Wir Alphamädchen
Normalerweise wäre ich auf den Stuss in diesem Artikel gar nicht eingegangen, aber da dieses Fräulein Haaf ein Buch (Wir Alphamädchen) geschrieben hat, also damit eine öffentliche Person geworden ist, pinkel ich also mal an diese Laterne.
Wie gewohnt: Der Originaltext kursiv. Meine Kommentare in fett.
DIE ZEIT
Warum wir einen neuen Feminismus brauchen
Frauen und Männer sind nicht gleichberechtigt. Deshalb ist wieder mehr Feminismus notwendig. Es geht um eine Haltung, bei der sogar Männer mitmachen können. Ein Plädoyer
Von Meredith Haaf
Der Feminismus hat einen schlechten Ruf. Und zwar bei so ziemlich allen unter 30. Aufgeschlossene, tolerante junge Männer fühlen sich schnell angegriffen, erklärt man ihnen, dass sie von männlich dominierten Strukturen in der Wirtschaft und der Politik profitieren. Junge Frauen, die sich selbst als in jeder Hinsicht unabhängig bezeichnen, werden launisch, wenn die Rede auf Emanzipation kommt. Nur wenige Schmähworte stellen heute den weiblichen Charme so sehr infrage wie das der >Emanze«.
Frauen haben seit der Entstehung unserer Art von der Ungleichheit der Geschlechter profitiert. Sie sind die wahren Nutznießer dessen, was wir als Gesellschaft bezeichnen. Den Preis für die Gesellschaft zahlen stets die Männer, die sich in kleiner Zahl an der Spitze in ihrer überwiegenden Zahl aber am unteren Ende der Rangordnung finden, mit allen Nachteilen, die das mit sich bringt. Frauen spüren wohl, dass sie von Gleichheit nicht profitieren.
Dabei ist Feminismus nach der Definition der Encyclopædia Britannica nichts weiter als der >Glaube an die gesellschaftliche, politische und ökonomische Gleichheit der Geschlechter«. Feministisch zu denken und zu leben bedeutet demzufolge, diese Gleichheit einzufordern, wo sie noch nicht erreicht ist. Klingt eigentlich gar nicht so abwegig. Doch trotzdem wollen nur wenige aus unserer Generation mit Feminismus etwas zu tun haben.
Wer Ungleiches gleich behandelt, der begeht Unrecht. Es ist das Recht des Königs und des Bettlers, unter Brücken zu schlafen. Aber das ist nicht Gleichheit. Soll der Untüchtige von der Arbeit des Tüchtigen die gleichen Erträge erhalten? Wenn Gleichheit das Thema ist, wieso engagieren sich dann Feministinnen nicht dafür, dass der übergroße Anteil von Männern an Berufskrankheiten und -unfällen vermindert wird, dass das Selbstmordrisiko von Männern gesenkt wird, dass der geringere Lebenserwartung von Männern mit geeigneten Maßnahmen angehoben wird?
Außerdem sind im Namen der Gleichheit schon schreckliche Verbrechen begangen worden.
Das liegt zum einen daran, dass kaum eine liberale Denkrichtung von so vielen Seiten angegriffen wird. Der Feminismus vereint nach wie vor viele Gegner aus dem gesamten politischen Spektrum: Publizistinnen und Publizisten bemühen seit Jahren die immerselben Negativklischees. Konservative machen ihn für den angeblichen Zerfall der deutschen Familie und die drohende demografische Katastrophe verantwortlich. Und sogar liberale Autorinnen um die 40 haben zwar von seinen Errungenschaften profitiert, distanzieren sich aber entschieden von allen Aspekten, die daran unbequem sind. Dazu kommt, dass die feministische Szene in Deutschland auf viele Frauen wie eine geschlossene und nicht unbedingt tolerante Gesellschaft wirkt.
Liebes Kind, Feminismus ist alles, nur nicht liberal. Liberalität setzt die Akzeptanz von Ungleichheit voraus. Denn da die Menschen verschieden sind, werden auch die Umstände unter denen sie leben, die Art und Weise wie sie leben, sehr verschieden sein. Gleichheit war noch nie ein liberales Anliegen. Um was es geht ist Chancengleichheit. Die ist aber gegeben, im Gegenteil, in den westlichen Gesellschaften sind es die Jungen, nicht die Mädchen, die im Bildungssystem diskriminiert werden.
Die feministische Szene wirkt, wie sie ist. Feminismus führt wie Marxismus zu linkem Spießertum und Verklemmung.
Zum anderen hält ein großer Teil der unter 30-Jährigen Feminismus für überkommen und verkrampft. In den Medien sehen wir jeden Tag Frauen, denn gerade in Kultur und Gesellschaft sind diese überproportional präsent. Und wir denken: So schlimm kann es nicht sein. Während ihrer Jugend und Ausbildungszeit erfahren Mädchen keine Ungleichheit, erleben ihr Geschlecht selten als negativ. Im Gegenteil: Ziehen die meisten Lehrer die Mädchen nicht sogar den Jungs vor, weil sie braver und fleißiger sind? Mädchen schreiben bessere Noten, besuchen eher das Gymnasium, sie sind auch noch in der Berufsausbildung und an der Universität erfolgreicher. Sie studieren schneller, machen mehr Praktika, mehr Auslandserfahrungen und bessere Abschlüsse.
Es ist auch nicht schlimm. Es ist auch später nicht schlimm. Das Problem sitzt an einer ganz anderen Stelle, doch dazu später. Frauen waren, sind und werden immer bleiben, das privilegierte Geschlecht.
Leider kommt es auf all diese schönen Erfolge im späteren Berufsleben nicht an. Das aber erleben Frauen erst, wenn sie ihren ersten Arbeitsvertrag unterschreiben. Bis zu monatlich 500 Euro weniger als ihre Kollegen verdienen Berufseinsteigerinnen, die etwa BWL studiert haben. Aber auch Chemikerinnen, Ingenieurinnen und Politikwissenschaftlerinnen bekommen bereits beim ersten Gehalt mehrere Hundert Euro weniger als Männer – bei gleicher Qualifikation. Diesen Anfangsunterschied jemals wieder einzuholen ist fast unmöglich. Denn erstens müsste man sich bei der nächsten Gehaltsverhandlung die doppelte Erhöhung erkämpfen, und zweitens schneiden Frauen schlechter bei solchen Verhandlungen ab; ihnen wird weniger Geld angeboten, und sie geben sich auch mit weniger zufrieden.
Nehmen wir mal an, diese Zahlen würden stimmen, was sie aber tatsächlich nicht tun. Denn amerikanische Untersuchungen zeigen, dass weibliche Berufseinsteiger mehr verdienen als männliche. Aber davon abgesehen, nehmen wir mal an, die Zahlen würden stimmen. Dann stellt sich die Frage, warum männliche Berufseinsteiger überhaupt eine Chance bekommen, da sie doch teurer sind? Was macht die männlichen Berufseinsteiger für den Personaler interessanter? Der Arbeitsmarkt ist ein Markt wie jeder Markt und niemand zahlt mehr, als er muss, es sei denn, er bekommt etwas dafür. Was kann das sein?
Der durchschnittliche Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern liegt derzeit in Deutschland bei rund 20 Prozent. Damit gehört Deutschland gemeinsam mit Zypern, der Slowakei und Estland zu den vier europäischen Ländern, in denen Frauen am stärksten wirtschaftlich benachteiligt werden.
Und das bedeutet, dass Männer diskriminiert werden. Denn eigentlich müsste der Gehaltsunterschied größer sein. Denn Männer investieren wesentlich mehr Zeit in den Beruf, als Frauen. Oder wie wird die Differenz von 20% ermittelt? Wenn Männer wesentlich mehr als 20% mehr Zeit als Frauen in den Beruf investieren und diese in der Summe nur 20% weniger an Gehalt bekommen, dann werden Männer im Beruf offensichtlich benachteiligt, also diskriminiert?
Dazu kommt: Ab dem 30. Lebensjahr geht fast die Hälfte aller Frauen in Teilzeitarbeit. Manchmal, weil keine Vollzeitstelle verfügbar ist, vor allem in den neuen Bundesländern. Öfter aber freiwillig, und das heißt: der Kinder zuliebe. Aus einer Teilzeitstelle heraus machen dann nur noch die allerwenigsten Frauen Karriere – und selbst wenn es gelingt, verdienen sie weniger als die Männer.
Ja, und wo ist jetzt das Problem? Die Frauen leben also zu einem großen Teil von der Arbeitskraft des Mannes und fühlen sich deswegen diskriminiert.
Tatsächlich liegt hier aber das weibliche "Problem", wenn es um Karriere geht.
Das Problem ist, dass Männer bereit sind, für die Gegenwart von Frauen zu bezahlen, was Frauen dazu verführt, dieses Angebot anzunehmen und zu privatisieren, anstatt ihre ganze Energie in den Beruf zu investieren und auf eigenen Füßen zu stehen.
Wenn sich diese Verhältnisse ändern sollen, muss unsere Generation der Realität ins Auge blicken: Frauen und Männer sind strukturell nicht gleichberechtigt, auch wenn es auf dem Papier so aussieht. Und daran wird sich nichts ändern, wenn wir Frauen nicht wieder anfangen, uns für unsere Rechte einzusetzen. Es ist wieder mehr Feminismus nötig in Deutschland, und zwar vor allem in den Köpfen, im individuellen Handeln, in zwischenmenschlicher, beruflicher und politischer Hinsicht!
Die Gleichheit ist ganz leicht herzustellen, indem Männer aufhören zu meinen, Frauen den harten Wind des Lebens ersparen zu müssen, sondern darauf bestehen, dass diese weiterhin sich voll im Beruf engagieren. Hat der Onkel meiner Frau so gemacht. Die Folge: Sie hat Karriere gemacht. Er hat Karriere gemacht. Und in einem solchen Falle kann man die Hausarbeit problemlos outsourcen, also null Diskriminierung für niemanden. Nun gut, Kinder ist nicht. Aber bis heute hat mir noch keiner bewiesen, dass für den Normalbürger Kinder mehr sind als ein teures Hobby.
Das heißt nicht, dass sich Frauen und Männer wieder hinter den alten Fronten des Geschlechterkampfes verschanzen sollen. Wir können als Frauen unsere kurzen Röcke anlassen, und Männer können sich auch mal einen Knopf annähen lassen, ohne dass das zum Politikum werden muss. Das feministische Denken, das wir heute brauchen, bemüht sich vielmehr um Formen des Umgangs, in denen Frauen und Männer zwanglos, aber tatsächlich gleichberechtigt leben können. Dafür braucht es vor allem wieder mehr Solidarität – der Frauen untereinander, aber auch zwischen den Geschlechtern.
Im Ernst, das mit dem Knopf annähen ist wirklich süß. Menschin, der Knopf ist kein Problem. Und für größere Probleme gibt es Änderungsschneidereien. Das kostet nicht die Welt. Kuchen kann man kaufen. Essen kann man bei Bofrost ordern, wenn man(n) nicht gerne kocht, aber viele Männer kochen leidenschaftlich gern und oft besser als die dazugehörenden Frauen. Bügeln macht der Automat oder man vergibt es fremd zu 1,50 € das Hemd. Waschen kann die Maschine und Trocknen auch. Wieviel Wäsche hat eine Person? Die Bude saugt man(n) schnell. Die Fenster putzt man, wenn der Milchglaseffekt zu stark wird. Also bitte, WAS HAT EINE FRAU (außer Unterhaltung und Sex) ANZUBIETEN?
Und damit sind wir beim Minirock, ein Marketinginstrument, mehr nicht.
Was ist bitte ein gleichberechtigter Umgang? Er säuft, sie säuft. Er prügelt, sie prügelt. Er leidet an Bulimie, sie leidet an Bulimie? Und Solidarität, welch eine Phrase. Was soll das sein. Es gibt weder innerhalb noch zwischen den Geschlechtern Solidarität. Wozu auch? Ich bin Solidarisch mit den Menschen, die mir nahe stehen und das war es dann. Der Rest ist Zwang. Die sogenannte Solidargemeinschaft ist eine staatlich erzwungene Zwangsgemeinschaft. Der Solidarbeitrag ist eine schlichte Zusatzsteuer.
Feminismus ist nicht gleichbedeutend mit vertrockneten Parolen und veralteten Vorstellungen; er kann jung, cool und auch intellektuell anspruchsvoll sein, er kann Spaß machen. Und das Beste: Die Männer können dabei sein, das sollen sie sogar.
Der Feminismus IST gleichbedeutend mit vertrockneten Parolen und veralteten Vorstellungen. Er ist eine Ideologie des vorigen Jahrhunderts der in Vorstellungen des vorvorigen Jahrhunderts wurzelt. Feminismus ist wie Alice Schwarzer und Alice Schwarzer ist modern wie Madam Mim. Und Männer, die beim Feminismus dabei sind, das sind die lila Pudel, die man allenthalben trifft. Olle Opas ab 50.
Heute Feministin oder Feminist zu sein, heißt zuerst einmal, die Tatsache anzuerkennen, dass Männer und Frauen immer noch nicht gleichberechtigt sind. Es heißt, die bestehende Rollenverteilung zu hinterfragen und sich nicht mit Antworten wie >Frauen/Männer sind nun mal so« abzugeben. Auf Sexismus in den Medien, im Beruf und im Alltag zu achten und vor allem: zu reagieren.
Also müssten Feministinnen und Feministen ganz klar die Diskriminierung des Großteils der Männer erkennen, thematisieren und an der Angleichung der Lebenswirklichkeit hinwirken: Schule, Wehrpflicht, Gesundheitswesen, Gesetze die Vaterschaft betreffen, ...
Auch müssten Feministinnen und Feministen ganz klar gegen den männerfeindlichen Sexismus der Medien vorgehen, da sie doch so sensibel sind.
Das bedeutet ganz konkret, dass man den blöden Witz des Informatikprofessors über Frauen und Mathe scharf abkanzelt. Dass man sich vom Chef nicht mit der Begründung >Ach, du kriegst doch eh bald Kinder« ein niedrigeres Gehalt andrehen lässt. Und auch, dass man dem Typen, der auf der Party erzählt, er erwarte von seiner Zukünftigen, dass sie >daheim bleibt und die Kinder großzieht«, klarmacht, dass er noch lange nach dieser Zukünftigen suchen kann.
Wo wir bei dummen Sprüchen sind: Wenn Frauen sich cremen, dann achten sie auf ihre Schönheit. Wenn Männer sich cremen, den huldigen sie der Männlichen Eitelkeit. Wenn Frauen allein leben, dann beweisen sie ihre Unabhängigkeit. Wenn Männer allein leben, dann sind sie bindungsunfähig........
Ach so, Schutzgesetze zahlt immer der, dem sie nützen. Also wird der Mieterschutz vom Mieter und der Mutterschutz von den potentiellen Müttern bezahlt. Das ist immer so. Männer zahlen auch mehr in der Autohaftpflicht, weil Männer teurere Unfälle verursachen. So ist das. Nur Frauen zahlen nicht mehr in der gesetzlichen Krankenversicherung und der Rente, obwohl sie bei beiden Versicherungsarten höhere Kosten verursachen. Also werden hier Männer diskriminiert, ohne dass sich dazu Feministinnen und Feministen zu Wort melden würden. Was nun die Zukünftige betrifft, so ist es genau das, was der Großteil der Frauen von Männe hören will. Denn Frauen und Arbeit, das passt ganz schlecht zusammen. Arbeit als Event schon, aber die harte, lebenslange Arbeit, nein, das ist nicht das Ding der Damenwelt.
Es gehört aber auch zum Feminismus, sich intellektuell mit Themen wie Pornografie oder der Prävention von sexueller Gewalt auseinanderzusetzen. Sich nicht immer nur still über die vielen nackten Frauenhintern in der Werbung zu ärgern, sondern einfach einen Brief zu schreiben oder eine Protestaktion im Internet zu starten.
Die Pornographen sind die Frauen selbst, die wie mir scheint eine exhibitionistische Veranlagung haben. Entsprechende Blätter werden zugeschüttet mit Bildmaterial und es scheint für Frauen nichts Schöneres zu geben, als die eigenen Titten auf dem Titelblatt hängen zu sehen. Auch kleiden sich viele Frauen so, dass man hofft, dass sie sich nicht bücken. (siehe Frauenhintern)
Für Männer heißt feministisch sein: die Frauen als gleichwertig und gleichberechtigt wahrzunehmen. Ein Feminist ist einfach nur ein Mann, der selbstbewusst genug ist, sich von langweiligen alten Männlichkeitsvorstellungen zu lösen. Jemand, der seine Partnerin, Freundin oder Kollegin respektiert und aktiv unterstützt. Für Frauen heißt feministisch sein: sich mit den Frauen in der eigenen Umgebung, aber auch in anderen Ländern zu solidarisieren. Zu erkennen, dass nicht jede von uns bloß individuelle Probleme hat, sondern dass es manche Nachteile gibt, die mit dem Geschlecht zusammenhängen – und dass das ein Unrecht ist.
Höre zu Mädel! Frauen wollen Männer und keine Weicheier. Richtige Frauen wissen um die neurotische und psychisch labile Struktur ihrer Persönlichkeit und sind dankbar für den Mann, der sie nicht ganz für ernst nimmt. Frauen haben eine Struktur, die sich irgendwo zwischen Kind und Erwachsenem bewegt und es bedarf wenig, wirklich wenig, um sie aus der Fassung zu bringen.
Wenn der Feminismus von Männern erwartet, Frauen zu unterstützen, sollte dann der Feminismus nicht auch von Frauen erwarten, Männer zu unterstützen.
Die Unterstützung von Männern genügt Feministinnen nicht, nein sie brauchen auch noch die Untestützung von Frauen. Es ist so, Frauen brauchen immer alle Unterstützung, die sie bekommen können und das Beste, was man ihnen raten kann ist: Macht wie die Männer euren Scheiß alleine.
Das ist nämlich für die Seele gesünder, als immer nach einem zu schielen, der einem die Last abnimmt.
Ja es gibt viele Nachteile, die mit dem Geschlecht zusammenhängen. Z.B. klemmt man sich als Mann ganz leicht die Eier ein und das tut verdammt weh. Und wenn man älter wird, dann klemmt die Prostata die Harnwege zusammen, so dass es nur noch tröpfelt. Ganz, ganz schlecht, das Geschlecht und ein saumäßiger Nachteil. Außerdem fände ich es gut, wenn Männer nicht müde vom Geschlechtsverkehr würden und auch multiple Orgasmen hätten. Auch ist der Samenerguss bei der Onanie eine Mordssauerei, jedenfalls muss man höllisch aufpassen, so man nicht anschließend die Bettwäsche wechseln will. Jeden Morgen rasieren belastet die Gesichtshaut und auf Dauer unrasiert, sieht man aus wie ein Strupfer. Nachteil, Nachteil, Nachteil.
Wenn eine Frau den Schlüpfer fallen lässt, Beifall, Beifall, Beifall.
Lässt ein Mann die Unterhosen runter, kommt die Polizei.
Ich muss jetzt aufhören, weil ich sonst über mein hartes Schicksal als Mann weinen muss.
Und nicht zuletzt: Feminismus macht Spaß. Weil man mediale und politische Mechanismen durchschauen lernt, mit Frauen und Männern diskutieren kann, auf Partys oder auch im Internet, wo es eine rege und spannende feministische Bloggerszene gibt – und sich damit für eine freiere, gerechtere Gesellschaft einsetzt.
Sag' mal Mädel, kennst Du das lila Forum oder noch schlimmer das orangene Forum? Wohl nicht, denn wo ist denn da der Spaß?
Und nochmals: Quote, positive Diskriminierung, Frauenbeauftragte, Gender Mainstreaming, das hat alles nichts mit Freiheit oder Gerechtigkeit zu tun. Das ist Staatsfeminismus, das ist Politbüro, das ist Nazizeit.
Feminismus ist interessant; das wird spätestens klar, wenn man sich vergegenwärtigt, was die Frauenbewegung der siebziger, achtziger und frühen neunziger Jahre in Deutschland erreicht hat – und wie es davor war. Frauen können sich heute frei bewegen, sie können reisen, wohin sie wollen, und ins Bett gehen, mit wem sie wollen. Frauen können ihre eigene Reproduktionsfähigkeit kontrollieren; sie haben ein gesetzlich verankertes Recht auf Abtreibung. Niemand muss sich sexuelle Belästigung gefallen lassen, Vergewaltigungen werden jetzt angezeigt und bestraft – und zwar auch, wenn sie in der Ehe passieren. Und vor allem: Fast überall gilt es als selbstverständlich, dass Mädchen dieselbe Bildung zusteht wie Jungs.
Also den größten Hammer gleich vorneweg: Dass Frauen ihre Reproduktionsfähigkeit kontrollieren können verdanken sie männlichem Forscherdrang und nicht dem Feminismus. Oder hat Alice Schwarzer oder Simone de Beauvoir die Pille erfunden. Und nicht vergessen. Feministinnen brauchen keine Pille. Sie sind Lesben oder verhüten mit ihrem Gesicht.
Frauen konnten sich schon frei bewegen, jedenfalls so frei wie die Männer der jeweiligen Schicht, lange bevor das Wort Feminismus überhaupt erfunden wurde. Oder wurden die Frauen vor 1949 an der Hundeleine spazieren geführt.
Ein gesetzlich verankertes Recht auf Abtreibung gibt es nicht. Abtreibung ist unter definierten Bedingungen straffrei gestellt. Abtreibung ist Tötung menschlichen Lebens, ist vor Gott Mord. Wer ein gesetzliches Recht auf Abtreibung einräumt, kann Tötung auf Verlangen und Euthanasie nicht unter Strafe stellen.
Vergewaltigung war schon immer strafbar. Aber in der Ehe kann es keine Vergewaltigung geben, weil Ehe ein Vertrag ist, der die wechselseitige Überlassung der Geschlechtsorgane zum Inhalt hat. Es kann Gewalt in der Ehe geben, die strafbar ist und war. Es kann Nötigung in der Ehe geben, die strafbar ist und war. Aber Vergewaltigung kann es nicht geben, es sei denn einer der Partner hätte öffentlich bekundet, dass er mit dem anderen ab sofort keinen Geschlechtsverkehr mehr zu haben bereit ist. Ab diesem Zeitpunkt ist eigentlich dann die Ehe beendet, weil die Geschäftsgrundlage weggefallen ist.
Oder was ist die Ehe sonst? Ich denke, hier sind die Maßstäbe verrutscht. Hier ist vergessen worden, was Ehe ist. Die Vorstellung des geilen Mannes, der seine arme Frau zum Sex zwingt ist übrigens eine Schimäre, nur gültig in der Jugend, wo Sex ja auch Spaß macht. In der Regel ist es die Frau, deren Sexhunger nicht befriedigt wird. Nur spricht keiner darüber. Die Dildohersteller sollten mal ihre um den Bedarf der Homosexuellen reduzierten Zahlen veröffentlichen. Viele Ehen scheitern an diesem Dilemma.
Was die Bildung betrifft, so ist allgemein anerkannt, dass Mädchen eine bessere Bildung zusteht als Jungs, denn das ist die Praxis, ohne dass ein allgemeiner Aufschrei bisher erfolgt ist. Zeichen einer klaren Diskriminierung von Jungs.
Es gibt weltweit prominente Politikerinnen, die einiges bewegen, darunter eine Bundeskanzlerin, und auch die Zahl der Unternehmerinnen wächst. An allen öffentlich-rechtlichen Einrichtungen gibt es Gleichstellungsbeauftragte, die Parteien haben Frauenquoten eingerichtet, die >Rabenmutter« als Bezeichnung für berufstätige Mütter verabschiedet sich langsam aus dem allgemeinen Wortschatz.
Wie gesagt, auch in der Vergangenheit gab es mächtige Frauen und Frauenquoten sind kein Zeichen von Liberalität sondern eigentlich ständische Einrichtungen. Dabei haben sich die Frauen als eigener Stand zwischen Adel, Geistlichkeit und Volk geschoben, eine privilegierte Schicht.
Aber: Das ist nicht genug. Wirklich gleichberechtigt werden Frauen erst sein, wenn all das selbstverständlich ist. Wenn Quoten nicht mehr nötig sind. Wenn es keine Gehaltsunterschiede und keine Jobdiskriminierung entlang der Geschlechtergrenze mehr gibt. Und auch, wenn in den Zeitungen keine Titelgeschichten zu >Frauen in Männerberufen«, >erfolgreichen Frauen« oder >mächtigen Frauen« mehr veröffentlicht werden. Wenn eine Kanzlerin nicht mehr als etwas Außergewöhnliches gesehen wird, wenn Frauen ganz selbstverständlich in den Aufsichtsräten der obersten Dax-Unternehmen sitzen und auf den bequemen Lehrstühlen der Universitäten.
Wirklich gleichberechtigt werden Frauen sein, wenn Jesus auf die Welt zurückgekommen ist, um sein ewiges Reich zu errichten, wenn der Kommunismus ausgebrochen ist und alle Menschen gleich sind, jeder nach seinen Fähigkeiten arbeitet aber nach seinen Bedürfnissen konsumiert, wenn Jahwe sein auserwähltes Volk zur Glorie führt, wenn die Midgardschlange den Mond frisst, wenn Lamm und Löwe friedlich zusammen grasen.
Das sind die offensichtlichen Ungerechtigkeiten. Es geht aber auch um die Art und Weise, wie gedacht und gesprochen wird. Noch immer müssen sich Frauen von Kollegen, Freunden oder Verwandten anhören: >Tja, du musst dich eben entscheiden, ob du Kinder oder Karriere willst.« Junge Frauen müssen, wollen sie Mutter werden, ihr ganzes Leben durchplanen.
Viele Frauen und noch mehr Männer haben weder Kinder noch Karriere. Und manche Frau gibt gerne ihre Karriere als Friseurin, als Tippse an der Kasse von Aldi oder Lidl, als Raumkosmetikerin oder Kindergärtnerin auf und lebt lieber von der Kohle, die ihr Mann als Lagerarbeiter, Bauarbeiter, Taxifahrer, LKW-Fahrer, Elektriker, Bodenleger, ... verdient.
Kaum eine denkt während des Studiums nicht schon darüber nach, wie sie das später alles regeln kann, wann der beste Zeitpunkt ist: vielleicht während der Promotion? Oder lieber nach den ersten drei Jahren im Job, wenn man sich einen guten Stand erarbeitet, aber dafür die 30 schon hinter sich gelassen hat? Oder doch schon während des Studiums? Für Frauen sind Kinder oft immer noch ein Karriererisiko. Das klingt hart, ist aber angesichts unsicherer Beschäftigungs- und Liebesverhältnisse leider relevant.
Das sind wahre Probleme! Mir kommen die Tränen.
Sich um eine Familie zu kümmern und gleichzeitig im Beruf erfolgreich zu sein ist für niemanden einfach – weder für Männer noch für Frauen. Doch die öffentliche Debatte dreht sich fast ausschließlich darum, ob das für Frauen überhaupt möglich ist, in extremen Fällen sogar, ob es überhaupt angebracht ist. Die Frauen sollen, nach dem Schema der fünfziger Jahre, zu Hause die Geburtenrate stabilisieren, während den Männern die Rolle des Alpha-Ernährers zukommt. Das bedeutet: Sie kümmert sich um Haushalt und Familienlogistik, er spielt am Wochenende für die Kinder den Helden.
Der Alpha-Ernährer? Ja was ist denn das? Klingt so nach Omegafettsäuren! Ja liebe Frau, Du wirst Dir doch nicht von anderen oder gar der Presse vorschreiben lassen, wie Du und Dein Mann ihr Leben gestalten. Kinder sind ein teures Hobby, das man sich leisten können muss so man es sich denn leisten will. Es gibt keine staatsbürgerliche Kinderpflicht.
Mit Steuermodellen wie dem Ehegattensplitting, Hochzeitsshows und Topmodel-Sendungen oder, ganz banal, dem Hinnehmen eines eklatanten Mangels an weiblichen Führungskräften und Betriebskindergärten fördern weite Teile von Politik, Medien und Wirtschaft immer noch die traditionelle Rollenverteilung der Geschlechter. Und solange diese in den Köpfen verankert ist, ändert sich auch an Arbeitszeiten und Bezahlung nichts.
Ehegattensplitting trägt der Tatsache Rechnung, dass das Ehepaar eine wirtschaftliche Einheit bildet und stellt die Ehe der OHG, der offenen Handelsgesellschaft gleich. Abschaffung des Ehegattensplittings bedeutet, dass der Staat der ehelichen Gemeinschaft die Anerkennung als wirtschaftliche Einheit verweigert, so wie er ihr durch die Vergewaltigung in der Ehe die Anerkennung als Sexualgemeinschaft verweigert, d.h. er behandelt die Eheleute wie zwei Fremde. Wenn aber die Ehe keine Wirtschaftsgemeinschaft ist und wenn sie keine Sexualgemeinschaft ist, was ist Ehe dann?
Hochzeitshows und Topmodelsendung werden von den Mädelz konsumiert obwohl sie keiner dazu zwingt. Warum wohl? Politik, Medien und Wirtschaft fördern keineswegs die traditionelle Rollenverteilung, weil, und da solltest Du mal den guten, alten Karl Marx lesen, weil diese Typen großes Interesse daran haben, möglichst viele Leute in der Lohnarbeit zu halten. Denn nur dann kann man den Mehrwert ihrer Arbeit abschöpfen. Und je mehr Frauen in die Arbeitswelt drängen, desto schlechter wird die Bezahlung.
Fehlt nun aber, wie so oft, ein Kinderbetreuungsplatz, muss ein Partner die Familie alleine ernähren. Ein Mann kann da noch so gerne zu Hause bei seinem Kind bleiben wollen, wenn die Partnerin in ihrem Job 1000 Euro weniger verdient, ist die Frage, wer arbeiten geht und wer die Kinder hütet, schnell beantwortet. Da kann ein Paar noch so jung und hip sein, die Frau noch so gebildet und unabhängig: Das Schema bleibt immer dasselbe; sie ist zuständig für Einkäufe, Wäsche und das Kind – er bringt das Geld heim. So, wie das eben seit Jahrhunderten schon läuft.
Nun, vielleicht läuft es anders überhaupt nicht. Denn wenn zwei das Gleiche tun, dann ist einer davon überflüssig. Jedenfalls stellt sich dann kein Synergieeffekt ein. Ein komparativer Vorteil wird dann nicht generiert. Wenn ich Bauer bin und Rüben baue und mein Nachbar ist auch Bauer und baut auch Rüben, dann kommen wir zwei nicht ins Geschäft.
Lange genug wurde all das als reines Problem der Frauen verstanden, auch von den Feministinnen. Heute sollten wir einen Schritt weiter denken und einsehen, dass es für alle von Vorteil ist, wenn Frauen endlich dieselben Möglichkeiten bekommen wie Männer. Denn in einer gleichberechtigten Gesellschaft wird niemand mehr aufgrund seines Geschlechtes auf irgendeine Aufgabe festgelegt. Sie erlaubt Frauen und Männern, frei und auf Augenhöhe miteinander zu leben. Jeder kann tun, was ihm oder ihr am besten liegt, ohne dafür sozial oder finanziell zurückstecken zu müssen. Gleichberechtigung ist für alle gut – deswegen sollten wir sie gemeinsam anstreben.
Nochmal für Anfängerinnen: Feministinnen sind an allem Möglichen interessiert, nur nicht am Wohlergehen von Frauen. Feministinnen wollen Frauen und Männer nach ihrem Bilde formen, ob das von den Betroffenen gewollt ist, ob das den Betroffenen nutzt. Es geht nicht darum ein konkretes Problem zu lösen, es geht darum, ein Ideal zu verwirklichen, das Ideal des ungeschlechtlichen Menschen, des androgynen Menschen.
Feministinnen verachten das Weibliche so sehr, dass sie alle Frauen zu Männern und wo das nicht geht, die Männer zu Halbfrauen unwandeln, umerziehen, umzüchten wollen. Das ist das Programm. Und diese Programm trifft sich mit den Wünschen der Politik und der Wirtschaft, die ebenfalls, den vermassten, genormten, homogenen, universalkompatiblen Menschen als Bürger, Steuerzahler und Lohnknecht schätzt. Und darum läuft dieses Programm.
Und außerdem, damit Männer und Frauen auf Augenhöhe miteinander verkehren können, muss man Männern die Beine verkürzen oder Frauen auf Stelzen stellen, anders ist das nicht zu machen.
Gleichberechtigung ist für alle gut, Gleichmacherei aber nicht.
Meredith Haaf, 24, studiert Geschichte und Philosophie in München. Zusammen mit Susanne Klingner und Barbara Streidl hat sie das im März erscheinende Buch >Wir Alphamädchen. Warum Feminismus das Leben schöner macht« verfasst. Hoffmann und Campe; 220 S., 18 Euro
Wer Geschichte und Philosophie studiert, versteht vom Leben nichts.
Ein so junger Mensch mit so wenig Lebenserfahrung, dessen Kenntnisse des Lebens aus alten Büchern und verqueren Vorstellungen stammt, der sollte keine Bücher über das Wesen von Menschen schreiben.
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Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.

