Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Drei Widersprüche im Sexismus und seiner Gegenbewegung.

Student(t), Wednesday, 06.02.2008, 15:35 (vor 6528 Tagen)

1. Feminismus: Anspruch und Wirklichkeit.

"Bei der Recherche im Internet zum Thema fand sich ein merkwürdiges Phänomen: jede Seite, die sich mit Sexismus auseinandersetzte, war selbst sexistisch und befaßte sich ausschließlich mit der Diskriminierung von Frauen", lesen wir auf der Startseite von Antisexismus.de. (Wann das geschrieben ist, kann ich nicht ersehen. - Die Seite wirbt gleichzeitig übrigens auch für Veganismus und Atheismus !)

In der Tat, der Feminismus beansprucht sexismus-kritisch zu sein. Nicht kritisiert werden von ihm jedoch u.a. sexistische Dartsellungen in der Werbung, die ausschließlich männerfeindlich sind, wie zum Beispiel diese:

[image]

Diese Sparkassen-Werbung verbildlicht die gegenwärtige Rollenverteilung: Der Mann als Arbeits-Tier, der das Geld herbeischafft - und die Frau, die es, auf seinem Rücken, verwaltet.

Umgekehrt sexistische Werbung gibt es nicht.


2. Feminismus: Die ideologische Aporie.

Sie lautet, wie a.a.O. ausgeführt:

o Frauen können Alles mindestens genauso gut wie Männer;
o jedoch wurden sie von Anfang an durch die Schlechterkönner daran gehindert, ihr Besserkönnen zu beweisen.

Das ist der Widerspruch, an der uneinsichtige Verlierer sich offenbrt. Es scheint jedoch, daß diese Aporie zunehmend an Gültigkeit verliert.


3. Männerbewegung: Weiblichkeit der Männer - Männlichkeit von Frauen.

Die Gynokratie hat - wie jede Herrschaft - eindeutig männlichen Charakter. Sie verfügt über eine hervorragende Organisation. Das wird allein schon durch die Tatsache bewiesen, daß die Gynokratie in kürzester Zeit unsere Gesellschaftsordnung hinsichtlich der Geschlechterrollen auf den Kopf gestellt hat.

Dieser gynokratischen Gestaltungskraft hat die Männer- und insbesondere Väterbewegung fast Nichts gegenüberzustellen:

o Aufrufe zu Demonstrationen werden fast nicht befolgt. Initiativen der Vereinsgründungen scheitern fast immer oder finden keinen politisch entscheidenden Zulauf.

o Die überwältigende Masse aller Foren-Diskussionbeiträge besteht aus endlos sich wiederholenden Tatbestands-Feststellungen, Dokumentationen des männlichen Opferstatus, bitter-sarkastischen Kommentaren und Selbstzerfleischung.

Ableitung:

Die Männer-und Väterbewegung ist in ihrem Erscheinungsbild weiblich.

Exkurs: Das Krabben-Modell. (1)

Es gibt in der Biologie ein Modell weiblicher Hierarchiebildung, welches sich an der "Krabbenkiste" orientiert. Die Krabben versuchen ständig nach oben zu steigen. Dabei steigen sie auf- und übereinander. Dadurch rutscht aber der jeweilige Berg immer wieder in sich zusammen. Letztlich kommt keine dauerhafte Struktur zustande. Und das sei charakteristisch für weibliche Sozial-Strukturen.

Exkurs (2): S.Freuds Darlegung der drei historischen Demütigungen des menschlichen Selbstverständnisses.

S.Freud behauptete, daß dem menschlichen Selbstverständnis bereits zwei entscheidende Demütigungen zugefügt worden seien, bevor er selbst mit der dritten hervortrat. Und zwar:

o Durch das kopernikanische Weltbild mußte der Mensch hinnehmen, daß sein Planet, die Erde, nicht Mittelpunkt des Kosmos ist.

o Durch Darwins Evolutionslehre mußte der Mensch hinnehmen, daß er nicht von Gott, sondern vom Affen abstamme.

o Durch seine, Freuds Entdeckungen, hätte der Mensch nun hinzunehmen, daß er schon als Kind ein sexuelles Wesen sei.


4. Folgerungen aus obigen Thesen.

4.1. Die Eponenten ("Aktivisten" ;-)) der Männer- und Väterbewegung sind mit wenigen Ausnahmen Frauen, ungeachtet ihrer körperlichen Beschaffenheit.

4.2. An diesem Exempel - hier und nirgends so klar wie hier - wird eine entscheidende These des Genderismus zur offensichtlichen Wahrheit: Daß nämlich das Körper-Geschlecht nur eine Komponente, und zwar eine Komponente von sekundärer Bedeutung, im Geschlecht des Menschen ist.

4.3. Mit dieser Erkenntnis erleidet das menschliche Selbstverständnis möglicherweise seine vierte entscheidende Demütigung - nach denen, die ihm beigebracht wurden durch Kopernikus, Darwin, und Freud.

4.4. Die Männer- und Väterbewegung muß, wenn sie entscheidende Änderungen bewirken will, ihr Selbstverständnis reflektieren. Dies muß nicht zu den obigen Ergebnissen führen; es können auch andere, bisher von mir nicht in Erwägung gezogene Ergebnisse sein.

Jedenfalls steht das Verhältnis von Anspruch und Selbstwirklichkeit in Frage.

Gruß
Student

Sexismus-Kritik

Nachbemerkung zum "Forenwebring".

Student(t), Wednesday, 06.02.2008, 16:07 (vor 6528 Tagen) @ Student(t)

Auf der Seite "Antisexismus.de", die ich oben verlinkte, findet sich eine Mitgliedschaftsangabe zum Forenwebring. Dies ist ein Zusammenschluß u.a. gegen Rassismus, Sexismus, Militarismus, Theismus, Speziezismus und für Tierrechte.

Man beachte die Zusammenstellung !

Theismus meint die Überzeugung von der Existenz und Wirksamkeit von göttlichen Wesen. Speziezismus meint die Überzeugung, daß der Mensch ranghöher oder höher entwickelt sei als das Tier, m.a.W. daß der Mensch das Tier zu führen (und zu schützen) habe, nicht umgekehrt. Wer also dieser Überzeugung ist, der steht auf gleicher Rangstufe wie der Rassist, Sexist und Militarist !

Man sieht daraun sehr schön, wie eine Ideologie, welche Rangunterschiede abschaffen möchte, sie auf dem Wege einer Umwertung wieder einführt. Das wird ja auch ersichtlich am Widerspruch von Identitäts- und Differenz-Feminismus.

Gruß
Student

Sexismus-Kritik

Thesenkritik

Peter @, Wednesday, 06.02.2008, 19:24 (vor 6528 Tagen) @ Student(t)

In der Tat, der Feminismus beansprucht sexismus-kritisch zu sein. Nicht
kritisiert werden von ihm jedoch u.a. sexistische Dartsellungen in der
Werbung, die ausschließlich männerfeindlich sind, wie zum Beispiel diese:

Unterschied zwischen simplifizierter Aussendarstellung und tatsächlicher Absicht: Der Feminismus beansprucht lediglich Sexismuskritik, wenn sich diese gegen Frauen richtet. Eine - stärker werdende - Strömung innerhalb des Feminismus (Gynofeminismus) vertritt sogar ganz offen seinerseits sexistische Positionen.


2. Feminismus: Die ideologische Aporie.

Sie lautet, wie a.a.O. ausgeführt:

o Frauen können Alles mindestens genauso gut wie Männer;
o jedoch wurden sie von Anfang an durch die Schlechterkönner daran
gehindert, ihr Besserkönnen zu beweisen.

Das ist der Widerspruch, an der uneinsichtige Verlierer sich offenbrt. Es
scheint jedoch, daß diese Aporie zunehmend an Gültigkeit verliert.

Das ist nur in der simplifizierten Darstellung ein Widerspruch.

Tatsächlich lautete die These, dass Männer sich explizit untereinander verbündet haben/sich verbünden, um einzelne Frauen daran zu hindern ihr Besserkönnen zu beweisen.

Dies sind die berühmten "Netzwerke" die immer wieder von Femis beschworen werden, mit der expliziten Aufforderung an die Frauen, analoge Netzwerke zu bilden.


3. Männerbewegung: Weiblichkeit der Männer - Männlichkeit von
Frauen.

Die Gynokratie hat - wie jede Herrschaft - eindeutig männlichen
Charakter. Sie verfügt über eine hervorragende Organisation. Das wird
allein schon durch die Tatsache bewiesen, daß die Gynokratie in kürzester
Zeit unsere Gesellschaftsordnung hinsichtlich der Geschlechterrollen auf
den Kopf gestellt hat.

Dieser gynokratischen Gestaltungskraft hat die Männer- und insbesondere
Väterbewegung fast Nichts gegenüberzustellen:

o Aufrufe zu Demonstrationen werden fast nicht befolgt. Initiativen
der Vereinsgründungen scheitern fast immer oder finden keinen politisch
entscheidenden Zulauf.

o Die überwältigende Masse aller Foren-Diskussionbeiträge besteht
aus endlos sich wiederholenden Tatbestands-Feststellungen, Dokumentationen
des männlichen Opferstatus, bitter-sarkastischen Kommentaren und
Selbstzerfleischung.

Ableitung:

Die Männer-und Väterbewegung ist in ihrem Erscheinungsbild
weiblich.

*lol* Kommst Du heute abend auch zum Bachblütentanz für Männer beim Mondschein? :-))

Im Ernst, dies erscheint so, da Internet-Foren von ihrer Wesensart her weibliche Kommunikationsformen bevorzugt/einfordert.

4. Folgerungen aus obigen Thesen.

4.1. Die Eponenten ("Aktivisten" ;-)) der Männer- und Väterbewegung
sind mit wenigen Ausnahmen Frauen, ungeachtet ihrer körperlichen
Beschaffenheit.

Originelle These. Laß mich raten: Du bist einer der "wenigen Ausnahmen" ??

4.4. Die Männer- und Väterbewegung muß, wenn sie entscheidende
Änderungen bewirken will, ihr Selbstverständnis reflektieren. Dies muß
nicht zu den obigen Ergebnissen führen; es können auch andere, bisher von
mir nicht in Erwägung gezogene Ergebnisse sein.

Ich vertrete eher die These, dass die ökonomisch-technischen Rahmenbedingungen das Geschlechterverhältnis weitaus nachhaltiger geprägt haben als die Feministinnen es je konnten und jemals können werden.

Diese surfen für mich mit ihrem Impetus bestenfalls oben auf der Schaumkrone der Veränderungen und hängen ihr Fähnchen raus.

Nur: bloß weil ein Surfer auf der Welle obenauf ist, hat er diese Welle nicht erzeugt.

Damit reduzieren sich aber auch mögliche Einflußmöglichkeiten einer "Männer- und Väterbewegung" auf Randthemen und die Glättung von Extremerscheinungen (bspsweise rechtlicher Art)

Jedenfalls steht das Verhältnis von Anspruch und Selbstwirklichkeit in
Frage.

Das tut es immer. Sollte es zumindest ;-)

Gruß,
Peter

Thesenkritik

Student(t), Thursday, 07.02.2008, 00:38 (vor 6528 Tagen) @ Peter

4.1. Die Eponenten ("Aktivisten" ;-)) der Männer- und

Väterbewegung

sind mit wenigen Ausnahmen Frauen, ungeachtet ihrer körperlichen
Beschaffenheit.

Originelle These. Laß mich raten: Du bist einer der "wenigen Ausnahmen"
??

Ganz sicher bin ich eine Ausnahme hier, sonst würde nicht so oft darauf hingewiesen, daß ich xmal schon rausgeworfen wurde. Mein Standpunkt ist eindeutig und einmalig.

Ich vertrete eher die These, dass die ökonomisch-technischen
Rahmenbedingungen das Geschlechterverhältnis weitaus nachhaltiger geprägt
haben als die Feministinnen es je konnten und jemals können werden.

Die ökonomischen Rahmenbedingungen sollten nicht vernachlässigt werden, doch meines Erachtens werden sie maßlos übertrieben. Das ist auch der Grund, warum wir nicht vorankommen. Jeder Impuls, der die Gesellschaft verändert, geht von Ideen aus. Bestes Beispiel ist der Marxismus, da er den Primat der Ökonomie vertritt, selbst aber eine Ideologie ist und darum auch gewirkt hat.

Ich frage mich auch, was es zu bedeuten hat, daß in diesem Forum, noch deutlicher in Väterforen, so extrem materialistische Positionen vertreten werden. Repräsentativ für die Bevölkerung ist das nicht. Warum haben die richtig gläubigen Christen anscheinend weniger oft Probleme ? Sind sie stumpfer, geduldiger, belastungsfähiger, schuldbewußter oder weitblickender ? Das ist doch eigentlich eine interessante Frage.

Gruß

Student

Thesenkritik

Garfield, Thursday, 07.02.2008, 14:00 (vor 6527 Tagen) @ Student(t)

Hallo Student!

Ich sehe es genauso wie Peter, nämlich daß der Feminismus stark überschätzt wird.

Jeder Impuls, der die Gesellschaft verändert, geht von Ideen aus. Bestes Beispiel ist der Marxismus, da er den Primat der Ökonomie vertritt, selbst aber eine Ideologie ist und darum auch gewirkt hat.

Ideen allein können nichts ändern. Genau wie ein Samenkorn, wenn man es auf dem Mond fallen läßt, dort nichts verändern wird. Wirft man dasselbe Samenkorn jedoch auf fruchtbaren Boden und gibt Wasser hinzu, dann kann es sich zu einem riesigen Baum entwickeln. Oder auch nicht, denn auch dann kann es noch Einflüsse geben, die diese Entwicklung ver- oder behindern.

In Bezug auf den Feminismus hinkt dieses Beispiel allerdings insofern, daß dem Feminismus weit weniger Entwicklungspotenzial innewohnt als einem Samenkorn. Der Feminismus tut letztendlich heute auf gesamtgesellschaftlicher Ebene nichts weiter als das, was Frauen früher vor allem auf der privaten Ebene getan haben: Jammern und klagen, um die Männer dazu zu animieren, immer noch mehr Ressourcen heran zu schaffen.

Auch dein Beispiel mit dem Marxismus beweist das gut: Marx wäre mit seinen Theorien auf taube Ohren gestoßen, wenn es nicht im 19. Jahrhundert üble Mißstände gegeben hätte, die durch die ungezügelte Entwicklung des Kapitalismus entstanden sind. Nur diese Mißstände bewirkten die Herausbildung einer Arbeiterbewegung, der dann Marx, Engels und andere eine ideologische Grundlage gaben. Und ohne die Mißwirtschaft im zaristischen Rußland und den Ersten Weltkrieg, der überall in Europa Hunger und Elend unter der Bevölkerung erzeugte, hätte es auch die beiden russischen Revolutionen von 1917 nicht gegeben. Dann wäre bis heute kein Staat entstanden, der sich als "kommunistisch" bezeichnete. Und wenn man sich in den Industriestaaten auch ohne Weltkriege dazu bequemt hätte, eine soziale Marktwirtschaft einzuführen, dann wäre auch Marx heute längst vergessen. Wahrscheinlich hätte er seine Theorien unter so anderen Umständen überhaupt niemals aufgestellt.

Was hat denn der Feminismus wirklich bewirkt? Manche Leute behaupten heute, daß Frauen doch früher Hausfrauen waren, heute dagegen wären sie oft berufstätig, weil die Feministinnen ihnen dies einreden, und so wären die Familien zerstört worden.

Vor 50 Jahren gab es zwar viele Hausfrauen. Aber das lag nicht am fehlenden Feminismus. Der war auch damals schon durchaus aktiv, wenn er auch in den Medien noch nicht ganz so hofiert wurde wie heute.

Es ist schlicht und einfach so, daß es immer dann viele Hausfrauen gibt, wenn die Real-Einkommen der Männer hoch genug sind, um Familien allein ernähren zu können. Das sah man auch in der DDR gut. Da gab es genügend Ganztags-Kindergärten und auch Ganztags-Kinderkrippen. Da war keine Frau durch ihre Kinder an der Erwerbsarbeit gehindert. Trotzdem arbeiteten auch in der DDR viele Frauen nur halbtags, und wenn die Männer ausnahmsweise gut verdienten, dann waren ihre Frauen nicht selten Hausfrauen.

Vor 200 Jahren wiederum gab es im einfachen Volk kaum Hausfrauen. Die Männer verdienten so wenig, daß auch Frauen und Kinder meist mitarbeiten mußten. Das ging gar nicht anders.

Wenn es heute weniger Hausfrauen gibt als noch vor 50 Jahren, dann liegt das vor allem daran, daß die Real-Einkommen sinken. Und daß es immer mehr Erwerbslose gibt, darunter zum großen Teil Männer. Da müssen dann immer öfter die Frauen mit ihren Einkommen die Haushaltskassen füllen oder zumindest auffüllen.

Und wenn es heute weniger Kinder gibt als noch vor 50 Jahren, dann liegt das z.B. daran, daß Kinder immer teurer werden, jedenfalls, wenn man ihnen auch eine gute Ausbildung zuteil werden lassen möchte. Vor 50 Jahren arbeiteten 15jährige schon - heute liegen manche 25jährigen den Eltern noch auf den Taschen. Weil aber auch in der Mittelschicht die Real-Einkommen sinken, können sich da immer mehr Menschen eben nur noch 1-2 Kinder oder auch gar kein Kind mehr leisten.

Sicher - Feministinnen richten viel Schaden in den Köpfen an und reißen mittlerweile wohl schon Milliardenlöcher in die Steuerkasse. Sie drücken Gesetze durch, die entweder männerfeindlich sind oder aber so umgesetzt werden. Und so manches junge Mädel läßt sich wohl auch von feministischen Parolen beeinflussen. Aber im realen Leben kriegt eben nicht jede einen faulen Quotenposten. Da merken viele dann sehr schnell, daß Erwerbstätigkeit alles andere als fröhliche Selbstverwirklichung ist. Deshalb geben Frauen ja nach wie vor bei Umfragen an, daß sie am liebsten Hausfrauen mit höchstens einem Teilzeitjob wären. Und letzteres wollen sie oft nur deshalb, weil das Einkommen des Partners zwar vielleicht zum Leben reicht, aber nicht mehr für irgendwelche Luxusgüter. Das war exakt der Grund, wieso auch in der DDR so viele Frauen zumindest auf Teilzeit arbeiteten. Da kostete ein Farbfernseher nämlich 6000-8000 DDR-Mark, aber ein Arbeiter verdiente oft nur 500 DDR-Mark im Monat. Da mußte man nur mit dem Einkommen des Mannes sehr lange für den Farbfernseher sparen.

Wenn die Real-Löhne jetzt wieder deutlich steigen würden, dann würden immer mehr Frauen wieder Hausfrauen sein, und ihre Männer würden wie eh und je mehrheitlich die Familien brav allein ernähren. Und die Frauen würden sich überhaupt nicht darum kümmern, was Feministinnen dazu sagen.

Freundliche Grüße
von Garfield

Thesenkritik

Adam, Friday, 08.02.2008, 01:03 (vor 6527 Tagen) @ Peter

Gib Dir keine Mühe, Peter!

Die angeblichen "Schlüsse" des angeblichen "Studenten" sind schon formal nicht korrekt. Eine Ansammlung von Sophismen und Paralogismen, wie man sie eben präsentiert, wenn man das Ergebnis seiner "Schlüsse" im vorhinein festgesetzt hat und nun alle "Argumentation" zwingen will, auch da auszukommen, wo man sie haben möchte. Von Logik keine Spur. Ein Scharlatan. Wenig mehr.

Gruß
Adam

Drei Widersprüche im Sexismus und seiner Gegenbewegung.

Reistance, Thursday, 07.02.2008, 07:05 (vor 6527 Tagen) @ Student(t)

Freud hat mit mindestens 2 von 3 von dir vorgestellten Theorien recht.

Bei Punkt 2 bin ich mir noch nicht so sicher.

auch wenn mir dies gerade bei Punkt 3 viele Feinde einbringen wird.Er ist aber dennoch richtig.

Gruß,

Resistance

1. Feminismus: Anspruch und Wirklichkeit.

"Bei der Recherche im Internet zum Thema fand sich ein merkwürdiges
Phänomen: jede Seite, die sich mit Sexismus auseinandersetzte, war selbst
sexistisch und befaßte sich ausschließlich mit der Diskriminierung von
Frauen",
lesen wir auf der Startseite von
Antisexismus.de. (Wann das
geschrieben ist, kann ich nicht ersehen. - Die Seite wirbt gleichzeitig
übrigens auch für Veganismus und Atheismus !)

In der Tat, der Feminismus beansprucht sexismus-kritisch zu sein. Nicht
kritisiert werden von ihm jedoch u.a. sexistische Dartsellungen in der
Werbung, die ausschließlich männerfeindlich sind, wie zum Beispiel diese:


[image]

Diese Sparkassen-Werbung verbildlicht die gegenwärtige Rollenverteilung:
Der Mann als Arbeits-Tier, der das Geld herbeischafft - und die Frau, die
es, auf seinem Rücken, verwaltet.

Umgekehrt sexistische Werbung gibt es nicht.


2. Feminismus: Die ideologische Aporie.

Sie lautet, wie a.a.O. ausgeführt:

o Frauen können Alles mindestens genauso gut wie Männer;
o jedoch wurden sie von Anfang an durch die Schlechterkönner daran
gehindert, ihr Besserkönnen zu beweisen.

Das ist der Widerspruch, an der uneinsichtige Verlierer sich offenbrt. Es
scheint jedoch, daß diese Aporie zunehmend an Gültigkeit verliert.


3. Männerbewegung: Weiblichkeit der Männer - Männlichkeit von
Frauen.

Die Gynokratie hat - wie jede Herrschaft - eindeutig männlichen
Charakter. Sie verfügt über eine hervorragende Organisation. Das wird
allein schon durch die Tatsache bewiesen, daß die Gynokratie in kürzester
Zeit unsere Gesellschaftsordnung hinsichtlich der Geschlechterrollen auf
den Kopf gestellt hat.

Dieser gynokratischen Gestaltungskraft hat die Männer- und insbesondere
Väterbewegung fast Nichts gegenüberzustellen:

o Aufrufe zu Demonstrationen werden fast nicht befolgt. Initiativen
der Vereinsgründungen scheitern fast immer oder finden keinen politisch
entscheidenden Zulauf.

o Die überwältigende Masse aller Foren-Diskussionbeiträge besteht
aus endlos sich wiederholenden Tatbestands-Feststellungen, Dokumentationen
des männlichen Opferstatus, bitter-sarkastischen Kommentaren und
Selbstzerfleischung.

Ableitung:

Die Männer-und Väterbewegung ist in ihrem Erscheinungsbild
weiblich.

Exkurs: Das Krabben-Modell. (1)

Es gibt in der Biologie ein Modell weiblicher Hierarchiebildung, welches
sich an der "Krabbenkiste" orientiert. Die Krabben versuchen ständig nach
oben zu steigen. Dabei steigen sie auf- und übereinander. Dadurch rutscht
aber der jeweilige Berg immer wieder in sich zusammen. Letztlich kommt
keine dauerhafte Struktur zustande. Und das sei charakteristisch für
weibliche Sozial-Strukturen.

Exkurs (2): S.Freuds Darlegung der drei historischen Demütigungen
des menschlichen Selbstverständnisses.

S.Freud behauptete, daß dem menschlichen Selbstverständnis bereits zwei
entscheidende Demütigungen zugefügt worden seien, bevor er selbst mit der
dritten hervortrat. Und zwar:

o Durch das kopernikanische Weltbild mußte der Mensch hinnehmen,
daß sein Planet, die Erde, nicht Mittelpunkt des Kosmos ist.

o Durch Darwins Evolutionslehre mußte der Mensch hinnehmen, daß er
nicht von Gott, sondern vom Affen abstamme.

o Durch seine, Freuds Entdeckungen, hätte der Mensch nun
hinzunehmen, daß er schon als Kind ein sexuelles Wesen sei.


4. Folgerungen aus obigen Thesen.

4.1. Die Eponenten ("Aktivisten" ;-)) der Männer- und Väterbewegung
sind mit wenigen Ausnahmen Frauen, ungeachtet ihrer körperlichen
Beschaffenheit.

4.2. An diesem Exempel - hier und nirgends so klar wie
hier - wird eine entscheidende These des Genderismus zur
offensichtlichen Wahrheit: Daß nämlich das Körper-Geschlecht nur eine
Komponente, und zwar eine Komponente von sekundärer Bedeutung, im
Geschlecht des Menschen ist.

4.3. Mit dieser Erkenntnis erleidet das menschliche
Selbstverständnis möglicherweise seine vierte entscheidende
Demütigung - nach denen, die ihm beigebracht wurden durch Kopernikus,
Darwin, und Freud.

4.4. Die Männer- und Väterbewegung muß, wenn sie entscheidende
Änderungen bewirken will, ihr Selbstverständnis reflektieren. Dies muß
nicht zu den obigen Ergebnissen führen; es können auch andere, bisher von
mir nicht in Erwägung gezogene Ergebnisse sein.

Jedenfalls steht das Verhältnis von Anspruch und Selbstwirklichkeit in
Frage.

Gruß
Student

Sexismus-Kritik

Freud hat mit keiner seiner genannten Thesen recht.

Student(t), Thursday, 07.02.2008, 19:36 (vor 6527 Tagen) @ Reistance

Freud hat mit mindestens 2 von 3 von dir vorgestellten Theorien recht.

Bei Punkt 2 bin ich mir noch nicht so sicher.

auch wenn mir dies gerade bei Punkt 3 viele Feinde einbringen wird.Er ist
aber dennoch richtig.

Gruß,

Resistance

Keine der Paradigmenwechsel, die Freud für seinen Vergleich benutzt, sind "wahrer" als die jeweils vorhergehende Auffassung.

o Das Kopernikanische Modell ist nur für die Physiker richtig: Die ganze Vegetation richtet sich weiter nach dem Sonnenlauf um die Erde. Auch der Wach-Schlaf-Rhythmus aller Tiere und der meisten Menschen orientiert sich nach wie geozentrisch.

o Darwins Idee der Evolution ist nur richtig, wenn sie als die Hälfte der Wahrheit genommen wird.

o Freuds These der frühkindlichen Sexualität ist schlicht falsch. Siehe dazu Dekkers in: "Von Larven und Puppen" (2002, 2003).

o Ob mein Paradigmenwechsel (Abhängigkeit des Geschlechts vom Ich, nicht vom Körper) Gültigkeit beanspruchen darf, wird sich innerhalb der nächsten Jahrzehnte herausstellen.


Gruß
Student

Sexismus-Kritik

Gruß Student
Sexismus-Kritik

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