Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

1929 - Ein Spaziergang

Maik1, Wednesday, 26.12.2007, 15:27 (vor 6570 Tagen)

kurz gesagt, die ezb hat mal eben eine halbe billion in die Märkte gepumpt, wenn alles schief läuft könnte es schlimmer werden als 1929. wenn nicht jetzt dann in 10 jahren. das system hat keine fehler, es ist der fehler!!!
das böse erwachen wird kommen! bereite dich vor für den tag x!

http://www.telegraph.co.uk/money/main.jhtml;jsessionid=XSMJOK5DTNL03QFIQMGCFGGAVCBQ UIV0?xml=/money/2007/12/23/cccrisis123.xml&page=1

1929 - Ein Spaziergang

Conny, NRW, Thursday, 27.12.2007, 01:37 (vor 6569 Tagen) @ Maik1

kurz gesagt, die ezb hat mal eben eine halbe billion
in die Märkte gepumpt, wenn alles schief läuft könnte es schlimmer werden
als 1929. wenn nicht jetzt dann in 10 jahren. das system hat keine fehler,
es ist der fehler!!!
das böse erwachen wird kommen! bereite dich vor für den tag x!

[link=http://www.telegraph.co.uk/money/main.jhtml;jsessionid=XSMJOK5DTNL03QFIQMGCFGGAVCBQ
UIV0?xml=/money/2007/12/23/cccrisis123.xml&page=1]http://www.telegraph.co.uk/money/main.jhtml;jsessionid=XSMJOK5DTNL03QFIQMGCFGGAVCBQ
UIV0?xml=/money/2007/12/23/cccrisis123.xml&page=1[/link]

Das erzähle ich denen hier ja sicher schon ein Jahr lang. Auch an andere Stellen habe ich das schon vor längerem ausgesprochen, aber keiner will es lesen. Die halten sich dabei alle Ohren und Augen zu.

Dennoch ist das meines Erachtens heute nicht mit 1929 zu vergleichen, da es damals einen Goldstandard gab. D.h. die konnten damals die Geldmenge nicht so aufblähen wie dieses mal und von daher rechne ich damit, daß man das kommende nicht mit 1929 vergleichen kann. Ich denke, daß 1929 harmlos war gegenüber dem kommenden, da das Geld einfach heute sehr viel ungleicher auch verteilt ist wie damals.

Darum habe ich hier doch auch schon für das Freigeld geworben, das hier auch belächelt wird. Diese Geld könnte man auf Regionaler ebene überall einführen und könnte das schlimmste zumindest ein wenig abdämpfen, wenn wir heute auch fast ausschließlich von Konzernen versorgt werden und diese ein Regionalgeld oder auch anderes Zweitgeld nie akzeptieren werden.

1929 - Ein Spaziergang

Dark Knight, Thursday, 27.12.2007, 11:43 (vor 6569 Tagen) @ Conny

Wo ist denn dein Crash?

1929 - Ein Spaziergang

Conny, NRW, Thursday, 27.12.2007, 11:58 (vor 6569 Tagen) @ Dark Knight

Wo ist denn dein Crash?

Der kommt schon noch. Wann? Dann, wenn es denjenigen, die die Fäden ziehen recht ist. Bis spätestens 2012 sollte das meines Erachtens geschehen sein und das nicht, weil im Jahr 2012 im Mayakalender ein Abschnitt endet oder manche sogar meinen, daß dieser Kalender dann ganz zu ende sei. Bis 2012 habe ich schon vor zwei Jahren gesagt und mußte diese Jahreszahl bis heute nicht mehr weiter nach hinten verschieben. Es gibt auch schon genug Zeitgenossen, die damit schon 2008 rechnen und wenn du Dir die exponentielle des Zinseszins ansiehst, sollte auch dir klar sein, daß so ein Geld nicht ewig funktioniere kann und daß man vor der Einführung einer neuen Währung nach einem Crash erstmal möglichst viele reale Sachwerte vernichten muß, um sie danach wieder aufbauen zu können. Denn blieben die Sachwerte erhalten, würde das mit dem Zins gleich wieder ein Problem werden.

1929 - Ein Spaziergang

Dark Knight, Thursday, 27.12.2007, 14:25 (vor 6569 Tagen) @ Conny

Ist ein Wort. Manche der von Däniken-Jünger sagen auch, 2012 kommen die Götter!! Ich halte dagegen und behaupte, 2012 werden wir im Dax die 10.000 weit hinter uns gelassen haben. Die Firmen verdienen immer mehr, weitere Effizienzprogramme werden aufgelegt, neue Managergarden kommen von den Unis in die Betriebe, die Globalisierung schreitet unaufhörlich voran...Sogar die Arbeitslosigkeit sinkt, wie Rürup vorhergesagt hat.
Du kannst froh sein, wenn es 2012 dieses Forum nicht mehr gibt, denn andernfalls kannst Dich auf einen gewaltigen Abwasch gefasst machen (und Garfield noch dazu).

1929 - Ein Spaziergang

Garfield, Thursday, 27.12.2007, 15:21 (vor 6569 Tagen) @ Dark Knight

Hallo Dark Knight!

Ich halte dagegen und behaupte, 2012 werden wir im Dax die 10.000 weit hinter uns gelassen haben.

Selbst wenn es so wäre - was würde das aussagen? Lediglich, daß viele Investoren die Aktien deutscher Großkonzerne für gewinnversprechend halten. Das glaubt auch jeder, der Geld in irgendeine windige Schneeball-Betrügerei investiert.

Die Firmen verdienen immer mehr...

Also fließt immer mehr Geld auf die Konten der Superreichen, denen die großen Firmen ja mehrheitlich gehören. Solange nicht gleichzeitig (ohne materiellen Gegenwert) mehr Geld in Umlauf gebracht wird, muß das die Kaufkraft der Masse der Bevölkerung zwangsläufig schwächen. Nicht nur direkt, sondern auch indirekt, weil eine Erhöhung der Kaufkraft der Superreichen bei manchen Produkten entsprechende Preiserhöhungen bewirkt. Das wirkt sich dann auch z.B. auf die Preise für Grundstücke, Häuser und auch Autos aus. Was wiederum bedeutet, daß die Angehörigen der Mittelschicht dafür immer mehr hinblättern müssen, was ihre Kaufkraft also noch zusätzlich schwächt.

Wird aber zusätzliches Geld ohne Gegenwert ins System gebracht, um die Kauftkraft der Masse zu erhalten, dann gibt das Inflation. Davon profitieren dann auch wieder vor allem die Reichen, weil dann üblicherweise die Preise schneller steigen als die Löhne.

Solange das Exportgeschäft gut läuft, kann die so erzeugte Schwächung des Binnenmarktes von einigen Großkonzernen getrost ignoriert werden, aber nicht von allen und vor allem nicht von der Masse der kleinen Firmen, die oft vom Binnenmarkt abhängig und somit zuerst betroffen sind. Sobald aber weniger exportiert wird, ist die große Krise da.

... weitere Effizienzprogramme werden aufgelegt...

Die noch mehr Erwerbslose produzieren, was dann die allgemeine Kaufkraft weiter senkt: Erst einmal direkt durch die Einkommenseinbußen der direkt Betroffenen, und dann noch einmal indirekt durch die Einkommenseinbußen der Mittelschicht, die immer mehr Geld für Sozialleistungen aufbringen muß.


... neue Managergarden kommen von den Unis in die Betriebe...

Das macht mir noch am meisten Sorgen. Zufällig weiß ich nämlich aus der Praxis, wie weltfremd mittlerweile nicht nur Spitzen-Politiker, sondern auch hohe Führungskräfte in der Wirtschaft denken und handeln. Diese Führungskräfte sind heute Söhnchen und Töchterchen reicher Eltern, die immer öfter niemals in ihrem Leben produktiv tätig waren, die Firmen, die sie leiten sollen, nicht kennen und somit tatsächlich gar nicht wissen, was sie tun. So klammern sie sich an Theorien fest, die in Excel-Blättern schön aussehen, sich aber in der Praxis leider häufig fatal auswirken.

... die Globalisierung schreitet unaufhörlich voran...

Ja, und selbst in den USA ist die Bevölkerung darüber mittlerweile so "glücklich", daß sich Spitzen-Politiker dort gezwungen sehen, sich gegen diese Globalisierung auszusprechen.

Sogar die Arbeitslosigkeit sinkt, wie Rürup vorhergesagt hat.

??? Die wahren Arbeitslosenzahlen werden doch gar nicht veröffentlicht. Die offizielle Arbeitslosenstatistik erfaßt bekanntlich nur einen Teil der Erwerbslosen und sagt deshalb gar nichts aus. De facto haben wir schon seit mindestens 10 Jahren die höchsten Erwerbslosenzahlen in der Geschichte Deutschlands. Sicher - im Moment stellen manche Firmen wieder Personal ein. Aber dieser Effekt kommt nur durch das derzeit gute Exportgeschäft zustande. Und auf die Langzeitarbeitslosigkeit hat er sich bislang nicht ausgewirkt.

Du kannst froh sein, wenn es 2012 dieses Forum nicht mehr gibt, denn andernfalls kannst Dich auf einen gewaltigen Abwasch gefasst machen (und Garfield noch dazu).

Den genauen Zeitpunkt des Zusammenbruchs kann wohl niemand voraussagen, und so ist 2012 natürlich auch nur ein Schätzwert. Ich denke (hoffe), daß es noch nicht so schnell passieren wird - aber auch das läßt sich nicht sicher abschätzen. Dazu gibt es zuviele Unsicherheitsfaktoren.

Es ist jedoch eine mathematische Gewißheit, daß ein Zinsgeldsystem nicht endlos funktionieren kann, jedenfalls nicht dann, wenn es keine Mechanismen gibt, die verhindern, daß sich zuviel Geld in zu wenigen Händen sammelt. Und erfahrungsgemäß sind solche Mechanismen äußerst schwer zu realisieren.

Freundliche Grüße
von Garfield

1929 - Ein Spaziergang

Dark Knight, Thursday, 27.12.2007, 17:08 (vor 6569 Tagen) @ Garfield

Hallo Dark Knight!

Ich halte dagegen und behaupte, 2012 werden wir im Dax die 10.000 weit
hinter uns gelassen haben.

Selbst wenn es so wäre - was würde das aussagen? Lediglich, daß viele
Investoren die Aktien deutscher Großkonzerne für gewinnversprechend
halten. Das glaubt auch jeder, der Geld in irgendeine windige
Schneeball-Betrügerei investiert.

So einen Schwachsinn habe ich seit Jahren nicht mehr gelesen. Aktien weisen eine eindeutige Korrelation mit Unternehmensgewinnen auf. Aktienkurse antizipieren diese Entwicklung d.h. die Unternehmensgewinne folgen ein wenig zeitversetzt. Das "gewinnversprechend halten" klingt so abwertend, so nach Gutdünken. Dabei ist es der zuverlässigste Indikator. Wenn Leute mit realem Geld hantieren, überlegen sie sehr genau was sie tun. In der Folge ergeben sich effiziente Aktienkurse (Effizienztheorem). Überrenditen sind dann, wenn man davon ausgeht, dass alle Marktteilnehmer alle Infos haben, nicht zu erwarten (Insiderinfos mal ausgenommen). Den Aktienmarkt mit Schneeballsystemen zu vergleichen ist blanker Unsinn. Bei Schnellballsystemen ist nichts dahinter als heisse Luft, bei Aktien sind reale Unternehmen im Hintergrund.

Die Firmen verdienen immer mehr...

Also fließt immer mehr Geld auf die Konten der Superreichen, denen die
großen Firmen ja mehrheitlich gehören. Solange nicht gleichzeitig (ohne
materiellen Gegenwert) mehr Geld in Umlauf gebracht wird, muß das die
Kaufkraft der Masse der Bevölkerung zwangsläufig schwächen. Nicht nur
direkt, sondern auch indirekt, weil eine Erhöhung der Kaufkraft der
Superreichen bei manchen Produkten entsprechende Preiserhöhungen bewirkt.
Das wirkt sich dann auch z.B. auf die Preise für Grundstücke, Häuser und
auch Autos aus. Was wiederum bedeutet, daß die Angehörigen der
Mittelschicht dafür immer mehr hinblättern müssen, was ihre Kaufkraft also
noch zusätzlich schwächt.

Die Kluft zwischen Arm und Reich ist grösser geworden, das gebe ich zu. Dennoch ist der Wohlstand in unserem geliebten Land hoch. Schau mal für welchen Unsinn alles Geld ausgegegen wird. Die Tuningszene ist sehr gross, da werden Autos aufgemotzt bis zum geht-nicht-mehr. Das alles kostet sehr viel Geld, das offenbar vorhanden ist. Mir fällt jetzt nicht alles ein, aber Beispiele von privatem Vergnügungen gibt es sehr viele, die kaum was mit Grundbedürfnissen zu tun haben. So schwach scheint die Kaufkraft nicht zu sein, wenn der neueste Elektronikschnickschnack in den Läden weggeht wie warmes Brot.

Wird aber zusätzliches Geld ohne Gegenwert ins System gebracht, um die
Kauftkraft der Masse zu erhalten, dann gibt das Inflation. Davon
profitieren dann auch wieder vor allem die Reichen, weil dann
üblicherweise die Preise schneller steigen als die Löhne.

Inflation ist das Paradies für den Schuldner und die Hölle für den Gläubiger. Bei Deflation ist es umgekehrt. Reiche Leute haben oft grosse Bestände im Anleihenmarkt plaziert, da die Risikoneigung mit steigendem Vermögen abnimmt, sie sind demnach also gutteils Gläubiger. Von daher scheint mir Deine These zweifelhaft. Eine starke Inflation vernichtet Obligationskapital, weniger am Aktienmarkt, aber sicherlich auch dort. Aufgefangen werden kann das nur durch Sachwerte wie Goldbarren. Hast Du schon mal was von der Lohn-Preis-Spirale gehört? Nach der Theorie folgen auf die Preise auch die Löhne, so auch in letzter Zeit geschehen.

Solange das Exportgeschäft gut läuft, kann die so erzeugte Schwächung des
Binnenmarktes von einigen Großkonzernen getrost ignoriert werden, aber
nicht von allen und vor allem nicht von der Masse der kleinen Firmen, die
oft vom Binnenmarkt abhängig und somit zuerst betroffen sind. Sobald aber
weniger exportiert wird, ist die große Krise da.

die Globalisierung schreitet voran, es gibt keinen Grund anzunehmen, warum der Zyklus unterbrochen werden sollte.

... weitere Effizienzprogramme werden aufgelegt...

Die noch mehr Erwerbslose produzieren, was dann die allgemeine Kaufkraft
weiter senkt: Erst einmal direkt durch die Einkommenseinbußen der direkt
Betroffenen, und dann noch einmal indirekt durch die Einkommenseinbußen
der Mittelschicht, die immer mehr Geld für Sozialleistungen aufbringen
muß.

In welcher Welt lebst Du? Hast Du nicht die Nachrichten von neulich gehört, dass die Anzahl der Arbeitslosen seit Jahren sinkt? Effizienzprogramme bedeuten in erster Linie Steigerungen in der Produktivität. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Arbeitslosen gesunken bei gleichzeitiger Erhöhung der Produktivität. Wunderbar.

... neue Managergarden kommen von den Unis in die Betriebe...

Das macht mir noch am meisten Sorgen. Zufällig weiß ich nämlich aus der
Praxis, wie weltfremd mittlerweile nicht nur Spitzen-Politiker, sondern
auch hohe Führungskräfte in der Wirtschaft denken und handeln. Diese
Führungskräfte sind heute Söhnchen und Töchterchen reicher Eltern, die
immer öfter niemals in ihrem Leben produktiv tätig waren, die Firmen, die
sie leiten sollen, nicht kennen und somit tatsächlich gar nicht wissen,
was sie tun. So klammern sie sich an Theorien fest, die in Excel-Blättern
schön aussehen, sich aber in der Praxis leider häufig fatal auswirken.

Und ich weiss zufällig, dass diese Jungakademiker sehr fähig sind. Das Wissen, das sich mittlerweile zum Standard entwickelt hat, ist sowas von ausgeklügelt...man glaubt es kaum. Weitere Gewinnsteigerungen sind so gut wie sicher.

... die Globalisierung schreitet unaufhörlich voran...

Ja, und selbst in den USA ist die Bevölkerung darüber mittlerweile so
"glücklich", daß sich Spitzen-Politiker dort gezwungen sehen, sich gegen
diese Globalisierung auszusprechen.

sie bringt doch unbestreitbare Vorteile. Wie sonst sollten wir so viel exportieren, wenn nicht die Märkte offen wären. Angela Merkel wie auch die gesamte Bundesregierung ist sehr für freien Handel. Ist Dir das entgangen?

Sogar die Arbeitslosigkeit sinkt, wie Rürup vorhergesagt hat.

??? Die wahren Arbeitslosenzahlen werden doch gar nicht veröffentlicht.
Die offizielle Arbeitslosenstatistik erfaßt bekanntlich nur einen Teil der
Erwerbslosen und sagt deshalb gar nichts aus. De facto haben wir schon seit
mindestens 10 Jahren die höchsten Erwerbslosenzahlen in der Geschichte
Deutschlands. Sicher - im Moment stellen manche Firmen wieder Personal
ein. Aber dieser Effekt kommt nur durch das derzeit gute Exportgeschäft
zustande. Und auf die Langzeitarbeitslosigkeit hat er sich bislang nicht
ausgewirkt.

Das Exportgeschäft blüht seit Jahrzehnten! Ich glaube wir sprechen über ganz unterschiedliche Dinge. Willst Du gar behaupten, Rürup sei ein Schwindler?
Er sprach gestern von der besten aller Welten. Die Bundesregierung zeigte sich entzückt. Lob gab es für Deutschland auch vom WSJ.

Du kannst froh sein, wenn es 2012 dieses Forum nicht mehr gibt, denn
andernfalls kannst Dich auf einen gewaltigen Abwasch gefasst machen (und
Garfield noch dazu).

Den genauen Zeitpunkt des Zusammenbruchs kann wohl niemand voraussagen,
und so ist 2012 natürlich auch nur ein Schätzwert. Ich denke (hoffe), daß
es noch nicht so schnell passieren wird - aber auch das läßt sich nicht
sicher abschätzen. Dazu gibt es zuviele Unsicherheitsfaktoren.

Du willst Dich also nicht festlegen, aber Conny hab ich schon mal...Ich wiederhole: Conny sagte nicht nur einen normalen Börsencrash à la Internetblase voraus, sondern einen grundlegenden Zusammenbruch des Systems. Weiter ist Conny der Meinung, die grossen Weltreligionen würden ein Ende nehmen.

1929 - Ein Spaziergang

Garfield, Thursday, 27.12.2007, 19:18 (vor 6569 Tagen) @ Dark Knight

Hallo Dark Knight!

Aktien weisen eine eindeutige Korrelation mit Unternehmensgewinnen auf Aktienkurse antizipieren diese Entwicklung d.h. die Unternehmensgewinne folgen ein wenig zeitversetzt.

Nach dieser Theorie wäre ein Börsenkrach wie z.B. der von 1929 gar nicht möglich. Diejenigen, die bei solchen Gelegenheiten Geld verloren haben, haben mit Sicherheit auch geglaubt, daß ihr Geld super angelegt ist...

Heute gibt es z.B. Hedge Fonds. Die handeln u.a. mit Aktien, die ihnen gar nicht gehören. Das läuft z.B. so: Man sucht sich Aktien, die man für überbewertet hält. Dann sucht man sich eine Bank, die eine größere Menge dieser Aktien hält. Man leiht sich soviele Aktien wie möglich und muß dafür natürlich eine Leihgebühr zahlen. (Manchmal wird das obendrein noch teilweise auf Kredit finanziert, wenn das Geld der Investoren nicht reicht.) Diese Aktien verkauft man dann. Da man sie gegen Ende der Leihzeit wieder an die Bank zurück geben muß, muß man sie vor diesem Zeitpunkt wieder aufkaufen. Idealerweise sollte der Kurs dann deutlich niedriger sein, so daß man für die Aktien weniger bezahlen muß als man dafür vorher bekommen hat. Die Differenz muß so groß sein, daß nicht nur die Leihgebühr dabei übrig bleibt, sondern obendrein noch ein möglichst hoher Gewinn.

Es kann natürlich auch mal umgekehrt laufen, also daß man Aktien aufkauft, die man für unterbewertet hält und darauf spekuliert, daß der Wert bald deutlich steigt, um sie dann wieder zu verkaufen.

Das klappt so aber nicht immer, und deshalb möchte man sich auch nicht auf Gespür, Glück oder Zufall verlassen. Also schmiert man Analysten, die dann mit entsprechenden Äußerungen dafür sorgen, daß sich der Aktienkurs nach den Wünschen des Auftraggebers entwickelt. Wenn man einen Kursverlust braucht, dann muß man das entsprechende Unternehmen also schlecht reden, was durchaus fatale Folgen haben kann, denn wer möchte schon Geschäfte mit einer Firma machen, die vielleicht kurz vor dem Bankrott steht?

Es gibt da natürlich noch unzählige weitere mehr oder weniger illegale Methoden, um Anleger über den wahren Wert einer Aktie zu täuschen. So frisiert man z.B. gern mal Bilanzen nach oben, um einen höheren Unternehmenswert vorzutäuschen und mehr Geld für die Aktien zu bekommen.

Es ist also sehr naiv, zu glauben, daß der Aktienkurs immer den Wert des Unternehmens widerspiegelt. Die Maßnahmen, die Aktionäre begeistern, sind auch keineswegs immer gut für die Unternehmen. So ist es beispielsweise in vielen großen Konzernen (nicht nur in Deutschland) üblich, regelmäßig alles umzustrukturieren. Das dient einzig und allein dazu, den Aktionären vorzugaukeln, daß so alles immer besser und effektiver wird. Die Spitzen-Manager stehen damit gut da und kriegen satte Prämien - nur darum geht es. Für die Unternehmen bedeuten diese ständige Umstrukturierungen oft Reibungsverluste, die häufig durch schlecht oder gar nicht bezahltes Engagement der produktiven Mitarbeiter und der unteren Führungskräfte an der Basis ausgeglichen werden, so daß unterm Strich nicht wegen sondern trotz dieser ständigen Umstrukturierungen vielleicht noch Gewinn erwirtschaftet wird.

Personalabbau ist auch immer eine beliebte Maßnahme zur Steigerung des Aktienkurses. Manche Firmen sind dadurch personell mittlerweile schon dermaßen ausgeblutet, daß sie kaum noch handlungsfähig sind und teilweise tatsächlich Aufträge wegen Personalmangel nicht mehr annehmen können.

Die Kluft zwischen Arm und Reich ist grösser geworden, das gebe ich zu. Dennoch ist der Wohlstand in unserem geliebten Land hoch.

Noch, aber das wird sich schon in den nächsten Jahren noch mehr zum Negativen ändern. In der Alt-EU haben nur noch Portugal und Griechenland niedrigere Löhne als Deutschland. In Polen verdient man zwar brutto weniger, kriegt aber netto oft mehr raus - in anderen ehemaligen Ostblock-Ländern wird das wohl ähnlich sein. Die Mittelschicht in Deutschland schrumpft immer schneller - und wenn sie weg ist, sind die jetzigen Sozialleistungen nicht mehr finanzierbar. Die Superreichen werden sie jedenfalls nicht finanzieren.

Schau mal für welchen Unsinn alles Geld ausgegegen wird. Die Tuningszene ist sehr gross, da werden Autos aufgemotzt bis zum geht-nicht-mehr. Das alles kostet sehr viel Geld, das offenbar vorhanden ist.

"Tuning" ist ein gutes Beispiel. Warum ist das denn so beliebt? Wären die Deutschen mehrheitlich reich, dann würden sie sich nagelneue Sportwagen kaufen. Da sie sich das mehrheitlich aber gerade nicht leisten können, wird eben ein alter, gebrauchter Golf II gekauft, und der wird dann aufgemotzt, so daß er zumindest äußerlich wie ein Sportwagen aussieht. Das hat den Vorteil, daß man nicht viel Geld auf einmal ausgeben muß, was man ja eben gar nicht mehr kann, sondern daß man nach und nach Geld zusammen sparen und dann immer wieder einzelne Teile anbauen kann, teilweise auch mit eigenen Händen, was auch Geld spart.

Aus diesem Grund gibt es ja auch gar keine "Volks-Sportwagen" wie den Opel Manta mehr. Wer heute einen neuen Sportwagen kaufen will, der auch wie ein Sportwagen aussieht, der findet ihn erst ab der gehobenen Mittelklasse. Unter 30.000 Euro läuft da gar nichts mehr. Das können sich aber auch in der Mittelschicht immer weniger Menschen leisten - also wird eben "getunt".

Es ist ja nicht so, daß die Kaufkraft von heute auf morgen in allen Bereichen gleichermaßen wegbricht. Die Menschen haben weniger Geld, und dann sparen sie in den Bereichen, wo sie es können und wo es ihnen am wenigsten wehtut. Das kann durchaus auch für andere Bereiche bedeuten, daß dort mehr ausgegeben wird. Wer sich z.B. kein neues Auto mehr leisten kann, der behält das alte Auto und fliegt dafür vielleicht mal in Urlaub, weil dank Billigflügen dafür gerade noch genug Geld da ist.

So schwach scheint die Kaufkraft nicht zu sein, wenn der neueste Elektronikschnickschnack in den Läden weggeht wie warmes Brot.

Elektronikprodukte werden heute oft in Billiglohnländern produziert, z.B. in China. Da kriegst du dann eine Stereo-Anlage für umgerechnet 30 Euro zu kaufen. Hier zahlt man dafür 300 Euro - da bleibt also noch genug Gewinn. Und 300 Euro kann man noch irgendwo einsparen, zumal es ja eine (auf den ersten Blick) einmalige Ausgabe ist.

Kritischer wird es schon bei regelmäßigen Ausgaben. Daß Handyverträge sich trotzdem gut verkaufen, liegt vor allem daran, daß Kinder gern mit Mobiltelefonen telefonieren, SMS schreiben usw. Aber auch da achten die Eltern mittlerweile schon darauf, daß es nicht zu teuer wird. UMTS wird auch noch bei weitem nicht so genutzt, wie sich das manche Firmen noch vor einigen Jahren erträumten. Bei den potenziellen Kunden ist offensichtlich nicht genug Geld dafür vorhanden.

Ähnlich sieht das mit kostenpflichtigem Fernsehen aus. Premiere hat wohl weiterhin Probleme. Pro7 und RTL denken schon seit längerem darüber nach, ihre Sender nur noch verschlüsselt auszustrahlen, haben sich das aber bisher sicher nicht ohne Grund nicht getraut. MTV hat damit ja auch schon vor Jahren einen Reinfall erlebt.

Außerdem gibt es ja immer wieder Maßnahmen zur Geldumverteilung von der Mittelschicht zur Unterschicht. Oder auch innerhalb der Mittelschicht - z.B. das Elterngeld. Man kalkuliert einfach, daß Menschen mit Kindern mehr konsumieren, also verteilt man ein wenig Geld zu ihnen hin, das man ihnen dann aber teilweise wieder über Preiserhöhungen abzieht. Solche Maßnahmen sorgen immer mal wieder für eine Belebung einiger Teilmärkte, aber sie beschleunigen das Ausbluten der Mittelschicht, die hier letztendlich alles hauptsächlich finanzieren muß.

Inflation ist das Paradies für den Schuldner und die Hölle für den Gläubiger. Bei Deflation ist es umgekehrt.

Richtig, jedenfalls in der Theorie.

Reiche Leute haben oft grosse Bestände im Anleihenmarkt plaziert, da die Risikoneigung mit steigendem Vermögen abnimmt, sie sind demnach also gutteils Gläubiger.

Wir haben ja bisher keine Hochinflation. Die Inflation hat sich in diesem Jahr vor allem durch diverse Preiserhöhungen für lebensnotwendige Güter erhöht. Das trifft die Superreichen weniger, weil sie prozentual gesehen einen deutlich geringeren Teil ihres Einkommens für solche lebensnotwendigen Güter ausgeben als der Normalbürger.

Außerdem haben die Superreichen in der Praxis viel bessere Möglichkeiten, um der Inflation auszuweichen. Sie können ihr Geld in ausländische Währungen, in Gold oder sonstwie anlegen. Der Normalbürger ohne größere Ersparnisse kann das nicht. Der lebt von der Hand in den Mund. Und das sieht dann so aus, daß er für die puren Lebenshaltungskosten immer mehr bezahlen muß, während er gleichzeitig aber keine dementsprechenden Lohnerhöhungen bekommt. Diese Differenz erhöht den Profit für die Superreichen.

Deshalb waren nach Ende der Hochinflation in den 1920er Jahren viele Menschen aus der Mittelschicht vollkommen verarmt, während viele Reiche immer noch reich waren.

Nach der Theorie folgen auf die Preise auch die Löhne, so auch in letzter Zeit geschehen.

Ja, die Löhne FOLGEN den Preisen. Das ist ja gerade das Problem - ZUERST steigen die Preise, und erst DANACH steigen die Löhne, und das auch nicht unbedingt in gleichem Maße wie die Preise. Deshalb lief man während der Hochinflation in Deutschland auch direkt nach der Lohnauszahlung in die Läden und kaufte ein. Tat man das nicht, waren die Preise am nächsten Tag schon wieder gestiegen. So machte man immer noch Verlust, aber zumindest nicht soviel.

Außerdem sehe ich in diesem Jahr in Deutschland keine der realen Inflationsrate angemessene Lohnsteigerung. Für das letzte Jahr wurde sogar ein Rückgang der Löhne festgestellt - das wird in diesem Jahr vielleicht durch das gute Exportgeschäft nicht so sein, aber ich glaube kaum, daß eine satte Lohnerhöhung herauskommt. Ich kenne jedenfalls niemanden, dessen Gehalt stärker gestiegen ist als die Lebenshaltungskosten.

die Globalisierung schreitet voran, es gibt keinen Grund anzunehmen, warum der Zyklus unterbrochen werden sollte.

Nichts bleibt, wie es ist. Vor 20 Jahren behaupteten noch manche in der Bundesrepublik, daß die Japaner dort bald alles aufgekauft hätten und daß die Bundesbürger besser schon Japanisch lernen sollten. Bis dann auch Japan voll in der Krise war. Heute treiben Länder wie China und Indien mit ihren höhen Bevölkerungszahlen die Weltwirtschaft an. Aber die werden auch zunehmend dazu übergehen, Produkte, die sie jetzt noch aus westlichen Ländern importieren, selbst herzustellen. Diverse westliche Firmen sind ganz scharf auf die riesigen Märkte dieser Länder und transferieren bereitwillig Wissen und Technik dorthin. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich auch in China und Indien die Entwicklung wieder verlangsamt.

In welcher Welt lebst Du?

In der real existierenden Welt.

Hast Du nicht die Nachrichten von neulich gehört, dass die Anzahl der Arbeitslosen seit Jahren sinkt?

Ja, u.a. dank Hartz IV, wodurch heute viele Erwerbslose aus der Statistik heraus gerechnet werden können. Das betrifft insbesondere Langzeitarbeitslose, und auf die Langzeitarbeitslosigkeit wirkt sich das gute Exportgeschäft ja kaum aus. Denn so dringend brauchen viele Firmen doch kein Personal, daß sie bereit wären, auch jemandem, der schon 50 und seit 5 Jahren erwerbslos ist, einzustellen. Einige Kurzzeitarbeitslose haben sie zusätzlich eingestellt, und das sieht man nun natürlich in der offiziellen Statistik. Aber wir haben auch offiziell trotz guter Exportgeschäfte immer noch Millionen Erwerbslose.

Und ich weiss zufällig, dass diese Jungakademiker sehr fähig sind. Das Wissen, das sich mittlerweile zum Standard entwickelt hat, ist sowas von ausgeklügelt...man glaubt es kaum. Weitere Gewinnsteigerungen sind so gut wie sicher.

Tut mir leid, aber als ich das las, mußte ich wirklich lachen... Man kann im akademischen Elfenbeinturm die Prozesse in einem ganz bestimmten Unternehmen nicht erlernen.

sie bringt doch unbestreitbare Vorteile.

Aber eben auch unbestreitbare Nachteile. Nicht umsonst hört man auf einmal kritische Töne zur Globalisierung aus der US-Spitzenpolitik, wo man bis vor kurzem die Globalisierung immer als Wurzel aller Glückseligkeit gefeiert hat.

Wie sonst sollten wir so viel exportieren, wenn nicht die Märkte offen wären. Angela Merkel wie auch die gesamte Bundesregierung ist sehr für freien Handel. Ist Dir das entgangen?

Globalisierung bedeutet, daß alles getan wird, was den Großkonzernen nützt. Wenn freier Handel ihnen nützt, dann versucht man natürlich, diesen freien Handel durchzusetzen. Wenn freier Handel ihnen aber schadet, dann wird man diesen freien Handel unterbinden. Oder die Großkonzerne tun das selbst. So haben beispielsweise deutsche Auto-Produzenten Druck auf Händler in Nachbarländern Deutschlands ausgeübt, die sich dann weigerten, Kunden aus Deutschland deutsche Autos zu verkaufen.

Globalisierung bedeutet also nicht zwangsläufig freien Handel!

Das Exportgeschäft blüht seit Jahrzehnten!

Ja, aber es gibt natürlich auch da immer wieder Schwankungen. Momentan gibt es eine hohe Nachfrage aus dem Ausland, aber das wird nicht ewig anhalten. Übrigens könnte China Deutschland schon im nächsten Jahr als Exportweltmeister überholen.

Willst Du gar behaupten, Rürup sei ein Schwindler?

Das weiß ich nicht, weil ich nicht weiß, was er gesagt hat. Das spielt für mich auch keine Rolle - für mich zählt die Realität, nicht, was irgendjemand darüber erzählt.

Du willst Dich also nicht festlegen...

Ich kann leider nicht in die Zukunft sehen und dir deshalb kein Datum nennen. Ich bilde mir auch nicht ein, sämtliche Faktoren berücksichtigen zu können - das kann nämlich niemand. Aus diesem Grunde könnte man so einen Zeitpunkt nicht einmal durch einen Computer berechnen lassen - niemand würde es schaffen, dem Computer alle dafür nötigen Faktoren zu nennen.

Wer Zinsrechnung beherrscht, kann sich aber leicht ausrechnen, wie lange es noch maximal dauert, bis den jetzigen Superreichen jegliche Besitztümer auf diesem Planeten gehören. Was dann?

Ich wiederhole: Conny sagte nicht nur einen normalen Börsencrash à la Internetblase voraus, sondern einen grundlegenden Zusammenbruch des Systems.

Ja, natürlich. Nenne mir doch mal ein Land, in dem das Zinsgeldsystem schon seit Jahrtausenden (oder wenigstens seit mehreren Jahrhunderten) ununterbrochen prima funktioniert!

Freundliche Grüße
von Garfield

1929 - Ein Spaziergang

Dark Knight, Thursday, 27.12.2007, 21:22 (vor 6568 Tagen) @ Garfield

Hallo Dark Knight!

Aktien weisen eine eindeutige Korrelation mit Unternehmensgewinnen auf
Aktienkurse antizipieren diese Entwicklung d.h. die Unternehmensgewinne
folgen ein wenig zeitversetzt.

Nach dieser Theorie wäre ein Börsenkrach wie z.B. der von 1929 gar nicht
möglich. Diejenigen, die bei solchen Gelegenheiten Geld verloren haben,
haben mit Sicherheit auch geglaubt, daß ihr Geld super angelegt ist...

Blödsinn. Natürlich können Erwartungen enttäuscht werden, eben deshalb sind es Erwartungen. Kein Widerspruch zur Theorie der Antizipation, die übrigens nicht nur Theorie ist, sondern vielfach in der Praxis erlebt z.B. 2000 hat die Börse im Frühjahr den Rückwärtsgang eingeschaltet, während die Konjunktur noch in voller Blüte war. Erst ab Herbst sind dann auch am Konjunkturhimmel dunkle Wolken aufgezogen. Umgekehrt setzte ab 2003 ein Aufschwung ein, der realwirtschaftlich erst deutlich später zu spüren war, zunächst bei den Auftragseingängen, und zuletzt auch am Arbeitsmarkt.

Heute gibt es z.B. Hedge Fonds. Die handeln u.a. mit Aktien, die ihnen gar
nicht gehören. Das läuft z.B. so: Man sucht sich Aktien, die man für
überbewertet hält. Dann sucht man sich eine Bank, die eine größere Menge
dieser Aktien hält. Man leiht sich soviele Aktien wie möglich und muß
dafür natürlich eine Leihgebühr zahlen. (Manchmal wird das obendrein noch
teilweise auf Kredit finanziert, wenn das Geld der Investoren nicht
reicht.) Diese Aktien verkauft man dann. Da man sie gegen Ende der
Leihzeit wieder an die Bank zurück geben muß, muß man sie vor diesem
Zeitpunkt wieder aufkaufen. Idealerweise sollte der Kurs dann deutlich
niedriger sein, so daß man für die Aktien weniger bezahlen muß als man
dafür vorher bekommen hat. Die Differenz muß so groß sein, daß nicht nur
die Leihgebühr dabei übrig bleibt, sondern obendrein noch ein möglichst
hoher Gewinn.

Shortspekulationen hat es zumindest auf Amerika bezogen schon gegeben, als man Hedge Fonds noch gar nicht kannte. Zudem machen Hedge Fonds noch eine Reihe anderer Dinge als Long/Short-Strategien.

Es kann natürlich auch mal umgekehrt laufen, also daß man Aktien aufkauft,
die man für unterbewertet hält und darauf spekuliert, daß der Wert bald
deutlich steigt, um sie dann wieder zu verkaufen.

So what? Verspekultiert. Das hat es immer gegeben und wird es immer geben.

Das klappt so aber nicht immer, und deshalb möchte man sich auch nicht auf
Gespür, Glück oder Zufall verlassen. Also schmiert man Analysten, die dann
mit entsprechenden Äußerungen dafür sorgen, daß sich der Aktienkurs nach
den Wünschen des Auftraggebers entwickelt. Wenn man einen Kursverlust
braucht, dann muß man das entsprechende Unternehmen also schlecht reden,
was durchaus fatale Folgen haben kann, denn wer möchte schon Geschäfte mit
einer Firma machen, die vielleicht kurz vor dem Bankrott steht?

Schwarze Schafe gibt's doch überall. Das ist aber nicht die Regel.

Es gibt da natürlich noch unzählige weitere mehr oder weniger illegale
Methoden, um Anleger über den wahren Wert einer Aktie zu täuschen. So
frisiert man z.B. gern mal Bilanzen nach oben, um einen höheren
Unternehmenswert vorzutäuschen und mehr Geld für die Aktien zu bekommen.

Als uninformierter Anleger wird man gern mal über den Tisch gezogen. Ist doch in jeder Branche so. Schick mal eine nichtsahnende Tusse zum Automechaniker. Wenn der abgebrüht ist, wird er sie ganz schön an der Nase herumführen. Bilanzmanipulation ist allerdings verboten und wird auch entsprechend geahndet.

Es ist also sehr naiv, zu glauben, daß der Aktienkurs immer den Wert des
Unternehmens widerspiegelt.

Immer nicht, aber es ist der beste Indikator.

Die Maßnahmen, die Aktionäre begeistern, sind

auch keineswegs immer gut für die Unternehmen. So ist es beispielsweise in
vielen großen Konzernen (nicht nur in Deutschland) üblich, regelmäßig alles
umzustrukturieren. Das dient einzig und allein dazu, den Aktionären
vorzugaukeln, daß so alles immer besser und effektiver wird.

es dient dazu, die Kosten zu reduzieren und damit die Gewinne zu erhöhen. Schon mal was von shareholder value gehört? Die Manager tragen Verantwortung für ihre Shareholder.

Spitzen-Manager stehen damit gut da und kriegen satte Prämien - nur darum
geht es. Für die Unternehmen bedeuten diese ständige Umstrukturierungen
oft Reibungsverluste, die häufig durch schlecht oder gar nicht bezahltes
Engagement der produktiven Mitarbeiter und der unteren Führungskräfte an
der Basis ausgeglichen werden, so daß unterm Strich nicht wegen sondern
trotz dieser ständigen Umstrukturierungen vielleicht noch Gewinn
erwirtschaftet wird.

Blödsinn. Gesunde Unternehmen erhöhen Jahr für Jahr ihre Gewinne durch langfristig angelegte Programme zur Steigerung der Effizienz. Das gilt vor allem für relativ gesättigte Branchen. Wenn eine Branche dagegen stark wächst, wird der Fokus auf die Umsatzausweitung gelegt.

Personalabbau ist auch immer eine beliebte Maßnahme zur Steigerung des
Aktienkurses. Manche Firmen sind dadurch personell mittlerweile schon
dermaßen ausgeblutet, daß sie kaum noch handlungsfähig sind und teilweise
tatsächlich Aufträge wegen Personalmangel nicht mehr annehmen können.

So ein Schwachsinn. Personal wird abgebaut aus Effizienzgründen, um die Gewinne zu erhöhen und nicht um sie zu senken. Welcher Idiot sollte denn sowas machen?

Die Kluft zwischen Arm und Reich ist grösser geworden, das gebe ich zu.
Dennoch ist der Wohlstand in unserem geliebten Land hoch.

Noch, aber das wird sich schon in den nächsten Jahren noch mehr zum
Negativen ändern.

Ich werde Dich beim Wort nehmen.

In der Alt-EU haben nur noch Portugal und Griechenland

niedrigere Löhne als Deutschland. In Polen verdient man zwar brutto
weniger, kriegt aber netto oft mehr raus - in anderen ehemaligen
Ostblock-Ländern wird das wohl ähnlich sein. Die Mittelschicht in
Deutschland schrumpft immer schneller - und wenn sie weg ist, sind die
jetzigen Sozialleistungen nicht mehr finanzierbar. Die Superreichen werden
sie jedenfalls nicht finanzieren.

Die Superreichen haben andere Sorgen.

Schau mal für welchen Unsinn alles Geld ausgegegen wird. Die
Tuningszene ist sehr gross, da werden Autos aufgemotzt bis zum
geht-nicht-mehr. Das alles kostet sehr viel Geld, das offenbar vorhanden
ist.

"Tuning" ist ein gutes Beispiel. Warum ist das denn so beliebt? Wären die
Deutschen mehrheitlich reich, dann würden sie sich nagelneue Sportwagen
kaufen. Da sie sich das mehrheitlich aber gerade nicht leisten können,
wird eben ein alter, gebrauchter Golf II gekauft, und der wird dann
aufgemotzt, so daß er zumindest äußerlich wie ein Sportwagen aussieht. Das
hat den Vorteil, daß man nicht viel Geld auf einmal ausgeben muß, was man
ja eben gar nicht mehr kann, sondern daß man nach und nach Geld zusammen
sparen und dann immer wieder einzelne Teile anbauen kann, teilweise auch
mit eigenen Händen, was auch Geld spart.

Getunt werden schon meistens Autos, die erste ein paar Jahre auf dem Buckel haben und nicht alte Kisten. Wenn am Motor was gemacht, dazu noch diverse Karosseriearabeiten, geht das gleich mal ordentlich ins Geld.

Aus diesem Grund gibt es ja auch gar keine "Volks-Sportwagen" wie den Opel
Manta mehr. Wer heute einen neuen Sportwagen kaufen will, der auch wie ein
Sportwagen aussieht, der findet ihn erst ab der gehobenen Mittelklasse.
Unter 30.000 Euro läuft da gar nichts mehr. Das können sich aber auch in
der Mittelschicht immer weniger Menschen leisten - also wird eben
"getunt".

Wenn Du meinst.

Es ist ja nicht so, daß die Kaufkraft von heute auf morgen in allen
Bereichen gleichermaßen wegbricht. Die Menschen haben weniger Geld, und
dann sparen sie in den Bereichen, wo sie es können und wo es ihnen am
wenigsten wehtut. Das kann durchaus auch für andere Bereiche bedeuten, daß
dort mehr ausgegeben wird. Wer sich z.B. kein neues Auto mehr leisten kann,
der behält das alte Auto und fliegt dafür vielleicht mal in Urlaub, weil
dank Billigflügen dafür gerade noch genug Geld da ist.

So schwach scheint die Kaufkraft nicht zu sein, wenn der neueste
Elektronikschnickschnack in den Läden weggeht wie warmes Brot.

Elektronikprodukte werden heute oft in Billiglohnländern produziert, z.B.
in China. Da kriegst du dann eine Stereo-Anlage für umgerechnet 30 Euro zu
kaufen. Hier zahlt man dafür 300 Euro - da bleibt also noch genug Gewinn.
Und 300 Euro kann man noch irgendwo einsparen, zumal es ja eine (auf den
ersten Blick) einmalige Ausgabe ist.

Wie denn, wenn das Leben insgesamt recht teuer geworden ist? Heute schlagen Lebensmittel, Wohnung, Energie, Abgaben und Verkehr sehr zu buche. Wenn dann immer noch Raum für Ausgaben ist, dann scheint es uns nicht schlecht zu gehen.

Kritischer wird es schon bei regelmäßigen Ausgaben. Daß Handyverträge sich
trotzdem gut verkaufen, liegt vor allem daran, daß Kinder gern mit
Mobiltelefonen telefonieren, SMS schreiben usw. Aber auch da achten die
Eltern mittlerweile schon darauf, daß es nicht zu teuer wird. UMTS wird
auch noch bei weitem nicht so genutzt, wie sich das manche Firmen noch vor
einigen Jahren erträumten. Bei den potenziellen Kunden ist offensichtlich
nicht genug Geld dafür vorhanden.

UMTS war ganz einfach eine Fehlkalkulation, geboren in einer Bubblezeit. Den Nimbus der Fehlgeburt kriegt man nie mehr los. Ganz anders bei Ipod, Iphone MP3, HDTV, Navis, Blue-ray, Hddvd. Die gehen weg wie arme Semmel, obwohl sicher nicht billig. Steigst noch durch?

Ähnlich sieht das mit kostenpflichtigem Fernsehen aus. Premiere hat wohl
weiterhin Probleme. Pro7 und RTL denken schon seit längerem darüber nach,
ihre Sender nur noch verschlüsselt auszustrahlen, haben sich das aber
bisher sicher nicht ohne Grund nicht getraut.

Sie haben es nicht getan, weil das Publikum es nicht annehmen würde. Die Konkurrenz macht's möglich.

MTV hat damit ja auch schon

vor Jahren einen Reinfall erlebt.

Genau.

Außerdem gibt es ja immer wieder Maßnahmen zur Geldumverteilung von der
Mittelschicht zur Unterschicht. Oder auch innerhalb der Mittelschicht -
z.B. das Elterngeld. Man kalkuliert einfach, daß Menschen mit Kindern mehr
konsumieren, also verteilt man ein wenig Geld zu ihnen hin, das man ihnen
dann aber teilweise wieder über Preiserhöhungen abzieht. Solche Maßnahmen
sorgen immer mal wieder für eine Belebung einiger Teilmärkte, aber sie
beschleunigen das Ausbluten der Mittelschicht, die hier letztendlich alles
hauptsächlich finanzieren muß.

Na, noch scheint mir die Mittelschicht recht munter zu sein.

Inflation ist das Paradies für den Schuldner und die Hölle für den
Gläubiger. Bei Deflation ist es umgekehrt.

Richtig, jedenfalls in der Theorie.

Reiche Leute haben oft grosse Bestände im Anleihenmarkt plaziert, da
die Risikoneigung mit steigendem Vermögen abnimmt, sie sind demnach also
gutteils Gläubiger.

Wir haben ja bisher keine Hochinflation.

Die werden wir auch nicht bekommen.

Die Inflation hat sich in diesem

Jahr vor allem durch diverse Preiserhöhungen für lebensnotwendige Güter
erhöht. Das trifft die Superreichen weniger, weil sie prozentual gesehen
einen deutlich geringeren Teil ihres Einkommens für solche
lebensnotwendigen Güter ausgeben als der Normalbürger.

Immerhin mal eine vernünftige Aussage.

Außerdem haben die Superreichen in der Praxis viel bessere Möglichkeiten,
um der Inflation auszuweichen. Sie können ihr Geld in ausländische
Währungen, in Gold oder sonstwie anlegen. Der Normalbürger ohne größere
Ersparnisse kann das nicht. Der lebt von der Hand in den Mund. Und das
sieht dann so aus, daß er für die puren Lebenshaltungskosten immer mehr
bezahlen muß, während er gleichzeitig aber keine dementsprechenden
Lohnerhöhungen bekommt. Diese Differenz erhöht den Profit für die
Superreichen.

Ohne Kenntnisse wäre richtig, denn solche Dinge wie Gold stehen heute durch diverse Finanzmarktinstrumente auch dem Kleinanleger oder Otto Normalverbraucher zur Verfügung. Der ist aber meistens zu konservativ dafür.

Deshalb waren nach Ende der Hochinflation in den 1920er Jahren viele
Menschen aus der Mittelschicht vollkommen verarmt, während viele Reiche
immer noch reich waren.

Dazu müsstest Du eine Quelle angeben.

Nach der Theorie folgen auf die Preise auch die Löhne, so auch in
letzter Zeit geschehen.

Ja, die Löhne FOLGEN den Preisen. Das ist ja gerade das Problem - ZUERST
steigen die Preise, und erst DANACH steigen die Löhne, und das auch nicht
unbedingt in gleichem Maße wie die Preise. Deshalb lief man während der
Hochinflation in Deutschland auch direkt nach der Lohnauszahlung in die
Läden und kaufte ein. Tat man das nicht, waren die Preise am nächsten Tag
schon wieder gestiegen. So machte man immer noch Verlust, aber zumindest
nicht soviel.

Ja wenn die Gewerkschaften so schwach sind. Allerdings scheint das die Bevölkerung nicht zu stören. Überhaupt frage ich mich langsam, wenn denn alles so schlecht sein soll wie von Dir behauptet, warum lässt sich die Bevölkerung dann das alles gefallen? Heutzutage hörst Du doch keine Proteste mehr. Wie kommt`s? Lassen die sich alle freiwillig versklaven? Hehehe.

Außerdem sehe ich in diesem Jahr in Deutschland keine der realen
Inflationsrate angemessene Lohnsteigerung. Für das letzte Jahr wurde sogar
ein Rückgang der Löhne festgestellt - das wird in diesem Jahr vielleicht
durch das gute Exportgeschäft nicht so sein, aber ich glaube kaum, daß
eine satte Lohnerhöhung herauskommt. Ich kenne jedenfalls niemanden,
dessen Gehalt stärker gestiegen ist als die Lebenshaltungskosten.

die Globalisierung schreitet voran, es gibt keinen Grund anzunehmen,
warum der Zyklus unterbrochen werden sollte.

Nichts bleibt, wie es ist. Vor 20 Jahren behaupteten noch manche in der
Bundesrepublik, daß die Japaner dort bald alles aufgekauft hätten und daß
die Bundesbürger besser schon Japanisch lernen sollten. Bis dann auch
Japan voll in der Krise war. Heute treiben Länder wie China und Indien mit
ihren höhen Bevölkerungszahlen die Weltwirtschaft an. Aber die werden auch
zunehmend dazu übergehen, Produkte, die sie jetzt noch aus westlichen
Ländern importieren, selbst herzustellen. Diverse westliche Firmen sind
ganz scharf auf die riesigen Märkte dieser Länder und transferieren
bereitwillig Wissen und Technik dorthin. Und es ist nur eine Frage der
Zeit, bis sich auch in China und Indien die Entwicklung wieder
verlangsamt.

Dann kommen halt die Afrikaner...


In welcher Welt lebst Du?

In der real existierenden Welt.

Hast Du nicht die Nachrichten von neulich gehört, dass die Anzahl der
Arbeitslosen seit Jahren sinkt?

Ja, u.a. dank Hartz IV, wodurch heute viele Erwerbslose aus der Statistik
heraus gerechnet werden können. Das betrifft insbesondere
Langzeitarbeitslose, und auf die Langzeitarbeitslosigkeit wirkt sich das
gute Exportgeschäft ja kaum aus. Denn so dringend brauchen viele Firmen
doch kein Personal, daß sie bereit wären, auch jemandem, der schon 50 und
seit 5 Jahren erwerbslos ist, einzustellen. Einige Kurzzeitarbeitslose
haben sie zusätzlich eingestellt, und das sieht man nun natürlich in der
offiziellen Statistik. Aber wir haben auch offiziell trotz guter
Exportgeschäfte immer noch Millionen Erwerbslose.

Laut Rürup sollen nächstes Jahr wieder ein paar Hunderttausend wegfallen.

Und ich weiss zufällig, dass diese Jungakademiker sehr fähig sind. Das
Wissen, das sich mittlerweile zum Standard entwickelt hat, ist sowas von
ausgeklügelt...man glaubt es kaum. Weitere Gewinnsteigerungen sind so gut
wie sicher.

Tut mir leid, aber als ich das las, mußte ich wirklich lachen... Man kann
im akademischen Elfenbeinturm die Prozesse in einem ganz bestimmten
Unternehmen nicht erlernen.

Warum denn nicht? Die neuesten Erkenntnisse aus der Forschung sind nunmal bares Geld wert. Wer sie anwendet, wird die Effizienz steigern.

sie bringt doch unbestreitbare Vorteile.

Aber eben auch unbestreitbare Nachteile. Nicht umsonst hört man auf einmal
kritische Töne zur Globalisierung aus der US-Spitzenpolitik, wo man bis vor
kurzem die Globalisierung immer als Wurzel aller Glückseligkeit gefeiert
hat.

Es geht um einen Nutzen/Kostenvergleich. Der Nutzen übersteigt die Kosten, damit ist Globalisierung gut.

Wie sonst sollten wir so viel exportieren, wenn nicht die Märkte offen
wären. Angela Merkel wie auch die gesamte Bundesregierung ist sehr für
freien Handel. Ist Dir das entgangen?

Globalisierung bedeutet, daß alles getan wird, was den Großkonzernen
nützt.

Nein, dass die Globalisierung vor allem den grossen Konzernen zugute kommt, ist eher Wirkung denn Ursache. Sie profitieren besonders davon, weil sie starke Marken besitzen, die sich überall auf der Welt verkaufen lassen, weil sie besser organisiert sind, über grössere Ressourcen verfügen und über enormes know-how verfügen. Das bedeutet aber nicht, dass gewiefte, technologiestarke Mittelständler nicht auch von der Globalisierung profitieren.

Wenn freier Handel ihnen nützt, dann versucht man natürlich, diesen

freien Handel durchzusetzen. Wenn freier Handel ihnen aber schadet, dann
wird man diesen freien Handel unterbinden. Oder die Großkonzerne tun das
selbst. So haben beispielsweise deutsche Auto-Produzenten Druck auf
Händler in Nachbarländern Deutschlands ausgeübt, die sich dann weigerten,
Kunden aus Deutschland deutsche Autos zu verkaufen.

Globalisierung bedeutet also nicht zwangsläufig freien Handel!

Das Exportgeschäft blüht seit Jahrzehnten!

Ja, aber es gibt natürlich auch da immer wieder Schwankungen. Momentan
gibt es eine hohe Nachfrage aus dem Ausland, aber das wird nicht ewig
anhalten. Übrigens könnte China Deutschland schon im nächsten Jahr als
Exportweltmeister überholen.

Das ist noch nicht mal entscheidend. Wichtiger ist, dass Deutschland seinen eigenen Rekord von Jahr zu Jahr ausbaut.

Willst Du gar behaupten, Rürup sei ein Schwindler?

Das weiß ich nicht, weil ich nicht weiß, was er gesagt hat. Das spielt für
mich auch keine Rolle - für mich zählt die Realität, nicht, was
irgendjemand darüber erzählt.

Du willst Dich also nicht festlegen...

Ich kann leider nicht in die Zukunft sehen und dir deshalb kein Datum
nennen. Ich bilde mir auch nicht ein, sämtliche Faktoren berücksichtigen
zu können - das kann nämlich niemand. Aus diesem Grunde könnte man so
einen Zeitpunkt nicht einmal durch einen Computer berechnen lassen -
niemand würde es schaffen, dem Computer alle dafür nötigen Faktoren zu
nennen.

Auch ein Computer kann keinen Aktienkurs vorhersehen. Diese Erkenntnis hat sich mittlerweile durchgesetzt.

Wer Zinsrechnung beherrscht, kann sich aber leicht ausrechnen, wie lange
es noch maximal dauert, bis den jetzigen Superreichen jegliche Besitztümer
auf diesem Planeten gehören. Was dann?

Glaubst Du das Fussvolk wird da tatenlos zusehen?

Ich wiederhole: Conny sagte nicht nur einen normalen Börsencrash à la
Internetblase voraus, sondern einen grundlegenden Zusammenbruch des
Systems.

Ja, natürlich. Nenne mir doch mal ein Land, in dem das Zinsgeldsystem
schon seit Jahrtausenden (oder wenigstens seit mehreren Jahrhunderten)
ununterbrochen prima funktioniert!

Weiss ich nicht. Aber nenn Du das Datum, an am die jetzigen Superreichen jegliche Besitztümer auf dem Planeten besitzen! Soll ja nicht so schwer auszurechnen sein!

1929 - Ein Spaziergang

Garfield, Saturday, 29.12.2007, 21:40 (vor 6566 Tagen) @ Dark Knight

Hallo Dark Knight!

Ich habe leider nicht die Zeit, um alles im Detail zu beantworten. Deshalb beschränke ich mich auf die wesentlichsten Punkte.

Erst einmal zu deiner Frage, ob ich noch durchsteige. Etwas ist mir in der Tat schwer verständlich, nämlich woher du deine naive Gutgläubigkeit nimmst.

So hast du ja wieder geschrieben, daß die Menschen doch allesamt wie wild konsumieren würden, und alles wäre doch super und würde immer besser werden... Die deutschen Einzelhändler sehen das anders. Die haben nämlich 2007 Umsatzeinbußen feststellen müssen, zunächst durch die Mehrwertsteuererhöhung, dann durch die Preiserhöhungen für Benzin, Heizöl, Lebensmittel und andere Güter des täglichen Bedarfs. Vor Weihnachten hoffte man, daß der letzte Verkaufstag vor den Feiertagen das schlechte Ergebnis für 2007 noch etwas aufbessern würde.

Du hast ja schon richtig festgestellt, daß viele Elektroartikel noch gut verkauft werden. Das liegt daran, daß die Preise dafür relativ niedrig sind. Einen MP3-Spieler beispielweise kann sich ein Kind vom Taschengeld leisten. Auch bei den LCD-Fernsehern sind die Preise recht schnell gesunken. Das liegt gerade daran, daß die Menschen immer weniger Geld haben und sich solche Luxusgegenstände gar nicht leisten könnten und würden, wenn man die Preise zu hoch ansetzen würde.

Deshalb gibt es Preiserhöhungen vor allem bei Gütern des täglichen Bedarfs - Benzin, Heizöl, Gas, Strom, Wasser, Lebensmittel, und bei Haushaltsgeräten versucht man das nun auch. Da kann man nämlich davon ausgehen, daß es immer genügend Menschen gibt, die diese Produkte kaufen MÜSSEN.

Es gibt natürlich noch Menschen, die zumindest nicht zuwenig Geld zum Leben haben. Z.B. haben heutige Rentner oft noch durchgängige Erwerbszeiten aufzuweisen, vor allem im Westen. Die kriegen so noch gute Renten. Die Straße, in der ich wohne, gehört zu einer Siedlung, die 1967 gebaut wurde. Hier wohnen viele Leute seit dieser Zeit, und die kriegen heute alle schon Rente. Die fahren auch zum großen Teil teure Autos, vor allem von Mercedes. Wenn man sich ihre Häuser aber genauer ansieht, dann merkt man schnell, daß selbst bei denen das Geld nicht mehr so locker sitzt. Die Häuser haben alle noch die alten Dächer, obwohl die langsam mürbe werden. Und als die Familie gegenüber (auch Mercedes-Fahrer) vor einigen Jahren einen neuen Heizkessel brauchte, haben sie kein teures Markengerät, sondern ein Billigteil einbauen lassen.

Das ist ja auch der Grund für das Märchen von der Klimakatastrophe. Das hat man sich ausgedacht, um z.B. Menschen, die ein Auto brauchen, oder auch Hausbesitzer per Gesetz zum Konsum und idealerweise auch zur Aufnahme von Krediten zwingen zu können. Weil die davon profitierenden Branchen ansonsten durch die gesunkene Kaufkraft kaum noch etwas verkaufen würden.

Und nun zu den Spitzen-Managern:

Da bist du der Meinung, daß die in ihrer genialen Weisheit schon alles zum Guten wenden würden. Dabei gibt es doch immer wieder Beispiele von üblen Management-Fehlern, die selbst manche Großkonzerne schon weitgehend ruiniert haben. Die endeten üblicherweise immer damit, daß viele Menschen ihre Jobs verloren, während die Spitzen-Manager für ihre Fehler noch mit fetten Abfindungen belohnt wurden - und oft dank ihren Beziehungen sofort wieder neue Jobs fanden.

Leider klaffen da zwischen Theorie und Praxis immer größere Unterschiede. Ich erläutere dir das mal an einem Beispiel, wozu ich vor einiger Zeit in einem anderen Beitrag schon mal etwas geschrieben habe. Dieses Beispiel sauge ich mir nicht aus den Fingern, sondern ich erlebe es täglich in der beruflichen Praxis:

Da entschieden die Spitzenmanager eines großen deutschen Software-Hauses, das wiederum zu einem deutschen Großkonzern gehört, daß man in Zukunft Software vor allem in Billiglohnländern entwickeln lassen will. Nach einigen mehr oder weniger erfolglosen Versuchen in verschiedenen osteuropäischen Ländern wurde schließlich beschlossen, ein Softwarehaus in Indien aufzubauen.

Das tat man also und stellte in Indien zunächst hunderte, später noch mehr Software-Entwickler ein. In der Theorie erschien das auch erfolgversprechend. In Indien sprechen alle gut Englisch, es gibt da mittlerweile hunderttausende gut qualifizierte Programmierer und mit den modernen Kommunikationsmöglichkeiten ist eine große räumliche Distanz scheinbar kein Problem mehr.

Nehmen wir als Beispiel mal ein kleines Projekt, für das man 5 Software-Entwickler braucht. In Deutschland fielen dafür (für die reine Software-Entwicklung) in diesem Softwarehaus pro Stunde folgende Lohnkosten an:

1 Projektleiter = 1 x 70 Euro pro Stunde
5 Programmierer = 5 x 60 Euro pro Stunde

Macht also 370 Euro pro Stunde.

Ein indischer Programmierer wird mit 20 Euro pro Stunde veranschlagt. Macht also in der Theorie eine Ersparnis von 5 x 40 = 200 Euro pro Stunde. Statt 370 also nur noch 170 Euro pro Stunde.

Klingt doch gut, oder?

Sicher hat der eine oder andere Spitzen-Manager schon davon gehört, daß man bei Software-Entwicklung im Ausland genauer spezifizieren muß, daß es da gewisse Reibungsverluste gibt, daß man für 20 Euro auch in Indien keine hochqualifizierten Spezialisten bekommt usw. Aber selbst, wenn die indischen Programmierer die doppelte Zeit bräuchten, dann hätte man immer noch 5 x 20 Euro pro Stunde gespart, dachte man.

Also wurde das so durchgezogen, und damit es auch wirklich gemacht wird, wurde von oben angeordnet, daß jeder Bereich einen bestimmten Prozentsatz Inder beschäftigen MUSS. Wie immer ohne Rücksicht darauf, ob das möglich ist oder nicht.

Und so sieht das mit unseren 5-Programmierer-Projekt dann in der Praxis aus:

1 deutscher Projektleiter = 1 x 70 Euro/Stunde
1 deutscher Projektleiter für die Betreuung der Inder = 1 x 70 Euro/Stunde
5 indische Programmierer, die im Durchschnitt etwa die dreifache Zeit brauchen = 5 x 3 x 20 Euro/Stunde
1 indischer Projektleiter, weil die Inder feste Hierarchien und deshalb immer auch einen Chef vor Ort brauchen = 1 x 30 Euro/Stunde
1 deutscher Programmierer zur fachlichen Betreuung der Inder = 1 x 60 Euro/Stunde
1 deutscher Programmierer, der etwa die Hälfte des Tages damit verbingt, Fehler der Inder auszubügeln = 1 x 30 Euro/Stunde

Macht summasummarum 560 Euro/Stunde.

Klingt auf einmal gar nicht mehr so gut, oder? Das liegt u.a. daran, daß in Indien einfach jeder eingestellt und auch bei völliger Nicht-Eignung nicht entlassen wird. So kam es z.B. vor, daß ein Inder beim Vorstellungsgespräch behauptet hat, schon zwei Jahre Berufserfahrung mit einer bestimmten Programmiersprache zu haben. Dann stellte sich aber leider heraus, daß der Mann von dieser Programmiersprache keinen blassen Schimmer hat. Das war vor zwei Jahren, und der hat seinen Job heute noch.

Diese und noch viele andere Probleme werden immer wieder nach oben kommuniziert - und vom Spitzen-Management beharrlich ignoriert. Auch von Vertretern des mittleren Managements kam dazu nur die Aussage, daß das Problem bekannt sei, daß man aber nichts daran ändern könne, weil es nun einmal die Strategie des Unternehmens sei, die "Offshore"-Kapazitäten zu erhöhen.

Die Spitzen-Manager feiern in ihren Rund-Mails regelmäßig die ständig steigende Zahl der indischen Mitarbeiter. Nach deren Produktivität fragt niemand. Mittlerweile hat man auch schon Mitarbeiter in Deutschland entlassen.

Ich könnte dir für solche praxisfernen Theorien der Spitzen-Manager noch mehr Beispiele nennen, aber ich will dich nicht mit einem endlosen Pamphlet ermüden.

Dann hast du noch gefragt, wieso die Menschen sich gefallen lassen sollten, daß ihnen immer mehr Geld abgezogen wird.

Das ist genauso wie mit dem eigentlichen Thema dieses Forums. Warum lassen sich denn so viele Männer immer noch gefallen, daß sie z.B. als Väter kaum Rechte haben? Erst einmal gibt es ja nicht wenige Männer, die nicht betroffen sind oder aus verschiedenen Gründen hoffen, nie betroffen zu sein. Oft wachen erst diejenigen auf, denen schon übel mitgespielt wurde.

Dann gibt es noch diejenigen, die sich das alles schön reden. So schlimm wäre es doch auch wieder nicht, schließlich kann man auch freiwillig mehr Unterhalt zahlen und kriegt sein Kind dann regelmäßig zu sehen...

Usw. Ja, und das ist eben auch bei anderen Themen genauso. Grob betrachtet kann man alle Menschen unterhalb der oberen 10.000 in zwei Gruppen unterteilen:

a) Diejenigen, die jetzt schon nur noch durch Sozialleistungen über die Runden kommen. Die arbeiten dann meist auch nicht, oder zumindest nicht auf Vollzeit. So haben sie immerhin ein bequemes Leben. Zwar bleibt ihnen echter Luxus verwehrt, aber sie haben ihr Auskommen, und weil sie dafür oft nicht viel tun müssen, ist das dann für sie auch okay.

b) Diejenigen, die immer noch jeden Monat mehr oder weniger Geld übrig behalten. Die müssen dafür oft auf Vollzeit arbeiten, schieben teilweise noch Überstunden und haben gar keine Zeit für Protestaktionen. Und sie haben immer mehr oder weniger zu verlieren.

Denn wie kann man seinen Unmut denn effektiv zum Ausdruck bringen? Durch Demonstrationen? Das interessiert keinen. Wenn man damit Aufsehen erregen will, dann muß man mindestens schwere Sachbeschädigungen erzeugen. Damit riskiert man dann aber eine Verurteilung, Verlust des Jobs, eine Gefängnisstrafe...

Oder vielleicht über Wahlen? Die ändern nichts. Auch wenn man nicht wählen geht, interessiert das nicht wirklich jemanden.

Vielleicht Steuer-Boykott? Das wäre eine tolle Idee - wenn die Masse der Bevölkerung mitmachen würde. Aber es wäre schon einmal schwierig umsetzbar. Wie soll man denn z.B. die Zahlung der Lohnsteuer boykottieren? Oder die Zahlung der Mehrwertsteuer? Das ist ja alles gerade so organisiert, daß man sich komplett aus dem System ausklinken müßte, um sich diese Steuern zu ersparen. Wenn man das aber tut, verliert man damit sehr viel.

Ändern wird sich das erst dann, wenn die Mittelschicht soweit ausgedünnt ist, daß sie die Sozialleistungen nicht mehr finanzieren kann. Und wenn man dann zwangsläufig auch bei diesen Sozialleistungen sparen muß.

Dann wird sich der Unmut der Bevölkerung aber nicht gegen die Schuldigen richten, sondern er wird in das totale Chaos münden. Um das zu verhindern, müßte sich JETZT etwas ändern. Je länger das nicht geschieht, umso sicherer ist das Ende im Chaos.

Freundliche Grüße
von Garfield

1929 - Ein Spaziergang

Conny, NRW, Thursday, 27.12.2007, 19:43 (vor 6569 Tagen) @ Dark Knight

Den
Aktienmarkt mit Schneeballsystemen zu vergleichen ist blanker Unsinn. Bei
Schnellballsystemen ist nichts dahinter als heisse Luft, bei Aktien sind
reale Unternehmen im Hintergrund.

Beispiel gefällig? Ich arbeitete für eine Softwarefirma, die Anfang 2000 an den neuen Markt ging. Diese Firma hatte eine Software für den elektronischen Handel entwickelt was das einzige war, das der Firma gehörte. In die Kasse kamen damals 4 oder 8 Millionen Euro(ich kann es nicht mehr genau sagen, da damals eben DM und Euro im wechsel genannt wurden), was ca. 25 Prozent des Firmenwertes entsprechen sollte.

Nach eineinhalb Jahren kam es zu einer feindlichen Übernahme, die nur am Geld interessiert waren, das wir hatten. Das einzige, das wir hatten - die Software - wurde an ein anderes Softwarehaus verkauft. Der Preis betrug 40.000 Euro.

Soviel zu Deinen realen Unternehmen. Meines Erachtens sind die Aktien heute schon wieder haushoch überbewertet. So eine Aktie besteht wohl oft zu 50 Prozent nur aus Spekulation, also Spielgeld.

Die Kluft zwischen Arm und Reich ist grösser geworden, das gebe ich zu.

Beispiel: In Dortmund (knapp 600.000 Einwohner) versorgt die Tafel schon mehr als 10.000 bedürftige mit Lebensmitteln. Früher verfütterte man diese Lebensmittel an Schweine, denen das heute fehlt. Die Schweine bekommen heute vermutlich die frischen Sachen.

Dennoch ist der Wohlstand in unserem geliebten Land hoch.

Ja sicher! Das haben der einen ist zwangsläufig die Schuld der anderen. Das haben der einen wächst in einer Exponentialfunktion ins Unendliche und gleichzeitig natürlich auch die Schulden der anderen. Schulden produzieren aber auch einen Zins, für die die arme Hälfte für eine immer geringer werdende Entlohnung bzw. Kaufkraft arbeiten müssen, da der Kuchen an die Reichen immer größer wird. Wenn ein Arbeiter trotz 40-Stunden-Woche nicht genug verdient, seine Existenz zu sichern, ist etwas faul im Land.

Schau mal für
welchen Unsinn alles Geld ausgegegen wird. Die Tuningszene ist sehr gross,
da werden Autos aufgemotzt bis zum geht-nicht-mehr. Das alles kostet sehr
viel Geld, das offenbar vorhanden ist.

Wer hat denn gesagt, daß kein Geld mehr vorhanden ist? Im Ausgangsbeitrag wurde doch auch gesagt, daß die EZB eine halbe billion Euro neu in den Umlauf bringt. Das ist Geld, das für Waren in Dienstleistungen verwendet werden kann, aber auch irgendwo such in einen Tressor wandern kann.

Die einen verdienen das Geld, ohne auch nur einen Handstrich zu tun und nie getan haben müssen, da sie das Geld beispielsweise erbten und die arbeitenden müssen ihnen eine kräftige Rendite abdrücken. Mit zunehmender Automatisierung muß dann auch die Rendite steigen, da ja auch mehr Geld als Kapital in den Firmen angelegt wurde. Diese Automaten kaufen aber keine Autos.

Mir fällt jetzt nicht alles ein,
aber Beispiele von privatem Vergnügungen gibt es sehr viele, die kaum was
mit Grundbedürfnissen zu tun haben. So schwach scheint die Kaufkraft nicht
zu sein, wenn der neueste Elektronikschnickschnack in den Läden weggeht wie
warmes Brot.

Brot und Spiele ... unterhaltet das Volk, damit wir ungestört unsere Ziele umsetzen können. Lasse heute mal in einer deutschen Großstadt nur den Strom für eine Woche ausfallen und es könnte zu Aufständen kommen, da dann auch die Sportschau ausfallen muß.

Inflation ist das Paradies für den Schuldner und die Hölle für den
Gläubiger. Bei Deflation ist es umgekehrt.

Deshalb wird es am Ende einer Währung immer erst zu eine Deflation kommen, was die Reichen reicher und die Schuldner in den totalen Ruin treibt, und erst dann kann eine Inflation kommen. In der Deflation hält man das Geld und kauft dann am Scheitelpunkt die Sachgüter auf. Dadurch kommt das Geld wieder in den Umlauf und die Inflation kann starten.

Reiche Leute haben oft grosse
Bestände im Anleihenmarkt plaziert, da die Risikoneigung mit steigendem
Vermögen abnimmt, sie sind demnach also gutteils Gläubiger. Von daher
scheint mir Deine These zweifelhaft. Eine starke Inflation vernichtet
Obligationskapital, weniger am Aktienmarkt, aber sicherlich auch dort.

Darum wird aller Wahrscheinlichkeit auch erstmal eine Deflation kommen. Nicht umsonst wird heute viel für Gold geworben, da auch Gold in einer Deflation dann weniger Wert wird. Das können dann die Geldhalter am Scheitelpunkt günstig aufkaufen.

Aufgefangen werden kann das nur durch Sachwerte wie Goldbarren. Hast Du
schon mal was von der Lohn-Preis-Spirale gehört? Nach der Theorie folgen
auf die Preise auch die Löhne, so auch in letzter Zeit geschehen.

Die Löhne steigen aber immer noch langsamer wie die Preise. Eine Inflation kann damit noch keine entstehen.

die Globalisierung schreitet voran, es gibt keinen Grund anzunehmen, warum
der Zyklus unterbrochen werden sollte.

Tja, ist der Dollar erst mal wertlos, wird das der über den Dollar gesicherte/gedeckte Euro auch sein.

In welcher Welt lebst Du? Hast Du nicht die Nachrichten von neulich
gehört, dass die Anzahl der Arbeitslosen seit Jahren sinkt?

In welcher Welt Du lebst ist mir nun bekannt. In der Welt der Märchen und Geschichtenerzähler. Wende Dich besser mal von den Systemmedien ab und lese unabhängige Medien. Dort findest Du noch einen investigativen Journalismus und wirst dadurch in eine andere Welt eintauchen.

Effizienzprogramme bedeuten in erster Linie Steigerungen in der
Produktivität. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Arbeitslosen
gesunken bei gleichzeitiger Erhöhung der Produktivität. Wunderbar.

Gesunken ist die Arbeitslosigkeit auch nur bei den Märchenerzählern der Systemmedien, nicht aber bei den unabhängigen Medien. Sicher sind ein paar Arbeitsplätze entstanden, die unseren Exportüberschuss produzieren, den wir alle dann allerdings bezahlen müssen.

Und ich weiss zufällig, dass diese Jungakademiker sehr fähig sind. Das
Wissen, das sich mittlerweile zum Standard entwickelt hat, ist sowas von
ausgeklügelt...man glaubt es kaum. Weitere Gewinnsteigerungen sind so gut
wie sicher.

Fähig sind sie vielleicht desswegen, weil man sie heute mehr denn je in ihrem Studium verblödet und zu Fachidioten mit Scheuklappen macht, die nach Möglichkeit nur mit anderen Fachidioten zusammen das ganze überblicken könnten.

sie bringt doch unbestreitbare Vorteile. Wie sonst sollten wir so viel
exportieren, wenn nicht die Märkte offen wären. Angela Merkel wie auch die
gesamte Bundesregierung ist sehr für freien Handel. Ist Dir das entgangen?

Jungchen, mach Dir mal Gedanken, was wir als Volkswirtschaft, die schon seit Jahrzehnten mehr exportiert als importiert von diesem ganzen Exportüberschuss haben. Daran verdient der Arbeiter nichts, denn der darf diesen Überschuss auch über Steuern und Zinszahlungen (bei Kreditausfällen) bezahlen.

Das Exportgeschäft blüht seit Jahrzehnten! Ich glaube wir sprechen über
ganz unterschiedliche Dinge. Willst Du gar behaupten, Rürup sei ein
Schwindler?

Arschlöcher sind das alle, da sie die Wahrheit kennen, sich aber nicht trauen, damit herauszurücken. Ein häufchhen schwerst infektiöser Dreck sind solche Wichser.

Er sprach gestern von der besten aller Welten. Die Bundesregierung zeigte
sich entzückt. Lob gab es für Deutschland auch vom WSJ.

Ach komm Jungchen! Jünger merkelscher Ideologie.

Du willst Dich also nicht festlegen, aber Conny hab ich schon mal...Ich
wiederhole: Conny sagte nicht nur einen normalen Börsencrash à la
Internetblase voraus, sondern einen grundlegenden Zusammenbruch des
Systems. Weiter ist Conny der Meinung, die grossen Weltreligionen würden
ein Ende nehmen.

Ja, diese Thesen vertrete ich noch alle und dahinter kann ich auch stehen.

1929 - Ein Spaziergang

Dark Knight, Thursday, 27.12.2007, 21:30 (vor 6568 Tagen) @ Conny

Ja, diese Thesen vertrete ich noch alle und dahinter kann ich auch stehen.

Ist n' Wort.

Frage: für welche Softwareklitsche hast Du damals gearbeitet? Würde mich schon interessieren. Notfalls nenne ich Dir ein paar Namen.

Dark Knight

1929 - Ein Spaziergang

Conny, NRW, Thursday, 27.12.2007, 23:20 (vor 6568 Tagen) @ Dark Knight

Ja, diese Thesen vertrete ich noch alle und dahinter kann ich auch

stehen.

Ist n' Wort.

Frage: für welche Softwareklitsche hast Du damals gearbeitet? Würde mich
schon interessieren. Notfalls nenne ich Dir ein paar Namen.

Das war damals Openshop. Die Softwar wird jetzt von Wilken weiterentwickelt, gewartet und vertrieben. Über http://www.openshop.de wird man auch zu Wilken weitergeleitet.

1929 - Ein Spaziergang

Conny, NRW, Thursday, 27.12.2007, 18:36 (vor 6569 Tagen) @ Dark Knight

Ist ein Wort. Manche der von Däniken-Jünger sagen auch, 2012 kommen die
Götter!! Ich halte dagegen und behaupte, 2012 werden wir im Dax die 10.000
weit hinter uns gelassen haben.

Wenn wir eine gallopierende Inflation bekommen, könnten ganz andere Zahlen den DAX schmücken und wenn die EZB eine halbe billion Euros auf den Markt wirft, hat das auch nur inflationierende Wirkung erstmal. Bis die Banken zusammenbrechen, denn mit dem verschwinden der Banken geht das Buchgeld verloren und schlußendlich bleibt nur noch das Bargeld.

Die Firmen verdienen immer mehr, weitere
Effizienzprogramme werden aufgelegt, neue Managergarden kommen von den
Unis in die Betriebe, die Globalisierung schreitet unaufhörlich
voran...

Mit Firmen meinst Du vermutlich die Konzerne, denn die Mittelständler und Kleinunternehmer sind doch heute schon bis über beide Ohren verschuldet und können nur noch das Geld den Bürgern noch abnehmen, das durch die Konzerne noch übrig blieb.

Sogar die Arbeitslosigkeit sinkt, wie Rürup vorhergesagt hat.

Ja, wenn alle eine 1-?-Job haben, wäre das möglich. Aber wer kauft das ganze produzierte? Andere Länder bekomme das dann eh geschenkt, da wir selbst ja nichts mehr kaufen können. Auch Autos kaufen keine Autos. Wenn 100 Automobilbauer im Monat 100 Autos bauen, aber zusammen nur noch soviel Geld verdienen wie zwei Autos kosten, produziert man 98 autos für die Halde oder für unseren permanenten Exportüberschuß und damit umsonst. Andere freuen sich.

Du kannst froh sein, wenn es 2012 dieses Forum nicht mehr gibt, denn
andernfalls kannst Dich auf einen gewaltigen Abwasch gefasst machen (und
Garfield noch dazu).

Heute lachst Du, wenn es soweit ist, lache ich. Wer zuletzt lacht, lacht bekanntlich am Besten.

1929 - Ein Spaziergang

Gismatis, Basel, Friday, 28.12.2007, 04:14 (vor 6568 Tagen) @ Conny

kurz gesagt, die ezb hat mal eben eine halbe

billion[/b][/i][/u]

in die Märkte gepumpt, wenn alles schief läuft könnte es schlimmer

werden

als 1929. wenn nicht jetzt dann in 10 jahren. das system hat keine

fehler,

es ist der fehler!!!
das böse erwachen wird kommen! bereite dich vor für den tag x!


[quote][quote]

[/quote]

UIV0?xml=/money/2007/12/23/cccrisis123.xml&page=1]http://www.telegraph.co.uk/money/main.jhtml;jsessionid=XSMJOK5DTNL03QFIQMGCFGGAVCBQ

UIV0?xml=/money/2007/12/23/cccrisis123.xml&page=1[/link]


Das erzähle ich denen hier ja sicher schon ein Jahr lang. Auch an andere
Stellen habe ich das schon vor längerem ausgesprochen, aber keiner will es
lesen. Die halten sich dabei alle Ohren und Augen zu.

Schreib das nicht! Durch dich wurde ich auf diese Problematik aufmerksam. Und ich stelle mir vor, dass es auch noch anderen so ging. Dein Einsatz war nicht umsonst.

Gruß, Gismatis

--
www.subitas.ch

1929 - Ein Spaziergang

Conny, NRW, Friday, 28.12.2007, 22:42 (vor 6567 Tagen) @ Gismatis

Schreib das nicht! Durch dich wurde ich auf diese Problematik aufmerksam.
Und ich stelle mir vor, dass es auch noch anderen so ging. Dein Einsatz
war nicht umsonst.

Danke für diese positive Rückmeldung. Das stärkt meinen Willen, da dran zu bleiben und es nicht als verschwendete Zeit zu sehen.

powered by my little forum