Reale und zentrale Erektionsprobleme
Eine Studie hat es wieder heraus bekommen:
Deutsche Männer sind Nieten im Bett.
Nun kann man so eine Online-Umfrage natürlich zerpflücken, fragen, ob sie denn repräsentativ ist, welche Altersgruppe befragt wurde, wie ernsthaft die Antworten zu nehmen ist, usw.
Wir wollen uns auch nicht damit beschäftigen, ob denn die deutschen Frauen solche Granaten im Bett sind, ob ihre Haut straff, ihr Gesicht wohlgeformt und freundlich, ihr Busen oder Po straff, die Hämorrhoiden nicht wahrnehmbar, die Geschlechtsorgane fest und wohlriechend sind, ob sie aktiv und rhythmisch mitgehen, oder daliegen, wie ein nasser Sack Heu, wir wollen all diese Fragen nicht untersuchen.
Wir wollen fragen, ob es denn sinnvoll ist, beim Sex ein Ranking einzuführen, aus Sex einen Wettbewerb zu machen, Sex mit Leistungsansprüchen zu überfrachten.
Sex, das ist nämlich nichts besonderes, das ist einzuordnen wie Nasebohren, am Rücken Kratzen, Haare wuscheln, nach langer Verstopfung ordentlich Stuhlgang haben, nach Hetze über den Marktplatz endlich im Pissoir die Blase leeren, etwas in der Art. Sex ist eine physiologische Funktion wie Atmen oder Schlafen und solche Funktionen funktionieren am Besten, wenn man sie einfach geschehen lässt, wenig Aufhebens darum macht. Die Partner müssen sich appetitlich finden, dürfen keinen Groll gegeneinander hegen, sollten sich mögen und dann wird man sehen, was daraus wird. Wenn es selten was wird, dann kann man nach gesundheitlichen Problemen schauen, sollte auch an Bewegung an Land oder Wasser denken, sollte ggf. mal die Psyche prüfen (Depression oder so), kurz die Maschine mal durchchecken lassen. Auch die äußeren Umstände sind zu prüfen, vom Zustand des Schlafzimmers bis zur Möglichkeit ungestört zu sein. Denkt an Robin Hood, wo es dem Sheriff nicht gelingt, Lady Marian zu befruchten, weil dauern einer an die Tür klopft.
So weit so gut. Aber Sex sollte nie unter Erwartungsdruck stattfinden, denn dann wird die Frau nicht feucht und der Mann nicht hart. Und dann ist ja klar, wenn man dauernd die Gleiche nagelt (oder sich vom Gleichen nageln lässt), dann lässt die Spannung nach. - Leider! - Aber damit muss man(n) und frau leben.
Weder erwarte ich von (m)einer Frau, dass sie im Bett Kunststücke hervorzaubert, noch bin ich bereit, den Clown zu machen.
Meine Männlichkeit beruht nicht auf meinen Fähigkeiten als Liebhaber, so wie unser Selbstwertgefühl nicht auf dem Beifall unserer Umgebung beruhen sollte. Ansonsten sind wir nämlich fremdgesteuert, Marionetten an Fäden, die andere ziehen.
DschinDschin
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Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.
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