OT: Wirtschaftliche Entwicklung im Binnenmarkt
Conny, NRW, Saturday, 02.02.2008, 00:19 (vor 6533 Tagen)
Der Ausenhandel scheint zwar noch gut zu laufen, aber das Zeug verschenken wir ja eh zum Teil und von daher sollte man einen Blick auf den Binnenmarkt werfen und nur der zeigt, was für jeden einzelnen los ist, wenn die Exporte wegbrechen.
Da gibts mal den Einzelhandel, der auch schön anzeigt, wie es dem Volk im Schnitt geht, bzw. wie es mit dem Wohlstand aussieht, der ja eigentlich durch steigende Produktivität jährlich ein wenig steigen müßte. Einzelhandel - das ist die Leistungsentnahme der Privatkonsumenten bzw. die Leistungsentnahmen des Volkes (alles, was nicht das Volk entnimmt, kann nur in den Export gehen).
http://www.dw-world.de/dw/function/0,2145,12356_cid_3099619,00.html
Das Volk entnimmt quasi immer weniger der selbst produzierten Leistung. Ein Grund dafür ist natürlich die steigende Arbeitslosigkeit, die auch dafür sorgt, daß nicht mehr so viel produziert werden kann. Die Arbeitslosigkeit ist aber nicht von den Arbeitslosen selbst verursacht, da die allermeisten Arbeitslosen ja auch arbeiten wollen und sehr viele arbeiten für eine Hungerlohn, da es ihnen zu Hause einfach zu langweilig ist. Sie wollen arbeiten. Ist das nicht ein schönes Zeichen, daß für die Arbeit das Geld fehlt und das Geld sich gerne ohne Arbeit vermehren will? Ich habe mir schon ein paar mal gedacht, daß man, wenn man arbeiten will, Deutschland verlassen sollte, denn hier verdient man sein Geld durchs nichts tun. Dazu braucht man aber schon mal liquide Mittel, um andere Menschen im Ausland, genauso wie im Inland, ausbeuten zu können. Daß die Ausbeutung steigt, sieht man daran:
http://www.focus.de/jobs/branchen/arbeitnehmer_aid_236115.html
Die Menschen verdienen immer weniger. Auch unter den Akademikern sinken die Löhne und nicht wenige der Neueinsteiger fristen ihr dasein mit Praktikas. Wenn die Menschen mit ihrer Arbeit aber real immer weniger ihrer eigenen Leistung auch in Form von Geld bekommen, können sie auch immer weniger Leistung, die erbracht wurde, entnehmen. Noch geht es, was die Arbeit betrifft ja einigermaßen: Man exportiert die Leistung und guckt, daß man möglichst viel der Leistung verschenkt, um in der Welt als die bösen Deutschen auch gut da zu stehen. Das funktioniert aber auch nicht ewig, denn der, der das Geld bekommt ist nicht gleich dem, der uns die Waren auch gegen Devisen abkauft.
Geld verdient man heute durchs nichts tun - wenn man schon genug Geld hat - viel leichter und auch in großen Mengen, als mit Arbeit, die eigentlich erst die Werte schafft, die das Geld auch deckt. Vermehre ich mein Geld irgendwie, habe aber keine Güter, die ich damit erwerben kann, wird das Geld wertlos. Da das meiste Geld allerdings eh nur Buchgeld ist, wird das mit den Banken so einfach verschwinden. Die Schieflage muß nur noch größer werden und das wird von selbst passieren, da der Steuerzahler (das Volk, das immer weniger in der Tasche hat) irgendwann diese Last nicht mehr tragen kann. Die Folge davon wird sein, daß nur noch das reale Geld in Form von Münzen und Geldscheinen zum Tausch von Waren und Dienstleistungen vorhanden sein wird. Dann stecken wir in einer satten Deflation.
PS: Ich bin zwar keiner, der gerne Angst macht, aber anders scheint das hier nicht zu gehen.
OT: Wirtschaftliche Entwicklung im Binnenmarkt
Mrx, Saturday, 02.02.2008, 01:11 (vor 6533 Tagen) @ Conny
Der Ausenhandel scheint zwar noch gut zu laufen, aber das Zeug verschenken
wir ja eh zum Teil und von daher sollte man einen Blick auf den
Binnenmarkt werfen und nur der zeigt, was für jeden einzelnen los ist,
wenn die Exporte wegbrechen.Da gibts mal den Einzelhandel, der auch schön anzeigt, wie es dem Volk im
Schnitt geht, bzw. wie es mit dem Wohlstand aussieht, der ja eigentlich
durch steigende Produktivität jährlich ein wenig steigen müßte.
Einzelhandel - das ist die Leistungsentnahme der Privatkonsumenten bzw.
die Leistungsentnahmen des Volkes (alles, was nicht das Volk entnimmt,
kann nur in den Export gehen).http://www.dw-world.de/dw/function/0,2145,12356_cid_3099619,00.html
Das Volk entnimmt quasi immer weniger der selbst produzierten Leistung.
Ein Grund dafür ist natürlich die steigende Arbeitslosigkeit, die auch
dafür sorgt, daß nicht mehr so viel produziert werden kann. Die
Arbeitslosigkeit ist aber nicht von den Arbeitslosen selbst verursacht, da
die allermeisten Arbeitslosen ja auch arbeiten wollen und sehr viele
arbeiten für eine Hungerlohn, da es ihnen zu Hause einfach zu langweilig
ist. Sie wollen arbeiten. Ist das nicht ein schönes Zeichen, daß für die
Arbeit das Geld fehlt und das Geld sich gerne ohne Arbeit vermehren will?
Ich habe mir schon ein paar mal gedacht, daß man, wenn man arbeiten will,
Deutschland verlassen sollte, denn hier verdient man sein Geld durchs
nichts tun. Dazu braucht man aber schon mal liquide Mittel, um andere
Menschen im Ausland, genauso wie im Inland, ausbeuten zu können. Daß die
Ausbeutung steigt, sieht man daran:http://www.focus.de/jobs/branchen/arbeitnehmer_aid_236115.html
Die Menschen verdienen immer weniger. Auch unter den Akademikern sinken
die Löhne und nicht wenige der Neueinsteiger fristen ihr dasein mit
Praktikas. Wenn die Menschen mit ihrer Arbeit aber real immer weniger
ihrer eigenen Leistung auch in Form von Geld bekommen, können sie auch
immer weniger Leistung, die erbracht wurde, entnehmen. Noch geht es, was
die Arbeit betrifft ja einigermaßen: Man exportiert die Leistung und
guckt, daß man möglichst viel der Leistung verschenkt, um in der Welt als
die bösen Deutschen auch gut da zu stehen. Das funktioniert aber auch
nicht ewig, denn der, der das Geld bekommt ist nicht gleich dem, der uns
die Waren auch gegen Devisen abkauft.Geld verdient man heute durchs nichts tun - wenn man schon genug Geld hat
- viel leichter und auch in großen Mengen, als mit Arbeit, die eigentlich
erst die Werte schafft, die das Geld auch deckt. Vermehre ich mein Geld
irgendwie, habe aber keine Güter, die ich damit erwerben kann, wird das
Geld wertlos. Da das meiste Geld allerdings eh nur Buchgeld ist, wird das
mit den Banken so einfach verschwinden. Die Schieflage muß nur noch größer
werden und das wird von selbst passieren, da der Steuerzahler (das Volk,
das immer weniger in der Tasche hat) irgendwann diese Last nicht mehr
tragen kann. Die Folge davon wird sein, daß nur noch das reale Geld in
Form von Münzen und Geldscheinen zum Tausch von Waren und Dienstleistungen
vorhanden sein wird. Dann stecken wir in einer satten Deflation.PS: Ich bin zwar keiner, der gerne Angst macht, aber anders scheint das
hier nicht zu gehen.
Hi,
kennst du Autoren/Literatur zu deiner Theorie des Zusammenbruchs des Kapitalmarktes?
gruß MrX
OT: Wirtschaftliche Entwicklung im Binnenmarkt
Conny, NRW, Saturday, 02.02.2008, 01:39 (vor 6533 Tagen) @ Mrx
Hi,
kennst du Autoren/Literatur zu deiner Theorie des Zusammenbruchs des
Kapitalmarktes?
Hallo.
dazu fällt mir Der Crash kommt von Max Otte, Das Geldsyndrom. Wege zu einer krisenfreien Marktwirtschaft (Gebundene Ausgabe) oder die Bücher von Günter Hannich, der auch uns nahe steht (dazu empfielt sich das Buch "Der Marionettenstaat"), ein.
Das Buch "Das Geldsyndrom. Wege zu einer krisenfreien Marktwirtschaft" findet man auch im Netz unter http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/creutz/geldsyndrom/ in einer älteren Auflage als html-formatiertes Buch oder als PDF. Unter http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/ findet man auch noch einiges mehr, das in die Richtung geht zum Online-lesen.
OT: Wirtschaftliche Entwicklung im Binnenmarkt
MrX, Saturday, 02.02.2008, 02:14 (vor 6533 Tagen) @ Conny
Hi,
kennst du Autoren/Literatur zu deiner Theorie des Zusammenbruchs des
Kapitalmarktes?
Hallo.dazu fällt mir
Der Crash
kommt von Max Otte,
Das
Geldsyndrom. Wege zu einer krisenfreien Marktwirtschaft (Gebundene
Ausgabe) oder die Bücher von Günter
Hannich, der auch uns nahe steht (dazu empfielt sich das Buch "Der
Marionettenstaat"), ein.Das Buch "Das Geldsyndrom. Wege zu einer krisenfreien Marktwirtschaft"
findet man auch im Netz unter
http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/creutz/geldsyndrom/ in einer
älteren Auflage als html-formatiertes Buch oder als PDF. Unter
http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/ findet man auch noch einiges mehr,
das in die Richtung geht zum Online-lesen.
Danke!
OT: Wirtschaftliche Entwicklung im Binnenmarkt
Dummerjan, Monday, 04.02.2008, 03:44 (vor 6531 Tagen) @ Mrx
Hi,
kennst du Autoren/Literatur zu deiner Theorie des Zusammenbruchs des
Kapitalmarktes?
Es gibt dauern Leute die diesen beschwören, was dies bedeuten soll, wissen die meisten selbst nicht.
OT: Wirtschaftliche Entwicklung im Binnenmarkt
Conny, NRW, Monday, 04.02.2008, 11:23 (vor 6530 Tagen) @ Dummerjan
Hi,
kennst du Autoren/Literatur zu deiner Theorie des Zusammenbruchs des
Kapitalmarktes?
Es gibt dauern Leute die diesen beschwören, was dies bedeuten soll, wissen
die meisten selbst nicht.
Warum denn beschwören? Dieser Zusammenbruch muß mit diesem Geld immer mal wieder kommen.
Du mußt Dir doch nur hier die Entwicklung der Geldvermögen und Schulden in der Abbildung 1 ansehen: http://www.geldcrash.de/artikel/art-crash.htm
Die Entwicklung der Geldvermögen ähnelt doch schon mal einer Exponetialfunktion, wenn man den Knick ab dem Jahr 2000 Crash durch Teile der Aktienbörse nicht berücksichtigt. Es stehen allerdings für diese Reichtümer keine real existierenden Werte gegenüber sondern nur hoch spekulative Kapitalanlagen, die schon sehr aufgebläht sind. Auch Banken sind in solchen Blasen investiert und platzen diese, kann das für Banken eng werden. Nun kann aber der Staat bei einem massenhaften Bankensterben diesen nicht mehr unter die Arme greifen und es geht dadurch viel Buchgeld (Geldforderungen) verloren (vergleiche dazu Abbildung 4 auf der obigen Seite). Übrig bleibt dann die Bargeldmenge, was dann in eine Deflation führt.
Man kann das natürlich alles schön reden, da ja jeder angst vor einem Geldcrash hat. Es wird auch immer wieder gesagt, daß die Währungshüter aus dem Crash von 1929 gelernt haben. Dabei wird nicht berücksichtigt, daß das nicht der erste Crash war, aus dem sie lernen konnten, denn 1873 gab es auch schon einen und vor 1873 sicher auch Crash's.
Geld sollte allen Menschen gleichermaßen dienen und nicht nur einer Minderheit, die damit arbeitslos fürstlich leben. Erarbeiten darf diese Reichtümer der Arbeiter, der dann auch noch verantwortlich gemacht wird, wenn das Geld bei den Reichen verschwindet und gleichzeitig die Masse in die Schulden treibt (dazu müssen sie keine eigenen Schulden machen - es reicht, wenn sich der Staat und die Unternehmen immer weiter und immer schneller verschulden).
OT: Wirtschaftliche Entwicklung im Binnenmarkt
Dummerjan, Monday, 04.02.2008, 15:27 (vor 6530 Tagen) @ Conny
Um etwas dahin zu bringen, wohin etwas soll, muß man verstehen wie etwas ist.
Irgendetwas ausdenken ist einfach, sich der Wirklichkeit zu stellen ist schwer.
Nichts ist einfacher als über den nächsten Crash zu räsonieren, denn der kommt bestimmt, ebenso sicher wie der nächste Aufwschwung kommt. So what?
OT: Wirtschaftliche Entwicklung im Binnenmarkt
Conny, NRW, Monday, 04.02.2008, 22:26 (vor 6530 Tagen) @ Dummerjan
Nichts ist einfacher als über den nächsten Crash zu räsonieren, denn der
kommt bestimmt, ebenso sicher wie der nächste Aufwschwung kommt. So what?
Du hast den Krieg vergessen, der nach dem Crash folgen muß, damit auch möglichst viele Sachgüter vernichtet werden. Ist Dir auch das egal?
Marktmechanismen
Swen, Saturday, 02.02.2008, 12:19 (vor 6532 Tagen) @ Conny
Wenn das Angebot größer ist als die Nachfrage, fallen die Preise.
Das gilt in der Marktwirtschaft für jeden Markt, auch für den Arbeitsmarkt.
Da die Welt globaler wird, konkurrieren unsere Arbeitnehmer zunehmend
mit denen in Indien, China, Rumänien ...
Unsere immer noch einigermaßen "soziale Marktwirtschaft" wird dagegen nicht auf
Dauer bestehen können.
Marx hatte Recht mit seiner Beobachtung, dass der Kapitalismus zur Ausbeutung
der Masse führt. Nur die von ihm vorgeschlagene Lösung taugt leider auch nichts...
Marktmechanismen
Conny, NRW, Saturday, 02.02.2008, 13:27 (vor 6532 Tagen) @ Swen
Wenn das Angebot größer ist als die Nachfrage, fallen die Preise.
Das gilt in der Marktwirtschaft für jeden Markt, auch für den
Arbeitsmarkt.
Das Angebot ist ja nur kurzfristig größer und wird vom Produzenten dann reduziert, damit der Preis wieder stimmt. Dazu wird der Unternehmer Mitarbeiter entlassen und evtl. auch Standorte aufgeben. Bei Lebensmitteln werden Überschüsse ganz einfach ins Meer gekippt oder kompostiert. Der Kapitalismus lebt nun mal vom Mangel.
Da die Welt globaler wird, konkurrieren unsere Arbeitnehmer zunehmend
mit denen in Indien, China, Rumänien ...
Das ist zum großen Teil meiner Meinung nach nur Angstmache. Warum sind wir denn trotz höherer Löhne immer noch Exportweltmeister? Wären wir nicht konkurrenzfähig, könnten wir unsere Produkte im globalen Markt nicht absetzen.
Unsere immer noch einigermaßen "soziale Marktwirtschaft" wird dagegen
nicht auf Dauer bestehen können.
Bist Du Merkel und Co?
Marx hatte Recht mit seiner Beobachtung, dass der Kapitalismus zur
Ausbeutung
der Masse führt. Nur die von ihm vorgeschlagene Lösung taugt leider auch
nichts...
Richtig! Wir brauchen ein anderes Finanzsystem, das den Kapitalismus beseitigt und nicht die marxschen Lösung, da die das Grundübel nicht beseitigt.
Marktmechanismen
Swen, Sunday, 03.02.2008, 21:13 (vor 6531 Tagen) @ Conny
Wenn das Angebot größer ist als die Nachfrage, fallen die Preise.
Das gilt in der Marktwirtschaft für jeden Markt, auch für den
Arbeitsmarkt.
Das Angebot ist ja nur kurzfristig größer und wird vom Produzenten dann
reduziert, damit der Preis wieder stimmt. Dazu wird der Unternehmer
Mitarbeiter entlassen und evtl. auch Standorte aufgeben. Bei Lebensmitteln
werden Überschüsse ganz einfach ins Meer gekippt oder kompostiert. Der
Kapitalismus lebt nun mal vom Mangel.
An Arbeitskräften gibt es keinen Mangel. Die Preise/Löhne werden demzufolge
fallen. Die Möglichkeit einer künstlichen Verknappung sehe ich da auch nicht...
Da die Welt globaler wird, konkurrieren unsere Arbeitnehmer zunehmend
mit denen in Indien, China, Rumänien ...
Das ist zum großen Teil meiner Meinung nach nur Angstmache. Warum sind wir
denn trotz höherer Löhne immer noch Exportweltmeister? Wären wir nicht
konkurrenzfähig, könnten wir unsere Produkte im globalen Markt nicht
absetzen.
Zur Zeit boomt vor allem unser Maschinenbau. Die bauen und exportieren jetzt
Maschinen, damit Länder wie China/Indien.... damit zukünftig selber
produzieren können. Damit werden längerfristig massiv Arbeitsplätze aus der
Konsumgüterindustrie ins Ausland verlagert.
Bist Du Merkel und Co?
Ich bin seit Jahren Nicht-Wähler.
Leider sind die meisten Politiker Dummschwätzer und vertreten nur ihr eigenes
Interesse. Das geht m.E. durch alle Parteien. Denen geb ich meine Stimme nich.
Gruss,
Swen
Marktmechanismen
Conny, NRW, Monday, 04.02.2008, 00:48 (vor 6531 Tagen) @ Swen
An Arbeitskräften gibt es keinen Mangel. Die Preise/Löhne werden
demzufolge
fallen. Die Möglichkeit einer künstlichen Verknappung sehe ich da auch
nicht...
Massenweise Streiks und schon würde das Angebot an Arbeitskräften sinken und die Unternehmer könnten höhere Preise erzielen, mit dem Argument, deine Arbeitskräfte mehr zu finden. Das bedingungslose Grundeinkommen würde vermutlich genauso wirken, da sich dann eben keine unter seinem Wert verkaufen müßte. Darum halte ich das bedingungslose Grundeinkommen für eine kapitalistische Forderung.
Zur Zeit boomt vor allem unser Maschinenbau. Die bauen und exportieren
jetzt
Maschinen, damit Länder wie China/Indien.... damit zukünftig selber
produzieren können. Damit werden längerfristig massiv Arbeitsplätze aus
der
Konsumgüterindustrie ins Ausland verlagert.
Damit ein paar meinen, ihre Euros vermehren zu können, ohne daß im Euro-Raum überhaupt entsprechen Werte geschaffen werden. Sowas geht nur kurzfristig gut und führt in das gleich Disaster wie in den USA. Kurzfristig mag man damit ja den Arbeiter ruhig stellen, aber langfristig kommt es zu einer Schieflage.
Marktmechanismen
Zeitgenosse, Saturday, 02.02.2008, 14:12 (vor 6532 Tagen) @ Swen
Marx hatte Recht mit seiner Beobachtung, dass der Kapitalismus zur
Ausbeutung
der Masse führt. Nur die von ihm vorgeschlagene Lösung taugt leider auch
nichts...
Ich sehe die Leute in ihren Autos im täglichen Stau stehen, auf Flachbildschirmen Fernsehen gucken und im Spa ihre Wellness pflegen. Sogar auf Hartz IV zahlt der monopolkapitalistische Ausbeuterstaat zwar keine Gucci-Täschchen aber die Kosten der Unterkunft und noch viel mehr.
Ich will auch mal diese ausgebeutete Masse sehen dürfen!
Gruß
Zeitgenosse
Marktmechanismen
Conny, NRW, Saturday, 02.02.2008, 16:44 (vor 6532 Tagen) @ Zeitgenosse
Ich will auch mal diese ausgebeutete Masse sehen dürfen!
Die Ausbeutung geht dort an, wo der Arbeiter nicht mehr die ganze Arbeitsleistung bekommt, da der Verkauf der Arbeitsleistung ja auch noch den Zins für laufende Kredite und eine Rendite erwirtschaften muß, sowie auch an von der Arbeitsleistung an Vorgesetzte Geld abfließt, die ja wie im Falle von Managern selbst keine großartige Wertschöpfung durch ihre Arbeit betreiben. Der Zins, den ein Unternehmer für einen Kredit bezahlen muß ist, wie auch die Rendite für das in dem Unternehmen steckende Eigenkapital, arbeitsloses Einkommen, dessen Werte aber ein Arbeiter erschaffen muß, denn sonst wäre dieses Zinsgeld und die Rendite nicht gedeckt. Das ist Ausbeutung, da der Arbeiter nur einen Teil seiner Wertschöpfung (ich gehe mal davon aus, daß es nicht einmal 50 Prozent sind) auch erhält. Das nenne ich Ausbeutung - Du vielleicht nicht, da Du dich selbst vielleicht an der Ausbeutung beteiligst und gut davon lebst, wie Du schon in einem anderen Beitrag angemerkt hast.
Marktmechanismen
Zeitgenosse, Saturday, 02.02.2008, 18:40 (vor 6532 Tagen) @ Conny
Die Ausbeutung geht dort an, wo der Arbeiter nicht mehr die ganze
Arbeitsleistung bekommt
Errechne mir bitte den gerechten Lohn.
Gruß
Zeitgenosse
Marktmechanismen
Conny, NRW, Saturday, 02.02.2008, 19:43 (vor 6532 Tagen) @ Zeitgenosse
Die Ausbeutung geht dort an, wo der Arbeiter nicht mehr die ganze
Arbeitsleistung bekommt
Errechne mir bitte den gerechten Lohn.
So einfach dürfte das nicht gehen, aber wenn Du mal die zu zahlenden Zinsen und Renditen nicht mehr sind, wird es schon einiges gerechter. Der heutige Lohnunterschied zw. einem Manager und einem Arbeiter sind wohl auch nicht gerecht.
Marktmechanismen
Zeitgenosse, Saturday, 02.02.2008, 21:14 (vor 6532 Tagen) @ Conny
So einfach dürfte das nicht gehen,
Aha. Aber der Spruch von der Ungerechtigkeit und der Ausbeutung und von wattweißichnoch, der kommt trotzdem flutsch daher gesagt.
aber wenn Du mal die zu zahlenden
Zinsen und Renditen nicht mehr sind, wird es schon einiges gerechter.
Was soll daran gerecht sein?!
Wer verleiht dann noch Geld, ohne Zinsen? Wer spart dann noch? Wie lassen sich dann noch Investitionen tätigen?
Wer verzichtet auf Rendite? Wer sollte dann überhaupt noch etwas tun ohne Aussicht auf Rendite? Aus Bonhommie?
Der
heutige Lohnunterschied zw. einem Manager und einem Arbeiter sind wohl
auch nicht gerecht.
Woher weißt Du das? Du bist die Rechnung noch immer schuldig, deren Ergebnis Du vorweggenommen behauptest.
Gruß
Zeitgenosse
Marktmechanismen
Conny, NRW, Saturday, 02.02.2008, 23:05 (vor 6532 Tagen) @ Zeitgenosse
So einfach dürfte das nicht gehen,
Aha. Aber der Spruch von der Ungerechtigkeit und der Ausbeutung und von
wattweißichnoch, der kommt trotzdem flutsch daher gesagt.
aber wenn Du mal die zu zahlenden
Zinsen und Renditen nicht mehr sind, wird es schon einiges gerechter.
Was soll daran gerecht sein?!
Werte entstehen nur, wenn jemand sie erschafft. Werte entstehen nicht durch den verleih von Werten (und auch Geld ist ein Wert). Durch den verleih entsteht mir normal nur ein Verlust durch die Alterung der Werte (die sie bei mir auch hätten) und diesen Verlust kann mir ein Mieter ersetzen. Gerecht ist das Zinsnehmen nie und auch noch nie gewesen. Selbst die großen Religionen inkl. dem Judentum verbieten das Zinsnehmen.
Wer verleiht dann noch Geld, ohne Zinsen? Wer spart dann noch? Wie lassen
sich dann noch Investitionen tätigen?
Wenn man einfach den Zins verbieten würde, ist es tatsächlich so, daß es dann niemand mehr verleihen würde. Konstruiert man das Geld selbst aber anders, und zwar so, daß ich es mit den menschgemachten Waren und Dienstleistungen vergleichen kann, für die ich es ja auch bekommen, die einer Alterung unterliegen, müßte das Geld eben einen Schwund bekommen. Verleihe ich nun meinem Nachbarn Pfund Brot, das ich noch dazu nicht mal brauche und froh bin, wenn es jemand gebrauchen kann, will ich doch in 14 Tagen auch in ein Pfund und eine Scheibe zurück, sondern bin froh, daß ich ein Brot nun habe, das nicht verschimmelt ist, wie es nach 14 Tagen bei mir selbst gewesen sein könnte.
Hat das Geld einen Schwund, wird es auch weiterhin verliehen, da man durch den Verleih um den Schwund herum kommt. Auch wenn ich den Zins nicht verbiete, wird der Zins gegen null fallen, da ich ja schon den Vorteil habe, um den Schwund herum zu kommen.
Sparen: Als Kind hatte ich mal eine Spardose. In diese kam das Geld hinein, wurde dort ein Jahr gesammelt und kam erst dann auf die Bank. Man kann auch Sparen ohne Zins zu bekommen. Richtig ist es natürlich nicht, wenn das Geld schlimmsten Falls ein Jahr lang aus dem Verkehr gezogen wird, aber genau das macht auch ein Spekulant, wenn er auf bessere Zeiten für eine neue Anlage wartet. Er zieht das Geld aus den Märkten und wartet auf besser Zeiten. Du mußt Dir nur ansehen, in welcher Stückelung die Euroscheine im "Umlauf" sind.
Wer verzichtet auf Rendite? Wer sollte dann überhaupt noch etwas tun ohne
Aussicht auf Rendite? Aus Bonhommie?
Auf eine Rendite kann ich verzichten, wenn ich auch auf der Bank nichts vergleichbares bekomme. Heute brauche ich aber eine Rendite, denn bleibt die aus oder liegt unterhalb des Zinses, den ich auf einer Bank bekommen würde, rentiert sich meine Unternehmung nicht mehr und ich ziehe meine Investition besser aus der Unternehmung heraus bringe das Geld zur Bank und schließe den Laden.
Wer wird etwas tun: Die gleiche Diskussion wird doch auch immer wieder bein bedingungslosen Grundeinkommen gebracht. Auch dort wird immer wieder festgestellt, daß der Mensch arbeiten will. Ich hätte hier ganz aktuell ein Beispiel: Eine junge Frau und ihr Bruder haben heute ein Käseblättchen verteilt. In das Käseblattchen mußten sie davor noch Werbung stecken. Für 1500 Käseblättchen zu verteilen bekamen sie zusammen 90 Euro, fuhren allerdings auch ca. 100 km mit dem Auto. Wenn ich sämtliche kosten die die 100 km Autofahrt ausmachen von den 90 Euro abziehe bleiben den beiden dann vielleicht noch 50 Euro. Sie hat dabei 9 Stunden gearbeitet und er vielleicht 7 Stunden. Das sind etwa 16 Stunden Arbeit für 50 Euro. Jeder der rechnet, würde dabei sagen, daß sich das nicht lohnt. Auch die 1-Euro-Jobs seien begehrt.
Der
heutige Lohnunterschied zw. einem Manager und einem Arbeiter sind wohl
auch nicht gerecht.
Woher weißt Du das? Du bist die Rechnung noch immer schuldig, deren
Ergebnis Du vorweggenommen behauptest.
Wenn Du die Steigerung der Managergehälter mit denen des Arbeiters vergleichst, wirst du feststellen, daß die Managergehälter sehr viel stärker stiegen, als die Löhne der einfachen Arbeiter.
Ich bin der Meinung, daß ein Arbeiter 50 Prozent plus x seiner Arbeitsleistung denjenigen Abdrücken muß, die von arbeitslosem Einkommen leben. Dieses Zinsgeld sammelt sich auch immer wieder bei denen, die schon genug davon haben und dieses Geld dann arbeiten lassen. Der breiten Masse bleibt immer weniger davon. Wenn aber die breite Masse immer weniger davon hat, können sie auch immer weniger konsumieren, wodurch auch die Arbeit immer weniger wird. Irgendwann steht dann alles. Dieses stehen wird auch immer schneller voranschreiten, da eben die Zinseszinsformel eine Exponentialfunktion ist.
Global betrachtet hat Marktwirtschaft noch nie funktioniert...
Swen, Sunday, 03.02.2008, 21:05 (vor 6531 Tagen) @ Zeitgenosse
Marx hatte Recht mit seiner Beobachtung, dass der Kapitalismus zur
Ausbeutung
der Masse führt. Nur die von ihm vorgeschlagene Lösung taugt leider
auch
nichts...
Ich will auch mal diese ausgebeutete Masse sehen dürfen!
Ich habe vom globalen Arbeitsmarkt gesprochen.
Fahr nach Indien, Thailand, Rumänien... da siehst du mehr davon, als dir lieb ist.
Marktmechanismen
Dummerjan, Monday, 04.02.2008, 03:49 (vor 6531 Tagen) @ Swen
Wenn das Angebot größer ist als die Nachfrage, fallen die Preise.
Das gilt in der Marktwirtschaft für jeden Markt, auch für den
Arbeitsmarkt.Da die Welt globaler wird, konkurrieren unsere Arbeitnehmer zunehmend
mit denen in Indien, China, Rumänien ...
Unsere immer noch einigermaßen "soziale Marktwirtschaft" wird dagegen
nicht auf
Dauer bestehen können.Marx hatte Recht mit seiner Beobachtung, dass der Kapitalismus zur
Ausbeutung
der Masse führt. Nur die von ihm vorgeschlagene Lösung taugt leider auch
nichts...
Das war schon Anfang der 90er Jahre bei den Tigerstaaten der Fall, in den 80er Jahren war es Japan usw usf.
Alles kalter Kaffee. Stichworte: Stolper-Samuelson-Theorem, Faktorpreisausgleichstheorem helfen Dir vom Geschwätz zur Information und hoffentlich einer reflektierteren Wahrnehmung. Für den der nichts weiß ist alle Technologie Zauberei, für den der es versteht ist alles eben nur Technik. Das ist bei Volkswirtschaften nicht anders. Wer es nicht versteht, für den ist alles dämonisch und rätselhaft. Wer es versteht weiß bescheid und richtet sich ein, wird z. B. Kapitalbesitzer und geht nach Malaysia oder so
Marktmechanismen
Dummerjan, Monday, 04.02.2008, 12:35 (vor 6530 Tagen) @ Dummerjan
Weil es immer so verquast erklärt wird mache ich hier mal einen Kurzlehrgang: Wirtschaftliche Folgen der Globalisierung
1. Vor der Globalisierung: Deutschland: auf 2 Einheiten kapital kommt eine Einheit Arbeiter
China: Auf 2 Einheiten Arbeiter kommt eine Einheit Kapital.
Wo ist Arbeit teurer im Vergleich zu Kapital (=Maschinen usw)?
Antwort: In Deutschland, weil dort Arbeit relativ zum Kapital seltener ist,
Wo ist Kapital teuer im Vergleich zur Arbeit?
Antwort: China, weil dort Kapital relativ zu Arbeit seltener ist
2. Nach der Globalisierung
China und Deutschland bilden eine wirtschaftliche Einheit. Jetzt kommen auf 3 Einheiten Kapital 3 Einheiten Arbeit bzw. eine Einheit Kapital auf eine Einheit Arbeit.
Frage: Für die Arbeiter aus welchem land steigen durch die Globalisierung die Löhne?
Antwort: China, denn Vorher war eine kamen zwei Arbeiter auf eine Einheit kapital jetzt nur noch ein Arbeiter. Arbeit ist also im Vergleich zum kapital relativ seltener geworden (für die Chinesen). Also steigt das Einkommen der Chinesischen Arbeiter.
Frage: Was ist mit den deutschen Arbeitern?
Antwort: Für die deutschen Arbeiter ist jetzt im Vergleich zu vorher mehr Arbeit vorhanden, also ist Arbeit jetzt relativ häufiger, also sinkt der Preis für deutsche Arbeiter.
Frage. Und was ist mit den kapitalisten?
Antwort: Die deutschen Kapitalisten sind die Gewinner, die Chinesischen sind die Verlierer. begründung: Wie bei den Arbeitern: Weil Kapitalf für die Chinesen jetzt relative häufiger, für die deutschen Kapitalisten relativ billiger geworden ist.
Frage: Dann ist die Globalisierung doch Scheisse?
Antwort: Nein, die Globalisierung hat insgesamt positive Effekte, weil sie den Chinesen Kapital und den Deutschen Arbeit billiger macht. Insgesamt kann so ein höheres Mas an Wohlfahrt für beide Länder entstehen. Aber: Wie oben dargelegt sind nicht alle gleichmäßig und automatische WOhlfahrtsgewinner. Im allgemeinen sind ohne Staatseingriffe sogar die Arbeiter, die ja eigentlich wegen der Entwertung ihrer Arbeitskraft Verlierer zu sein scheinen besser dran, da auch die Preise bestimmter Güter fallen.
Frage: Und was ist mit Deutschland?
Antwort: In Deutschland sind die Kapitalbesitzer die Gewinner. Deren Gewinne werden über Erhöhungen des Bruttolohne auch weitergegeben, zumindestens im Vvolkswirtschaftlichen Durchschnitt. Die Nettolöhne sind aber in den letzten 10 Jahren ständig gesunken, von der Inflation ganz zu schwigen.
Frage: Wer ist für die Differenz zwischen Brutto- und Nettolöhnen verantwortlich.
Antwort: Wird dem leser als Übung überlassen.
Das ganze nennt sich die Heckscher-Ohklin-Theorie, das Stolper-Samuelson-Theorem beschreibt die Gewinner und Verlierer. Insgesamt ist dies das sog. Standardmodell des Aussenhandels.