. Das Ziel ist aber nur dann
erreichbar, wenn Staat und Sozialpartner mit an einem Strang ziehen", so Ursula
von der Leyen.


Links:
Externe Links zum Thema
Homepage Equal Pay Day - Deutschland <http://www.equalpayday.de/>
Weitere Informationen zum Thema
Chancengleichheit im Erwerbsleben
http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/Politikbereiche/Gleichstellung/frauen-und-arbeitswelt,did=88120.html

Anlagen:
[PDF] Studie von Sinus Sociovision: Entgeltungleichheit zwischen Frauen und
Männern
http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/RedaktionBMFSFJ/Abteilung4/Pdf-Anlagen/entgeltungleichheit-sinusstudie,property...
(1,9 MB)

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
E-mail: info@bmfsfjservice.bund.de <mailto:info@bmfsfjservice.bund.de>
Internet: http://www.bmfsfj.de <http://www.bmfsfj.de>

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Ekwal Pai Dai

Rainer ⌂, Monday, 14.04.2008, 16:46 (vor 6461 Tagen) @ Christine

Hallo

Bundesfamilienministerium veröffentlicht am bundesweit ersten "Equal Pay
Day"

Was ist denn ein "Ekwal Pai Dai"? Sind die alle ein bischen Otto, oder haben die keinen Deutschunterricht in der Schule gehabt? Ist die Bildingsmisere schon so weit Vorgedrungen?

Rainer

--
[image]
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Kollektiver Wahn

Salvatore Ventura @, Berlin, Monday, 14.04.2008, 17:33 (vor 6461 Tagen) @ Rainer

Sie scheinen gegen Argumente völlig immun zu sein. Es werden immer wieder die gleichen genannt, doch sie kommen offensichtlich nicht an.

Dass bei einem Paar der Mann meist besser verdient, liegt daran, dass sich die Frau einen besserverdienenden Mann gesucht hat, aber der Mann keine besserverdienende Frau. Wenn die Frau jemanden gewollt hätte, der weniger verdient als sie, hätte sie den bestimmt gefunden.

Aber dass zwei Drittel der Bevölkerung diesen Stuss glauben, ist schon schlimm. Ist logisches Denken so sehr aus der Mode gekommen?

Ciao
Salvatore

Von der Lügen zu der Leyen

Lude, Monday, 14.04.2008, 18:54 (vor 6461 Tagen) @ Christine

* Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung sind überzeugt davon, dass
Frauen bei gleicher Qualifikation und Ausbildung deutlich weniger
verdienen als Männer.

Die sollten mal im Duden nachschauen was das Wort "verdienen" bedeutet.
Für einfache Gemüter gibt es das Gendaschippenstrieming

* Und mehr als 90 Prozent stimmen dem zu, dass Frauen und Männer
selbstverständlich auch gleich bezahlt werden sollten.

Ich will auch gleich bezahlt werden. Z.B. wie die Frau Bundeskanzler. Qualifikation und Ausbildung hätte ich sogar eine bessere zu bieten.

Ursula von der Leyen: "Lohnschere klafft weit auseinander"

zehnvorne, Monday, 14.04.2008, 22:47 (vor 6460 Tagen) @ Christine

Wie wäre es denn mit einem Equal Work Day?

Kollektiver Wahn

QQQ, Tuesday, 15.04.2008, 00:13 (vor 6460 Tagen) @ Salvatore Ventura

Aber dass zwei Drittel der Bevölkerung diesen Stuss glauben, ist schon
schlimm. Ist logisches Denken so sehr aus der Mode gekommen?

Das Ergebins wird genau so manipuliert sein, wie der restliche Stuß.

Ohne Worte

Lila Pudel, Tuesday, 15.04.2008, 04:54 (vor 6460 Tagen) @ QQQ

"Equal Pay für Frauen und Männer ist aus unserer Sicht nicht nur ein frauenpolitisches Ziel, sondern fördert zugleich das partnerschaftliche Verhältnis von Frauen und Männern in der Familie- und fördert so engagierte Vaterschaft."
Dipl. pol. Eberhard Schäfer, Vorstand des Väter-Experten-Netz Deutschland e.V., Berlin
http://www.equalpayday.de/14.html

Fortschritt

Maxx, Zürich, Tuesday, 15.04.2008, 13:32 (vor 6460 Tagen) @ Lila Pudel


"Equal Pay für Frauen und Männer ist aus unserer Sicht nicht nur ein
frauenpolitisches Ziel, sondern fördert zugleich das partnerschaftliche
Verhältnis von Frauen und Männern in der Familie- und fördert so engagierte
Vaterschaft."
Dipl. pol. Eberhard Schäfer, Vorstand des Väter-Experten-Netz Deutschland
e.V., Berlin
http://www.equalpayday.de/14.html


"20 Prozent Lohnunterschied bei vergleichbaren Positionen zwischen Männern und Frauen in Deutschland noch 2008 - das ist beschämend! Hier besteht dringend Handlungsbedarf."
Martina Rost, Vorstandsbeauftragte für Chancengleichheit, Fraport AG

Letzte Woche waren es noch 23%. Ist doch ein riesen Fortschritt. Oder seh ich das falsch? :-)


Maxx

--
Two Beer or not two Beer (Django Edwards)

Fortschritt

Nihilator ⌂, Bayern, Tuesday, 15.04.2008, 14:11 (vor 6460 Tagen) @ Maxx

"20 Prozent Lohnunterschied bei vergleichbaren Positionen
zwischen Männern und Frauen in Deutschland noch 2008 - das ist beschämend!
Hier besteht dringend Handlungsbedarf."
Martina Rost, Vorstandsbeauftragte für Chancengleichheit, Fraport AG

Letzte Woche waren es noch 23%. Ist doch ein riesen Fortschritt.
Oder seh ich das falsch? :-)

Und in der Woche davor 30%, oder? *gg* Es geht abwärts.

Beauftragte für CHANCENgleichheit nennt sich die Alte. Das ist ja fast so genial wie "Ministerium für Liebe" (Minilove) oder "Ministerium für Wahrheit" (Minitrue). Letzteres wäre mein Namensvorschlag für das Laien-Ministerium - zur Verkürzung.

Mit welchen Recht lügen uns eigentlich Bundespolitiker dermaßen schamlos an?


Gruß,
nihi

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


[image]

Fortschritt

Lude, Tuesday, 15.04.2008, 15:09 (vor 6460 Tagen) @ Nihilator

Mit welchen Recht lügen uns eigentlich Bundespolitiker dermaßen schamlos
an?

Politik ist Lüge, taktieren, bescheissen... Ich wundere mich immer wieder, warum Leute glauben das Politiker die Wahrheit sagen.

Fortschritt

Maximilianeum, Tuesday, 15.04.2008, 15:33 (vor 6460 Tagen) @ Nihilator

"20 Prozent Lohnunterschied bei vergleichbaren Positionen
zwischen Männern und Frauen in Deutschland noch 2008 - das ist

beschämend!

noch viel beschämender, wenn der Stundenlohn durch den Rost fällt.

Hier besteht dringend Handlungsbedarf."

Na, so dringend kann's nicht sein, sonst hätte die Rost gleich ihren Bedarf angemeldet.

Martina Rost, Vorstandsbeauftragte für Chancengleichheit, Fraport

AG[/i]

scho Recht.

Rast statt Rost - Max

Nützt es dem Volke, betrogen zu werden?

Adam, Tuesday, 15.04.2008, 21:28 (vor 6460 Tagen) @ Nihilator

Mit welchen Recht lügen uns eigentlich Bundespolitiker dermaßen schamlos
an?

Mit dem vermeintlichen "Recht" des Utilitarismus. "Nützt es dem Volke, betrogen zu werden?" fragte die Preußische Akademie schon in ihrer Preisfrage für 1780. 40 unterschiedliche Antworten wurden eingereicht.

Offenbar ist man heute der Ansicht: es nützt! Dem Volke? Wohl eher nicht. Doch kann man Nutzen natürlich beliebig bestimmen.

Gut wenn man es daher nicht mit dem Utilitarismus hält, da kann man sich dgl. Probleme sparen.

Gruß
Adam

Fortschritt

Christian2, Tuesday, 15.04.2008, 22:47 (vor 6459 Tagen) @ Maxx

"20 Prozent Lohnunterschied bei vergleichbaren Positionen
zwischen Männern und Frauen in Deutschland noch 2008 - das ist beschämend!
Hier besteht dringend Handlungsbedarf."
Martina Rost, Vorstandsbeauftragte für Chancengleichheit, Fraport AG

Letzte Woche waren es noch 23%. Ist doch ein riesen Fortschritt.
Oder seh ich das falsch? :-)


Maxx

Es waren auch schon mal 13% und 7% Lohnunterschiedgejammere. Die ehemalige Familienministerin Renate Schmied hatte damals selbst zugegeben und erkannt, dass die Frauen gleichberechtigt und gleichgestellt sind! Das stinkte natürlich manche Frauen, dass sie plötzlich nicht mehr Opfer sind und das ständige Gejammere aufhören sollten, also hat man ein altes Rad neu erfunden und man stellt nur noch pauschale Behauptungen auf, ohne Hintergründe Wieso? Weshalb? und Warum? zu erforschen!

Kollektiver Wahn

Christian2, Tuesday, 15.04.2008, 23:20 (vor 6459 Tagen) @ QQQ

Aber dass zwei Drittel der Bevölkerung diesen Stuss glauben, ist schon
schlimm. Ist logisches Denken so sehr aus der Mode gekommen?


Das Ergebins wird genau so manipuliert sein, wie der restliche Stuß.

Klar ist das alles Manipulation und Volksverarschung, es werden pauschal immer nur Behauptungen aufgestellt, um Frauen als Opfer glänzen zu lassen! Ich weiss nicht, wer oder wen sie da befragen, ich selbst wurde noch nie befragt und auch keiner in meinem Bekanntenkreis! In Zeitarbeitsfirmen arbeiten zu 75% Männer und die werden ziemlich schlecht für gleiche Arbeit bezahlt, ich vermute mal, dass viele Arbeiter bis zu 60% weniger Lohn für gleiche oder sogar mehrgeleistete gleiche Arbeit gegenüber Festangestellte von Firmen erhalten!

Fortschritt

Maxx, Zürich, Wednesday, 16.04.2008, 03:03 (vor 6459 Tagen) @ Nihilator


Mit welchen Recht lügen uns eigentlich Bundespolitiker dermaßen schamlos
an?

Hallo Nihi

Das ist wie mit den Hunden, die sich selbst die Eier lecken: Sie tun's weil sie es können ...


Gruss
Maxx

--
Two Beer or not two Beer (Django Edwards)

Fortschritt

Stranger in a strange world @, Saturday, 19.04.2008, 21:18 (vor 6456 Tagen) @ Lude

Mit welchen Recht lügen uns eigentlich Bundespolitiker dermaßen schamlos
an?


Politik ist Lüge, taktieren, bescheissen... Ich wundere mich immer wieder,
warum Leute glauben das Politiker die Wahrheit sagen.

Das sie lügen ist ja Ok, aber müssen sie wirklich meine Intelligenz beleidigen indem sie derart dümmlich lügen?

Fortschritt

Lude, Saturday, 19.04.2008, 23:48 (vor 6455 Tagen) @ Stranger in a strange world

Das sie lügen ist ja Ok, aber müssen sie wirklich meine Intelligenz
beleidigen indem sie derart dümmlich lügen?

Das ist ein wirkliches Problem. Wer zu doof zum Lügen ist bekommt auch sonst nichts auf die Reihe. Unterschichtenregierung nennt man so etwas.

Fortschritt

Stranger in a strange world @, Sunday, 20.04.2008, 11:04 (vor 6455 Tagen) @ Lude

Das ist ein wirkliches Problem. Wer zu doof zum Lügen ist bekommt auch
sonst nichts auf die Reihe. Unterschichtenregierung nennt man so etwas.

Das ist nun wiederum der Punkt der mir Hoffnung macht. Eine Gesellschaft, die derart inkompetent regiert wird wie die unsere, hat nur noch eine kurze Restlebensewartung.
Und nach dem unvermeidlichen und absehbaren Crash können wir ja versuchen, irgendwas in "vernünftig" oder gar "funktionierend" aufzubauen.

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