Liebe macht unfrei
Wäre das Buch heute immer noch notwendig?
Es hat sich nicht so viel geändert. Die Männer haben immer noch kein Recht auf ihre Kinder, das ist für mich das Grausamste überhaupt. Wer ein Mann ist, muss täglich damit rechnen, dass ihm die Kinder weggenommen werden und er sie vielleicht noch, wenn?s gut geht, einmal im Monat am Wochenende sehen darf. Und der Umstand, dass immer noch die Männer in den Krieg, ins Töten geschickt werden, ist so schwerwiegend, dass ich keinen Nachteil einer Frau sehe, der das irgendwie aufwiegen könnte. Und wer als Mann eine Familie gegründet hat, kann im Normalfall nie aufhören zu arbeiten. Man kann sein Leben nicht ändern, weil man sonst die ökonomische Grundlage der Seinen riskieren würde. Der Mann hat eine Verantwortung, die nicht zu vergleichen ist mit derjenigen der Frau. Das sind die Hauptsachen.
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Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.
Todesangst aus Atheismus
Die Bücher von Ether Vilar sind nach wie vor lesenswert, auch weil sie äußerst spritzig und anregend geschrieben sind. Ich habe Frau Vilar auch einmal persönlich in einem Vortrag erlebt.
In einer Sache hat sie leider aber keinen Durchblick, und muß die Folge ertragen.
Vilar: "[...]Man wird ja religiös, weil man die Freiheit nicht aushält." [...]
Wie stellen Sie sich das Ende vor?
Vilar: "Ich habe wahnsinnige Angst vor dem Sterben, weil ich so gerne lebe. Dass dies alles weitergeht, ohne dass man es mitbekommt, das finde ich eine fürchterliche Vorstellung. Mir gefällt das Ende, wie es sich Luis Buñuel vorgestellt hat: dass man im Sarg liegt, alle zehn Jahre mal aufsteht, sich eine Zeitung kauft, sie liest ? und dann wieder in den Sarg steigt."
Nun, das ist natürlich eine dumme Illusion. Wir werden Gelegenheit haben zu mir als zu dem, was einer intermittierenden Zeitungslektüre entspricht.
Wer es nicht glaubt, zahlt einen hohen Preis dafür: Die Todesangst, welche sich dann auch nicht unterdrücken läßt. Vilar tröstet sich (in einem ihrer Bücher) damit, daß der Mut, dem (endgültigen) Tod in die Augen zu sehen, ein Zeichen von Intelligenz sei. Das ist aber auch eine Illusion. Es gab und gibt zuviele hoch intelligente Menschen, die im Tod kein Ende sahen bzw. sehen.
Gruß
Student
Kleiner katholischer Angstmacher
Wer es nicht glaubt, zahlt einen hohen Preis dafür:
So ein richtiger kleiner katholischer Angstmacher bist du...
... Es gab und gibt zuviele hoch intelligente Menschen, die im Tod
kein Ende sahen bzw. sehen.
Ein Preuße fragt zwei Bayern, die an der Strasse stehen: "Wo, bitte ,geht es zum Bahnhof?". Die beiden zeigen keine Regung. Der Preuße wiederholt seine Frage in englisch. Wieder keine Reaktion. Danach fragt er in französisch, spanisch und italienisch. Auch hier keine Reaktion der beiden Bayern. Der Preuße gibt auf und geht weiter. Meint der eine Bayer zum anderen: "Mei, war der gebildet. Hast gehehrt wie viel Sprachn der koah." Darauf der andere: "Und, hats im gnutzt?"
Wem habe ich Angst gemacht ?
So ein richtiger kleiner katholischer Angstmacher bist du...
Also: Ich war es, welcher der Vilar Angst gemacht hat ? Stimmt aber nicht. Lies selber nach. Von mir schreibt die Vilar nicht.
Ach so, dir habe ich Angst gemacht. Das wollte ich aber nicht.
... Es gab und gibt zuviele hoch intelligente Menschen, die im Tod
kein Ende sahen bzw. sehen.
Ein Preuße fragt zwei Bayern, die an der Strasse stehen: "Wo, bitte ,geht
es zum Bahnhof?". Die beiden zeigen keine Regung. Der Preuße wiederholt
seine Frage in englisch. Wieder keine Reaktion. Danach fragt er in
französisch, spanisch und italienisch. Auch hier keine Reaktion der beiden
Bayern. Der Preuße gibt auf und geht weiter. Meint der eine Bayer zum
anderen: "Mei, war der gebildet. Hast gehehrt wie viel Sprachn der koah."
Darauf der andere: "Und, hats im gnutzt?"
Hm...Dieser Witz ist schon lustig, echt.
Aber, wolltest du mich dadurch ad absurdum führen ? Dazu taugt er nicht. Denn dort geht ja um darum, zu zeigen, daß Beschränktheit nicht unglücklich machen muß (no brain, no problem). Und das stimmt. Darum halte ich auch die Alphabetisierungs-Kampagnen für verfehlt.
Wenn du aber fragst: "Und, hat dir dein Glaube an Gott genutzt ?" Dann ist die Antwort - inbezug auf den Ausgangspunkt Angst - zu bejahen.
Das ist doch logisch, oder ? Warum die dialektischen Verrenkungen ?
Übrigens, ich gehöre keiner Kirche an.
Gruß
Student
Todesangst aus Religiosität
Die Bücher von Ether Vilar sind nach wie vor lesenswert, auch weil sie
äußerst spritzig und anregend geschrieben sind. Ich habe Frau Vilar auch
einmal persönlich in einem Vortrag erlebt.In einer Sache hat sie leider aber keinen Durchblick, und muß die
Folge ertragen.
Vilar: "[...]Man wird ja religiös, weil man die Freiheit nicht
aushält." [...]Wie stellen Sie sich das Ende vor?
Vilar: "Ich habe wahnsinnige Angst vor dem Sterben, weil ich so
gerne lebe. Dass dies alles weitergeht, ohne dass man es mitbekommt, das
finde ich eine fürchterliche Vorstellung. Mir gefällt das Ende, wie es
sich Luis Buñuel vorgestellt hat: dass man im Sarg liegt, alle zehn Jahre
mal aufsteht, sich eine Zeitung kauft, sie liest - und dann wieder in den
Sarg steigt."Nun, das ist natürlich eine dumme Illusion. Wir werden Gelegenheit haben
zu mir als zu dem, was einer intermittierenden Zeitungslektüre
entspricht.Wer es nicht glaubt, zahlt einen hohen Preis dafür: Die Todesangst, welche
sich dann auch nicht unterdrücken läßt. Vilar tröstet sich (in einem ihrer
Bücher) damit, daß der Mut, dem (endgültigen) Tod in die Augen zu sehen,
ein Zeichen von Intelligenz sei. Das ist aber auch eine Illusion. Es gab
und gibt zuviele hoch intelligente Menschen, die im Tod kein Ende sahen
bzw. sehen.Gruß
Student
Ich habe engen Kontakt mit Ärzten, die schon viele Sterbende begleitet haben.
Christen sterben schwerer als Atheisten. Jo, so ist das. Wer an die Hölle glaubt, stirbt schwer. Denn Gott ist launisch.
DschinDschin
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Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.
Todesangst aus neurotischem Infantilismus.
Ich habe engen Kontakt mit Ärzten, die schon viele Sterbende begleitet
haben.Christen sterben schwerer als Atheisten. Jo, so ist das. Wer an die Hölle
glaubt, stirbt schwer.
Das ist mir neu ! Allerdings habe ich auch keinen Kontakt mit Ärzten, die mir von Todeserfahrungen ihrer Patienten berichtet haben. Daher will ich dir auch nicht widersprechen. Es könnte stimmen, was du sagst.
Nur möchte ich gegenfragen: Welcher Christ glaubt an die Hölle ? Welcher echte Christ hat Grund, daran zu glauben bzw. sie zu fürchten ?
Ich glaube nicht, daß die Hölle (die auf Erden wirklich existiert und an deren Herstellung und Erhalt wir ständig mitwirken) mit der Tatsache des kontinuierlichen Lebens viel zu tun hat. Daß allerdings neurotische Vorstellungen keinen Vorteil bringen, gebe ich gerne zu. Solche Vorstellungen unterstütze ich allerdings auch nicht.
Mir ging und geht es um die Fundierung der Sexismus-Kritik. Wir beschränken uns meist nur auf eine Beschreibung der empirisch vorfindbaren Phänomene, schimpfen dann auf die lächerlichen Frauen und auf die bösen Gynokratinnen, und das wars.
Nehmen wir folgenden Vergleich:
Ein Arzt kann und muß die gesundheitlichen Folgen des Alkoholismus symptomatisch angehen. Dabei weiß er, daß dem Patienten mit der symptomatischen Behandlung letztlich nicht geholfen ist. Nun versucht er, ihm die Ätiologie (Entstehung) und die Therapie der Krankheit beizubringen, indem er sagt: "Sie müssen sich richtig ernähren. Dazu müssen müssen Sie aber erst mit dem Trinken von Alkohol aufhören. Die Ursache Ihrer Krankheit liegt in Ihrer falschen Einstellung !" - Und was tut der Kranke ? Er mokiert sich über den Arzt, indem er über alle möglichen Bekannte spricht, die nicht trinken und trotzdem krank sind; die einem mit ihren Empfehlungen die Lust am Leben nehmen wollen usw.
Irgendwie ähnlich, so scheint mir, ist es auch mit der Männerbewegung. Um den Sexismus bekämpfen zu können, muß er erstmal verstanden werden. Was sind seine Ursachen ? Diese liegen in den ideologischen Bewegungen. Atheismus -> Materialismus -> Relativismus, fortschreitende Ent-Hierarchisierung ist das Gift in all seinen Derivaten, das wir Männer ständig einnehmen und womit wir gesellschaftliche Zustände selber schaffen, in denen Frauen nicht nur glauben, Alles gleich gut zu können wie Männer, sondern schließlich sogar Alles besser zu können, was mit Quoten und zuletzt mittels "positiver" Diskriminierung" bewiesen werden muß.
Der Sexismus ist die Ideologie der umgekehrten Hierarchisierung auf der Ebene der Geschlechter. Daß dort hierarchisch gedacht wird, allerdings falsch rum, das wird z.B. an dem neuen Passus im SPD-Programm, natürlich auch schon an der Parteistruktur der Grünen sichtbar. Scheinbar in Widerspruch dazu versucht der Genderfaschismus die Geschlechter zu dekonstruieren. Das wird aber wiederum zu einer umgekehrten Hierarchisierung auf anderer Ebene führen. Ordnungen lassen sich nicht restlos auflösen, nur pervertieren und invertieren.
Heilmittel wäre also eine Ent-Ideologisierung (Ideologien sind interesse-geleitete Gedankengebäude); und daß wir (d.h. wir Männer, wer sonst) uns wieder in die natürliche Hierarchie einordnen, die uns einen Platz "über" den Frauen zuweist. Das wäre der allererste Schritt, der auch theoretisch zu begründen wäre; davor schreckt aber hier Jeder zurück. Er kann vielleicht auch gar nicht vollzogen werden, wenn nicht zuvor mit dem Anfang begonnen wird (so wie Hegel mit dem Sein begonnen hat und das Johannesevangelium mit dem schöpferischen Wort). Der Anfang ist zu setzen mit der Kontinuität des Bewußtsein. Wir schlafen abends ein und wachen morgens wieder auf, erleben aber dennoch eine Bewußtseinskontinuität, die uns erlaubt, zu planen. Der Tod des Bewußtseins ist also eine Illusion. Der nächste Schritt ist, zu erkennen, daß er dies auch auf zeitlich größerer Ebene ist.
Genug damit ! Ich weiß, daß eine solche Grundlagenarbeit in diesem Forum nicht geleistet werden kann; dazu ist es nicht da. Ich kann nur manchmal der Versuchung nicht widerstehen, zu sondieren nach Menschen, die zu einem tieferen Nachdenken bereit und willens sind.
Gruß
Student