Jungs und die Schule
Dollase: Da fragen Sie den Richtigen! Ich bin in der neunten Klasse einmal sitzen geblieben, habe dafür aber in der Grundschule eine Klasse übersprungen, weil ich als hochbegabt galt. Ja, man lernt schon recht früh, mit Niederlagen umzugehen und Existenzkämpfe zu führen, was fürs spätere Leben einmal sehr wichtig ist. Das haben die Musterschüler und Musterschülerinnen nie gelernt.
Ich war in der Schule sehr gut, habe ab der Mittelstufe in jedem Jahr Preise abgeräumt, im Abitur einen Schnitt von 1,3 erreicht, den Stadtpreis meiner Heimatstadt erhalten, war während meines Studiums Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes, eine Stiftung, die nur Hochbegabte fördert.
Aber!
Der Einstieg ins Berufsleben ist mir sehr schwer gefallen. Ich musste ordentlich Niederlagen einstecken. Es hat lange gedauert, bis ich das Durchsetzungsvermögen hatte, das im Beruf wichtig ist, bis ich auch die sozialen Fähigkeiten hatte, die im Beruf notwendig sind, wozu in jedem Fall auch Härte gegen sich und andere gehört.
Von daher kann ich sagen, dass schulischer Erfolg, auch Erfolg im Studium und Erfolg im Leben, zweierlei Dinge sind.
Und aus dieser Erfahrung empfehle ich meinen Kindern, Berufserfahrung vor dem Studium, nicht nur angepasst sein, lernen mit Niederlagen umzugehen, Noten nicht als Maß für die eigene Selbstachtung zu sehen, den Lehrern ruhig auch mal Kontra zu geben, auch Aggressionen zulassen , auch mal unangenehm auffallen.
Die Jungs werden auch weiterhin ihren Weg gehen, werden sich auch manchmal verirren und manche werden auf der Strecke bleiben. Risikobereitschaft heißt, bereit sein unterzugehen, Schaden zu erleiden. Aber ohne Risikobereitschaft schafft man keinen Fortschritt. Und da Jungs risikobereiter sind, werden sie bei den Gescheiterten aber auch bei den großen Abräumern die Mehrheit bilden, während die Mädelz im Mittelfeld stecken bleiben und sich wie gehabt nach oben schlafen. Lieber eine Vier im Diplom und große Titten als eine Eins und flachbrüstig.
Das heißt nicht, dass Lehrpläne und Lehrmethoden sich besser an den Bedürfnissen von Jungen ausrichten müssen. Ein Land wie das unsere kann auf die Talente der Jungens nicht verzichten. Und wir sollten darauf achten, dass wir keine männliche Unterschicht produzieren, denn wie gesagt, die Mädelz können sich nach oben schlafen. Die Jungs werden aggressiv, da ihnen dieser Weg versperrt ist. Und Männer ohne Zukunft sind gefährlich.
DschinDschin
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Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.
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DschinDschin,
27.12.2007, 19:43
- Jungs und die Schule - Lude, 27.12.2007, 21:19
- Jungs und die Schule - guest2, 27.12.2007, 22:34