Neues Denken gefordert: Sieger-Ehrung für Verlierer.
Mein Junge (10) teilte mir vorige Woche mit, daß er in einem Wettlauf an der Schule der Klassen-Schnellste gewesen sei. Aber die Sieger-Ehrung habe ein Mädchen erhalten. Auf meine Rückfrage erläuterte er mir, daß den Mädchen grundsätzlich ein virtueller Vorsprung von so und soviel Minuten gewährt werde. Und gemessen an diesen Minuten habe eben das Mädchen die bessere Leistung erbracht.
Wie ich inzwischen vernommen habe, ist die sexistisch orientierte Neubewertung im Kommen.
Nun meine ich: Wenn ohnehin schon nicht mehr die absolute Leistung bestimmt, wer Sieger ist, dann kann man doch noch andere Mängel für sieg-fördernd erklären. Zum Beispiel Schwachsinn.
Nehmen wir als Beispiel eine künftige Nobelpreis-Verleihung. Zur Auswahl stehen:
o Ein Hochbegabter, der das ultimative Mittel zur Krebstherapie gefunden hat, oder zu irgendeiner anderen schrecklichen und häufigen Krankheit.
o Ein Idiot, dem es nach vielen Versuchen (?) gelungen ist, einen Wasser-Eimer umzukippen.
Daß das jeweilige Befähigungs-Grenzprofil in die Bewertung einfließen soll, darauf hatten wir uns ja schon geeinigt. Reden wir jetzt nicht über die Vorgaben im Detail. Das haben schon Experten für uns gemacht.
Jedenfalls:
Uns wird mitgeteilt, daß der Idiot den Nobelpreis erhalten hat. Rein absolut gesehen, also ganz abstrakt irgendwie, hat er natürlich die schlechtere Leistung erbracht. Leistung zählt ? Ach, hört mir doch uff mit diesem Kalauer ! Er hat sich einfach mehr angestrengt, der Idi...äh, der Behinderte. Und daß er behindert ist, dafür kann er ja nun wirklich Nichts (sofern wir nicht gerade die Re-Inkarnationslehre ins Spiel bringen). Da muß man Rücksicht drauf nehmen.
Und überhaupt, der Nobelpreis ! Überschätzen wir den nicht ? Dieser Nobel, das war doch ein Sprengstoff-Fabrikant. Bei Dynamit-Nobel in Niederkassel-Lülsdorf bei Bonn wurden bis vor Kurzem noch Land-Minen hergestellt, und der Güterzug, ich nannte ihn beschönigend "Dynamit-Express", ist immer dicht am Haus meiner (inzwischen verstorbenen) Mutter vorbeigerollt. Kein Wunder, daß Nobel ein schlechtes Gewissen bekam und dann den Preis stiftete. Den muß man nicht überbewerten.
Jedenfalls also, Leistung wird von jetzt an nicht mehr nur ergebnis-orientiert beurteilt. Das war ein beschränktes patriarchales Denkmuster, von dem wir uns verabschieden müssen.
Gruß
Student
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Student(t),
10.01.2008, 06:24
- Namen, wir brauchen NAMEN! -
Flint,
10.01.2008, 06:53
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Bill,
10.01.2008, 13:19
- Namen, wir brauchen NAMEN! - Salvatore Ventura, 10.01.2008, 14:15
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Bill,
10.01.2008, 13:19
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Flint,
10.01.2008, 06:53