Bevölkerungsstatistik
Bei Frauen, die überhaupt Kinder haben, ist die Geburtenzahl pro Frau seit Jahrzehnten ziemlich konstant. Sie beträgt in Deutschland im Durchschnitt rund zwei Kinder pro Frau. Die Abnahme der Zahl der Lebendgeborenen pro Frau - bezogen auf alle Frauen, also einschließlich jener, die kinderlos bleiben - beruht in erster Linie auf dem stark gestiegenen Anteil der kinderlos bleibenden Frauen an allen Frauen eines Jahrgangs. Eine Fertilitätstheorie, die den Rückgang der Geburtenrate erklären will, muss also in erster Linie die stark steigende lebenslange Kinderlosigkeit erklären.
Werden die Zahl der Lebendgeborenen pro Frau und der Anteil der Kinderlosen sowie die Anteile mit einem, zwei, drei und mehr Kindern für einen bestimmten Frauenjahrgang in einem bestimmten Alter zwischen den verschiedenen Regionen verglichen, dann zeigen sich beträchtliche Unterschiede. Die Wahrscheinlichkeit für die Geburt eines zweiten Kindes ist beispielsweise in Großstädten wie Düsseldorf weniger als halb so groß wie im ländlichen Raum des Münsterlandes. Allgemein gilt: Die Unterschiede der Fertilität zwischen den Regionen für einen bestimmten Frauenjahrgang sind wesentlich größer als die Unterschiede zwischen den Frauenjahrgängen in einer bestimmten Region.
http://www.bpb.de/publikationen/BEVEBY,3,0,Geschichte_der_Bev%F6lkerungs_Wissenschaft.html
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Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.