Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Parsifal und Kundry. Ihre Symbolkraft im Maskulismus.

Student(t), Sunday, 23.12.2007, 19:50 (vor 6573 Tagen) @ Student(t)

Vielleicht sollten wir einmal nachdenken über die Eignung von
Symbolfiguren für unsere Bewegung. Perseus ist eines davon.
Parsifal bezieht einen neuen Aspekt, den christlichen Aspekt mit
ein. Der ist vielen von den Aktivisten fremd, da sie großenteils aus der
68-Bewegung kommen oder von ihr beeinflußt sind. Für mich aber hat sich
mit diesem Anstoß ein neuer Blickwinkel eröffnet. Ich danke dem o.G.
dafür.

Hier noch ein Zusatz:

Wir Alle, die wir Männer sind, leiden unter der "Wunde des Amfortas", die uns etwa sechs Jahre früher sterben läßt. Darin besteht der Sinngehalt der Sage oder Erzählung, die auf historische Ereignisse im 9. Jahrhundert zurückgeht.

Er besteht ferner darin, daß


o die einmal erlittene Verletzung uns daran hindert, "den Gral zu enthüllen"; das heißt, daß sie eine Schranke der Scham und des Schuldgefühls in uns errichtet, welche unsere Abkehr vom himmlischen Vater zementiert;

o wir uns die Verletzung selbst zugezogen haben, indem wir unserer Bestimmung aufgrund einer Versuchung einmal untreu geworden sind;

o das Subjekt unserer Versuchung die Frau (in unübersehbarer Vervielfältigung) ist, die in jeder Generation ihr Verführungswerk fortsetzt;

o die Frau dabei aber selbst nur ein Instrument ist, also gleichermaßen Schaden erleidet;

o wir dennoch immer wieder dem Irrtum erliegen, es sei die Liebe einer Frau, welche uns erlöst - was uns nur immer tiefer in den Verstrickung hineintreibt;

o anderseits aber auch keine Selbsterlösung möglich ist. Vielmehr ist eine Erlösung von der "Amfortaswunde" nur möglich durch einen in dieser Sache unerfahrenen, unbefleckten Mann, der durch Liebe sehend, durch Mitleid wissend wird.


Es ist also nur der Mann, der den Mann erlösen kann - nicht die Frau kann es, und der Mann sich selbst in Personal-Union kann es auch nicht.

Damit kommen wir zum Begriff der Freundschaft. Der Gottessohn selbst hat sich als unser Freund bezeichnet. Die Erlösung des Mannes von seiner irrtümlichen Verhaftung an die Frau als vermeintlicher Erlöserin, somit vom Sexismus, ist nur möglich durch eine Liebe oder Freundschaft, welche in der Liebe oder Freundschaft des Gottessohnes zum Menschen ihr Vorbild hat.


Tja, und dann sehe man sich an, was läuft: Diese viel zu starke, doch oft uneingestandene Verhaftung gerade von misogynen Männern an Frauen; und diese Eifersucht und Intrigensucht, die zwischen Männern zum Vorschein kommt.

Eine Oper wie Wagners Parsifal kann erzieherisch wirken ! Man muß sie sich freilich zum Erlebnis machen. (Auch wenn so ein Opernbesuch reichlich Geld kostet, eigentlich unerschwinglich ist.)


Gruß

Student


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