Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Informelles Treffen der EU-Gleichstellungsministerinnen und -minister

Christine ⌂, Thursday, 31.01.2008, 19:54 (vor 6534 Tagen)

BMFSFJ Internetredaktion

Pressemitteilung Nr. 261/2008
Veröffentlicht am 31.01.2008
Thema: Gleichstellung

Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Hermann Kues: "Mehr Frauen in die Politik!"

Deutschland stellt beim informellen Treffen der EU-Gleichstellungsministerinnen
und -minister in Slowenien Initiativen zur Verbesserung der politischen Teilhabe
von Frauen vor

"Eine breite Teilhabe beider Geschlechter an der politischen Gestaltung ist eine
Grundvoraussetzung guten Regierens", so der Parlamentarische Staatssekretär im
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Hermann Kues beim
Treffen der europäischen Gleichstellungsministerinnen und -minister in Brdo in
Slowenien. "Im europäischen Vergleich kann sich Deutschland mit einer Kanzlerin,
fünf Bundesministerinnen und einem Anteil von knapp einem Drittel Frauen im
Bundestag sehen lassen", so Kues weiter. "Beim kommunalpolitischen Engagement als
Stadträtin oder Bürgermeisterin und bei der Beteiligung junger Frauen in
politischen Ehrenämtern besteht aber noch immer großer Nachholbedarf."

Unter dem Vorsitz der EU-Ratspräsidentschaft Sloweniens beraten die
Gleichstellungsministerinnen und -minister der EU-Mitgliedstaaten sowie
Vertreterinnen und Vertreter der EU-Kommission und des Europäischen Parlaments
heute über Strategien zur Verbesserung der politischen Teilhabe von Frauen. Ein
zentrales Ziel ist dabei die Erhöhung des Frauenanteils in politischen
Führungspositionen. EU-weit gibt es hier zwar Fortschritte, in allen
EU-Mitgliedstaaten sind Frauen in den Parlamenten jedoch unterrepräsentiert. Dies
gilt auch für die Europäische Kommission und das Europäische Parlament. Neben dem
Thema Frauen in politischen Führungspositionen diskutieren die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer Möglichkeiten zur Beseitigung von Rollenstereotypen in der Bildung
sowie Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung in der Entwicklungspolitik.

Deutschland liegt mit einem Frauenanteil von 31,6 Prozent im Deutschen Bundestag
über dem europäischen Durchschnitt (23 Prozent). Beim Frauenanteil in den
höchsten Regierungsämtern erreicht Deutschland mit der Kanzlerin und fünf
Ministerinnen (38 Prozent) sogar EU-weit den vierten Platz. Nur in Finnland
(60 Prozent), Schweden (45 Prozent) und Spanien (41 Prozent) sind prozentual mehr
Frauen in den höchsten Regierungsämtern. Das EU-Parlament hat einen Frauenanteil
von 31 Prozent. In der Europäischen Kommission stehen acht Frauen 19 Männern
gegenüber (30 Prozent).

Auf kommunaler Ebene besteht dagegen in Deutschland Nachholbedarf. Nur 33 von den
insgesamt 218 Städten des Deutschen Städtetages werden von einer
Oberbürgermeisterin regiert (15 Prozent). Um das zu ändern, hat das
Bundesfamilienministerium mit der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und
Wirtschaft (EAF) ein zweijähriges Forschungsprojekt gestartet. Es soll die
Partizipation von Frauen auf kommunalpolitischer Ebene stärken und in
Handlungsempfehlungen münden. Ziel ist es in einer bundesweiten Befragung
herauszuarbeiten, welches die Bedingungen für den erfolgreichen Einstieg und
Aufstieg von Frauen in politischen Ämtern ihrer Gemeinde sind.

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
E-mail: info@bmfsfjservice.bund.de <mailto:info@bmfsfjservice.bund.de>
Internet: http://www.bmfsfj.de <http://www.bmfsfj.de>

Servicetelefon: 01801 90 70 50
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