Elektroschocker in Leoparden-Fell
MP3-Holster und Leopardenfell-Muster: Die US-Firma Taser vermarktet ihre umstrittenen Elektrowaffen inzwischen als Lifestyle-Technik, um Frauen zu locken und das ganz große Geschäft zu machen. Neuste Vertriebsidee: Taser-Partys zum Kennenlernen der Handtaschen-Elektroschocker.
http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/0,1518,527457,00.html
Der Leoparden-Taser (379 Dollar) ist ein Teil der Taser-Kampagne, um neue, weibliche Käufer zu gewinnen. Schon vor einem Jahr stellte die Firma an gleicher Stelle auf der CES die erste Version handtaschenkompatibler Elektroschocker vor - in Farben wie Rosa und Hellblau (mehr...). Die Firma experimentiert mangels Erfahrung - manche Bemühungen wirken so skurril wie Holrans Leoparden-Krawatte. Der Leoparden-Schocker ist in Las Vegas in einer Halle neben aufgemotzten Autos zu sehen, wo man die alte, männliche Taser-Zielgruppe vermutet.
Und da werben, gegenüber von einem mit Lautsprechern vollgepackten, aufgebockten Geländewagen (man kann stehend nur mit Mühe ins Innere blicken) vier ehemalige Playboy-Playmates für den Elektroschocker. Männliche Messebesucher lassen sich von Hiromi Oshima (Miss Juni 2004) und Co. Autogramme geben. Alles unter einem Schild mit dem aberwitzigen Slogan: "Schütz sie, wenn du sie liebst". Was für ein Frauenbild
Holran hat erkannt: "Frauen wollen sich nicht in Waffenläden über Taser informieren", sondern im Wohnzimmer. Die 34-jährige Freiberuflerin Dana Shafman aus Phoenix hatte die Idee, Tupperware-artige Verkaufpartys für Taser-Waffen zu schmeißen. Sie verkauft seit langem über einen Online-Shop Taser-Schocker. Im Oktober lief ihre erste Taser-Party. Seither verkauft sie so etwa 30 Elektroschocker im Monat - zu 349 Dollar je Stück.
Grüße,
Bill
Elektroschocker in Leoparden-Fell
MP3-Holster und Leopardenfell-Muster: Die US-Firma Taser vermarktet ihre
umstrittenen Elektrowaffen inzwischen als Lifestyle-Technik, um Frauen zu
locken und das ganz große Geschäft zu machen. Neuste Vertriebsidee:
Taser-Partys zum Kennenlernen der Handtaschen-Elektroschocker.http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/0,1518,527457,00.html
Der Leoparden-Taser (379 Dollar) ist ein Teil der Taser-Kampagne, um
neue, weibliche Käufer zu gewinnen. Schon vor einem Jahr stellte die Firma
an gleicher Stelle auf der CES die erste Version handtaschenkompatibler
Elektroschocker vor - in Farben wie Rosa und Hellblau (mehr...). Die Firma
experimentiert mangels Erfahrung - manche Bemühungen wirken so skurril wie
Holrans Leoparden-Krawatte. Der Leoparden-Schocker ist in Las Vegas in
einer Halle neben aufgemotzten Autos zu sehen, wo man die alte, männliche
Taser-Zielgruppe vermutet.Und da werben, gegenüber von einem mit Lautsprechern vollgepackten,
aufgebockten Geländewagen (man kann stehend nur mit Mühe ins Innere
blicken) vier ehemalige Playboy-Playmates für den Elektroschocker.
Männliche Messebesucher lassen sich von Hiromi Oshima (Miss Juni 2004) und
Co. Autogramme geben. Alles unter einem Schild mit dem aberwitzigen Slogan:
"Schütz sie, wenn du sie liebst". Was für ein FrauenbildHolran hat erkannt: "Frauen wollen sich nicht in Waffenläden über Taser
informieren", sondern im Wohnzimmer. Die 34-jährige Freiberuflerin Dana
Shafman aus Phoenix hatte die Idee, Tupperware-artige Verkaufpartys für
Taser-Waffen zu schmeißen. Sie verkauft seit langem über einen Online-Shop
Taser-Schocker. Im Oktober lief ihre erste Taser-Party. Seither verkauft
sie so etwa 30 Elektroschocker im Monat - zu 349 Dollar je Stück.Grüße,
Bill
Diese Elektroschocker erzeugen ein falsches Gefühl der Sicherheit. Ich würde niemals mit einem solchen Ding herumlaufen. Was, wenn es mir nicht gelingt, den Angreifer zu lähmen. Was wenn er mir den Schocker aus der Hand schlägt. Was wenn er den Schocker gegen mich einsetzt. Was wenn eine Situation, die mich ein paar Euros gekostet hätte, nun zu einem Gewaltakt eskaliert.
Ich bin eine Powerfrau, denn ich habe den Schocker im Handtäschchen - Was für eine verrückte Einstellung. Wer sich bedroht fühlt, sollte eher ein Selbstbewusstseinstraining machen. Er sollte lernen sich selbstbewusst zu geben und selbstbewusst zu gehen. Wichtig auch, sich der Angst zu stellen. Nicht jede Situation ist bedrohlich oder gefährlich. Es gilt die wirklichen Gefahren von den eingebildeten zu trennen. Ein klares "Nein, lassen Sie mich in Ruhe!", der klar und deutlich formulierte Hinweis auf die strafrechtlichen Folgen kann schon vieles verhindern. Mehr als das ängstliche Suchen und zittrige Vorstrecken eines Elektroschockers. Viele schwere Gewalttaten gegen Frauen in Partnerbeziehungen entstehen dadurch, dass die Frau mit Tätlichkeiten gegen den Mann beginnt, wodurch dieser die Hemmungen verliert und dann entsprechend seiner Kraft zuschlägt. Wie reagiert ein Mann, wenn ihm seine Partnerin einen Elektroschocker in die Haut drückt. Dann lieber Geschirr zerdeppern.
Und ein richtiger Gewalttäter lässt sich von so einem Spielzeug nicht abschrecken.
DschinDschin
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Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.