Männertod durch Gender Mainstreaming
Hallo Perseus
Einseitige Frauenförderung auf Kosten von Männern, denn die Gesellschaft
nimmt die Probleme der Männer nicht wahr, sondern nur jene von Frauen.
Vielleicht war der ursprüngliche Ansatz lobenswert und ehrenvoll, aber die
Umsetzung krankt an unvollkommener Perzeption.
Nein, schon der urspruengliche Ansatz von GM ist Schwachsinn. Es handelt sich um eine kollektivistische Ideologie, die die gesamte Welt von einem Gesichtspunkt (naemlich aus Geschlechtersicht) aus vollstaendig erklaeren will. Andere Gesichtspunkte werden komplett ausgeblendet. Einen Beweis, dass die Menschen vollstaendig durch ihre Geschlechterzugehoerigkeit determiniert sind, konnten die Genderideologen trotz ihres klug klingenden Geschaetzes noch nie erbringen. Hingegen kann ein solcher Glaubenssatz vergleichsweise einfach ad absurdum gefuehrt werden, indem man wenigstens eine von der Geschlechtszugehoerigkeit unabhaengige Sicht einnimmt und nachweisen kann, dass sie die davon Betroffenen erheblich beeinflusst. Ein Behinderter beispielsweise wird durch seine Behinderung voellig unabhaengig davon, welchem Geschlecht er zugehoert, erheblich in seinem Tun und Fuehlen beeinflusst; dasselbe gilt auch fuer Kinder/Jugendliche/alte Menschen, fuer Erwerbslose, fuer Berufstaetige je nachdem welchen Beruf sie ausueben, fuer Hoch- oder Minderbegabte, chronisch Kranke, Drogensuechtige und Alkoholabhaengige usw. usf. Ein bestimmter Mensch gehoert normalerweise einer Vielzahl von Gruppen an, die alle einen Teil seines Lebens erheblich beeinflussen. Z.T. kann er auch selbst steuern, welchen Gruppen er angehoeren will.
Mag sein, dass die geistigen Muetter des GM ihre Ideologie tatsaechlich 'gut gemeint' haben. Aber das Gegenteil von 'gut gemeint' ist bekanntlich 'gut gemacht'. Sogar die schlimmsten Verbrecher der Menschheit haben es jeweils 'gut gemeint'. Ich bin sogar der Meinung, dass gerade die schlimmsten Menschheitsverbrechen nur mit dem tausendfach wiederholten Attribut 'gut gemeint' ueberhaupt haben begangen werden koennen, ansonsten waeren sie schon frueh als das erkannt worden, was sie eigentlich waren: als Verbrechen.
Oder könnt ihr mir erklären, warum es nur Frauen in den
Gleichstellungsbüros gibt?
Das hat nicht unmittelbar etwas mit GM zu tun. Gleichstellungsstellen gab es schon bevor GM zur offiziellen Geschlechterstaatsdoktrin erhoben wurde. Allerdings haben die professionellen Gleichstellerinnen das ganze GM-Geschwurbel losgetreten und foerdern es nach Kraeften. Das ist auch voellig logisch, denn GM wird ihnen viel Arbeit und damit (staatlich bezahlte) Erwerbstaetigkeit bescheren. Die professionellen Gleichsteller werden die Hauptnutzniesser von GM sein, weil es ihnen Geld und Macht zuschanzt. Die Gesellschaft hingegen wird insgesamt daran nur verlieren, weil sie die ihr auferlegten Bevormundungen auch noch gleich finanzieren muss. Wie jede staatliche Umverteilungsaktion handelt es sich hierbei um ein Null-Summen-Spiel, wobei der Durchschnittszahler wie bei einer Lotterie weniger zurueckerhaelt, als er reinsteckt. Die (erhebliche) Differenz zwischen ausgeschuetteten Dienstleistungen und investiertem Geld behalten diejenigen, die in den dafuer zustaendigen staatlichen Organen arbeiten und Dienstleistungen erbringen, die eigentlich kein Mensch in Anspruch nehmen und bezahlen wuerde, wenn er nicht ueber die Steuerpflicht zur Finanzierung gezwungen wuerde.
Schlussendlich mag auf dem Papier stehen, was will, aber das, was in die
Praxis umgesetzt wird, ist was völlig anderes. Es ist ein weiterer
Legitimierungsversuch für überbordende Frauenförderung, nachdem sie
gleiche Rechte bekommen haben ("Gleichberechtigung") und gleichgestellt
wurden durch Quoten ("Gleichstellung"), soll jetzt auch noch alles
einheitlich und gleich gemacht werden.
Derzeit wird GM tatsaechlich fast nur als Frauenfoerderung umgesetzt. In Zukunft wird sich das wohl aendern. Es werden zunehmend auch 'Maenneranliegen' buerokratisiert. Verlierer werden also in Zukunft weder die Maenner noch die Frauen an sich sein sondern all jene, die diesen Wahn finanzieren muessen und dafuer mit jeder Menge Bevormundungen und zwangsfinanzierten staatlichen 'Wohltaten' ueberzogen werden - also wir alle. Wer sich gerne bevormunden laesst, der ist mit einem solchen wohlfahrtsstaatlichen System, in dem ihm das Denken und Handeln weitgehend abgenommen und er von der staatlichen Buerokratie rundumversorgt wird, zweifellos gut bedient. Wer hingegen sein Leben lieber selbst in die Hand nimmt und eigene Entscheidungen trifft, ist einmal mehr der Gelackmeierte; fuer den ist das nur ein ausuferndes Zwangssystem.
Manchmal kommen mir die postmodernen Wohlfahrtsmenschen wie Batteriehuehner vor. Auch Batteriehuehner werden rundumversorgt. Sie haben im Batteriehaltungssystem nur zu funktionieren, d.h. moeglichst viele Eier zu legen, und die Umgebungsbedingungen in dieser Haltungsform sind dahingehend angepasst, eine moeglichst hohe Legeleistung bei minimalen Kosten zu erzielen; wenn diese Huehner nach einem Jahr oder so voellig ausgepowert sind, werden sie 'human' getoetet und fachgerecht entsorgt. Aus dieser Sicht der Batteriehaltung gewinnt Bischof Mixas umstrittene Aeusserung zum geplanten Krippenausbau, in dem die Frauen zu blossen Gebaermaschinen reduziert und moeglichst schnell wieder dem Arbeitsprozess zugefuehrt werden, eine voellig neue Dimension. Das nur nebenbei...
Oder könnt ihr mir erklären, warum im Wort Gender Mainstreaming das Wort
"Mainstream" vorkommt?
Man postuliert, dass es sowohl unter Maennern als auch unter Frauen einen Mainstream gibt, der definiert, was Mannsein bzw. Frausein gesellschaftlich bedeutet. So lautet IMHO die theoretische Definition. In der praktischen Umsetzung definieren Gender Studies, was das Mannsein/Frausein ausmacht und nicht etwa wir als Maenner bzw. Frauen durch unser gruppenspezifisches Verhalten; wir haben es also mit einer relativ kleinen Gruppe (ideologisierter) Experten zu tun, welche die konkreten Umsetzungen ausdefiniert und dafuer Geld und Definitionsmacht erhaelt aber keinerlei demokratische Legitimation fuer ihre Machenschaften besitzt.
Werden dadurch nicht einfach andere Meinungen und Ansichten zum Thema
"Gender" und Männer- und Frauenbenachteiligung mehr oder weniger bewusst
wegretuschiert, um die schöne, neue Welt herbei zu zaubern?
So ist es. Es handelt sich um das geradezu klassische Konzept des 'guten Tyrannen', der nur das Beste fuer seine ihm unterstellten Schaefchen will. Dieser Tyrann ist dadurch charakterisiert, dass er 'es gut meint'. Abgesehen davon, dass ein solches System immer irgendwann zum 'schlechten Tyrannentum' umschlaegt, weil ideologische Abweichler auf lange Sicht nicht geduldet werden koennen, da sie ansonsten das tyrannische System zu unterlaufen drohen, gibt es keinen Menschen (oder eine Gruppe von Menschen) auf der Welt, der tatsaechlich immer wissen kann, was das Beste fuer die ihm anvertrauten Untertanen ist - schon gar nicht, wenn dieses 'Beste' den ganzen Menschen und dessen gesamte Interaktion mit seiner Umgebung umfasst, also per definition total (und somit totalitaer) ist. Jedes menschliche Ordnungssystem ist Stueckwerk, aus diesem Grund muss es sich in seiner Macht stets selbst beschraenken. Etwas salopp formuliert: wer alles regelt, kann auch alles faschl machen. Wer wenig regelt, macht hingegen wenig falcsh.
Gruss
Maesi
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