Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Tabu männliche Opfer und weibliche Täter

Foxi, Sunday, 06.01.2008, 13:33 (vor 6559 Tagen)

"Gewalt gegen Frauen" 264.000 Treffer bei Google

"Gewalt gegen Männer" 6.380 Treffer bei Goolge

Was mich immer schon sehr gewundert hat: warum wird Gewalt gegen Frauen so sehr überbetont im Verhältnis zu Gewalt gegen Männer? Lange Zeit dachte ich mir einfach: Da stimmt doch was nicht!

Halten wir doch mal fest:

Gewalt gegen Männer findet wesentlich häufiger statt.
Präziser: sowohl auf Täter- als auch auf Opferseite sind mehr Männer zu finden. Warum dann diese Fixierung auf weibliche Opfer und männliche Täter?
Offenbar gibt es zwei Tabus: männliche Opfer und weibliche Täter.
Warum ist das so???

Wendet man sich gegen die omnipräsente Diskurshoheit und spricht das Thema weibliche Gewalt an, wird flugs eingewendet, man würde dadurch männliche Taten verharmlosen oder ablenken wollen. Vor allem im häuslichen Bereich kann doch davon keine Rede sein, schliesslich geht es da eher in Richtung Gleichverteilung. Etwas anderes im öffentlichen Raum. Da überwiegen die männlichen Täter. Aber hier wird nie die Rolle reflektiert, die nunmal den aktiven Vorwärtsdrang, in welcher Form auch immer, begünstigt. Imo muss die einseitige Betrachtung aufhören! Nur so wird der Blick frei auf das Gesamtbild. Und das ist nunmal wesentlich differenzierter als es die öffentliche Meinung wahrhaben will. Die Frau muss emanzipiert werden! Es kann nicht sein, dass nach jedem Kindsmord gemurmelt wird von Hilflosigkeit und Überforderung.

Auch beim Ansprechen der männlichen Opfer, erntet man eher Schulterzucken. Die Begründung, die geliefert wird, ist jedoch eine andere: "die meisten Männer werden doch Opfer von anderen Männern". Sachlich gesehen ist das richtig, aber ein Ablenkungsmanöver. Männer dürfen aus irgendeinem Grund nicht Opfer sein. Vielleicht, weil diese Rolle schon prominent besetzt ist?
Jedenfalls wird hier von der Opfer- auf die Täterschiene gewechselt, so, als ob das Opferleid davon abhängig wäre, wer die ausführende Kraft ist. Die unwiderlegbare Tatsache, dass mehr als 70% der schweren Gewalttaten Männern zugefügt werden, könnte ja die feministische Opferindustrie gefährden. Richtig ist dagegen der Hinweis, Männer müssten ihr Verhalten auch mal reflektieren und sich mit dem Phänomen Männergewalt auseinandersetzen. Dann aber rational, und nicht im Rektum des Zeitgeistes.

Gegenstandpunkt.

Student(t), Sunday, 06.01.2008, 17:08 (vor 6559 Tagen) @ Foxi

Offenbar gibt es zwei Tabus: männliche Opfer und weibliche Täter.
Warum ist das so???

Männer
dürfen aus irgendeinem Grund nicht Opfer sein.

Unter der Prämisse eines Weltbildes, welche die natürliche Hierarchie zwischen Mann und Frau leugnet, hast du mit deiner Infragestellung völlig recht.

Aber da zeigt sich auch sofort die Unmöglichkeit des nicht-hierarchischen Weltbildes. Jeder Mensch nämlich spürt im Grunde - sofern dieser Grund noch nicht völlig zerstört ist -, daß Männer keine Opfer sein können, jedenfalls nicht inbezug auf Frauen. Sofern sie es faktisch doch sind, ist die Ursache eine ideologische Selbst-Entmannung.

Vom umgekehrte Standpunkt aus (den ich einnehme), sind Männer prinzipiell Täter - im Guten wie im Schlechten -, und Frauen prinzipiell Leidende - ebenfalls im Guten wie im Schlechten. Es kommt darauf an, einfach das Gute zu betonen, zu ihm zu stehen, es gebührend herausszustreichen.


Mit dem Hinweis auf die andere Sichtweise ist das Problem selbstverständlich noch nicht gelöst.

Ich z.B. wurde von meiner Ex auf offener Straße, vor Augen meines Sohnes, niedergeschlagen - und, mangels Zeugen, obendrein noch nach dem Gewaltschutzgesetz verurteilt, ohne vorherige Anhörung. Ich hatte dies gelegentlich berichtet (auch hier, glaube ich).

Bin ich nun Opfer oder Täter ?

Faktisch bin ich ein Opfer. Dagegen bin ich juristisch ein Täter. Und diese Verurteilung war nur möglich unter Ausnutzung des unterschwelligen Bewußtseins Aller, daß ein Mann im Prinzip kein Opfer sein kann. Auch ich selbst sehe es so. Fachleute haben mir gesagt, daß ich die Frau zuerst hätte angreifen, also zusammenschlagen müssen. Zwar wäre ich auch dann verurteilt worden, aber das würde mich (und vielleicht andere Männer) vor weiteren Angriffen schützen.

Der Begriff "Täter" ist extrem pejorativ (abwertend). Hier liegt das Problem. Auch Gott war Täter, nämlich indem er die Welt schuf. Aber dadurch, daß Gott immer mehr geleugnet wird, wird auch jede Täterschaft, jede Männlichkeit immer mehr abgewertet, bis hin zum finalen Nihilismus.

Foxi, du hast eine Frage gestellt, oder jedenfalls die Rätselhaftigkeit eines Sachverhaltes herausgestellt. Eine Lösung ist nur zu erwarten, wenn wir beim Faktischen nicht stehenbleiben. Siehe hierzu auch meine theoretischen Beiträge im Strang über das Frauenwahlrecht.

Gruß

Student

Gegenstandpunkt.

Swen, Sunday, 06.01.2008, 22:51 (vor 6558 Tagen) @ Student(t)

"die natürliche Hierarchie zwischen Mann und Frau"

Hat dir diesen Glauben deine Mama beigebracht ???

Wenn ja, war dieser dir eingetrichtert Glaube vielleicht in ihrem Interesse ???
Wo war die Hierarchie als sie dich erzogen hat ???

Fragen über Fragen ....

Unwahrheit erkennt man sehr schön an den Widersprüchlichkeiten.

Das Opferlamm.

Student(t), Sunday, 06.01.2008, 23:47 (vor 6558 Tagen) @ Swen

"die natürliche Hierarchie zwischen Mann und Frau"

Hat dir diesen Glauben deine Mama beigebracht ???

Sicher ist diese Frage rein rhetorisch, aber ich antworte trotzdem: Meine Mutter hatte nicht das intellektuelle Niveau, um hierzu einen bestimmten Standpunkt einzunehmen.

Wenn ja, war dieser dir eingetrichtert Glaube vielleicht in ihrem
Interesse ???
Wo war die Hierarchie als sie dich erzogen hat ???

Ich habe mich weitgehend selbst erzogen. Der Beitrag meiner Mutter ist zu vernachlässigen.

Fragen über Fragen ....

...welche hiermit beantwortet sind.

Unwahrheit erkennt man sehr schön an den Widersprüchlichkeiten.

Da hast du meine volle Zustimmung !

Vielleicht solltest du dein Denken noch etwas vertiefen, damit du dich nicht selber zum Opferlamm machst.


Student

Das Opferlamm.

Swen, Monday, 07.01.2008, 12:02 (vor 6558 Tagen) @ Student(t)

Opferlamm kommt wohl eher aus dem christlichen Kontext.
Damit habe ich nichts am Hut. Dies ist wohl eher deine Art zu denken....

Zu deiner Info:
In der Realität sind es die Grautöne, die vorherrschen.
Und Realität ändert sich nicht, auch wenn man sich täglich einredet dass alles anders ist ....

Seh dich grad als 2-jährigen vor mir, der sich selbst erzieht... :-))

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