Ortgies - Dummschwätzen die Erste
Von der Geißel Sex befreit"
Die künftige "Emma"-Chefin kennt die neuen Herausforderungen der Frauen von heute.
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Sonja Pohlmann
8.12.2007 0:00 Uhr
Wie eine knallharte Feministin sieht Lisa Ortgies auf den ersten Blick nicht aus. Hübsch geschminkt, mit sportlicher Kleidung, blonden Locken und einem sympathischen Lächeln widerlegt sie das Klischee, dass Frauenrechtlerinnen sackartige Kleider tragen, keinen Lippenstift benutzen und verbissen für Frauenrechte kämpfen müssen. Denn die 41-jährige Journalistin klettert nun auf einen der wichtigsten Stühle, den die Feministinnen Deutschlands zu vergeben haben: Ortgies wird Chefredakteurin der Frauenzeitschrift "Emma". Ab Frühjahr 2008 folgt sie Alice Schwarzer, Gründerin und Herausgeberin des Magazins und einer der obersten Frauenrechtlerinnen des Landes.
Ortgies steht ihr als Expertin für frauenpolitische Themen in nichts nach. Beim WDR moderiert sie seit 1997 die Sendung "Frau-TV", in der es um Sexualität, Psychologie, Schönheit und Partnerschaft geht. Laut Sender steht sie für eine "lustvoll weibliche Sicht auf die Dinge des Lebens, ohne dabei einer klassisch feministischen Perspektive verhaftet zu sein". Seit 2005 arbeitet sie auch als Kolumnistin für die "Emma" und schreibt über Männer -etwa darüber, warum ältere Männer eine Vorliebe für junge Mädchen haben, oder darüber, ob Frauen "dem lieben Gott dankbar sein" sollten, dass er sie im letzten Drittel ihres Lebens "von der Geißel Sex" befreit habe. Außerdem hat sie zwei Bücher verfasst. [1]
Gleichzeitig ist die Journalistin Mutter von zwei Kindern und mit einem Unternehmensberater verheiratet. Vielleicht gerade deshalb wird Ortgies der "Emma", die kürzlich ihr 30-jähriges Bestehen feierte, guttun. Denn während Alice Schwarzer früher für das Recht auf Abtreibung kämpfte oder sich gegen die sexuelle Unterdrückung von Frauen einsetze, stehen Frauen heute vor neuen Problemen: Kinder und Karriere miteinander zu vereinbaren, ist eine Herausforderung, die Ortgies kennt.
Schwarzer lobte ihre Nachfolgerin bereits in höchsten Tönen: "Sie ist eine sehr lebendige, tolle, temperamentvolle Person", zudem selbstbewusst und tough. "Emma" gewinne mit ihr nicht nur eine erfahrene und engagierte Kollegin an der Spitze, sondern auch eine Frau, die an der Front aktueller Herausforderungen kämpft.
Wie man mit Machos umgeht, hat Ortgies übrigens schon vor ihrem Soziologie- und Psychologiestudium gelernt. Damals arbeitete sie als Stewardess - und wird entsprechende Sprüche wohl schon damals auf angenehm ironische Art pariert haben.[2]
Sonja Pohlmann
(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 08.12.2007)
zu [1]
Zitat:
Dr. Dorothee Berthold: Das ist immer noch ein Tabuthema, obwohl viele Frauen, wenn sie älter werden, keinen Sexualpartner mehr haben - zum Beispiel weil sie verwitwet sind und sich nicht auf eine neue Beziehung einlassen wollen, oder ihr Partner kein Interesse mehr an Sex hat. Zur Selbstbefriedigung gehört der Mut, sich die eigenen sexuellen Bedürfnisse einzugestehen und zu lernen, sich und den eigenen Körper zu genießen.
Zitat Ende.
http://www.br-online.de/umwelt-gesundheit/thema/sexualitaet/sex.xml
Zitat:
Leider ist das alles nicht wahr, denn wir bekamen natürlich eine Einladung zum Thema "Sex nach der Menopause - ein Tabu?". Der zitierte Satz lautet in Wirklichkeit: "Glaubt man den Ergebnissen einer aktuellen internationalen Studie, so lautet die Antwort ja. Während 80 Prozent der befragten Frauen angaben, dass eine erfüllende Sexualität für sie auch nach der Menopause wichtig ist, so hat dieses Thema für die behandelnden MedizinerInnen offenbar nur einen geringen Stellenwert."
Zitat Ende.
http://www.ceiberweiber.at/index.php?type=review&area=1&p=articles&id=220
Zitat:
Hormonsturz nicht gleich Luststurz
Doch die Ursachen einer brachliegenden Libido sind viel komplexer und nicht nur auf die hormonelle Talfahrt zurückzuführen. Dass sich die weibliche Sexualität durch den Hormonabfall nach der Menopause verändert, sei ein "hartnäckiges Vorurteil", kritisiert Brandenburg. Sexuelle Probleme zwischen den Partnern würden oft den Frauen in die Schuhe geschoben, so die Erfahrung der Psychotherapeutin. "Wissenschaftlich", betont Brandenburg, "ist ein Zusammenhang zwischen Hormonabfall und nachlassender sexueller Lust nicht erkennbar". Zwar würden viele Frauen unter Trockenheit der Scheide und Schmerzen beim Verkehr leiden, aber dies habe keinen wesentlichen Einfluss auf die Lust und Zufriedenheit. Eine Studie scheint das zu bestätigen. Brandenburg und Team befragten 52 Frauen zwischen 60 und 90 Jahren nach ihren sexuellen Wünschen und Aktivitäten. Rund 50 Prozent der Frauen, so das Ergebnis, hatten erotische Träume und 75 Prozent gaben an, ihren Körper selbst zu streicheln. Das Fazit der Medizinerin: Was Frauen viel mehr beschäftige, sei die Unsicherheit, "ob das, was sie im Alter bieten können, noch den gängigen Vorstellungen genüge."
Zitat Ende.
http://www.netdoktor.de/feature/wechseljahre.htm
zu [2]
Ja, sie weiß mit Machos umzugehen, sie hat nämlich einen geheiratet (Unternehmensberater).
In ihrer Redaktion wird sie es ja eher mit Machas als mit Machos zu tun haben.
DschinDschin
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Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.