Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Beschluß in Berlin: "Noch mehr Geschlechtergerechtigkeit"!

Chato, Thursday, 31.01.2008, 18:16 (vor 6534 Tagen)
bearbeitet von Chato, Thursday, 31.01.2008, 18:26

Das Berliner Abgeordnetenhaus hat heute mit der Mehrheit der Stimmen von SPD, Linkspartei und Grünen sowie der meisten weiblichen Abgeordneten der CDU beschlossen, daß die weiblichen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes der Stadt und des Landes Berlin nicht mehr von morgens bis abends, sondern von abends bis morgens arbeiten - nicht die Nacht hindurch bis zum nächsten Tag, wohlgemerkt, sondern rückwärts in der Zeit. Das bedeutet, daß sie um 9 Uhr nach Hause gehen würden, wenn sie nicht bereits zu Hause wären, und um 17 Uhr nicht zur Arbeit zu kommen brauchen, weil ihr Arbeitstag dann ja bereits in der Vergangenheit liegt. Wegen dieser nicht von ihnen zu verantwortenden Abwesenheit während der Arbeitszeit bekommen sie pro Tag zusätzlich 8 Überstunden gutgeschrieben, die mit einem Zuschlag von 25% vergütet werden.

Möglich wurde dieser weitere Schritt zur Gleichstellung dadurch, daß die Schulden des Landes Berlin in Höhe von 60 Mrd. Euro durch die einschneidenden Einsparungs- und Kürzungsmaßnahmen der letzten Jahre sowie durch den Verkauf ehemals landeseigener Unternehmen an private Investoren etwas zurückgegangen sind auf jetzt nur noch 59,39 Mrd. Euro. Durch diesen Erfolg des rot-roten Senats wurden entsprechende Mittel frei, die für die wichtigste Querschnittsaufgabe allen politischen Handelns, die Gleichstellung, verwendet werden konnten. Der Senat aus SPD und SED ist stolz darauf, damit die Gleichberechtigung von Frauen und Frauen wieder einen entscheidenden Schritt vorangebracht zu haben.

Außerdem wurde der Geschlechtergerechtigkeit wegen beschlossen, Frauen bei Beförderungen künftig noch stärker als bisher zu berücksichtigen und Männer grundsätzlich erst dann zu befördern, wenn dies zuvor bei allen Frauen der jeweiligen Abteilung erfolgt ist. Damit soll ausdrücklich auf die durch die genannte neue Arbeitszeitregelung entstehende weitere Doppelbelastung von Frauen Rücksicht genommen und ein angemessener Ausgleich dafür geschaffen werden.

Rudi Rostlaub
(Senatssprecher)

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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.

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