Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Ist Masturbation schädlich ?

Student, Tuesday, 04.12.2007, 22:09 (vor 6591 Tagen)

Es dürfte heute kein Urteil - möglicherweise Vorurteil - geben, welches spontan eine derart vehemente Zurückweisung, ja Verachtung erfährt wie dieses: daß Masturbation für den Masturbierenden schädlich sei. Die Einwendungen überbieten sich geradezu in ihrem Eifer, das vermeintlich Absurde und Lächerliche der früher allgemein verbreiteten und als gültig anerkannten Warnungen herauszustellen.

Indessen frage ich mich zunehmend: Könnte die inzwischen "überholte" Auffassung dennoch wahr sein, zumindest aber einen wahren Kern enthalten ? Falls ja, wäre es allerdings möglich, daß besagte Auffassung eine Renaissance erfährt, wenn auch vielleicht mit einem ganz anderen Gesicht.

Vergleichen wir doch einmal den Sexualtrieb mit dem Trieb zur Nahrungsaufnahme. Beide dürften ähnlich heftig sein. Und gleich notwendig: Durch Ersteren überlebt die Art; durch den Anderen das Individuum. Vermutlich lassen sich auch Beide durch konsequenten Verzicht zum Verstummen bringen. Für den Eßtrieb gilt das gewiß, wie die im Fasten Erfahrenen wissen.

Nun wird Niemand von uns bestreiten wollen, daß Hemmungslosigkeit im Essen (sowie im Rauchen und evtl. im Trinken) schädlich ist. Warum sollte es mit der sexuellen Hemmungslosigkeit anders sein ? Der Annahme ihrer Unschädlichkeit steht einzig entgegen, daß schädliche Folgen mit unseren Mitteln bisher nicht festgestellt wurden. Daraus folgt aber nicht, daß sie a priori ausgeschlossen sind.

Weiter:

Wenn eine vermeintlich falsche These (hier: daß Masturbation schädlich sei) sich über Jahrhunderte und Jahrtausende durchhalten konnte, dann darf vermutet werden, daß bestimmte Interessen für ihren Erhalt gesorgt haben. Welche sind das in vorliegendem Falle ? Ich finde keine. Daß Frauen sich ihrer Macht beraubt wähnen, wenn Männer sich selbst befriedigen, ist zwar denkbar. Aber eine Gynokratie haben wir erst heute, und ausgerechnet heute wird die Masturbation erst so richtig salonfähig. - Ebenfalls erscheint es mir unlogisch, daß die Kirchen dadurch ihre Machtstrukturen bedroht sahen. In dem Bemühen um eine Antwort sollten wir uns jedenfalls nicht von dem Prinzip leiten lassen, "daß nicht sein kann, was nicht sein darf".

Kann es nicht auch umgekehrt sein: daß wir uns die Unschädlichkeit der Masturbation - wenn sie es denn ist - gerne einreden lassen und an sie glauben wollen, einfach, weil die Erkenntnis ihrer Schädlichkeit uns zu einer sehr schmerhaften Verhaltensänderung zwingen würde ?

Selbstverständlich käme dann auch das Argument ins Spiel, daß eine (hier: sexuelle) Verhaltensänderung ihrerseits schädlich und daher unzumutbar sein. Man würde darauf hinweisen, daß unzählige Menschen durch derartige "Ängste" und "Zwänge" seelisch verkrüppelt, ja in die Neurose oder gar Psychose getrieben worden seien. Man könne den 68-ern gar nicht dankbar genug sein, daß sie diesen "Krampf" beendet haben; und verweist auf so "verdienstvolle" Psychoanalytiker wie Wilhelm Reich und seiner Lehre vom "Charakterpanzer".

Dagegen läßt sich wiederum einwenden, daß wir uns oft härteste Zwänge auferlegen, sobald wir die Notwendigkeit einer Mäßigung im Essen erkannt haben. Da gibt es Menschen, die kämpfen jahrelang mit sich, bis sie sich zu einer Fastenkur überwunden haben. Haben sie sich dazu durchgerungen, dann nehmen sie wirklich harte Entbehrungen, ja vielleicht den Zustand der vorübergehenden Arbeitsunfähigkeit oder sogar einen Klinikaufenthalt und finanzielle Opfer inkauf. Ist nun ihr Trieb besiegt, so fühlen sie sich aber keineswegs zerstört, sondern gesund an Leib und Seele, ja moralisch aufgerüstet.

Soweit meine "Einwände gegen die Einwände".

Wenn nun sexuelle Hemmungslosigkeit im Allgemeinen und Masturbation im Besonderen schädlich ist - das ist meine Vermutung, keine Gewißheit -, worin besteht sie dann ? Eine Begründung, die man in der alten okkultistischen Literatur findet, ist die, daß die Samenflüssigkeit eine Art Lebenskraft bindet; Lebenskraft freilich, welche durch die gegenwärtige Naturwissenschaft m.W. nicht gefunden wurde - und sicher auch nicht gesucht wird (die Fragestellung entscheidet über das Ergebnis !). Wird sie bewahrt, so ist sie der Umwandlung fähig in Denkkräfte, und zwar der Kräfte des bildhaften, moralisch gesättigten Denkens. Dies ist das Gegenstück zum mechanischen Denken im Gehirn, welches für den Zustand unserer kulturellen Verarmung verantwortlich ist.

Eine andere Begründung legt den Akzent auf die Steigerung der Willenskräfte und der Kulturblüte, welche jede Selbstbeherrschung zum Ergebnis hat. Eine der fünf Säulen des Islam ist der Ramadan, während dem nicht nur die orale, sondern auch sexuelle Befriedigung einer kollektiven Kontrolle unterworfen wird. Diese ist bekanntlich nicht zwingend; wer will, kann sich ihr entziehen, notfalls durch Ausreise. Die meisten Muslime aber unterwerfen sich ihr freiwillig oder erkennen ihren Wert für die Bewahrung ihrer Kultur zumindest an. - Aber auch in den anderen großen Religionen hat die zumindest zeitweise Beherrschung der triebhaften Bedürfnisse einen bedeutenden Stellenwert.

Was folgt daraus für eine Männerbewegung ?

Nun, ich meine, daß wir die Ursachen unseres Desasters in uns selbst zu suchen haben. Männer, die nicht "Manns genug sind", sich selbst in die Gewalt zu bekommen, werden durch Andere in die Gewalt genommen, und sei es durch Frauen. Unter dieser Voraussetzung ist es dann völlig sinnlos, "Benachteiligungen" zu beklagen. Es ist wie bei der Völlerei: Kein Arzt kann die Schäden wirklich ausgleichen, welche durch mangelnde Selbstbeherrschung hervorgerufen wurden. Keuschheit muß wieder zum Ideal werden.

Gruß

Student

Ist Masturbation schädlich ?

Conny, NRW, Tuesday, 04.12.2007, 22:26 (vor 6591 Tagen) @ Student

Masturbation, gerade in jungen Jahren, bzw. häufige Ergüsse, sollen angeblich das Risiko von Prostatakrebs senken, wie ich mal gelesen habe. Besser es ist auch, wenn die Prostata regelmäßig entleert wird, da dadurch eventuelle eindringlinge gleich mit ausgestoßen werden, bevor es zu einer Entzündung kommen kann.

macht unabhängig und frei

Berta Brett, Tuesday, 04.12.2007, 23:36 (vor 6591 Tagen) @ Student

Keuschheit muß wieder zum Ideal werden.


oja bitte, und vergesst nicht die produktion von batterien.

danke.

b.b.

klar doch unterstütz ich das

Batterie, Wednesday, 05.12.2007, 00:09 (vor 6591 Tagen) @ Berta Brett

Keuschheit muß wieder zum Ideal werden.


oja bitte, und vergesst nicht die produktion von batterien.

danke.

b.b.

http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=31551&page=0&category=0&order=last_answer

Gute Idee - aber ergänzungsbedürftig

Beelzebub, Wednesday, 05.12.2007, 00:42 (vor 6591 Tagen) @ Student

Keuschheit muß wieder zum
Ideal werden.

Keuschheit - die perverseste aller Perversionen - wird für gewöhnlich von verklemmten Psychopaten oder impotenten Neidhammeln bzw. frustrierten frigiden Trockenfotzen propagiert.

Der angebliche "Student" mag selber herausfinden, in welche der erstgenannten Kategorien er gehört.

Allerdings (die blödsinnige Sophisterei, die er hier als "Beweis" seiner abstrusen Thesen bringt, mal als wahr unterstellt) bedarf seine Forderung einer kleinen Ergänzung: Keuschheit muß wieder zum Ideal für Männer werden.

Denn wenn Keuschheit wirklich so toll wirkt, wie "Student" behauptet, dann sollten Frauen doch lieber unkeusch bleiben. Sonst wird am Ende noch der Feminismus gestärkt.

Daher folgender Vorschlag für eine Arbeitsteilung: "Student" wird ab sofort keusch und läßt die Finger nicht nur von seinem Schniedelwutz, sondern auch und vor allem von den Frauen und sieht zu, dass möglichst viele ebenso gesonnene Männer es ihm gleichtun.

Wir anderen sorgen dafür, dass möglichst viele Frauen nicht keusch leben. Wenigstens die attraktiven. Auswahl werden wir ja dann wohl - dank "Students" toller Idee - bald reichlich haben.

[image]

Die sexuelle Libertinage ist an allem schuld!

Beelzebub


P.S. Was übrigens den tollen Trieb"verzicht" der Muslime im Ramadan betrifft, so wird in dieser Zeit für gewöhnlich weit mehr gegessen als in jedem anderen Monat - nachts, wenn es der Koran ausdrücklich erlaubt. Es sollte mich nicht wundern, wenn jeweils neun Monate nach Ramadan auch die Geburtenquote spürbar steigt. Vielleicht kann ja Expatriate dazu was sagen.

--
"Ihre Meinung ist widerlich. Aber ich werde, wenn es sein muß, bis zum letzten Atemzug dafür kämpfen, dass Sie sie frei und offen sagen dürfen." (Voltaire)

Ich denke, also bin ich kein Christ. (K. Deschner)

Gute Idee - aber ergänzungsbedürftig

Expatriate, Sued-Ost-Asien, Wednesday, 05.12.2007, 06:17 (vor 6591 Tagen) @ Beelzebub

jedem anderen Monat - nachts, wenn es der Koran ausdrücklich erlaubt. Es
sollte mich nicht wundern, wenn jeweils neun Monate nach Ramadan auch die
Geburtenquote spürbar steigt. Vielleicht kann ja Expatriate dazu was
sagen.

Neee, keine Ahnung, ob da mehr gevoegelt wird. Aber dieses Fasten halte ich fuer ziemlich unsinnig, wenn nicht sogar ungesund. Morgens um 5 kloppen sie sich den Bauch voll, und dann um 7 Uhr abends wieder. Insgesamt wird da sicherlich mehr gegessen, wohl wahr.

Cheers!

Gute Idee - aber ergänzungsbedürftig

Klaus Brause GW, Wednesday, 05.12.2007, 21:40 (vor 6590 Tagen) @ Beelzebub

Bleib mal locker Beelzebub, dir will doch niemand deine Lieblingstätigkeit verbieten ;-D

Ist Masturbation schädlich ?

zweiter deutscher fernseher, Wednesday, 05.12.2007, 01:46 (vor 6591 Tagen) @ Student

mal sehen: InnozenzVIII - keusch
Stalin - keusch, Hitler - keusch

Buddha - Wichser, Jesus - Wichser, Diogenes von Sinope - Wichser

Enthaltsamkeit macht aggresiv.
Hätte George Walker sich öfter einen runtergeholt wären vielleicht nicht eine Million Menschen im Irak ums Leben gekommen.

Maturbation macht schwerhörig. -Wie bitte?

Ist Masturbation schädlich ?

Klaus Brause GW, Wednesday, 05.12.2007, 21:47 (vor 6590 Tagen) @ zweiter deutscher fernseher

mal sehen: InnozenzVIII - Wichser
Stalin - Wichser, Hitler - der größte Wichser

Buddha - Wichser, Jesus - Wichser, Diogenes von Sinope - Wichser

Dein Vater - W......, du - W......, Deine Mutter Sch.......

Zu viel Maturbation macht aggresiv.
Hätte George Walker sich seltener einen runtergeholt wären vielleicht nicht
eine Million Menschen im Irak ums Leben gekommen.

Maturbation macht aggresiv. -Wie bitte?

Ist Masturbation schädlich ?

zweiter deutscher fernseher, Thursday, 06.12.2007, 08:47 (vor 6590 Tagen) @ Klaus Brause GW

Klaus, Du darfst Deinen Schwanz anfassen, glaube nicht was Mutti erzählt hat.

Ist Masturbation schädlich ?

Klaus Brause GW, Thursday, 06.12.2007, 12:52 (vor 6590 Tagen) @ zweiter deutscher fernseher

Klaus, Du darfst Deinen Schwanz anfassen, glaube nicht was Mutti erzählt
hat.

Mutti hat mir noch nie was erzählt, denn in Italien werden Jungs von ihren Vätern aufgeklärt und mein Vater ist Antichrist...er hat absolut nichts mit Religion am Hut. ;-D

Ist Masturbation schädlich ?

Mirko, Wednesday, 05.12.2007, 02:51 (vor 6591 Tagen) @ Student
bearbeitet von Mirko, Wednesday, 05.12.2007, 02:55

Netter Text, habe ein paar mal daran gedacht, argumentativ darauf einzusteigen.

Meine Vorredner haben mir gezeigt, wie man es besser macht.

"Obwohl die sexuelle Revolution mittlerweile vier Jahrzehnte hinter uns liegt, erhalte ich auf meinen praktischen Ratgeber "Onanieren für Profis" manchmal Reaktionen, als ob ich darin Werbung für Sex mit kleinen Kindern machen würde. Sehr seltsam, wo manche Leute in Sachen Aufklärung stehen geblieben sind."

Notausgang: Jetzt Onanie!


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Nun wird Niemand von uns bestreiten wollen, daß Hemmungslosigkeit im Essen (sowie im Rauchen und evtl. im Trinken) schädlich ist. Warum sollte es mit der sexuellen Hemmungslosigkeit anders sein ? Der Annahme ihrer Unschädlichkeit steht einzig entgegen, daß schädliche Folgen mit unseren Mitteln bisher nicht festgestellt wurden. Daraus folgt aber nicht, daß sie a priori ausgeschlossen sind.

Rauchen und Trinken ist eine Sucht --> unzulässig.

Nahrungsaufnahme stillt den Hunger --> keine weitere Nahrungsaufnahme (ist in Ordnung).

Onanie stillt --> na?

Die Beweispflicht, die Schädlichkeit von Selbstbefriedigung nachzuweisen, liegt bei dir.

Wenn eine vermeintlich falsche These (hier: daß Masturbation schädlich sei) sich über Jahrhunderte und Jahrtausende durchhalten konnte, dann darf vermutet werden, daß bestimmte Interessen für ihren Erhalt gesorgt haben. Welche sind das in vorliegendem Falle ? Ich finde keine

1. Führe den Beweis, das es keine gibt.

2. Ich stelle auf These: Genauso wie heute zwar viele Onanie betreiben aber darüber schweigen, haben es die Menschen schon immer gehalten. --> Widerlege diese These.

Kann es nicht auch umgekehrt sein: daß wir uns die Unschädlichkeit der Masturbation - wenn sie es denn ist - gerne einreden lassen und an sie glauben wollen, einfach, weil die Erkenntnis ihrer Schädlichkeit uns zu einer sehr schmerhaften Verhaltensänderung zwingen würde ?

Kann es umgekehrt sein, dass wenn Masturbation absolut harmlos, ja sogar gut, toll und gottgewollt ist, Du eine sehr schmerzhafte Neuorientierung und vor allem Umbewertung deines bisherigen Lebens machen müsstest?

Was einen einzigen Aspekt angeht:

Ja, sowohl die Beherrschung des Hungertriebs als Sexualtriebs wird in allen hohen Geistesschulen gelehrt. Aber ob jemand diesen Weg beschreiten will, sei jedem selbst überlassen.

Ist Masturbation schädlich ?

Chato, Wednesday, 05.12.2007, 03:22 (vor 6591 Tagen) @ Mirko

Hallo Mirko!

Ja, sowohl die Beherrschung des Hungertriebs als Sexualtriebs wird in allen hohen Geistesschulen
gelehrt. Aber ob jemand diesen Weg beschreiten will, sei jedem selbst überlassen.

Letzteres hat er nicht bestritten. Und das Gegenteil hat er nirgends gefordert.

Dem begründenden Gedankengang eines anderen vorurteilslos zu folgen, kann aus Prinzip niemals falsch genannt werden, ganz unabhängig davon, ob man sich hernach der gezogenen Schlußfolgerung anschließt oder nicht.

Der eigenen Vorurteile wegen den Gedankengängen eines anderen prinzipiell nicht zu folgen hingegen ist immer falsch, sogar dann, wenn sich am Ende herausgestellt hätte, daß man selber Recht und der andere Unrecht hatte.

Dagegen ließe sich jetzt bitte was einwenden?

Gruß vom
Nick :-)

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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.

Was?

Mirko, Wednesday, 05.12.2007, 04:23 (vor 6591 Tagen) @ Chato

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Nichts :-)

Chato, Wednesday, 05.12.2007, 04:29 (vor 6591 Tagen) @ Mirko

Oder?

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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.

doch

Mirko, Wednesday, 05.12.2007, 04:31 (vor 6591 Tagen) @ Chato

genau das :-)

:-))

Chato, Wednesday, 05.12.2007, 04:34 (vor 6591 Tagen) @ Mirko

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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.

Ist Masturbation schädlich ?

*carlos*, Wednesday, 05.12.2007, 14:23 (vor 6591 Tagen) @ Chato

Also, Herr Dokter, mit Verlaub... ich bitt? Sie doch sehr...

Ja, sowohl die Beherrschung des Hungertriebs als Sexualtriebs wird in allen hohen Geistesschulen gelehrt. Aber ob jemand diesen Weg beschreiten will, sei jedem selbst überlassen.

Letzteres hat er nicht bestritten. Und das Gegenteil hat er nirgends gefordert.

Hmm... Richtig: Richtiggehend «gefordert> hat er nix, der Herr Silicium...

Dem begründenden Gedankengang eines anderen vorurteilslos zu folgen, kann aus Prinzip niemals falsch genannt werden, ganz unabhängig davon, ob man sich hernach der gezogenen Schlußfolgerung anschließt oder nicht.

Und da liegt ja auch der Hund in der Pfefferpfanne: Weder hat er «begründet>, noch «schlußgefolgert>, der Herr Malaventura... Wenn er wenigstens eine einzige medizinisch-naturwissenschaftliche «Begründung> geliefert hätte... aber so... Sein religiös-spirituell-sonstwas Weltbild, dem zu Folge er lediglich Hand an seinen Schwengel legen mag, um Strulle abzuschlagen, sei ihm dabei freilich unbenommen...
Und exakt hier ergeht auch die Fragestellung an den Dokter als Fachmann seiner Profession, wenn Er gestattet: In Fachzeitschriften habe ich noch kein einziges Mal davon gelesen, daß die Anschmeißung der Handmaschine der Gesundheit abträglich sei, wenn man einmal von diversen, lokalen Entzündungsherden hier wie dort absieht, die sich zwangsläufig einstellen bei allzu oftiger Anschmeißung mehrmals pro Tag. In wie fern könnte man nämlich zwei mögliche Pathogenesen determinieren, wenn man an besagte Handmaschine einerseits, sowie an eine Traumfrau andererseits denkt, die einem nächstens im Traume unbeabsichtigt (lol...) einen ebensolchen feuchten beschert; ein Unterschied freilich, an den ich nicht glaube? Von Connies Einwand hinsichtlich Prostata-Karzinom bei un- oder unterbeschäftigter Prostata, besonders jenseits der 40, habe hingegen auch ich selber schon mehrmals gelesen. Korrigiere Er mich bitte, falls ich da fachlich irgendwo daneben liegen sollte.

Der eigenen Vorurteile wegen den Gedankengängen eines anderen prinzipiell nicht zu folgen hingegen ist immer falsch, sogar dann, wenn sich am Ende herausgestellt hätte, daß man selber Recht und der andere Unrecht hatte.

Recht? Unrecht? Diesbezügliche «Gedankengänge>, denen man nun «prinzipiell und vorbehaltlos> folgen müsse, um eigene «Vorurteile> zu vermeiden... und das alles beim Herrn Silicium...? Hm...
Schau?n ma amal:
Es ist bewiesen, daß übermäßige Nahrungszufuhr, i.S.v. Völlerei, auf Dauer ungesund ist.
Es ist bewiesen, daß Heilfasten der Gesundheit zuträglich ist. Sehen wir da einmal von dem Umstand ab, daß wenigstens die Zufuhr von ausreichend Wasser unabdingbar bleibt. Bekanntlich umfaßt der Ramadan ja auch das Dürsten von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang, und das überdies in vorwiegend klimatisch heißen Zonen. Ich kann mir da nix Gesundheitsförderndes ausmalen; hat aber der Herr Studicus sicherlich nur übersehen.
Es ist bewiesen, daß ich auf Dauer sterbe, wenn ich hinkünftig weder esse noch trinke.
Es ist bewiesen, daß der gute Herr Rudolph Steiner tot ist.
Es ist nicht bewiesen, daß Masturbation ungesund ist.
Mathematische Formeln gelten als Vermutungen, wenn sie axiomatisch der Logik entsprechen, jedoch noch nicht bewiesen worden sind (Als da wären vor kurzem: Die Catalan?sche Vermutung im Jahre 2002, die Poincaré-Vermutung im Jahre im Jahre 2005; beide nach Jahrhunderten der Unbeweisbarkeit und Scharen von darob zerbrochenen Mathematiker-Köpfen...) Besagte Vermutungen sind nunmehr bewiesen und gelten als Gesetze.
Fragen: Was hat Herr L. hier fabriziert? Hat er eine Vermutung aufgestellt? Ein Axiom formuliert? Hat er einen Beweis geliefert? Nein. Das hat er nicht. Nichts von alledem hat er. Freilich äußert fein und subtil und auch kaum als solche, jedoch typischerweise eindeutig als aus des Autoren Handgelenk geflossen erkennbar, hat er eine unbewiesene Behauptung aufgestellt, die weder logisch, noch richtig ist und noch nicht einmal annährend also erscheint. Behauptungen, die keinerlei Bezug zu Logik und Richtigkeit aufweisen, nicht einmal als annähernd also erscheinen, bezeichnet man als absurd und lächerlich und als an den Haaren herbei gezogen. Andererseits, wiederum den Beweis für letztere Feststellung liefert der Herr Silentium im übrigen noch selber, an jener Stelle, wo er was über irgendwelchen Okkultismus schwurbelt. Genauso gut könnte ich jetzt behaupten, ich könnte ohne Hilfsmittel einen Sprung vom 100. Stockwerk überleben. Und etwas anderes sollte man mir erst einmal beweisen.
Conclusio: Quod erat demonstrandum...

Mille grazie und meine Empfehlung...

carlos

Schädlich für Lesevermögen und Logik.

Student, Wednesday, 05.12.2007, 15:53 (vor 6591 Tagen) @ *carlos*

Hat er eine Vermutung
aufgestellt? Ein Axiom formuliert? Hat er einen Beweis geliefert? Nein.
Das hat er nicht. Nichts von alledem hat er.

Doch, hat er:

"Wenn nun sexuelle Hemmungslosigkeit im Allgemeinen und Masturbation im Besonderen schädlich ist - das ist meine Vermutung, keine Gewißheit -,"

Genauso gut könnte ich
jetzt behaupten, ich könnte ohne Hilfsmittel einen Sprung vom 100.
Stockwerk überleben. [...]
carlos

Woher weißt du das ? Ist das experimentell bewiesen ? Du solltest es versuchen ! Sicher hättest du gute Chancen zu überleben - falls es stimmt, daß ein quasi-göttliches Selbstwertgefühl den Erfolg einer Handlung begünstigt. Ansonsten verweise ich auf Jesus, der eine entsprechende Aufforderung abgelehnt hat (Matth. 4,5-7).

Dagegen meiner Vermutung - oder, in deinen Worten, meiner "unbewiesenen Behauptung", ist jetzt egal - kann man experimentell nachgehen. Wenn die Masturbateure dieses Experiment nicht machen, welchen Grund hat es dann ? Ganz klar: Sie fürchten, daß sie es nicht überleben würden. :-) Oder ist es doch eine Bibelstelle, welche sie davon abhält?

Dem Wixer zum Gruß

Student

Schädlich für Lesevermögen und Logik.

Garfield, Wednesday, 05.12.2007, 18:40 (vor 6590 Tagen) @ Student

Hallo Student!

Dagegen meiner Vermutung - oder, in deinen Worten, meiner "unbewiesenen Behauptung", ist jetzt egal - kann man experimentell nachgehen.

Also, das finde ich ja nun interessant. Wenn ich deine Ausführungen richtig verstanden habe, machst du dieses Experiment bereits. Und, ist die Erleuchtung schon über dich gekommen? :)

Freundliche Grüße
von Garfield

Schädlich für Lesevermögen und Logik.

Student, Wednesday, 05.12.2007, 21:16 (vor 6590 Tagen) @ Garfield

Wenn ich deine Ausführungen
richtig verstanden habe, machst du dieses Experiment bereits. Und, ist die
Erleuchtung schon über dich gekommen? :)

Freundliche Grüße
von Garfield

Was verstehst du denn unter "Erleuchtung" ?

Zweite Frage: Warum bist du so neugierig ? Der beste Weg zu einer brauchbaren Antwort ist in diesem Fall, daß du das Experiment selber machst. Es kann ja sein, daß bei dir das Ergebnis ein anderes oder gar keines ist. Und erst dann würde sich der Gedankenaustausch zwischen uns lohnen.

Gruß

Student

Schädlich für Lesevermögen und Logik.

Garfield, Thursday, 06.12.2007, 12:19 (vor 6590 Tagen) @ Student

Hallo Student!

Was verstehst du denn unter "Erleuchtung" ?

Na ja, du vermutest doch, daß der Verzicht auf Onanie die Geisteskräfte verstärkt, oder habe ich das falsch verstanden? Das meinte ich mit "Erleuchtung".

Zweite Frage: Warum bist du so neugierig ?

Ich bin immer neugierig.

Der beste Weg zu einer brauchbaren Antwort ist in diesem Fall, daß du das Experiment selber machst.

Oh, ich habe sowohl den Positiv- als auch den Negativ-Test gemacht! :)

Es kann ja sein, daß bei dir das Ergebnis ein anderes oder gar keines ist.

Das Ergebnis war in beiden Fällen gleich 0.

Wenn Onanie sich schädlich auf die Geisteskräfte auswirken würde, dann hätte ich spätestens in meinem 13. Lebensjahr einen deutlichen Abfall meiner Schulleistungen feststellen müssen. Wenn Onanie sehr schädlich wäre, dann könnte ich seit dieser Zeit wohl kaum meinen Namen schreiben. :) Wie du siehst, klappt das mit dem Schreiben aber noch ganz gut.

Heute bin ich 37, und da ist der Hormondruck bei weitem nicht mehr so hoch wie mit 13. Außerdem bin ich mittlerweile verheiratet, habe also auch keinen sexuellen Notstand mehr. Selbstbefriedigung ist heute für mich kaum noch ein Thema - aber trotzdem stelle ich keine Verbesserung meiner Geisteskräfte fest.

Und erst dann würde sich der Gedankenaustausch zwischen uns lohnen.

Bei mir ist die Erleuchtung also bislang ausgeblieben. Wie sieht's bei dir aus?

Freundliche Grüße
von Garfield

Schädlich für Lesevermögen und Logik.

*carlos*, Wednesday, 05.12.2007, 23:34 (vor 6590 Tagen) @ Student

Hat er eine Vermutung aufgestellt? Ein Axiom formuliert? Hat er einen Beweis geliefert? Nein. Das hat er nicht. Nichts von alledem hat er.

Doch, hat er:

"Wenn nun sexuelle Hemmungslosigkeit im Allgemeinen und Masturbation im Besonderen schädlich ist - das ist meine Vermutung, keine Gewißheit -,"

Einen Scheiß hat er. Der Lausbub hat behauptet. Und zwar einen Haufen Schwachsinn. Deine Sophistereien sind wirklich nur halblustig. Wirklich... lol...

Genauso gut könnte ich jetzt behaupten, ich könnte ohne Hilfsmittel einen Sprung vom 100. Stockwerk überleben. [...]

Woher weißt du das ? Ist das experimentell bewiesen ? Du solltest es versuchen ! Sicher hättest du gute Chancen zu überleben - falls es stimmt, daß ein quasi-göttliches Selbstwertgefühl den Erfolg einer Handlung begünstigt. Ansonsten verweise ich auf Jesus, der eine entsprechende Aufforderung abgelehnt hat (Matth. 4,5-7).

Jetzt gesellt sich zur Logorrhöe auch noch Legasthenie... Type, du hast was an der Murmel... lol... und nicht nur da...

Dagegen meiner Vermutung - oder, in deinen Worten, meiner "unbewiesenen Behauptung", ist jetzt egal - kann man experimentell nachgehen. Wenn die Masturbateure dieses Experiment nicht machen, welchen Grund hat es dann ? Ganz klar: Sie fürchten, daß sie es nicht überleben würden. :-) Oder ist es doch eine Bibelstelle, welche sie davon abhält?

Korrekt. Dann experimentier? mal schön. Laß? vorher das Wixen aus, und bitte aber anstatt dessen deine Exe um die Verabreichung einer fetten Tracht Prügel... lolol... Ich habe Eindruck, die kann das ganz gut, und gute Gründe muß sie nicht erst mühselig suchen... lol... In exaltierter Hochstimmung springt sich?s ohnehin leichter... Und, nein, es ist nicht egal, eine «unbewiesene Behauptung> und eine «Vermutung> unterschiedslos in einer Latrine zu verklappen... ach, was... das ist mir jetzt egal... lol...

Dem Wixer zum Gruß

Ja, ja... schon gut... du mich erst recht, Arschficker...

carlos

Schädlich für Lesevermögen und Logik.

Student, Wednesday, 05.12.2007, 23:58 (vor 6590 Tagen) @ *carlos*

Dem Wixer zum Gruß


Ja, ja... schon gut... du mich erst recht, Arschficker...

carlos

Wixen ist aber schlimmer als Arschficken ! Vgl. hierzu der Kirche, also auch des Papstes Meinung gemäß Katechismus, Art. 2358:


Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen sind homosexuell veranlagt. Sie haben diese Veranlagung nicht selbst gewählt; für die meisten von ihnen stellt sie eine Prüfung dar. Ihnen ist mit Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen. Man hüte sich, sie in irgend einer Weise ungerecht zurückzusetzen. Auch diese Menschen sind berufen, in ihrem Leben den Willen Gottes zu erfüllen und, wenn sie Christen sind, die Schwierigkeiten, die ihnen aus ihrer Veranlagung erwachsen können, mit dem Kreuzesopfer des Herrn zu vereinen.

Student

Schädlich für Lesevermögen und Logik.

*carlos*, Thursday, 06.12.2007, 13:53 (vor 6590 Tagen) @ Student

Dem Wixer zum Gruß


Ja, ja... schon gut... du mich erst recht, Arschficker...

carlos


Wixen ist aber schlimmer als Arschficken ! Vgl. hierzu der Kirche, also
auch des Papstes Meinung gemäß Katechismus, Art. 2358:


Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen sind homosexuell
veranlagt. Sie haben diese Veranlagung nicht selbst gewählt; für die
meisten von ihnen stellt sie eine Prüfung dar. Ihnen ist mit Achtung,
Mitleid und Takt zu begegnen. Man hüte sich, sie in irgend einer Weise
ungerecht zurückzusetzen. Auch diese Menschen sind berufen, in ihrem Leben
den Willen Gottes zu erfüllen und, wenn sie Christen sind, die
Schwierigkeiten, die ihnen aus ihrer Veranlagung erwachsen können, mit dem
Kreuzesopfer des Herrn zu vereinen.

Student


Ja, jenes Kind ist bereits in den Brunnen gefallen, und es ist fuenf nach zwoelf. Richtig. Mit meiner Zuschrift habe ich mich auch keinen Illusionen hingeben wollen; ich habe nicht die Hoffnung, dass sich etwas bessert. Ich habe denen lediglich zeigen wollen, dass es immer noch Leute gibt, die dem Schwachsinn aus Prinzip heftig widersprechen. Ein uebersaettigter, unterforderter Kulturstaat froent der Dekadenz und dem Arschlochtum, und die demokratische Mehrheit will das so; da bleibt uns nur die Rolle des machtlosen Zuschauers. Richtig: So what?... Arschloch!

Scheiß-Faker...

*carlos*, Thursday, 06.12.2007, 21:38 (vor 6589 Tagen) @ *carlos*

Lies' jetzt mal ganz genau, du Faker-Scheißer: Was auch immer ich mit wem auch immer hier zu lösen habe, das mache ich ganz allein. Auf ein Arschloch, das zu blöd ist, sich einen eigenen Namen zu suchen und zu feige, zu selbigem auch zu stehen, ist jedenfalls kräftig was geschissen. Ab in die Latrine mit dir Wixer...

carlos (der einzig echte, wahre, gute und schöne... lol...)

Schädlich für Lesevermögen und Logik.

Conny, NRW, Thursday, 06.12.2007, 12:06 (vor 6590 Tagen) @ Student

Doch, hat er:

"Wenn nun sexuelle Hemmungslosigkeit im Allgemeinen und Masturbation im
Besonderen schädlich ist - das ist meine Vermutung, keine Gewißheit
-,"

Es ist klar, daß die Masturbation für eine Gesellschaft schädlich ist. Der eine/die eine oder andere könnt dadurch ja fast gänzlich von Frauen bzw. Männern ablassen und dadurch käme es zu weniger Nachwuchs. Ein Volk könnte dadurch auch aussterben oder von anderen Völkern schnell überrannt werden. Schädlich ist daher die Masturbation für ein Volk, jedoch nicht für den einzelnen.

Woher weißt du das ? Ist das experimentell bewiesen ? Du solltest es
versuchen ! Sicher hättest du gute Chancen zu überleben - falls es stimmt,
daß ein quasi-göttliches Selbstwertgefühl den Erfolg einer Handlung
begünstigt. Ansonsten verweise ich auf Jesus, der eine entsprechende
Aufforderung abgelehnt hat (Matth. 4,5-7).

Irgendwann geht das Zeug doch ab und wenn es nur durch einen nächtlichen feuchten Traum abgeht. Aber dieser wird dann ja auch ganz schädlich sein. Diese feuchten Träume könnten dich dann noch eher zur Frau hintreiben als gleich die Masturbation und den damit verbundenen Druckabbau.

Ich hatte mal eine Freundin (in meiner ausgehenden Jugend) die wollte auch nicht, daß ich mir das selbst mache, obwohl ich nur am Wochenende mit ihr zusammen sein konnte. Geht ein Masturbationsverbot vielleicht von den Frauen aus?

Dagegen meiner Vermutung - oder, in deinen Worten, meiner
"unbewiesenen Behauptung", ist jetzt egal - kann man experimentell
nachgehen. Wenn die Masturbateure dieses Experiment nicht machen, welchen
Grund hat es dann ? Ganz klar: Sie fürchten, daß sie es nicht überleben
würden. :-) Oder ist es doch eine Bibelstelle, welche sie davon abhält?

Dieses experiment hat zur folge, daß es dich irgendwann zur Frau hintreiben wird. Wer wacht denn gerne nachts auf und hat überall dieses schleimige Zeug kleben?

Schädlich für Lesevermögen und Logik.

Garfield, Thursday, 06.12.2007, 12:34 (vor 6590 Tagen) @ Conny

Hallo Conny!

Ich hatte mal eine Freundin (in meiner ausgehenden Jugend) die wollte auch nicht, daß ich mir das selbst mache, obwohl ich nur am Wochenende mit ihr zusammen sein konnte. Geht ein Masturbationsverbot vielleicht von den Frauen aus?

Den Eindruck habe ich auch häufig. Wenn heute davon die Rede ist, daß Masturbation gut und richtig ist, dann bezieht sich das oft auf Frauen. Viele Frauen nehmen das Recht auf Masturbation auch ganz selbstverständlich für sich in Anspruch, oft werden die Vibratoren und Porno-Videos (ja, sowas sehen sich auch nicht wenige Frauen an) aber vor dem Partner versteckt. Schließlich soll ja weder er noch sonst jemand wissen, was frau so Undamenhaftes treibt, wenn sie allein im Schlafzimmer ist.

Und ich glaube, daß es den Frauen dabei auch darum geht, daß der Partner umgekehrt bitteschön nicht onanieren soll. Gegen die Selbstbefriedigung an sich haben viele Frauen wahrscheinlich noch nicht mal etwas einzuwenden, jedenfalls wenn der Partner beim Geschlechtsverkehr trotzdem problemlos eine Erektion bekommt, aber wenn der Partner sich dabei Pornos oder Fotos von anderen Frauen ansieht, dann finden sie das gar nicht mehr okay. Und weil sie aber argwöhnen, daß er das tut, möchten sie halt nicht, daß er onaniert.

Das ist wohl auch der Grund, wieso Selbstbefriedigung bei Männern oft eher negativ dargestellt wird. "Wichser" ist ja auch ein Schimpfwort, während es kein gleichartiges Schimpfwort für Frauen gibt.

Freundliche Grüße
von Garfield

Schädlich für Lesevermögen und Logik.

Conny, NRW, Thursday, 06.12.2007, 13:36 (vor 6590 Tagen) @ Garfield

Hallo Conny!

Ich hatte mal eine Freundin (in meiner ausgehenden Jugend) die wollte
auch nicht, daß ich mir das selbst mache, obwohl ich nur am Wochenende mit
ihr zusammen sein konnte. Geht ein Masturbationsverbot vielleicht von den
Frauen aus?

Den Eindruck habe ich auch häufig. Wenn heute davon die Rede ist, daß
Masturbation gut und richtig ist, dann bezieht sich das oft auf Frauen.
Viele Frauen nehmen das Recht auf Masturbation auch ganz
selbstverständlich für sich in Anspruch, oft werden die Vibratoren und
Porno-Videos (ja, sowas sehen sich auch nicht wenige Frauen an) aber vor
dem Partner versteckt. Schließlich soll ja weder er noch sonst jemand
wissen, was frau so Undamenhaftes treibt, wenn sie allein im Schlafzimmer
ist.

Ob das mit ein Grund ist, warum viele Frauen beim Sex dann keinen Orgasmus mehr haben können?

Das mit den Porno-Videos habe ich auch schon festgestellt, dann aber ausschließlich seltsamer Weise gleich auf die harten BDSM-Videos. Ich hatte mal kurze Zeit, der Nick wurde wegen dem Jugenschutz gesperrt, den Nick BeHogTied und davon gibt es im Netz eine Seite mit ähnlichem Titel. Ich war überrascht, wieviele Frauen diese Seite kannten, obwohl das eigentlich bis auf das Kuscheln ein sehr zugeschnürter Chat ist. Was diese ganz normalen Fick-Pornos angeht, habe ich von Frauen bisher zwar gehört, daß sie sowas gelegentlich mal ansehen, daß darauf Frauen aber regelrecht scharf darauf waren, habe ich dabei nicht erlebt - im Gegensatz zu diesen harten BDSM-Pornos, mit der devoten Frau, die dabei sogar ausgepeitscht wird.

Und ich glaube, daß es den Frauen dabei auch darum geht, daß der Partner
umgekehrt bitteschön nicht onanieren soll. Gegen die Selbstbefriedigung an
sich haben viele Frauen wahrscheinlich noch nicht mal etwas einzuwenden,
jedenfalls wenn der Partner beim Geschlechtsverkehr trotzdem problemlos
eine Erektion bekommt, aber wenn der Partner sich dabei Pornos oder Fotos
von anderen Frauen ansieht, dann finden sie das gar nicht mehr okay. Und
weil sie aber argwöhnen, daß er das tut, möchten sie halt nicht, daß er
onaniert.

Wobei Frauen meinen Erkundigungen zufolge während des Sex nicht selten an andere Männer denken. Ich glaube dabei fast, daß sie genau das von ihrem Partner nicht wollen was für sie selbst ganz selbstverständlich ist. Dazu gehört sicher oftmals auch die Masturbation.

Das ist wohl auch der Grund, wieso Selbstbefriedigung bei Männern oft eher
negativ dargestellt wird. "Wichser" ist ja auch ein Schimpfwort, während es
kein gleichartiges Schimpfwort für Frauen gibt.

Wichser ist ja auch ein Mann, der keine abbekommt, und daher ein wertloser Mann ist. Es gibt dagegen Schimpfworte für Frauen, ohne entsprechendes für den Mann. Schlampe wäre dazu eins, wogegen das für den Mann sogar gut besetzt wäre oder man reduziert die Frau gleich auf ihr primäres Geschlechtsteil.

Schädlich für Lesevermögen und Logik.

Garfield, Thursday, 06.12.2007, 14:36 (vor 6590 Tagen) @ Conny

Hallo Conny!

Ob das mit ein Grund ist, warum viele Frauen beim Sex dann keinen Orgasmus mehr haben können?

Das glaube ich nicht. Ich denke, daß manche Frauen einfach aus anatomischen Gründen schwieriger zum Orgasmus zu bringen sind. Bei anderen gibt es vielleicht psychische Barrieren, die sie daran hindern, sich ganz fallen zu lassen.

Das mit den Porno-Videos habe ich auch schon festgestellt, dann aber ausschließlich seltsamer Weise gleich auf die harten BDSM-Videos.

Das finde ich eigentlich gar nicht seltsam. Viele Frauen haben eher devote Neigungen. Die wirken sich aber bei ihnen anders aus als bei Männern. Sie können sie im realen Leben viel unauffälliger und selbstverständlicher ausleben, während Männer das so nicht können, oder nur in Formen, die dann viel zu einschränkend sind. Wenn ein Mann z.B. zum rechtlosen Zahlesel degradiert wird, dann hat er auch mit devoten Neigungen meist keine Freude daran.

Viele Frauen vermissen bei ihren Partnern heute vielleicht auch eine gewisse Dominanz, die den Männern ja heutzutage regelrecht aberzogen wird. Da schaffen solche Videos einen kleinen Ausgleich, zumindest in der Fantasie.

Wobei Frauen meinen Erkundigungen zufolge während des Sex nicht selten an andere Männer denken. Ich glaube dabei fast, daß sie genau das von ihrem Partner nicht wollen was für sie selbst ganz selbstverständlich ist. Dazu gehört sicher oftmals auch die Masturbation.

Ja, den Eindruck habe ich auch. "Was ich selber denk und tu, das trau ich auch anderen zu", heißt es ja so schön und treffend. Frau denkt wohl auch beim Onanieren schon mal an andere Männer, also geht sie davon aus, daß der Partner dabei auch an andere Frauen denkt - und das darf natürlich nicht sein. Deshalb soll er nicht onanieren, und damit er nicht auf die Idee kommt, dieses Verbot in Frage zu stellen, darf er nicht wissen, daß sie selbst auch onaniert. Und schon gar nicht darf er wissen, daß sie dabei an andere Männer denkt.

Pornos soll er nicht sehen, weil Porno-Darstellerinnen ja häufig nicht gerade unattraktiv sind. Auch da gilt dann wieder der Grundsatz "du sollst keine anderen Göttinnen haben außer mir".

Wichser ist ja auch ein Mann, der keine abbekommt, und daher ein wertloser Mann ist.

Ja, aber indirekt. Direkt ist ein Wichser erst einmal ein Mann, der sich selbst befriedigt. Es gibt zwar auch das Klischee von der alleinstehenden, frustrierten Frau, die sich regelmäßig mit ihrem Vibrator vergnügt - aber ein Schimpfwort, daß sich vor allem auf die Onanie bezieht, fällt mir dafür nicht ein. Begriffe wie "alte Jungfer" beziehen sich ja nicht auf Onanie.

Es gibt dagegen Schimpfworte für Frauen, ohne entsprechendes für den Mann. Schlampe wäre dazu eins, wogegen das für den Mann sogar gut besetzt wäre...

Es gibt schon ähnliche Worte auch für Männer. "Filou" beispielsweise ist vor allem negativ besetzt - es steht in etwa für "Nichtsnutz". Auch Wörter wie "Schürzenjäger" oder "Playboy" werden durchaus auch mal negativ verwendet. Umgekehrt war das Wort "Schlampe" ursprünglich negativ, wird mittlerweile aber auch schon positiv verwendet, so positiv, daß manche junge Mädels sogar T-Shirts mit dem Wort drauf tragen.

...oder man reduziert die Frau gleich auf ihr primäres Geschlechtsteil.

Da gibt es für Männer auch entsprechende Schimpfworte.

Freundliche Grüße
von Garfield

Ist Masturbation schädlich ?

Student, Wednesday, 05.12.2007, 17:12 (vor 6590 Tagen) @ Mirko

Netter Text, habe ein paar mal daran gedacht, argumentativ darauf
einzusteigen.

Meine Vorredner haben mir gezeigt, wie man es besser macht.

Warum müssen dir Andere das zeigen ? Hier sind Selbstdenker gefragt !

Rauchen und Trinken ist eine Sucht --> unzulässig.

Nahrungsaufnahme stillt den Hunger --> keine weitere Nahrungsaufnahme (ist
in Ordnung).

Onanie stillt --> na?

Jetzt mal langsam. Auch Nahrungsaufnahme entartet bei uns meistens zur Sucht. Warum sonst essen die meisten Menschen zu viel ? Und ebenso ist das Masturbieren fast immer eine Sucht. Wer es nicht glaubt, möge doch einmal versuchen, für z.B. vier Wochen darauf zu verzichten.

Die Beweispflicht, die Schädlichkeit von Selbstbefriedigung nachzuweisen,
liegt bei dir.

Warum bei mir ? Wer hat denn den Schaden ?

Wenn eine vermeintlich falsche These (hier: daß Masturbation schädlich
sei) sich über Jahrhunderte und Jahrtausende durchhalten konnte, dann darf
vermutet werden, daß bestimmte Interessen für ihren Erhalt gesorgt haben.
Welche sind das in vorliegendem Falle ? Ich finde keine

1. Führe den Beweis, das es keine gibt.

Warum denn ? Ich habe gar kein Interesse, meine eigene These zu falsifizieren. Ich fürchte ja ihre Konsequenzen nicht.

2. Ich stelle auf These: Genauso wie heute zwar viele Onanie betreiben
aber darüber schweigen, haben es die Menschen schon immer gehalten. -->
Widerlege diese These.

Warum denn ? Erstens stimmt sie; und zweitens widerlegt sie meine eigene These nicht.

Kann es umgekehrt sein, dass wenn Masturbation absolut harmlos, ja sogar
gut, toll und gottgewollt ist, Du eine sehr schmerzhafte Neuorientierung
und vor allem Umbewertung deines bisherigen Lebens machen müsstest?

Nein, im Gegenteil. Dann würde ich Selbstbeherrschung auf einem anderen Feld üben. Es ist deren kein Mangel.

Aber ob jemand diesen Weg beschreiten
will, sei jedem selbst überlassen.

Das macht den Weg ja auch so schwer. Es zwingt dich ja auch Keiner, z.B. das Rauchen aufzugeben. Und darum rauchen, trinken, essen oder schnupfen sich viele Menschen vorzeitig tot. Schlimmer: Sie verbrauchen vorzeitig ihre Geisteskräfte.

Ich wäre froh, wenn damit das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Das Thema ist ernst !

Gruß

Student

Ist Masturbation schädlich ?

Maximilianeum, Augenkrebstupfing, Wednesday, 05.12.2007, 09:16 (vor 6591 Tagen) @ Student

Soviel steht fest: Von Verbalwichserei bekommt der Leser Augenkrebs. Das macht deine posts auch so "schädlich".

Liest deine posts mit Schutzbrille - Max

Schädlich für das Argumentationsvermögen.

Student, Wednesday, 05.12.2007, 15:25 (vor 6591 Tagen) @ Maximilianeum

Soviel steht fest: Von Verbalwichserei bekommt der Leser Augenkrebs. Das
macht deine posts auch so "schädlich".

Liest deine posts mit Schutzbrille - Max

Nun ja, so drastische Verhütungsmittel brauche ich nicht, aber kritisch lesen, das tue ich. Darum möchte ich jetzt an eine andere Aussage von dir erinnern:

"Hoffnungsfroh stimmt mich, daß Menschen, jünger als ich, sich in zunehmendem Maße für den Papst begeistern und daran interessiert sind, was er zu sagen hat. Näher an der Wahrheit dran als seine Heiligkeit ist nämlich keiner. Und keine sowieso."

Der Papst vertritt aber genau das Folgende, siehe den Katechismus der Katholischen Kirche 2352:

''Tatsache ist, daß sowohl das kirchliche Lehramt in seiner langen und stets gleichbleibenden Überlieferung als auch das sittliche Empfinden der Gläubigen niemals gezögert haben, die Masturbation als eine in sich schwere ordnungswidrige Handlung zu brandmarken'', weil ''der frei gewollte Gebrauch der Geschlechtskraft, aus welchem Motiv er auch immer geschieht, außerhalb der normalen ehelichen Beziehungen seiner Zielsetzung wesentlich widerspricht''. Der um ihrer selbst willen gesuchten geschlechtlichen Lust fehlt ''die von der sittlichen Ordnung geforderte geschlechtliche Beziehung, jene nämlich, die den vollen Sinn gegenseitiger Hingabe als auch den einer wirklich humanen Zeugung in wirklicher Liebe realisiert'' (CDF, Erkl. ''Persona humana'' 9).

Demnach also ist Masturbation schädlich. Nicht im engeren Sinne medizinisch schädlich, aber jedenfalls heils-schädlich. Und darauf kommt es doch wohl an, oder ?

Dem Christen zum Gruß

Student

Schädlich für das Argumentationsvermögen.

Hemsut, Wednesday, 05.12.2007, 15:36 (vor 6591 Tagen) @ Student

Soviel steht fest: Von Verbalwichserei bekommt der Leser Augenkrebs. Das
macht deine posts auch so "schädlich".

Liest deine posts mit Schutzbrille - Max


Nun ja, so drastische Verhütungsmittel brauche ich nicht, aber kritisch
lesen
, das tue ich. Darum möchte ich jetzt an eine andere
Aussage von
dir
erinnern:

"Hoffnungsfroh stimmt mich, daß Menschen, jünger als ich, sich in
zunehmendem Maße für den Papst begeistern und daran interessiert sind, was
er zu sagen hat. Näher an der Wahrheit dran als seine Heiligkeit ist
nämlich keiner. Und keine sowieso."

Der Papst vertritt aber genau das Folgende, siehe den Katechismus der
Katholischen Kirche 2352:

''Tatsache ist, daß sowohl das kirchliche Lehramt in seiner langen und
stets gleichbleibenden Überlieferung als auch das sittliche Empfinden der
Gläubigen niemals gezögert haben, die Masturbation als eine in sich
schwere ordnungswidrige Handlung zu brandmarken'', weil ''der frei
gewollte Gebrauch der Geschlechtskraft, aus welchem Motiv er auch immer
geschieht, außerhalb der normalen ehelichen Beziehungen seiner Zielsetzung
wesentlich widerspricht''. Der um ihrer selbst willen gesuchten
geschlechtlichen Lust fehlt ''die von der sittlichen Ordnung geforderte
geschlechtliche Beziehung, jene nämlich, die den vollen Sinn gegenseitiger
Hingabe als auch den einer wirklich humanen Zeugung in wirklicher Liebe
realisiert'' (CDF, Erkl. ''Persona humana'' 9).

Demnach also ist Masturbation schädlich. Nicht im engeren Sinne
medizinisch schädlich, aber jedenfalls heils-schädlich. Und darauf kommt
es doch wohl an, oder ?

Dem Christen zum Gruß

Student

Hallo Student,

es ist ein Unterschied, ob sich jemand der eigenen Unzulänglichkeiten und Fehler bewußt ist - und diese abzustellen versucht - oder ob jemand von seiner eigenen Vollkommenheit ausgeht - und dann nichts abstellen muß, weil er ja bereits vollkommen ist.

Rate mal, in welche Kategorie du fällst - und in welche Max...

Gruß,
Hemsut

Schädlich für das Argumentationsvermögen.

Student, Wednesday, 05.12.2007, 16:08 (vor 6590 Tagen) @ Hemsut

es ist ein Unterschied, ob sich jemand der eigenen Unzulänglichkeiten und
Fehler bewußt ist - und diese abzustellen versucht -

Ach...ist Max sich irgendwelcher Fehler bewußt ? Und falls ja, bemüht er sich, sie abzustellen ? (Die Forenöffentlichkeit erfährt nichts davon.)

Manchmal freilich ist er sich gewisser Folgen bewußt - und versucht dann auch wirklich, sie abzustellen. :-)

Rate mal, in welche Kategorie du fällst - und in welche Max...
Hemsut

Ich sehe, du fällst in die Kategorie einer vorbildlichen Ehefrau. Treue und Loyalität sind ihre Zierde. An der Wahrheit hingegen qualifiziert sich der Mann. Ohne Ironie !

Gruß

Student

Schädlich für das Argumentationsvermögen.

Hemsut, Wednesday, 05.12.2007, 16:30 (vor 6590 Tagen) @ Student

es ist ein Unterschied, ob sich jemand der eigenen Unzulänglichkeiten

und

Fehler bewußt ist - und diese abzustellen versucht -


Ach...ist Max sich irgendwelcher Fehler bewußt ? Und falls ja, bemüht er
sich, sie abzustellen ? (Die Forenöffentlichkeit erfährt nichts davon.)

Du meinst, du erfährst nichts davon. Das ist ja wohl ein Unterschied...


Manchmal freilich ist er sich gewisser Folgen bewußt - und versucht
dann auch wirklich, sie abzustellen. :-)

Auch wenn du dich noch so sehr bemühst: Sarkasmus gelingt dir nicht - Ironie übrigens auch nicht... [image]

Rate mal, in welche Kategorie du fällst - und in welche Max...
Hemsut


Ich sehe, du fällst in die Kategorie einer vorbildlichen Ehefrau. Treue
und Loyalität sind ihre Zierde. An der Wahrheit hingegen qualifiziert sich
der Mann. Ohne Ironie !

http://www.feminismuskritik.de/forum/phpBB2/viewtopic.php?p=8333#8333

[image]


Gruß

Student

Schon gut...

Kann er sich nicht selbst verteidigen ?

Student, Wednesday, 05.12.2007, 17:26 (vor 6590 Tagen) @ Hemsut

Hallo Hemsut !

Es ist lobenswert, daß du einen bestimmten Mann - nicht seine Argumente - verteidigst. Jede anständige Frau sollte das tun. Du tust es.

Ich möchte mich weiterhin zur Sache äußern - aber nicht über personelle Umwege.

Gruß !

Student

Kann er sich nicht selbst verteidigen ?

Hemsut, Wednesday, 05.12.2007, 17:48 (vor 6590 Tagen) @ Student

Hallo Hemsut !

Es ist lobenswert, daß du einen bestimmten Mann - nicht seine Argumente -
verteidigst. Jede anständige Frau sollte das tun. Du tust es.

Ich möchte mich weiterhin zur Sache äußern - aber nicht über personelle
Umwege.

Gruß !

Student

Hier fing es an; ich habe dort im 1. Absatz meine Sichtweise der Dinge verteidigt.

Wenn du mit mir nicht mehr weiter diskutieren kannst (oder willst), wirst du wohl warten müssen, bis dir ein geeigneter Gesprächspartner zur Verfügung steht.

Gruß,
Hemsut

Kann er sich nicht selbst verteidigen ?

Student, Wednesday, 05.12.2007, 21:06 (vor 6590 Tagen) @ Hemsut

Hier fing
es an; ich habe dort im 1. Absatz meine Sichtweise der Dinge
verteidigt.

Soso. Du stellst also gegenüber:

1. Jemand der sich der eigenen Unzulänglichkeiten und Fehler bewußt ist - und diese abzustellen versucht, und

2. Ein Anderer, der von seiner eigenen Vollkommenheit ausgeht - und dann nichts abstellen muß, weil er ja bereits vollkommen ist.

Sodann willst du, daß ich zuordne:

a) mich
b) Max

auf jeweils eine dieser beiden Einstellungen.

Da ich diese Zuordnung aber erraten soll, muß es jemanden geben, der dann entscheidet, ob ich richtig geraten habe. Und das bist du.

Was soll dieses "Ratespiel" ? Wenn es denn eines wäre !


Wenn du mit mir nicht mehr weiter diskutieren kannst (oder willst), wirst
du wohl warten müssen, bis dir ein geeigneter Gesprächspartner zur
Verfügung steht.

Ja gewiß, Mädchen. Und jetzt ist Schluß mit dem Spiel.

Kann er sich nicht selbst verteidigen ?

Hemsut, Wednesday, 05.12.2007, 22:08 (vor 6590 Tagen) @ Student

Hier

fing

es an; ich habe dort im 1. Absatz meine Sichtweise der Dinge
verteidigt.


Soso. Du stellst also gegenüber:

1. Jemand der sich der eigenen Unzulänglichkeiten und Fehler bewußt
ist - und diese abzustellen versucht, und

2. Ein Anderer, der von seiner eigenen Vollkommenheit ausgeht - und
dann nichts abstellen muß, weil er ja bereits vollkommen ist.

So ist es...


Sodann willst du, daß ich zuordne:

a) mich
b) Max

auf jeweils eine dieser beiden Einstellungen.

das war mehr rhetorisch gemeint; du darfst dir den Schuh aber gerne anziehen...


Da ich diese Zuordnung aber erraten soll, muß es jemanden geben,
der dann entscheidet, ob ich richtig geraten habe. Und das bist du.

Was soll dieses "Ratespiel" ? Wenn es denn eines wäre !

s.o.


Wenn du mit mir nicht mehr weiter diskutieren kannst (oder willst),

wirst

du wohl warten müssen, bis dir ein geeigneter Gesprächspartner zur
Verfügung steht.


Ja gewiß, Mädchen. Und jetzt ist Schluß mit dem Spiel.

Für dich ist es ein Spiel? Für mich nicht, aber das hast du sicher schon gemerkt...

Schädlich für das Argumentationsvermögen.

Mirko, Thursday, 06.12.2007, 23:28 (vor 6589 Tagen) @ Hemsut

Ich sehe, du fällst in die Kategorie einer vorbildlichen Ehefrau. Treue
und Loyalität sind ihre Zierde. An der Wahrheit hingegen qualifiziert

sich

der Mann. Ohne Ironie !


http://www.feminismuskritik.de/forum/phpBB2/viewtopic.php?p=8333#8333

[image]

*grins*

Schädlich für das Argumentationsvermögen.

Guildo, Wednesday, 05.12.2007, 18:04 (vor 6590 Tagen) @ Student

''Tatsache ist, daß sowohl das kirchliche Lehramt in seiner langen und
stets gleichbleibenden Überlieferung als auch das sittliche Empfinden der
Gläubigen
niemals gezögert haben, die Masturbation als eine in sich
schwere ordnungswidrige Handlung zu brandmarken'', weil ''der frei
gewollte Gebrauch der Geschlechtskraft, aus welchem Motiv er auch immer
geschieht, außerhalb der normalen ehelichen Beziehungen seiner Zielsetzung
wesentlich widerspricht''. Der um ihrer selbst willen gesuchten
geschlechtlichen Lust fehlt ''die von der sittlichen Ordnung geforderte
geschlechtliche Beziehung, jene nämlich, die den vollen Sinn gegenseitiger
Hingabe als auch den einer wirklich humanen Zeugung in wirklicher Liebe
realisiert'' (CDF, Erkl. ''Persona humana'' 9).

Hier wird als Rechtfertigung die Tradition ("lange und stets gleichbleibende Überlieferung") und das "gefühlte" Wahrheitsempfinden der Gläubigen ("das sittliche Empfinden der Gläubigen") herangezogen. Warum wohl? Es gibt in der Bibel keine einzige Stelle, die Masturbation verurteilt. Dies ist daher eine von Menschen gemachte Lehre, die ihren Ursprung nicht in Gottes Wort hat und somit - wie alle von Menschen gemachten Lehren - von zweifelhaften Nutzen oder gar schädlich ist.

Gruß - Guildo

--
Most places where we all come from we can have a date, pay over $100 and not even get a goodnight kiss from some broad-ass feminazi who thinks her shit doesn't stink.
(unbekannter Fan von Angeles City)

Schädlich für das Argumentationsvermögen.

Conny, NRW, Thursday, 06.12.2007, 12:13 (vor 6590 Tagen) @ Student

Der Papst vertritt aber genau das Folgende, siehe den Katechismus der
Katholischen Kirche 2352:

''Tatsache ist, daß sowohl das kirchliche Lehramt in seiner langen und
stets gleichbleibenden Überlieferung als auch das sittliche Empfinden der
Gläubigen niemals gezögert haben, die Masturbation als eine in sich
schwere ordnungswidrige Handlung zu brandmarken'', weil ''der frei
gewollte Gebrauch der Geschlechtskraft, aus welchem Motiv er auch immer
geschieht, außerhalb der normalen ehelichen Beziehungen seiner Zielsetzung
wesentlich widerspricht''. Der um ihrer selbst willen gesuchten
geschlechtlichen Lust fehlt ''die von der sittlichen Ordnung geforderte
geschlechtliche Beziehung, jene nämlich, die den vollen Sinn gegenseitiger
Hingabe als auch den einer wirklich humanen Zeugung in wirklicher Liebe
realisiert'' (CDF, Erkl. ''Persona humana'' 9).

Demnach also ist Masturbation schädlich. Nicht im engeren Sinne
medizinisch schädlich, aber jedenfalls heils-schädlich. Und darauf kommt
es doch wohl an, oder ?

Heils-schädlich mags vielleicht für die Kirche sein, da dann doch die Anzahl an Schäfchen zurück geht. Hier könnte man fast den Gruß Hitlers anbringen, der sicher auch froh war, wenn die jungen Männer ihre Erkältung wo reinrotzen konnten, damit der Führer neue Soldaten bekam.

Warum ist der Ausdruck "Wichser" eigentlich IMMER beleidigend gemeint?

Chato, Wednesday, 05.12.2007, 16:57 (vor 6590 Tagen) @ Maximilianeum

Tach Max!

Warum ist der Ausdruck "Wichser" eigentlich immer beleidigend gemeint?

Nur mal so als Frage allgemein in den Raum gestellt, denn es ist ja nun mal eine solche. Wer hätte denn jemals irgendwo den Ausdruck "Wichser" in Bezug auf einen anderen positiv, lobend oder anerkennend gebraucht (außer Ekki natürlich, aber der bezieht es bloß auf sich selbst)? Ist das nicht merkwürdig?

Es wird mit der Beschimpfung als "Wichser" ganz unbestreitbar eine tatsächlich vorhandene, negative Emotion dem so Bezeichneten gegenüber authentisch zum Ausdruck gebracht. Wieso eigentlich? Woher rührt das? Offenbar existiert da irgendeine Differenz zwischen der vorgetragenen, kollektiven Überzeugung ("völlig normal") und dem persönlichen Empfinden ("Du Wichser!"). Was steckt dahinter? Warum sollte man sich solche Fragen übrigens nicht stellen dürfen, wo es doch ganz offenbar Fragen sind, die sich ganz von selbst stellen, sobald man das Phänomen ruhig und unbefangen betrachtet?

Ob es wichtigere Fragen auf der Welt gibt. Ganz bestimmt, ohne Zweifel. Aber nun ist's hier eben Gegenstand geworden. Ich ergreife nicht Partei, sondern ich weise hier bloß darauf hin, daß das von mir soeben benannte, widersprüchliche Phänomen real existiert und frage nun sehr schlicht nach dem Grund für diese durchgängig negative Wertung auf der Ebene des Empfindens und dem Kontrast dieses Empfindens mit der kollektiven Überzeugung. Welches von beidem hat nun Recht? Beides zugleich ist ja logischerweise nicht möglich.

Fragt der
Nick

--
___________________________________________________
Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.

Warum ist der Ausdruck "Wichser" eigentlich IMMER beleidigend gemeint?

Ekki, Wednesday, 05.12.2007, 17:15 (vor 6590 Tagen) @ Chato

Hallo Chato!

Tach Max!

Warum ist der Ausdruck "Wichser" eigentlich immer beleidigend
gemeint?

Nur mal so als Frage allgemein in den Raum gestellt, denn es ist ja nun
mal eine solche. Wer hätte denn jemals irgendwo den Ausdruck "Wichser" in
Bezug auf einen anderen positiv, lobend oder anerkennend gebraucht (außer
Ekki natürlich, aber der bezieht es bloß auf sich selbst)?

Wie kommse darauf, ey?

Für mich ist "Wichser" ein Lobeswort für alle Männer, die mit einer unbefangenen Einstellung zur Selbstbefriedigung geschafft haben, was das Leben erst richtig lebenswert macht:

Sich zu befreien von dem Wahn, daß sie sich für die (nur selten in Erfüllung gehende) Aussicht auf Kopulation alles gefallen lasse müßten.

Gruß von Ekki, der dauernd in seiner Phantasie mit seinen Wunschpartnerinnen das treibt, was er in der Realität von ihnen kaum jemals bekäme.

--
Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.

Warum ist der Ausdruck "Wichser" eigentlich IMMER beleidigend gemeint?

Student, Wednesday, 05.12.2007, 17:33 (vor 6590 Tagen) @ Ekki

Ekki:

Sich zu befreien von dem Wahn, daß sie sich für die (nur selten in
Erfüllung gehende) Aussicht auf Kopulation alles gefallen lasse müßten.

Um Mißverständnisse auszuräumen: Ich halte Masturbation für legitim in bestimmten Fällen, ebenso wie ich auch die pränatale Tötung für legitim halte in bestimmten Fällen.

Dies jedoch nur nebenbei. Die Ausgangsfrage, und ebenso die, welche den obigen Titel bildet, bleibt davon offensichtlich unberührt.

Gruß

Student

Warum ist der Ausdruck "Wichser" eigentlich IMMER beleidigend gemeint?

Ekki, Wednesday, 05.12.2007, 17:38 (vor 6590 Tagen) @ Student

Hallo Student!

Ekki:

Sich zu befreien von dem Wahn, daß sie sich für die (nur selten in
Erfüllung gehende) Aussicht auf Kopulation alles gefallen lasse müßten.


Um Mißverständnisse auszuräumen: Ich halte Masturbation für legitim in
bestimmten Fällen,

Wenn eine willige und mir zusagende Sexualpartnerin da ist, würd' ich auch nicht "Hand an mich legen".

ebenso wie ich auch die pränatale Tötung für legitim
halte in bestimmten Fällen.

Ich bin in aller Regel auch für differenzierte Einzelfallbetrachtung (nicht nur bei diesen Fragen).


Dies jedoch nur nebenbei. Die Ausgangsfrage, und ebenso die, welche den
obigen Titel bildet, bleibt davon offensichtlich unberührt.

Richtig.

Gruß

Student

Gruß zurück von

Ekki

--
Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.

Und welche Fälle wären dies?

Peter @, Wednesday, 05.12.2007, 18:06 (vor 6590 Tagen) @ Student

Um Mißverständnisse auszuräumen: Ich halte Masturbation für legitim in
bestimmten Fällen, ebenso wie ich auch die pränatale Tötung für legitim
halte in bestimmten Fällen.

Was sind für Dich solche "bestimmte Fälle"?

Dies jedoch nur nebenbei. Die Ausgangsfrage, und ebenso die, welche den
obigen Titel bildet, bleibt davon offensichtlich unberührt.

Die Ausgangsfrage ist davon ganz massiv berührt. "Schädlich" impliziert negative Folgen aus der Handlung selber heraus, unbeachtlich ob diese öffentlich wird ("Wichser") oder nicht.

Gruß
Peter

Warum ist der Ausdruck "Wichser" eigentlich IMMER beleidigend gemeint?

*carlos*, Thursday, 06.12.2007, 00:20 (vor 6590 Tagen) @ Student

Ekki:

Sich zu befreien von dem Wahn, daß sie sich für die (nur selten in
Erfüllung gehende) Aussicht auf Kopulation alles gefallen lasse müßten.


Um Mißverständnisse auszuräumen: Ich halte Masturbation für legitim in
bestimmten Fällen, ebenso wie ich auch die pränatale Tötung für legitim
halte in bestimmten Fällen.

Dies jedoch nur nebenbei. Die Ausgangsfrage, und ebenso die, welche den
obigen Titel bildet, bleibt davon offensichtlich unberührt.

Gruß

Student

Warum ist der Ausdruck "Wichser" eigentlich IMMER beleidigend gemeint?

*carlos*, Thursday, 06.12.2007, 00:26 (vor 6590 Tagen) @ Student

Um Mißverständnisse auszuräumen: Ich halte Masturbation für legitim in bestimmten Fällen, ebenso wie ich auch die pränatale Tötung für legitim halte in bestimmten Fällen.

Ach ja...? Um Mißverständnisse auszuräumen: Da hast du ja verdammt viel mehr Schwein gehabt als verdient, indem du damals nicht zu deinen «bestimmten Fällen> gehört hast... Vor allem dein Vater hätte sich ja was runterholen können, anstatt dich zu machen... nur, um Mißverständnisse auszuräumen... lol...

carlos

An die Forenleitung: Falls gewünscht kann das Ding nebenan gelöscht werden. Habe versehentlich auf die falsche Taste gedrückt.

Warum ist der Ausdruck "Wichser" eigentlich IMMER beleidigend gemeint?

Student, Thursday, 06.12.2007, 01:37 (vor 6590 Tagen) @ *carlos*


Habe versehentlich auf die falsche Taste gedrückt.

Das gibst du freimütig zu ? Naja. Immerhin.

Also ich bleibe dabei, daß Masturbation schädlich ist. Des Menschen Hände, beide, haben ihr bestimmungsgemäßes Tätigkeitsfeld oberhalb einer Tischplatte, nicht unterhalb derselben. Dort zumal ist dem digitalen Leerlauf mit einem grundsätzlichen Mißtrauen zu begegnen: Die Früchte des Bösen erscheinen nicht selten unverhofft.

Student

Warum ist der Ausdruck "Wichser" eigentlich IMMER beleidigend gemeint?

zweiter deutscher fernseher, Thursday, 06.12.2007, 08:57 (vor 6590 Tagen) @ Student

Die Früchte des
Bösen erscheinen nicht selten unverhofft.

Wenn ich meinen furchtbaren Teufelsbaum schüttele, erscheint nichts unverhofft.

Bäumeschütteln

Chato, Thursday, 06.12.2007, 15:35 (vor 6590 Tagen) @ zweiter deutscher fernseher

Die Früchte des Bösen erscheinen nicht selten unverhofft.


Wenn ich meinen furchtbaren Teufelsbaum schüttele, erscheint nichts unverhofft.

Das erscheint dir nur so. Wart's ab. Unverhofft kommt oft.

Chato

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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.

Warum ist der Ausdruck "Wichser" eigentlich IMMER beleidigend gemeint?

Ralf, NRW, Wednesday, 05.12.2007, 18:22 (vor 6590 Tagen) @ Chato

Hi Chato,


Warum ist der Ausdruck "Wichser" eigentlich immer beleidigend
gemeint?

Nur mal so als Frage allgemein in den Raum gestellt, denn es ist ja nun
mal eine solche. Wer hätte denn jemals irgendwo den Ausdruck "Wichser" in
Bezug auf einen anderen positiv, lobend oder anerkennend gebraucht (außer
Ekki natürlich, aber der bezieht es bloß auf sich selbst)? Ist das nicht
merkwürdig?

ich vermute stark, dass die negative Konnotation einfach daran liegt, dass es als "Ersatzbefriedigung" gesehen wird, etwa im Sinne von "Du kriegst es nicht wirklich geregelt und musst Dich mit einem Ersatz begnügen".

Das hätte dann mit der Frage schädlich/unschädlich oder "sittlich"/"unsittlich" wenig zu tun.

Gruß & Autobahn

Ralf

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*** Ich bin doch nicht genderblödgestreamt! ***

@crazyPhil und Ralf

Chato, Thursday, 06.12.2007, 01:53 (vor 6590 Tagen) @ Ralf

N'abend CrazyPhil! N'abend Ralf!

Ihr habt fast identisch erwidert, deshalb schreibe ich bloß eine Antwort.

Wie man es dreht und wendet: Der Widerspruch zwischen kollektiven "Überzeugtheiten", derer man so oft einander inbrünstig versichert, und den wahren, authentischen Empfindungen, wie sie in gewissermaßen "unbeobachteten Sätzen" ihren Ausdruck finden, besteht und fragt nach Erklärung. Nicht nur beim aktuell diskutierten Fall natürlich, sondern das ist ein sehr allgemeines Phänomen, das einem immerzu begegnet. Wenn man's durchschaut, kann man viel über sich selbst und über die Welt, in der wir leben lernen.

Ich sehe das übrigens haargenau so wie ihr: Die negative Konnotation des Begriffes Wichser rührt eindeutig von der "Ersatzhandlung" her, die damit vollzogen wird, von dem sexuellen "Losertum" eben, was darin zum Ausdruck kommt. Ich übernehme diese arrogante, abwertende Konnotation - notabene! - keineswegs, sondern ich konstatiere einfach mit euch zusammen, daß sie, wo sie zum Ausdruck kommt, eben darin ihre Wurzel hat. Punkt.

Eigenartigerweise habt ihr übrigens beide und fast wortgleich, vermutlich völlig unbeabsichtigt und ohne es zu wissen, damit die Begründung des Katechismus der Katholischen Kirche für die "negative Konnotation" der Masturbation mit euren eigenen Worten wiederholt und bestätigt (Schreck laß nach! *ggg*). Keine Sorge, ihr habt euch nicht soeben zwangsgetauft. Aber lest einfach selbst: "Der um ihrer selbst willen gesuchten geschlechtlichen Lust fehlt die von der sittlichen Ordnung geforderte geschlechtliche Beziehung, jene nämlich, die den vollen Sinn gegenseitiger Hingabe als auch den einer wirklich humanen Zeugung in wirklicher Liebe realisiert."

Da steht nichts von ewiger Verdammnis, da steht nichts von Hirnerweichung und Rückenmarksschwindsucht, da steht nichts von einer wegen Onanierens ausbleibenden Erlösung, da steht natürlich erst recht nichts von Strafverfolgung durch staatliche Onanieverbotsgesetze u. dgl. Blödsinn - nein, da steht schlicht und einfach exakt das, was ihr selbst praktisch wortgleich formuliert hattet: sexuelle Lust allein um ihrer selbst willen wird spontan als unvollkommen empfunden, weil ihr eben das Wesentliche fehlt - der Sinn des Ganzen nämlich. Und das empfindet jeder Mensch dann eben auch so - als sinnlos, als "Losertum", als Ersatz für etwas Eigentliches - und drückt dieses Empfinden in Schimpfworten wie zum Beispiel "Wichser" aus. Wie er das dann hernach rationalisiert, hat nichts mehr mit diesem Empfinden zu tun, sondern das ist bloß die soziale Lärmerzeugung zum Zwecke der Spurenverwischung.

Wichsen wäre somit schlicht und einfach völlig sinnlos und wer's dauernd tut, der tut entsprechend dauernd etwas Sinnloses. Und empfindet das auch so! Ekki zum Beispiel schrieb vorhin: "Wenn eine willige und mir zusagende Sexualpartnerin da ist, würd' ich auch nicht 'Hand an mich legen'. [...] Gruß von Ekki, der dauernd in seiner Phantasie mit seinen Wunschpartnerinnen das treibt, was er in der Realität von ihnen kaum jemals bekäme." Das ist ehrlich. Die Behauptung, Wichsen sei das Größte überhaupt und der Königsweg zur Erlösung des Mannes ist hingegen nicht ehrlich, sondern tieftraurig.

Fragen von moralisch / unmoralisch bzw. sittlich / unsittlich spielen auf der Ebene, auf der wir diese Frage hier gerade diskutieren (und im gegebenen Kontext auch gar nicht anders diskutieren können), überhaupt keine Rolle. Das bedeutet nicht, daß keine solche Ebene existierte, auf der das dann sehr wohl in den Blick käme, aber das wäre eine, auf der alles, was Menschen tun oder lassen, hinsichtlich seiner Sittlichkeit zur Frage wird.

Diese Ebene aber ist im hier gegebenen Kontext nicht relevant berührbar, schon garnicht natürlich in einer Weise, daß Herr A den Herrn B mit langem, spitzem Finger darüber belehrt, was für Herrn B recht sei und was nicht. Solche sehr persönlichen Einsichten reifen am verborgensten Ort, für den kein anderer Mensch das Hausdurchsuchungsrecht besitzt: im eigenen Gewissen. Für dasselbe und seine Reifung ist ein Girolamo Savonarola, der seinerzeit ganz Florenz ob der Lasterhaftigkeit der Bewohner unter die Knute seiner Tugendterrordiktatur gezwungen hat, der größte anzunehmende Unfall. Es gibt nichts Tödlicheres für die Würde und die Freiheit des menschlichen Gewissens, als der dünkelhafte Tugendterror von "Erwählten" über "arme Sünder". Letzteres sind wir nämlich alle. Und das verbietet kategorisch jegliche externe "Menschenverbesserung" von vorn herein.

Das Sittengesetz ist dem Menschen angeboren, so meine Glaubensüberzeugung, und das drückt sich dann eben auch aus, zum Beispiel in solchen abwertenden Urteilen wie "Wichser", in Ekkis Darlegungen über den Grund seiner Flucht in die Onanie, in euren praktisch gleichlautenden Begründungen für die negative Konnotation des Begriffes "Wichser" usw. usf. Man muß es lediglich so wahrnehmen, wie es ist, ohne nach Ausreden zu suchen, dann wird das ganz von allein klar.

Worauf ich hinauswill ist nicht eine "Verhaltensänderung". Was geht mich das an? Nichts. Savonarola hatte am Ende unendlich mehr Grauen angerichtet, als sämtliche Wichser von Florenz zusammengenommen. Mir geht es hier einfach um eine ruhige Nachdenklichkeit jenseits der Grenze dessen, wo üblicher- und komischerweise immer angefangen wird auszuflippen und heftig wütenden Rotz um sich herum zu versprühen. Woher kommt diese Wut? Welche Energie explodiert da eigentlich immer derart hirnlos und überschnappend?

Ich habe eine Vermutung: Es ist nichts anderes als die pure Verzweiflung über die eigene Selbstentwürdigung und der (freilich untaugliche) Versuch, irgendwie diese Würde zu wahren in einem heillosen Moloch von Sinnlosigkeit und Schmutz. Das ist sehr verständlich und vor allem zuhöchst berechtigt. Aber ich denke, man sollte es etwas anders anpacken, denn so, wie es heute meistens versucht wird, kann es einfach keinen Erfolg haben. Auch wer täglich mehrmals wichst, sollte m.E. nicht verkünden, daß er damit etwas Sinnvolles tue, denn das ist es nicht, sondern sich ganz ruhig im Klaren darüber sein, daß ein großer Mangel darin zum Ausdruck kommt. Für den muß er vielleicht gar nichts können. Ein Mangel ist und bleibt es trotzdem. Und die Wahrheit kann eben nicht anders lauten, als die Wahrheit nun mal lautet.

Die unendliche Tragödie, wenn man in der Wahl zwischen dem eigenen Empfinden und den kollektiven "Überzeugtheiten" letzteren den Vorzug gibt (was für den Betreffenden meist unbemerkt bleibt, ja geradezu als 'besonderer Individualismus' verkannt wird), besteht immer darin, daß man sich selbst schmählich verrät und dadurch zum Sklaven der Verhältnisse wird, ja schlimmer noch: zum verblödeten Propagandisten gegen sich selbst, zum Hofsänger der eigenen Ketten, die das Kollektiv der Heillosen einem angelegt hat, auf daß man ebenfalls einer der Ihren sei. Und das ist nun mal sehr, sehr unwürdig. Daß solches heute zur Regel geworden ist, bedeutet nichts weniger, als daß die Würdelosigkeit zur Regel wurde. Das indessen verpflichtet niemanden zu gar nichts, der seine Würde zu wahren entschlossen ist.

Genau das, und nichts sonst, ist der Inhalt der zitierten Stelle aus dem Katechismus über das Masturbieren. Wir Menschen werden nach unserem katholischen Glauben nicht dadurch "besser", daß wir "aufsteigen" und zu "Reinen" werden, die sich über die Menschheit erheben, sondern dadurch, daß wir nüchtern und wahrheitsgemäß unsere tödlichen Verwundungen durch die Erbsünde erkennen und um Hilfe bitten. Wer darum bittet, erhält sie! Warum die anderen nicht? Weil der Mensch frei ist und deshalb keiner gegen seinen Willen zu irgendetwas gezwungen wird. Nicht einmal zu seinem Glück. Denn dann wäre es keines.

Ungleich wichtiger als das Nicht-Wichsen, das andere ja überhaupt nichts angeht, ist für die eigene Würde das Nicht-Preisen des Wichsens. Das Rechte und Gute, das man womöglich - warum auch immer: oftmals gar nicht aus inneren, sondern aus äußeren Zwängen, die mächtiger sind, als man selbst... wegen Einsamkeit... wegen feministischer Dekadenz ringsum... - nicht zu tun fähig ist, das soll man gleichwohl nicht verraten, indem man nun selbst das Verkehrte recht und das Rechte verkehrt nennt. Da wäre Schweigen besser.

Der Wüstenvater Antonius hat die Lage des Menschen vor 1700 Jahren einmal auf folgende Worte kondensiert: "Das ist das große Werk(!) des Menschen: daß er seine Sünde emporhalte vor das Angesicht Gottes und mit Versuchungen rechne bis zum letzten Atemzug." Die Aussprüche der Wüstenväter sind sehr, sehr tiefgründig. Es braucht oft Jahre oder Jahrzehnte, bis ihr Sinn einem allmählich zu dämmern beginnt. Man sollte deshalb mit dem eigenen Verständnis Geduld haben. Hinter diesem kleinen, unscheinbaren Satz verbirgt sich eine Bombe, die, wenn sie hochgeht, nichts in einem selbst mehr so zurückläßt, wie man es zu kennen meinte. Danach kehrt Friede ein.

Profaner ließe sich für diejenigen, denen der Sinn nicht nach Wüstenvätern und ihren Aussprüchen steht, stattdessen Kurt Tucholsky zitieren: "Niemals sollst du so tief sinken, von dem Kakao, durch den dich andere zieh'n, auch noch zu trinken!"

Wo Tucholsky recht hat, da hat er einfach recht. Nix zu machen! :-)

Gruß vom
Nick

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@crazyPhil und Ralf

zweiter deutscher fernseher, Thursday, 06.12.2007, 09:07 (vor 6590 Tagen) @ Chato


Eigenartigerweise habt ihr übrigens beide und fast wortgleich, vermutlich
völlig unbeabsichtigt und ohne es zu wissen, damit die Begründung des
Katechismus der Katholischen Kirche für die "negative Konnotation" der
Masturbation mit euren eigenen Worten wiederholt und bestätigt (Schreck
laß nach! *ggg*)
. Keine Sorge, ihr habt euch nicht soeben
zwangsgetauft. Aber lest einfach selbst: "Der um ihrer selbst willen
gesuchten geschlechtlichen Lust fehlt die von der sittlichen Ordnung
geforderte geschlechtliche Beziehung, jene nämlich, die den vollen Sinn
gegenseitiger Hingabe als auch den einer wirklich humanen Zeugung in
wirklicher Liebe realisiert."

Da steht nichts von ewiger Verdammnis, da steht nichts von Hirnerweichung
und Rückenmarksschwindsucht, da steht nichts von einer wegen Onanierens
ausbleibenden Erlösung, da steht natürlich erst recht nichts von
Strafverfolgung durch staatliche Onanieverbotsgesetze u. dgl. Blödsinn -
nein, da steht schlicht und einfach exakt das, was ihr selbst praktisch
wortgleich formuliert hattet: sexuelle Lust allein um ihrer selbst
willen wird spontan als unvollkommen empfunden, weil ihr eben das
Wesentliche fehlt - der Sinn des Ganzen nämlich. Und das empfindet
jeder Mensch dann eben auch so - als sinnlos, als "Losertum", als Ersatz
für etwas Eigentliches - und drückt dieses Empfinden in Schimpfworten wie
zum Beispiel "Wichser" aus. Wie er das dann hernach rationalisiert, hat
nichts mehr mit diesem Empfinden zu tun, sondern das ist bloß die soziale
Lärmerzeugung zum Zwecke der Spurenverwischung.

Diese Empfindung ist schon Ergebnis einer paartausendjährigen Unterrichtung.
Hier wird nicht Sinn gesucht, hier wird regiert.
Zum Ersatz wird es erst, wenn das "Eigentliche" definiert wurde, von wem, wozu.
Der Wichser selbst ist m.M.n. so viel Schimpfwort wie Pole oder Mann.

The game boy

Chato, Thursday, 06.12.2007, 16:10 (vor 6589 Tagen) @ zweiter deutscher fernseher

Diese Empfindung [von Sinn] ist schon Ergebnis einer paartausendjährigen Unterrichtung.

Das Empfinden des Sinnes der Fortpflanzung beruht nicht auf "paartausendjähriger Unterrichtung", sondern auf simpler Lebenserfahrung. Sogar Affen können das. Aus deiner Bemerkung muß man schlußfolgern, daß du das nicht einmal nach entsprechender Unterrichtung begreifen kannst.

Hier wird nicht Sinn gesucht, hier wird regiert.

Lebst du eigentlich in einem Gameboy, bei dem man vorher einstellt, wieviele Leben man hat und nach etwas Spielerfahrung im Voraus weiß, was einen in den programmierten, virtuellen Räume so alles erwartet? In deinem Gameboy "regierst" du, natürlich. Das andere aber ist das Leben. Da regierst du keineswegs. Du weißt ja nicht einmal, daß es sowas überhaupt gibt.

Zum Ersatz wird es erst, wenn das "Eigentliche" definiert wurde, von wem, wozu.

Das Eigentliche ist nichts, was definiert werden könnte, sondern das, was alles andere definiert. Zum Beispiel, daß Menschen ohne Nachkommen aussterben. Das ist auch dann wahr, wenn man in der virtuellen Scheinwelt seines Gameboys diese Definition abschaltet, weil es am Gameboy schließlich den Reset-Knopf gibt. Beim Leben gibt es keinen Reset-Knopf und man kann auch nirgends einstellen, wieviele Leben man gerne hätte. Man hat genau eines. Wenn es vergeigt wurde, dann war's das eben gewesen. Das ist nicht deshalb so, weil es so "definiert" wurde, sondern weil es eben so ist: einfach so, aus sich selbst heraus. Das ist zum Beispiel "eigentlich".

Der Wichser selbst ist m.M.n. so viel Schimpfwort wie Pole oder Mann.

Ganz genau. Es projiziert die eigene Erbärmlichkeit auf andere.

Was ist dir zugestoßen? Digitale Verblödung?

Chato

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erste antwort

zweiter deutscher fernseher, Thursday, 06.12.2007, 23:33 (vor 6589 Tagen) @ Chato

Diese Empfindung [von Sinn] ist schon Ergebnis einer paartausendjährigen

Unterrichtung.

Aus deiner Bemerkung muß man schlußfolgern, daß du
das nicht einmal nach entsprechender Unterrichtung begreifen kannst.

Hier wird nicht Sinn gesucht, hier wird regiert.


Lebst du eigentlich in einem Gameboy, bei dem man vorher einstellt,
wieviele Leben man hat und nach etwas Spielerfahrung im Voraus weiß, was
einen in den programmierten, virtuellen Räume so alles erwartet? In deinem
Gameboy "regierst" du, natürlich. Das andere aber ist das Leben. Da
regierst du keineswegs. Du weißt ja nicht einmal, daß es sowas überhaupt
gibt.

Der Wichser selbst ist m.M.n. so viel Schimpfwort wie Pole oder Mann.


Ganz genau. Es projiziert die eigene Erbärmlichkeit auf andere.

Was ist dir zugestoßen? Digitale Verblödung?

Chato

"Autobahn geht gar nicht" - jbk

zweite antwort

zweiter deutscher fernseher, Thursday, 06.12.2007, 23:34 (vor 6589 Tagen) @ zweiter deutscher fernseher

Masturbation im Tierreich
Quelle:
T931231.184 TAZ Nr. 4202 Seite 29 vom 31.12.1993

Original von:
contrapress media GmbH

Gebannt starren die Kinder auf die brünstig angeschwollenen Schamlippen. "Was macht der Affe da? " fragen sie ihre Eltern im Menschenaffenhaus des Frankfurter Zoos. Doch die wollen nicht antworten, sondern unbedingt weitergehen. Dabei wäre die Antwort ganz einfach: Die Schimpansin nutzt einen vom Wärter beiseite gelegten Wasserschlauch, um zu masturbieren - die Beine über dem dünnen Strahl gespreizt, reibt sie ihre Vulva. Und sie hat offensichtlich Spaß daran.

Schließlich schaffen es die Eltern, ihre Kinder wegzulocken. Es nützt ihnen nichts. Im übernächsten Käfig ist ein Zwergschimpansenweibchen ebenfalls mit ihrem Kitzler beschäftigt und steckt sich obendrein einen Finger in den Enddarm. Fraglich, ob diese Eltern so schnell wieder einen Zoobesuch vorschlagen.

Denn obwohl heute in allen Fernsehprogrammen über Sex gesprochen wird, ist vielen das Thema Masturbation weiterhin peinlich. Bei einer Allensbach- Umfrage gaben 39,7 Prozent der Deutschen an, nie zu onanieren, 25,6 Prozent machten gleich gar keine Angaben. Und das, obwohl die Befrager angewiesen waren, beim Ankreuzen wegzuschauen und den Fragebogen im verschlossenen Umschlag entgegenzunehmen. Immerhin halten 84 Prozent der jüngeren Deutschen Selbstbefriedigung für eine ganz normale Sache. Dabei bekommen sie Schützenhilfe aus der Naturwissenschaft, denn ein Blick in das Tierreich beweist: Onanie ist nicht nur normal, sondern auch ganz natürlich.

Denn Alberto Moravia irrt, wenn er behauptet: "Die Selbstbefriedigung stellt den einzigen Sexualakt dar, der etwas mit Kultur zu tun hat, weil er ganz aus der Phantasie kommt. " Und auch Mark Twain unterschätzte die sexuelle Verspieltheit vieler Tiere; er schrieb: "Der Affe ist das einzige Tier, ausgenommen der Mensch, das diese Wissenschaft praktiziert - daher ist er unser Bruder. " Jeder Hundebesitzer hätte ihn eines Besseren belehren können.

Lange hüllten sich die Biologen in Schweigen über das, was sie in Wüsten, Dschungeln und Savannen beobachten konnten. Sex, so die Lehrmeinung, sei nur dann natürlich, wenn er der Fortpflanzung diene. Was aber tun, wenn die Natur sich unnatürlich verhält? Die Regel ist: Am besten nicht darüber reden.

Mit seinem 1918 erschienenen Werk "Physik der Liebe" versuchte Remy de Gourmont zwar alle Spielarten tierischen Verlangens zu würdigen, doch die Selbstlust wird in dem 283-Seiten-Buch nur mit ein paar Sätzen abgehandelt. Gourmont berichtet von Hündinnen, die "ihre Vulva am Erdboden wetzen", und von Hirschen, die ihre "Rute an den Baumstämmen reiben". Dabei war der französische Essayist alles andere als verklemmt. "Es gibt nichts Widernatürliches", behauptete er schon damals. Die eigentümlichste sexuelle Verirrung war für ihn die Keuschheit.

Um Keuschheit bemüht sind bis heute viele Tierbücher, in denen immer noch Sexualität mit Fortpflanzung gleichgesetzt wird. Onanie kommt in dem 1953 erschienenen Werk "Das Liebesleben der Tiere" ebensowenig vor, wie in dem Buch "Die Liebeswelt der Tiere" von 1927. Obwohl sogar ein Hund beschrieben wird, der sich Hühner "auf sehr geschickte Weise zu seinen Gattinnen machte". Selbst in Adrian Forsyths zoologischem Liebeslexikon "Die Sexualität in der Natur" von 1986 erscheint das Stichwort Masturbation nur an zwei Stellen: im Zusammenhang mit Affen.

Eine Sammlung von Onanie- Beobachtungen, die der ehemalige Zoodirektor von Hannover, Lothar Dittrich, 1968 erstellte, kommt nicht ohne moralischen Zeigefinger aus. Sie beginnt mit dem Satz: "Neben normalen heterosexuellen Geschlechtsbeziehungen kann man im Zoo homosexuelles und gelegentlich auch anderes abnormes sexuelles Verhalten, am häufigsten Masturbation, beobachten. " Als ob die Strafe für solche "Abnormitäten" auf dem Fuß folgt, nehmen viele der von Dittrich beschriebenen Tiere ein schlimmes Ende.

Ein Affenweibchen machte "einen gestörten, fast kranken Eindruck", ein anderer Affe "magerte sehr stark ab und starb schließlich", ein halbwüchsiger Kudu ist "bald danach tödlich verunglückt", ein onanistischer Ameisenbär "starb schließlich an Entkräftung", und die Hoden eines sündigen Elefanten waren "völlig degeneriert".

Erst eine neue Generation von Wissenschaftlern nähert sich dem Thema so unbefangen wie der Dichter Robert Gernhardt mit seinem berühmten Zweizeiler: Der Kragenbär, der holt sich munter, einen nach dem andern runter. Wobei Gernhardt in der dazugehörigen Zeichnung die manuellen Fähigkeiten von Bären überschätzte, die Biegsamkeit der Wirbelsäule aber unterschätzte. Nicht mit der Tatze, sondern mit der Schnauze befriedigt sich der Bär.

Der Anthropologe und Verhaltensforscher Volker Sommer, der 1990 das erste Standardwerk über Homosexualität im Tierreich verfaßte, arbeitet an einem Buch über tierische Autoerotik. Er hat sich damit ein weites Feld vorgenommen. Sex an und für sich ist bei Känguruhs, Walen, Giraffen, Tauben, Wellensittichen und Hunderten weiterer Tiere beobachtet worden. Dieses große Artenspektrum läßt vermuten, daß sich die gesamte höhere Fauna gelegentlich dem eigenen Genital zuwendet.

Die Methoden stehen im Einfallsreichtum den menschlichen Praktiken in nichts nach. Zoodirektor Dittrich beschreibt zwei junge Orang-Utan-Weibchen, die "ihr Genitale gegen die aus dem Gitterwerk vorstehenden Schweißkuppen rieben". In Grzimeks Enzyklopädie wird von wilden Nubischen Steinböcken berichtet, die sich die eigene Penisspitze in den Mund stecken. Den gleichen Trick beherrschen weibliche Fleckenhyänen mit ihrer riesigen Klitoris. Ein Nashornbulle wurde dabei beobachtet, wie er sich sein Glied klatschend gegen den Leib schlug, bis er ejakulierte.

Elefantenbullen besaugen ihr Genital mit dem Rüssel. Die Weibchen dagegen suckeln an ihren zwischen den Vorderbeinen gelegenen Zitzen und schlagen sich gleichzeitig mit dem Schwanz auf die Vulva. Von den Delphinen, die die US-Navy zum Bergen von Torpedos einsetzt, wird berichtet, daß sie ihr Geschlechtsteil an den Unterwasserwaffen rieben. Die ausgefeilteste Technik besitzen unsere engsten Verwandten: Schimpansinnen können sich Holzstückchen paßgenau zurechtbeißen, um sie in die Scheide einzuführen. Prinzipiell scheint die Regel zu gelten: Jeder nach seinen Bedürfnissen, jeder nach seinen Möglichkeiten.

Die meisten zoologischen Masturbationsbeobachtungen stammen von Säugern oder Vögeln. Das Verhalten dieser hoch entwickelten Tierklassen ähnelt in vielen Facetten dem menschlichen. Bei Affen beiderlei Geschlechts konnte sogar nachgewiesen werden, daß sie einen Orgasmus haben. Die Forscher maßen die Hirnströme und die Muskelkontraktionen. Sogar Laien können die Lustgefühle von Primaten einfach erkennen: Wenn eine Bärenmakake den Höhepunkt erreicht, bebt der Körper und der Mund formt ein "O".

Obwohl die meisten Berichte aus Zoos und Laboren stammen, ist eines sicher: Selbstbefriedigung ist keine Knastneurose. Biologen gehen heute davon aus, daß alle Verhaltensweisen, die in Gefangenschaft registriert werden, auch in freier Wildbahn vorkommen. Nur die Häufigkeit der Masturbation mag durch das Zooleben, wo die Tiere sich nicht mehr um ihr Fressen kümmern müssen, gefördert werden.

Glaubt man den gesammelten Daten, so machen es Weibchen seltener als Männchen. Ein ähnliches Bild erbrachten Umfragen unter Menschen: Etwa zehn Prozent weniger Frauen als Männer gestehen ein zu masturbieren. Bei beiden Ergebnissen ist fraglich, ob sie wirklich die ganze Wahrheit ans Licht bringen. Viele Männer prahlen eben gern mit ihrer Sexualität. Viele Frauen dagegen neigen zum Herunterspielen ihres Trieblebens.

Was die Tiere betrifft, muß einkalkuliert werden, daß jeder Beobachter auffälliges Verhalten eher registriert als unauffälliges. Männliche Geilheit ist durch den erigierten Penis gekennzeichnet, der sich kaum verbergen läßt. Die Ejakulation zeigt den Höhepunkt an. Ein weibliches Tier jedoch kann sich ein stilles Glück verschaffen, indem es auf dem Boden herumrutscht oder das Hinterteil an einen Baumstamm reibt. Beides ist nicht unbedingt als sexuelle Handlung erkenntlich.

Überhaupt ist Selbstbefriedigung keine Praxis, die genau eingegrenzt werden könnte. Der eine rubbelt alleine, weil er keine Partnerin findet, die andere streichelt sich, weil sie gerade keinen Partner will. Affenpaschas wurden gesehen, die, umgeben von ihrem sexwilligen Harem, genüßlich onanierten. Paare gleichen oder unterschiedlichen Geschlechts masturbieren voreinander und helfen sich gelegentlich dabei. Experte Volker Sommer: "Es ist ein Komplex in einem Kontinuum von allen möglichen sexuellen Äußerungen, von denen 99,9 Prozent nicht zu einer Befruchtung führen. "

Die Soziobiologie lehrt jedoch, daß nur solches Verhalten sich in der Evolution durchsetzt, das den Individuen einen Fortpflanzungserfolg verschafft. Schwer vorstellbar, wie Onanie bei der Fortpflanzung dienlich sein könnte - sie ist es aber doch, wie Wissenschaftler herausgefunden haben. Wenn ein Männchen masturbiert, ist der Samen beim nächsten Geschlechtsverkehr frischer. Jüngere Spermien sind erfolgreicher, wenn im Körper eines Weibchens Samen von mehreren Partnern in Konkurrenz treten. Der Onanist verschafft seinen Spermien also einen Startvorteil beim Zielschwimmen auf das Ei, behaupten die britischen Biologen Robin Baker und Mark Bellis.

Auch weiblichen Wesen verschafft die Selbstbefriedigung gesteigerte Vermehrungschancen: Sie halten ihre Scheidemuskeln fit und ihre Vaginalsekrete frisch. Das ist sehr nützlich, denn der weibliche Körper bestimmt, welcher Samen das Ei befruchten darf. Die Vorstellung von Spermien, die ein Ei erobern, ist eine männliche Wunschphantasie. Sie ist genauso falsch wie das langgehegte Vorurteil, männliche Tiere (und auch Männer) würden sich Weibchen (bzw. Frauen) aussuchen. In Wahrheit wählen die Weibchen, und die Eizellen ziehen die Spermien an, um sie förmlich einzusaugen.

Außer dem Trainingsaspekt kann die Masturbation dem weiblichen Wesen einen weiteren Vorteil verschaffen. Baker und Bellis fanden heraus, daß Frauen, die im Abstand von einigen Tagen mit zwei Partnern verkehren, durch Onanie beeinflussen können, welcher Samen sie befruchtet. Trägt die Frau beispielsweise Spermien vom Montag in sich, masturbiert am Mittwoch und hat am Freitag einen neuen Liebhaber, dann bewirkt die mittwöchliche Übung, daß die alten Samen des ersten Partners reaktiviert werden und die des zweiten kaum eine Chance zum Befruchten haben.

Darüber hinaus kann Onanie auch soziale Vorteile bringen. Ein gutes Beispiel dafür sind die Zwergschimpansen, auch Bonobos genannt. Sie führen ein ausschweifendes Sexualleben, zu dem auch alle Formen der Masturbation gehören. Der Verhaltensforscher Frans de Waal sieht darin den Grund für ihr überaus friedliches Sozialleben. Ihre Brüder, die Schimpansen, sind viel weniger lustbetont, dafür aber wesentlich aggressiver.

Doch jenseits der soziobiologischen Theorie und des darwinistischen Konkurrenzdenkens kann den Tieren die Masturbation einfach Spaß machen. Lothar Dittrich berichtet von einer Hulman-Äffin, die ungezählte Male am Tag Hand an sich legte und beim Höhepunkt "fast anfallartige, krampfartige Erschütterungen des ganzen Körpers anzeigte".

Der Zoodirektor schließt die Beschreibung des sexbesessenen Tieres mit einem Vergleich, der jedem Onanie-Genießer aus dem Herzen spricht: "Einen Orgasmus solcher Intensität erleben bei der normalen Paarung weder die Hulmans noch andere Affenarten. "

Michael Miersch


zdf

Das ist doch mal was zum Thema !

Student, Thursday, 06.12.2007, 23:59 (vor 6589 Tagen) @ zweiter deutscher fernseher

ein Blick in
das Tierreich beweist: Onanie ist nicht nur normal, sondern auch ganz
natürlich.

Denn Alberto Moravia irrt, wenn er behauptet: "Die Selbstbefriedigung
stellt den einzigen Sexualakt dar, der etwas mit Kultur zu tun hat, weil
er ganz aus der Phantasie kommt. "

Richtig ! In der Tat hat Masturbation Nichts mit menschlicher Kultur zu tun. Weder entstammt sie ihr, noch begünstigt sie diese. Dafür hat sie Viel mit Natur zu tun - dieses Wort als Gegenbegriff zur Kultur verstanden.

Es gibt Auffassungen, wonach Menschenaffen rückgebildete Menschen seien. Mir erscheinen sie einleuchtend. Siehe z.B. H.Poppelbaum: "Mensch und Tier. Fünf Einblicke in ihren Wesensunterschied." Der Autor ist ein promovierter Biologe.

Über gewisse Konsequenzen, welche sich aus dieser Einsicht geben, verweise ich auf meinen Beitrag hier. Da geht es um das Tier der Apokalypse bzw. um den Antichrist. Die heutige Onanie-"Kultur" ist ein Schritt zu auf das "Reich des Tieres", d.h. auf die ultimative Herabwürdigung des Menschen durch einen weltweiten Totalitarismus.

Behüte uns Gott !

Student

Das ist doch mal was zum Thema !

Guildo, Friday, 07.12.2007, 00:21 (vor 6589 Tagen) @ Student

Aus dir spricht der Wahn, dich von der von Gott geschaffenen Natur als eine Art Überwesen - mehr Engel als Mensch - abzuheben. Du glaubst offenbar, durch Unterdrückung der Bedürfnisse deines Körper zu etwas höherwertigeren emporzusteigen. Das ist Gotteslästerung...

Guildo

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Most places where we all come from we can have a date, pay over $100 and not even get a goodnight kiss from some broad-ass feminazi who thinks her shit doesn't stink.
(unbekannter Fan von Angeles City)

Das ist doch mal was zum Thema !

Student, Friday, 07.12.2007, 01:37 (vor 6589 Tagen) @ Guildo

Aus dir spricht der Wahn, dich von der von Gott geschaffenen Natur als eine
Art Überwesen - mehr Engel als Mensch - abzuheben. Du glaubst offenbar,
durch Unterdrückung der Bedürfnisse deines Körper zu etwas höherwertigeren
emporzusteigen. Das ist Gotteslästerung...

Guildo

Offen gesagt, so sehr unterdrücke ich die Bedürfnisse meines Körpers nicht - mangels Willenskraft.

Aber was sind denn eigentlich die Bedürfnisse meines Körpers ? Nicht Alles, was aus meinem Körper kommt, sind wirkliche körperliche Bedürfnisse. Der Mensch steckt voller spiritueller Parasiten. Das ist eine Folge des Sündenfalls. Auch Maria Magdalena hatte dies Problem; darum mußte Jesus sie von einer Anzahl "Dämonen" befreien.

Mit der Lehre der katholischen Kirche gehe ich jedenfalls konform, was meine Einschätzung der Masturbation betrifft. Ich verurteile ja auch keinen Menschen, der schwach wird; vielmehr fordere ich dazu auf, sich einmal ernsthaft Gedanken zu machen. Mehr nicht. Denn die eigentliche Sünde besteht in der bewußten Billigung des Mißbrauchs der Lebenskraft, nicht so sehr im Mißbrauch selbst. Darum auch, so meine ich, sollte man, wenn überhaupt, Prostituierte bestrafen und nicht die Freier. Denn Erstere handeln aus Schwachheit; die Selbstanbieterinnen jedoch aus Kalkül.

Es hat schon seinen Grund, warum Eva den Adam verführte und nicht umgekehrt. In diesen Mythen verbildlichen sich Grundtatsachen unseres Daseins.

Und nochmals: Nicht unsere ganze "Natur" ist von Gott geschaffen. Gut, letzten Endes schon. Aber dann sollte man zumindest zwei Ebenen unterscheiden. Christus ist gekommen, um da etwas zu bereinigen: Unser Urbild, unser Original. Damit sind wir zwar nicht automatisch mit-bereinigt, aber wir haben jetzt Zugang dazu. Lies doch mal die kürzliche erschiene Enyklika des Papstes (Thema: Hoffnung) hierzu. Ein etwas längerer, aber sehr gut lesbarer Text.

Gruß

Student

Das ist doch mal was zum Thema !

Chato, Friday, 07.12.2007, 04:23 (vor 6589 Tagen) @ Guildo

Aus dir spricht der Wahn, dich von der von Gott geschaffenen Natur als eine
Art Überwesen - mehr Engel als Mensch - abzuheben. Du glaubst offenbar,
durch Unterdrückung der Bedürfnisse deines Körper zu etwas höherwertigeren
emporzusteigen. Das ist Gotteslästerung...

Guildo

Lieber Guildo!

Das ist auch mein Einwand - unpersönlicher und allgemeiner gefaßt, um die Person des Studenten so weit wie möglich herauszuhalten: mein Einwand gegen die Lehren Rudolf Steiners, die ich als pseudochristlich und häretisch bezeichne, da sie exakt an der von dir genannten Stelle den Bruch mit der christlichen Glaubenslehre vollziehen. Anderes ergibt sich hernach daraus, aber am Beginn des Irrweges steht diese Idee der Selbsthöherentwicklung des Menschen, für welche Steiner, der vom theosophischen Okkultismus herkommt, in seiner Schrift: "Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?" ausgefeilte "wissenschaftliche" Techniken ersonnen hat.

Nun ist es unbestreitbar, daß solche Techniken, auch und gerade in anderen als dem europäischen Kulturkreis, durchaus existieren und auch "Ergebnisse" zeitigen, wenn man sie anwendet. Aber diese Ergebnisse sind nunmal nicht christlich, sondern, insbesondere was Steiner anbelangt, ironischerweise durch und durch materialistisch und passen deshalb so gut in unsere Zeit hinein.

Wie kann das Beschäftigen mit "höheren geistigen Welten" materialistischem Denken entspringen? Materie und "geistige Welten": Schließt das einander nicht krasser aus, als irgend etwas sonst? So scheint es vordergründig zu sein, ja. Aber was sind das denn für "geistige Welten", um deren "Erkenntnis" es da geht? Und warum sollte man als Christ, statt auf Gottes Liebe zu vertrauen, überhaupt derlei "Erkenntnisse" benötigen, um das Ewige Heil der unsterblichen Seele zu erlangen? In der Bibel steht bekanntlich, daß man genau das dafür nicht nur nicht braucht, sondern daß dieser Weg zu anderen Zielen führt: Zur Selbsterhöhung und letztlich eben zur Selbstvergötzung des Menschen. Das ist, wie du richtig sagst, für einen Christen die totale Gotteslästerung.

Ich persönlich erkenne in solchen esoterischen Phänomenen eine nachgerade idealtypische Ausprägung jener listigen Frage der Schlange an Eva: "Sollte Gott wirklich gesagt haben, daß ihr von keinem Baum im Garten irgend etwas essen dürft?" Das hat Gott in Wahrheit gar nicht gesagt, wie die Schlange in dieser Geschichte auch sehr wohl wußte, sondern nur von einem Baum sollten die Menschen nicht essen, weil er ihnen nämlich den Tod bringen würde, wenn sie es täten: dem Baum der "Erkenntnis von Gut und Böse". Erkenntnis ist hier ausdrücklich nicht als eine echte Erkenntnis gemeint - das geht aus dem folgenden Geschehen ganz klar hervor - sondern als ein suggestives Gefühl einer Erkenntnis, also als täuschendes Selbstempfinden, man verfüge nun über quasi göttliche Fähigkeiten ("Ihr werdet sein wie Gott!", hatte die Schlange versprochen), obwohl man diese als Mensch natürlich nicht besitzt. Aus genau diesem Selbstempfinden heraus erwächst die Dämonie.

Die Idee einer menschlichen Erkenntnis "höherer Welten" als gewissermaßen objektive und erlernbare "Wissenschaft", so wie Steiner das in seiner Lehre entwickelt hat, ist in meinem Urteil um nichts weniger materialistisch, als etwa die Idee der Eroberung anderer Länder, um mit deren Bodenschätzen guten Profit zu machen. Gegen den Übergriff, solches ausgerechnet "christlich" zu nennen, muß man sich als Christ mit aller Deutlichkeit verwahren, weil der Sinn unseres Glaubens damit in sein genaues Gegenteil verkehrt wird. Ein zu erwartender Verweis darauf, daß es auch andere Halunken gab und gibt, die sich wahrheitswidrig "Christen" nannten bzw. nennen, ist natürlich ohne Belang für die Frage, ob Steiners Lehre christlich ist oder nicht.

Der Student wird sich einmal entscheiden müssen, welchen der beiden Wege er letztlich einschlagen möchte, den anthroposophischen oder den christlichen. Beides zusammen ist nicht möglich, auch wenn er noch so sehr davon träumt. Das ist jedenfalls meine Ansicht dazu, die er kennen sollte, damit er sich nicht unnötigen Täuschungen hingibt, was Einheit und Differenz zwischen ihm und mir anbelangt.

Noch eine Schlußbemerkung, da sich dafür gerade die Gelegenheit ergibt: Verschiedentlich wurde hier geltend gemacht, es gebe doch nun mal verschiedene religiöse Wege, deshalb könne der christliche nicht als einzig möglicher angesehen werden, sondern andere Wege seien genauso gut. Nihi hatte das zum Beispiel verschiedentlich vorgebracht.

Meine Haltung dazu ist die folgende: Selbstverständlich "muß" niemand Christ sein. Gerade wir Christen betonen in ganz besonderer Weise die Freiheit des Gewissens eines jeden Menschen, was natürlich die Freiheit des selbst gewählten religiösen Bekenntnisses in vorrangiger Weise mit einschließt. Nur ist es eben so, daß unterschiedliche Wege logischerweise auch zu unterschiedlichen Zielen führen, und nicht etwa zu ein und demselben, wie das immer gerne, aber völlig unüberlegt und sehr irrtümlich unterstellt wird.

Nein, so ist es eben nicht. Ein Buddhist zum Beispiel, für den das menschliche Leben letztlich nichts als sinnloses Leiden in einer Welt voller Täuschungen und Illusionen bedeutet, welchem es zu entrinnen gilt durch achtsames Befolgen der Lehre des Buddha und letztliches Erlöschen im Nirvana, der hat sich genau dieses Ziel gewählt. Und nicht irgend ein anderes. Dagegen ist von außen überhaupt nichts einzuwenden. Wenn er sich dieses Ziel setzt, dann wird er genau dieses Ziel irgendwann einmal erreichen oder auch nicht. Aber er wird auf keinen Fall irgendein anderes Ziel damit erreichen. Darüber sollte für jeden völlige Klarheit bestehen, denn die Freiheit der Wahl beinhaltet die Verantwortung für die Konsequenz dieser Wahl. Man muß wirklich wissen, was man will und was nicht. Sonst erreicht man etwas, was man dann vielleicht lieber nicht gewollt hätte, wenn man es schon vorher begriffen hätte.

Christ wird man, wenn man eine tiefe Sehnsucht nach dem christlichen Ziel empfindet, also nach der Person Jesu Christi - nicht nach dem Bild, das man sich von ihm machen mag, sondern nach der lebendigen Erfahrung, so man sie gesucht und gemacht hat. Wen das hernach kalt läßt, warum sollte der Christ werden? Es gibt dann keinen Grund dafür.

Wer sich prüft und dann andere Wege als den christlichen wählt, der gelangt zu den entsprechenden, anderen Zielen, falls er über diese Ziele nicht belogen wurde, bzw. in die Hölle, falls er hereingelegt worden ist. Zu was denn sonst? Zu prüfen ist also immer, 1. wohin es einen zieht und 2. wie vertrauenswürdig die Gewähr hinsichtlich des in Aussicht gestellten Zieles ist. Die Zahl der religiösen Betrüger ist nicht geringer, sondern größer, als die Zahl derer, die man sonst so kennt. Die Chance, vom "fliegenden Spaghettimonster" geholt zu werden ist also durchaus nicht gering... *ggg*

Die völlig verkehrte Vorstellung, jeglicher religiöse Weg führe sowieso zum selben Ziel, verhindert genau die genannte Selbstprüfung und ist deshalb von besonders großem Schaden für den, der diese Idee für wahr hält. Sie ist es nicht.

Sorry für diesen OT-Exkurs. Er war nötig, weil die soeben behandelten Fragen nun mal im Raum stehen, nachdem sie hier immer wieder und schon seit längerem von verschiedener Seite zur Sprache gebracht worden sind.

Gruß vom
Nick

--
___________________________________________________
Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.

Aha...Jetzt kommt's 'raus.

Student, Friday, 07.12.2007, 12:21 (vor 6589 Tagen) @ Chato

Aus dir spricht der Wahn, dich von der von Gott geschaffenen Natur als

eine

Art Überwesen - mehr Engel als Mensch - abzuheben. Du glaubst offenbar,
durch Unterdrückung der Bedürfnisse deines Körper zu etwas

höherwertigeren

emporzusteigen. Das ist Gotteslästerung...

Guildo


Lieber Guildo!

Das ist auch mein Einwand - unpersönlicher und allgemeiner gefaßt, um die
Person des Studenten so weit wie möglich herauszuhalten: mein Einwand
gegen die Lehren Rudolf Steiners, die ich als pseudochristlich und
häretisch bezeichne, da sie exakt an der von dir genannten Stelle den
Bruch mit der christlichen Glaubenslehre vollziehen. Anderes ergibt sich
hernach daraus, aber am Beginn des Irrweges steht diese Idee der
Selbsthöherentwicklung des Menschen, für welche Steiner, der vom
theosophischen Okkultismus herkommt, in seiner Schrift: "Wie erlangt man
Erkenntnisse der höheren Welten?" ausgefeilte "wissenschaftliche"
Techniken ersonnen hat.

Nun ist es unbestreitbar, daß solche Techniken, auch und gerade in anderen
als dem europäischen Kulturkreis, durchaus existieren und auch "Ergebnisse"
zeitigen, wenn man sie anwendet. Aber diese Ergebnisse sind nunmal nicht
christlich, sondern, insbesondere was Steiner anbelangt, ironischerweise
durch und durch materialistisch und passen deshalb so gut in unsere Zeit
hinein.

Wie kann das Beschäftigen mit "höheren geistigen Welten"
materialistischem Denken entspringen? Materie und "geistige Welten":
Schließt das einander nicht krasser aus, als irgend etwas sonst? So
scheint es vordergründig zu sein, ja. Aber was sind das denn für "geistige
Welten", um deren "Erkenntnis" es da geht? Und warum sollte man als Christ,
statt auf Gottes Liebe zu vertrauen, überhaupt derlei "Erkenntnisse"
benötigen, um das Ewige Heil der unsterblichen Seele zu erlangen? In der
Bibel steht bekanntlich, daß man genau das dafür nicht nur nicht braucht,
sondern daß dieser Weg zu anderen Zielen führt: Zur Selbsterhöhung und
letztlich eben zur Selbstvergötzung des Menschen. Das ist, wie du richtig
sagst, für einen Christen die totale Gotteslästerung.

Ich persönlich erkenne in solchen esoterischen Phänomenen eine nachgerade
idealtypische Ausprägung jener listigen Frage der Schlange an Eva: "Sollte
Gott wirklich gesagt haben, daß ihr von keinem Baum im Garten irgend etwas
essen dürft?" Das hat Gott in Wahrheit gar nicht gesagt, wie die Schlange
in dieser Geschichte auch sehr wohl wußte, sondern nur von einem
Baum sollten die Menschen nicht essen, weil er ihnen nämlich den Tod
bringen würde, wenn sie es täten: dem Baum der "Erkenntnis von Gut und
Böse". Erkenntnis ist hier ausdrücklich nicht als eine echte
Erkenntnis gemeint - das geht aus dem folgenden Geschehen ganz klar hervor
- sondern als ein suggestives Gefühl einer Erkenntnis, also als
täuschendes Selbstempfinden, man verfüge nun über quasi göttliche
Fähigkeiten ("Ihr werdet sein wie Gott!", hatte die Schlange versprochen),
obwohl man diese als Mensch natürlich nicht besitzt. Aus genau diesem
Selbstempfinden heraus erwächst die Dämonie.

Die Idee einer menschlichen Erkenntnis "höherer Welten" als gewissermaßen
objektive und erlernbare "Wissenschaft", so wie Steiner das in seiner
Lehre entwickelt hat, ist in meinem Urteil um nichts weniger
materialistisch, als etwa die Idee der Eroberung anderer Länder, um mit
deren Bodenschätzen guten Profit zu machen. Gegen den Übergriff, solches
ausgerechnet "christlich" zu nennen, muß man sich als Christ mit aller
Deutlichkeit verwahren, weil der Sinn unseres Glaubens damit in sein
genaues Gegenteil verkehrt wird. Ein zu erwartender Verweis darauf, daß es
auch andere Halunken gab und gibt, die sich wahrheitswidrig "Christen"
nannten bzw. nennen, ist natürlich ohne Belang für die Frage, ob Steiners
Lehre christlich ist oder nicht.

Der Student wird sich einmal entscheiden müssen, welchen der beiden Wege
er letztlich einschlagen möchte, den anthroposophischen oder den
christlichen. Beides zusammen ist nicht möglich, auch wenn er noch so sehr
davon träumt. Das ist jedenfalls meine Ansicht dazu, die er kennen
sollte, damit er sich nicht unnötigen Täuschungen hingibt, was Einheit und
Differenz zwischen ihm und mir anbelangt.

Noch eine Schlußbemerkung, da sich dafür gerade die Gelegenheit ergibt:
Verschiedentlich wurde hier geltend gemacht, es gebe doch nun mal
verschiedene religiöse Wege, deshalb könne der christliche nicht als
einzig möglicher angesehen werden, sondern andere Wege seien genauso gut.
Nihi hatte das zum Beispiel verschiedentlich vorgebracht.

Meine Haltung dazu ist die folgende: Selbstverständlich "muß" niemand
Christ sein. Gerade wir Christen betonen in ganz besonderer Weise die
Freiheit des Gewissens eines jeden Menschen, was natürlich die Freiheit
des selbst gewählten religiösen Bekenntnisses in vorrangiger Weise mit
einschließt. Nur ist es eben so, daß unterschiedliche Wege
logischerweise auch zu unterschiedlichen Zielen führen, und nicht
etwa zu ein und demselben, wie das immer gerne, aber völlig unüberlegt und
sehr irrtümlich unterstellt wird.

Nein, so ist es eben nicht. Ein Buddhist zum Beispiel, für den das
menschliche Leben letztlich nichts als sinnloses Leiden in einer Welt
voller Täuschungen und Illusionen bedeutet, welchem es zu entrinnen gilt
durch achtsames Befolgen der Lehre des Buddha und letztliches Erlöschen im
Nirvana, der hat sich genau dieses Ziel gewählt. Und nicht irgend ein
anderes. Dagegen ist von außen überhaupt nichts einzuwenden. Wenn er sich
dieses Ziel setzt, dann wird er genau dieses Ziel irgendwann einmal
erreichen oder auch nicht. Aber er wird auf keinen Fall irgendein
anderes Ziel damit erreichen. Darüber sollte für jeden völlige
Klarheit bestehen, denn die Freiheit der Wahl beinhaltet die Verantwortung
für die Konsequenz dieser Wahl. Man muß wirklich wissen, was man will und
was nicht. Sonst erreicht man etwas, was man dann vielleicht lieber nicht
gewollt hätte, wenn man es schon vorher begriffen hätte.

Christ wird man, wenn man eine tiefe Sehnsucht nach dem christlichen
Ziel empfindet, also nach der Person Jesu Christi - nicht nach dem
Bild, das man sich von ihm machen mag, sondern nach der lebendigen
Erfahrung, so man sie gesucht und gemacht hat. Wen das hernach kalt
läßt, warum sollte der Christ werden? Es gibt dann keinen Grund dafür.

Wer sich prüft und dann andere Wege als den christlichen wählt, der
gelangt zu den entsprechenden, anderen Zielen, falls er über diese Ziele
nicht belogen wurde, bzw. in die Hölle, falls er hereingelegt worden ist.
Zu was denn sonst? Zu prüfen ist also immer, 1. wohin es einen zieht und
2. wie vertrauenswürdig die Gewähr hinsichtlich des in Aussicht gestellten
Zieles ist. Die Zahl der religiösen Betrüger ist nicht geringer, sondern
größer, als die Zahl derer, die man sonst so kennt. Die Chance, vom
"fliegenden Spaghettimonster" geholt zu werden ist also durchaus
nicht gering... *ggg*

Die völlig verkehrte Vorstellung, jeglicher religiöse Weg führe sowieso
zum selben Ziel, verhindert genau die genannte Selbstprüfung und ist
deshalb von besonders großem Schaden für den, der diese Idee für wahr
hält. Sie ist es nicht.

Sorry für diesen OT-Exkurs. Er war nötig, weil die soeben behandelten
Fragen nun mal im Raum stehen, nachdem sie hier immer wieder und schon
seit längerem von verschiedener Seite zur Sprache gebracht worden sind.

Gruß vom
Nick

Die hiemit eingeleitete Diskussion ist zwar off-topic, das heißt am falschen Platz, und sollte besser woanders (fort-)geführt werden. Aber sie ist not-wendig, weil sie ein Problem innerhalb des Christentums aufzeigt. Das Christentum ist nämlich nicht nur von außern her gefährdet; es gefährdet sich auch selbst von innen her.

Wenn Christen gegen Christen vorgehen, dann greifen sie u.U. zu den schlimmsten Mitteln, die wir kennen. Das ist nicht verwunderlich, geht es doch um das höchste Gut. In vorliegendem Fall, d.h. im Falle Nick (eingeschriebener Katholik) gegen Student (überzeugter Christ), hat das mehrfach einen enormen foren-relevanten Staub aufgewirbelt, bis hin zu Sperrungen, davon die letzte kürzlich im "blauen Forum".

Worum geht es ?

Vordergründig geht es um die vermeintliche Häresie der anthroposophischen Bewegung. Nick kennt sie nicht richtig - was ich ihm auch nicht zum Vorwurf mache, denn Niemand kann die gesamte anthroposophische Literatur überschauen. Es gibt ja hier auch keinen "Papst", der verbindlich festlegt, welche Forschungen anthroposophisch genannt werden dürfen; und es gibt auch keinen Katechismus. Folglich stellt sich die Frage: Wer ist überhaupt ein "Anthroposoph" ? Und: Welche Meinungen sind anthroposophisch ? Kann man irgendeine Auffassung schon deshalb anthroposophisch nennen, weil man weiß, daß ihr Autor einmal ein anthroposophisches Theorem thematisiert hat ? Warum tut man, tun Leute wie Nick es überhaupt ? Geht es darum, innerhalb des christlichen Lagers einen Meinungs-Konkurrenten auszugrenzen ?

In vorliegendem Falle ist ganz offensichtlich: Die Frage "Ist Masturbation schädlich ?" ist keine anthroposophisches Frage. Sie wird von der katholischen Kirche in einer bestimmten Weise beantwortet, von der anthroposophischen Bewegung jedoch nicht. Dort ist sie m.W.niemals thematisiert worden. Auch ich habe sie ausschließlich mit kirchlichen oder mit kirchlich vertretbaren Argumenten beantwortet.

Was soll also die Polemik gegen die Anthroposophie an dieser Stelle ? Angeblich will Nick "die Person des Studenten so weit wie möglich heraushalten". Anderseits enthält die Polemik den Hinweis, daß ich - nicht der Angesprochene und auch nicht der evtl.noch unentschiedene Leser - mich so oder so werde zu entscheiden haben - so als ob das die Forenöffentlichkeit etwas anginge. Also geht es um meine Person, und nicht vornehmlich um die Anthroposophie oder sonst eine vermeintlich oder tatsächlich häretische Bewegung innerhalb des Christentums.

Hinzu kommt, daß die katholische Kirche selbst der Anthroposophie nicht eindeutig ablehnend gegenübersteht. Das Beispiel Martin Kriehle zeigt, daß organisierte Anthroposophen, d.h. aktive Mitglieder der Anthroposophischen Gesellschaft, in ihr aufgenommen werden. Rudolf Steiner, der Begründer der Anthroposophie, war selber zeitlebens Katholik und hat sich für die geistige Autorität der Kirche ausgesprochen. Ja, noch mehr: Er ist überhaupt erst durch eine Christus-Begegnung, entfernt vielleicht vergleichbar mit der des Paulus, in die Lage versetzt worden, seine Anthroposophie zu entfalten. Folglich besteht auch ein großer Teil seiner Lehre aus Christologie. Der Rest seiner Lehre ordnet sich der Christologie vollständig unter. In ihr verteidigte er ein esoterisches Christentum gegen die damalige Okkupation von Mystik und Hermetik durch buddhistische Vorstellungen.

Nick war selber dem Buddhismus zugeneigt, wie er schreibt. Warum also wendet er sich gegen einen Buddhismus-Antipoden größeren Formats als er, Nick, es selber ist ?

Zum Thema des Sektenjagd-Faschismus innerhalb der Katholischen Kirche möge der renommierte Rechtswissenschaftler Prof. Martin Kriehle selbst zu Wort kommen.

Zusammenfassung:

Wie schon im "blauen Forum", dort mit der Folge meines Ausschlusses, hat Nick auch in dieses Forum ein von mir gegebenes Thema benutzt, um seinen - wie mir scheint, auch in persönlichem Ehrgeiz wurzelnden - Glaubenskrieg hineinzutragen und Turbulenzen inkauf zu nehmen. Der katholischen Kirche als der Gemeinschaft aller christlich Gläubigen wird damit geschadet.
Da es in diesem Forum jedoch um andere als um kirchliche Themen geht und auch die Forenbetreiber m.W. nicht daran interessiert sind, werde ich den Glaubensstreit hier nicht fortsetzen.

Gruß

Student

Aha...Jetzt kommt's 'raus.

Ekki, Friday, 07.12.2007, 12:41 (vor 6589 Tagen) @ Student

Hallo Student!

Zunächst einmal:

Ungeachtet der Tatsache, daß ich auch mit Deinen Argumenten nicht immer übereinstimme, halte ich Deinen Rausschmiß im blauen Forum für bedauerlich und nicht nachvollziehbar.

Mag sein, daß das von Nick angesprochene Thema OT ist. Aber da er selbst immer wieder gerne darauf zurückkommt, werde ich hier weniger Zurückhaltung üben und Du und zu einer Passage der Ausführungen von Nick Stellung nehmen:

Christ wird man, wenn man eine tiefe Sehnsucht nach dem christlichen
Ziel empfindet, also nach der Person Jesu Christi - nicht nach

dem

Bild, das man sich von ihm machen mag, sondern nach der

lebendigen

Erfahrung, so man sie gesucht und gemacht hat. Wen das hernach

kalt

läßt, warum sollte der Christ werden? Es gibt dann keinen Grund dafür.

Wer sich prüft und dann andere Wege als den christlichen wählt, der
gelangt zu den entsprechenden, anderen Zielen, falls er über diese

Ziele

nicht belogen wurde, bzw. in die Hölle, falls er hereingelegt worden

ist.

Zu was denn sonst? Zu prüfen ist also immer, 1. wohin es einen zieht

und

2. wie vertrauenswürdig die Gewähr hinsichtlich des in Aussicht

gestellten

Zieles ist. Die Zahl der religiösen Betrüger ist nicht geringer,

sondern

größer, als die Zahl derer, die man sonst so kennt. Die Chance, vom
"fliegenden Spaghettimonster" geholt zu werden ist also durchaus
nicht gering... *ggg*

Die völlig verkehrte Vorstellung, jeglicher religiöse Weg führe sowieso
zum selben Ziel, verhindert genau die genannte Selbstprüfung und ist
deshalb von besonders großem Schaden für den, der diese Idee für wahr
hält. Sie ist es nicht.

Das sind in der Tat zentrale Fragestellungen.

Zunächst einmal:

Zu welchen "Zielen" wollen uns denn Religionen führen?

Man kann nicht alle Religionen über einen Kamm scheren.

Aber es gibt - auch schon in vorchristlicher Zeit - viele unter ihnen, die die Angst des Menschen vor dem Ende seiner Existenz instrumentalisieren und ihm deshalb für die Zeit nach seinem Tod "Lohn" oder "Strafe" in Aussicht stellen - wobei beides von der Befolgung bzw. Nichtbefolgung der Gebote der jeweiligen Religion abhängig gemacht wird.

Hier befinden wir uns im Reich der reinen Spekulation.

Darüber hinaus aber - oder vielmehr: als Grundlage dafür! - verlangen die Religionen von ihren Anhängern bestimmte Handlungen und Unterlassungen, die ihnen den Weg in die ewige Seligkeit ebnen sollen.

Schlußfolglerung:

Ein religiöser Mensch ist jemand, der seine Sehnsüchte auf die Zeit nach seinem Tod verlagert und sich dafür von irgendeiner Religion vorschreiben läßt, was er hier auf Erden zu tun und zu lassen hat.

Ein nicht religiöser Mensch ist jemand, der vor dem endgültigen Ende seiner Existenz unendlich viel mehr Angst hat als vor irgendeinem "Jüngsten Gericht" oder ähnlichem, und der sich deshalb hier auf Erden nichts vergällen läßt.

Und die Ethik? Darf man alles - da es ja kein jenseitiges Gericht gibt?

Meine Stellungnahme dazu hier:
http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=10839

Gruß

Ekki

--
Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.

Aha...Jetzt kommt's 'raus.

Student, Friday, 07.12.2007, 13:04 (vor 6589 Tagen) @ Ekki

Ein religiöser Mensch ist jemand, der seine Sehnsüchte auf die Zeit
nach seinem Tod verlagert und sich dafür von irgendeiner Religion
vorschreiben läßt, was er hier auf Erden zu tun und zu lassen hat.

Ein nicht religiöser Mensch ist jemand, der vor dem endgültigen
Ende seiner Existenz unendlich viel mehr Angst hat als vor irgendeinem
"Jüngsten Gericht" oder ähnlichem, und der sich deshalb hier auf Erden
nichts vergällen läßt.

Lieber Ekki !

Ich will jetzt nur kurz antworten, da ich unbedingt noch arabische und persische Vokabeln lernen muß. (Falls ich gleich noch ein neues Thema eröffnen sollte, so ist es eines der vorbereiteten.)

Ich habe im Laufe der Zeit wohl die meisten deiner Ausführungen gelesen. Sie sind gut lesbar durch klare Gliederung des Textes und durch den differenzierten Gebrauch von Hervorhebungen. Auch habe ich Sympathie mit deinen Gedanken. Und dennoch - halte ich deine Einschätzung der kirchlichen Lehre für falsch.

Warum ist deine Einschätzung m.E. falsch ? Vielleicht, weil die Kirche zum Teil selbst von den falschen Leuten verteidigt wird. Von Leuten, die, indem sie die kirchlichen Lehren verteidigen, vor Allem ihren persönlichen Ehrgeiz und ihre Kriegslust ausleben und auffällig häufig das Wort "durchgeknallt" verwenden. Auf die stößt man leider oft zuerst, weil sie das meiste Aufsehen erregen. Daran berauschen sie sich.

Aber eigentlich wollte ich das Thema hier ja nicht fortführen. Kennst du ein thematisch geeignetes Forum, wo wir das machen könnten ? Ansonsten meine herzliche Bitte: Lies die neue Enzykla des Papstes ! Dort spricht ein philosophisch hoch gebildeter und doch schlicht sich artikulierender Christ.

Deinen verlinkten Text werde ich nachher noch lesen. Du bist es mir wert, ernstgenommen zu werden. Ich hoffe, daß du als Nicht-Christ (oder "falscher Christ" ?) nicht auch noch aus einem Forum geworfen wirst !

Gruß

Student

Aha...Jetzt kommt's 'raus.

Ekki, Friday, 07.12.2007, 13:23 (vor 6589 Tagen) @ Student

Lieber Student!

Lieber Ekki !

Ich will jetzt nur kurz antworten, da ich unbedingt noch arabische und
persische Vokabeln lernen muß. (Falls ich gleich noch ein neues Thema
eröffnen sollte, so ist es eines der vorbereiteten.)

War das jetzt ein netter Scherz nebenbei? Falls nicht, hast Du meine größte Hochachtung, dass Du Dich mit diesen Sprachen - und vor allem dieser Schrift! - auseinandersetzt. Ich hatte seinerzeit im Selbststudium intensiv Neuhebräisch gelernt, auch durchaus mit Erfolg - aber ich habe buchstäblich Kopfschmerzen gekriegt bei dieser nicht vokalisierten Sprache. (Und dabei ist Hebräisch noch human: Die Buchstaben stehen einzeln nebeneinander. Dagegen die Ligaturen im Arabischen - wer soll denn da noch die Buchstaben unterscheiden?) Trotzdem würde ich gerne wieder damit Anfangen, die Lehrbücher habe ich noch, nur die Zeit, die Zeit ...


Ich habe im Laufe der Zeit wohl die meisten deiner Ausführungen gelesen.
Sie sind gut lesbar durch klare Gliederung des Textes und durch den
differenzierten Gebrauch von Hervorhebungen. Auch habe ich Sympathie mit
deinen Gedanken.

Das Gleiche kann ich von Dir behaupten.

Und dennoch - halte ich deine Einschätzung der
kirchlichen Lehre für falsch.

Warum ist deine Einschätzung m.E. falsch ? Vielleicht, weil die Kirche zum
Teil selbst von den falschen Leuten verteidigt wird. Von Leuten, die, indem
sie die kirchlichen Lehren verteidigen, vor Allem ihren persönlichen
Ehrgeiz und ihre Kriegslust ausleben und auffällig häufig das Wort
"durchgeknallt" verwenden. Auf die stößt man leider oft zuerst, weil sie
das meiste Aufsehen erregen. Daran berauschen sie sich.

Schon - aber bisher hat jeder, der sich von seiner bisherigen Kirche trennte, (falls er nicht der Vergessenheit anheimfiel) "nur" ... eine neue Kirche geschaffen, die, genau wie alle anderen vor ihr und nach ihr, ihren Anhängern "schmeckte" und der Konkurrenz eben nicht.


Aber eigentlich wollte ich das Thema hier ja nicht fortführen. Kennst du
ein thematisch geeignetes Forum, wo wir das machen könnten ? Ansonsten
meine herzliche Bitte: Lies die neue Enzykla des Papstes ! Dort spricht
ein philosophisch hoch gebildeter und doch schlicht sich artikulierender
Christ.

Zu den Dingen, die ich in meiner Foren-Aktivität am meisten bedauere, zählt die Tatsache, daß eine ausführliche Stellungnahme zu Ratzingers erster Enzyklika "Deus Caritas est" im blauen Forum einem der Abstürze besagten Forums zum Opfer fiel und von mir auch nicht rechtzeitig als Word-Datei auf der Festplatte gespeichert worden war.

Ich werde mir die neue Enzyklika auch vornehmen und - falls ich eine Stellungnahme dazu in eines der Foren stelle - dieselbe selbstverständlich auch auf meiner Festplatte speichern.


Deinen verlinkten Text werde ich nachher noch lesen. Du bist es mir wert,
ernstgenommen zu werden.

Danke! Ich warte mit Interesse auf Deine Reaktion.

Ich hoffe, daß du als Nicht-Christ (oder
"falscher Christ" ?) nicht auch noch aus einem Forum geworfen wirst!

Das hoffe ich auch - und es stimmt mich bedenklich, daß die von mir seinerzeit so bezeichnete "Opus-Dei-Fraktion" immer aggressiver wird.

Das "Tüpfelchen auf dem I" ist dabei, daß man nur die Ausführungen besagter Fraktion zu "Ideololgien" lesen muß - damit charakterisieren sie sich auf das (Unüber-)Trefflichste selbst.

Gruß

Ekki

--
Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.

Aha...Jetzt kommt's 'raus. - Religionsforen

Ekki, Friday, 07.12.2007, 19:26 (vor 6588 Tagen) @ Student

Hallo Student!


Aber eigentlich wollte ich das Thema hier ja nicht fortführen. Kennst du
ein thematisch geeignetes Forum, wo wir das machen könnten?

Religionsforen gibt es die Menge, ich kann nicht den Anspruch erheben, alle zu kennen.

Bei denen, in die ich bis jetzt reingeguckt habe, ist mir jedenfalls eines aufgefallen:

Im - aus meiner Sicht - besten Fall sind sie (wiederum aus meiner sehr subjektiven Sicht) Orte, an denen religiöse Schwärmerei auf einem Kitsch- und Schmalzniveau betrieben wird, daß Hedwig Courts-Mahler sich dagegen ausnimmt wie eine knochentrockene naturwissenschaftliche Abhandlung auf höchstem Niveau.

Oder aber sie sind Rotz- und Kotz-Veranstaltungen, wo die Foris gegen andere Religionen und/oder gegeneinander Gift und Galle spucken.

Um Dir selber einen Eindruck zu verschaffen, guck für den Anfang mal hier rein:

http://liste.parsimony.net/kategorien/religion.htm

Viel Erfolg bei der Suche und ein schönes Wochenende wünscht

Ekki

P.S: Habe mit gerade die Enzyklika "Spes salvi" ausgedruckt. Wird am Wochenende studiert.

--
Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.

Das ist doch mal was zum Thema !

zweiter deutscher fernseher, Friday, 07.12.2007, 00:57 (vor 6589 Tagen) @ Student

Spiritualität ist Stütze der Menschen.
Das verstehe ich.

Es gibt Auffassungen, wonach Menschenaffen rückgebildete Menschen seien.
Mir erscheinen sie einleuchtend.

Meine Auffassung ist, dass wir nie den Urwald verlassen haben, also Unterschiede zwischen Menschen und Menschenaffen nicht existieren.
Dass wie unsere Ameisenangelruten jetzt bis in den Weltraum schiessen können, ist ein Fortschritt.
Nicht ohne technische Hilfmittel(Bekleidung) im Freien überleben zu können, ist ein Rückschritt.

Wäre uns unsere Herkunft geheuer, wären Maßnahmen den Unterschied zu manifestieren(Keuschheit)überflüssig.

die ultimative Herabwürdigung des Menschen durch einen weltweiten
[quote]Totalitarismus.
[/quote]

Die Führung sitzt im Vatikanstaat


Behüte uns Gott !

Ja, aber ich finde, dass die kriegerische Seite Odins ein wenig problematisch ist und überdacht werden sollte.

Warum ist der Ausdruck "Wichser" eigentlich IMMER beleidigend gemeint?

crazyPhil @, Wednesday, 05.12.2007, 19:30 (vor 6590 Tagen) @ Chato

Ich habe das immer so interpretiert, daß ein "Wichser" einer ist, der auf Selbstbefriedigung angewiesen ist, weil er keine Partnerin hat. Etwa gleichbedeutend mit "sexueller Loser".

Eine moralische Wertung irgendeiner Art sehe ich in dem von Dir angesprochenen Gebrauch von "Wichser" als Schimpfwort nicht.

Warum ist der Ausdruck "Wichser" eigentlich IMMER beleidigend gemeint?

Student, Wednesday, 05.12.2007, 21:37 (vor 6590 Tagen) @ crazyPhil

Ich habe das immer so interpretiert, daß ein "Wichser" einer ist, der auf
Selbstbefriedigung angewiesen ist, weil er keine Partnerin hat. Etwa
gleichbedeutend mit "sexueller Loser".

Eine moralische Wertung irgendeiner Art sehe ich in dem von Dir
angesprochenen Gebrauch von "Wichser" als Schimpfwort nicht.

Ich antworte mal auf die inhaltlich fast gleichlautenden Antworten von Ralf und von crazyPhil:

Wie mir scheint, ist die von Chato gestellte Frage damit nicht beantwortet. Darin wurde festgestellt:

Offenbar existiert da irgendeine Differenz zwischen der vorgetragenen, kollektiven Überzeugung ("völlig normal") und dem persönlichen Empfinden ("Du Wichser!").

Wie kann man nun Jemanden erfolgreich beschimpfen, indem man ihm eine Eigenschaft zuordnet, die als völlig normal gilt, ja beinahe schon als Ausdruck einer gewissen Fortschrittlichkeit, jedenfalls als Ergebnis gelungener Selbstbestimmung ?

Der Widerspruch bleibt. Denn die Zuordnung "loser" oder "Verlierer" könnte man ja ebenso anderen Betätigungen zuordnen, die im Grunde Ersatzlösungen sind; so also auch auf Leute anwenden, die vor dem oft vor dem Computer sitzen, oft telefonieren oder viel fernsehen. Aber diese Leute würden sich gerade nicht beleidigt fühlen, wenn man ihnen ihre Gewohnheiten vorhält. Wiewohl man sich da nun wiederum fragen sollte: Warum eigentlich nicht ?

Gruß

Student

Warum ist der Ausdruck "Wichser" eigentlich IMMER beleidigend gemeint?

Klaus Brause GW, Wednesday, 05.12.2007, 22:01 (vor 6590 Tagen) @ crazyPhil

Ich habe das immer so interpretiert, daß ein "Wichser" einer ist, der auf
Selbstbefriedigung angewiesen ist, weil er keine Partnerin hat. Etwa
gleichbedeutend mit "sexueller Loser".


Selbstbefriedigung ist doch was schönes, oder soll man sich nicht mehr selbst lieben? Nur wer sich selbst liebt, kann auch andere lieben. Meine Meinung!!!

Warum ist der Ausdruck "Wichser" eigentlich IMMER beleidigend gemeint?

Maximilianeum, Wörthertupfing, Thursday, 06.12.2007, 00:38 (vor 6590 Tagen) @ Chato

Tach Max!

Warum ist der Ausdruck "Wichser" eigentlich immer beleidigend
gemeint?

Nur mal so als Frage allgemein in den Raum gestellt, denn es ist ja nun
mal eine solche. Wer hätte denn jemals irgendwo den Ausdruck "Wichser" in
Bezug auf einen anderen positiv, lobend oder anerkennend gebraucht (außer
Ekki natürlich, aber der bezieht es bloß auf sich selbst)? Ist das nicht
merkwürdig?

Es wird mit der Beschimpfung als "Wichser" ganz unbestreitbar eine
tatsächlich vorhandene, negative Emotion dem so Bezeichneten
gegenüber authentisch zum Ausdruck gebracht. Wieso eigentlich? Woher rührt
das? Offenbar existiert da irgendeine Differenz zwischen der vorgetragenen,
kollektiven Überzeugung ("völlig normal") und dem persönlichen
Empfinden ("Du Wichser!"). Was steckt dahinter? Warum sollte man
sich solche Fragen übrigens nicht stellen dürfen, wo es doch ganz offenbar
Fragen sind, die sich ganz von selbst stellen, sobald man das
Phänomen ruhig und unbefangen betrachtet?

Ob es wichtigere Fragen auf der Welt gibt. Ganz bestimmt, ohne Zweifel.
Aber nun ist's hier eben Gegenstand geworden. Ich ergreife nicht Partei,
sondern ich weise hier bloß darauf hin, daß das von mir soeben benannte,
widersprüchliche Phänomen real existiert und frage nun sehr
schlicht nach dem Grund für diese durchgängig negative Wertung auf der
Ebene des Empfindens und dem Kontrast dieses Empfindens mit der
kollektiven Überzeugung. Welches von beidem hat nun Recht? Beides
zugleich ist ja logischerweise nicht möglich.

Fragt der
Nick

Hallo Nick,

vielleicht ist es auch simpler: Klassenkampf.
Der tolle Hecht vögelt. Der Aischgründer Karpfen wichst. Frau Fisch ist anspruchsvoll. Der Karpfen schwimmt bloß in einem trüben Weiher und macht ein dämliches Gesicht. Der Hecht ist der Chef, der Karpfen ist ein Würstchen. Darum könnte es gehen.
Fisch definiert sich über die Weiber. Da macht der Fisch zwar einen Fehler (was hier nichts zur Sache tut), aber: Solange ihm dieser Fehler nicht klar ist, fühlt sich der tolle Hecht dem Karpfen haushoch überlegen - und nennt ihn zum Beispiel ... äh ... "Ekki".
Und morgen schreibe ich noch, wie die Männerbewegung Ekki beibringt, daß "saudummer Hecht" das neue Schimpfwort ist.
Wurschtetz: Außer "Wichser" gibt´s natürlich noch einen Haufen anderer Worte, deren Gebrauch auf einen tiefen Riß zwischen meinem persönlichen Empfinden und dem kollektiven Bewußtsein hindeuten. "Sozialdemokrat" ist zum Beispiel so ein Wort. Na ja ....
Jedenfalls wird "Wichser" heutzutage nicht unbedingt mehr im wortwörtlichen Sinn verwendet, sondern bezeichnet alle möglichen Idioten. "Geil" hat heute auch viel mehr Bedeutungen als früher.

Herzlicher Gruß - Max

Warum ist der Ausdruck "Wichser" eigentlich IMMER beleidigend gemeint?

Conny, NRW, Thursday, 06.12.2007, 12:17 (vor 6590 Tagen) @ Chato

Tach Max!

Warum ist der Ausdruck "Wichser" eigentlich immer beleidigend
gemeint?

Nur mal so als Frage allgemein in den Raum gestellt, denn es ist ja nun
mal eine solche. Wer hätte denn jemals irgendwo den Ausdruck "Wichser" in
Bezug auf einen anderen positiv, lobend oder anerkennend gebraucht (außer
Ekki natürlich, aber der bezieht es bloß auf sich selbst)? Ist das nicht
merkwürdig?

Als Wichser hat man früher sicher einen Mann bezeichnet, der so schlecht war, daß er einfach keine abbekommen hat, obwohl genügend Frauen vorhanden waren. Seit ca. 20 Jahren ist das aber nicht mehr der Fall und von daher wird dieses Schimpfwort nicht mehr lange existieren, wenn wir nicht genug junge Männer in einem Krieg verpulvern.

Nein.

Garfield, Wednesday, 05.12.2007, 12:21 (vor 6591 Tagen) @ Student

Hallo Student!

Galt Masturbation denn wirklich jahrtausendelang als schädlich? Ich habe mich mit dem Thema bisher noch nicht so genau befaßt, aber im Moment ist mir nur bekannt, daß erst seit wenigen Jahrhunderten solche Theorien herumgeistern.

Es wäre natürlich möglich, daß in manchen früheren Kulturen männliche Masturbation deshalb als schädlich betrachtet wurde, weil dabei wertvoller Samen verloren ging, der nicht mehr in die Zeugung von Nachkommen investiert werden konnte. Aber ich habe bisher noch nichts davon gehört, daß das über Jahrtausende hinweg in den meisten Kulturen so gesehen wurde.

Das Argument, daß Verzicht auf Masturbation eine Verstärkung der geistigen Kräfte mit sich bringt, halte ich für grundfalsch. Darauf kam man vermutlich, weil bei Männern mit zunehmendem Alter der Sexualtrieb allmählich schwächer wird und Männer in mittlerem Alter auf verschiedenen Gebieten mehr leisteten als junge Männer mit starkem Sexualtrieb, die mehr damit beschäftigt waren, irgendwelchen Frauen hinterher zu laufen und natürlich auch häufiger masturbierten.

Verzicht auf Masturbation wird eher einen noch stärkeren sexuellen Druck bewirken und einen jungen Mann eher noch mehr von nicht-sexuellen Tätigkeiten abhalten.

Übrigens löste man dieses Problem in früheren Zeiten bei männlichen Sklaven keineswegs durch ein Masturbations-Verbot. Nein, man kastrierte sie und nahm ihnen damit den Sexualtrieb. Also sah man es offensichtlich nicht so, daß nicht durch Masturbation verschleuderter Samen die Leistungsfähigkeit irgendwie erhöht.

Der islamische Ramadan hat wahrscheinlich ähnliche Wurzeln wie die christliche Fastenzeit: Gegen Ende des Winters waren die Nahrungs-Vorräte weitgehend aufgebraucht, und man war deshalb gezwungen, sparsamer zu sein. Aus dieser Not machte man mit der Zeit eine Tugend.

Ich sehe darin heute keinen Sinn mehr. Viele Moslems machen das so, daß sie während des Ramadan tagsüber nichts essen, dann nach Sonnenuntergang aber alles nachholen. Wozu soll das nützlich sein? Die sind auch während des Ramadan oft äußerst übel gelaunt und machen ganz und gar nicht den Eindruck, daß ihnen das gut bekommt.

Wer nicht möchte, daß die Männer den Frauen hinterher laufen, sollte sie eher zur Masturbation ermuntern. Das baut sexuellen Druck ab und läßt wieder klar denken.

Freundliche Grüße
von Garfield

Nein.

Student, Wednesday, 05.12.2007, 16:22 (vor 6590 Tagen) @ Garfield

Ich habe
mich mit dem Thema bisher noch nicht so genau befaßt,

Ich auch nicht, aber darum führen ja diesen Diskurs.

Der islamische Ramadan hat wahrscheinlich ähnliche Wurzeln wie die
christliche Fastenzeit: Gegen Ende des Winters waren die Nahrungs-Vorräte
weitgehend aufgebraucht, und man war deshalb gezwungen, sparsamer zu sein.
Aus dieser Not machte man mit der Zeit eine Tugend.

Das stimmt definitiv nicht, weil der Ramadan sich nach dem Mondkalender ständig und überschaubar verschiebt. Außerdem waren die Araber ein Handelsvolk und nicht so abhängig von Ernten wie sesshafte Völker zumal des Nordens es sind.

Du bringst eine Reihe von Vermutungen, die infolge ihres Kulturmaterialismus an der Sache vorbeigehen. Dennoch freut es mich, daß du klaren Kopf behälst und zumindest meine Fragestellung ernstnimmst.

Gruß

Student

Nein.

Garfield, Wednesday, 05.12.2007, 18:23 (vor 6590 Tagen) @ Student

Hallo Student!

Das stimmt definitiv nicht, weil der Ramadan sich nach dem Mondkalender ständig und überschaubar verschiebt. Außerdem waren die Araber ein Handelsvolk und nicht so abhängig von Ernten wie sesshafte Völker zumal des Nordens es sind.

Ich denke trotzdem, daß sich der Ramadan ähnlich erklären läßt wie die christliche Fastenzeit. Es konnten auch nie alle Araber Händler sein, denn womit hätten sie dann handeln sollen? Es mußte schon auch Araber geben, die sich mit Viehzucht und auch mit Ackerbau befaßten, wenn auch Letzteres durch die klamatischen Gegebenheiten wohl nicht die Bedeutung hatte wie in Europa. Nutztiere wiederum brauchen auch Futter - und schon war wieder die Abhängigkeit von der Natur und auch vom Wetter da.

Du bringst eine Reihe von Vermutungen...

Das Problem besteht darin, daß man für uralte Bräuche oft gar keine Aufzeichnungen findet, aus denen klar hervorgeht, wie sie entstanden sind. Deshalb kann man da häufig nur Vermutungen anstellen.

Worauf ich eigentlich hinaus will: Leute, die im Elfenbeinturm (oder auch in einer Asketen-Höhle) schöne Theorien entwickelten und daraus Ratschläge für ihre Mitmenschen ableiteten, setzten sich damit üblicherweise nie durch. Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, daß der Ramadan entstanden ist, weil man der Meinung war, daß Enthaltsamkeit die Menschen irgendwie besser macht.

Solche Bräuche entstehen üblicherweise aufgrund von knallharten Notwendigkeiten, und ethische, moralische, religiöse oder sonst irgendwelche Bedeutungen bekommen sie erst später zugeschrieben. Oft gibt man ihnen diese Bedeutung erst dann, wenn sie eigentlich nicht mehr nötig sind und viele Menschen sie aber trotzdem aus Gewohnheit beibehalten möchten.

Freundliche Grüße
von Garfield

So wie das schächten oder das Schweinefleischverbot

Peter @, Wednesday, 05.12.2007, 18:38 (vor 6590 Tagen) @ Garfield

Solche Bräuche entstehen üblicherweise aufgrund von knallharten
Notwendigkeiten, und ethische, moralische, religiöse oder sonst
irgendwelche Bedeutungen bekommen sie erst später zugeschrieben. Oft gibt
man ihnen diese Bedeutung erst dann, wenn sie eigentlich nicht mehr nötig
sind und viele Menschen sie aber trotzdem aus Gewohnheit beibehalten
möchten.

Beides hat ihren Ursprung auch in den heißen Ländern und zielt ab auf die schnelle Verderblichkeit, die Gefahr des Schädlingsbefalls und damit verbundenen gesundheitlichen Probleme beim Verzehr solcher Fleischprodukte.

Entsprechende Verhaltensregeln lassen sich in Gesellschaften am besten über die Tradierung von Riten und Gebräuche über die Generationen hinweg transportieren (Mem)

Der Teufel hat den Schwanz gemacht, um uns zu verderben ... ^^ (nT)

Swen, Wednesday, 05.12.2007, 19:17 (vor 6590 Tagen) @ Student

Es dürfte heute kein Urteil - möglicherweise

Ist Masturbation schädlich ?

Winfreid ⌂ @, chemnitz, Thursday, 06.12.2007, 02:24 (vor 6590 Tagen) @ Student

Sie ist Notwendig - weil sie die Not wendet - mehr nicht!

Man sollte die Routine nicht zu oft haben aber zu wenig macht auch keinen Sinn!

Aber man bleibt dabei Frei!

Der medizinische Aspekt.

Student, Thursday, 06.12.2007, 14:34 (vor 6590 Tagen) @ Student

Was die mutmaßliche Schädlichkeit der Masturbation betrifft, so hat Chato inbezug auf die Würde und Bestimmung des Menschen hier schon Einiges gesagt, was sich mit meiner Auffassung großenteils deckt. Ich bedaure freilich, daß seine Aussagen schon durch die Adressierung etwas privat, insofern auch sehr ausführlich gehalten und von nachfolgenden Schreibern folglich übergangen worden sind.

Nicht vergessen werden sollte jedoch der medizinischer Aspekt. Es ist doch eigentlich selbstverständlich, daß jeder Mißbrauch der dem Menschen zueigenen Möglichkeiten sich ganzheitlich auswirken muß. Beim Alkoholismus ist dies offensichtlich: Nicht nur die mitmenschlichen Beziehungen werden durch den Ich-Rausch einer Veränderung unterworfen, sondern z.B. auch die inneren Organe geschädigt, im Besonderen die Leber.

Merkwürdigerweise machen sich Untersuchungen über die möglichen körperlichen Folgen der Masturbation rar - sofern es überhaupt welche gibt. Eine diesbezügliche Recherche habe ich abgebrochen; dies sowohl aus Zeitgründen, als auch unter dem Eindruck stehend, daß der Zeitgeist ein Ergebnis kaum erwarten läßt. Und gerade im Zeitgeist - anders gesagt, in der gegenwärtigen Denk- und Wertungsweise - scheint mir der "Knackpunkt" zu liegen.

Um Erkenntnisse zu erhalten, müssen Untersuchungen angestellt werden; um Untersuchungen zu anzustellen, müssen Fragen gestellt werden. Nun werden aber wissenschaftlich relevante Fragen zu gewissen Zeiten gerade nicht gestellt. Dies ist bekannt und hat vielen Wissenschaftshistorikern Stoff zum Schreiben gegeben. Ein nicht zu vernachlässigender Aspekt ist auch die Notwendigkeit der Finanzierung eines Forschungsvorhaben. Hier kommen auch politische Erwägungen zum Tragen. Es kann also sein, daß ein Forscher die richtigen Fragen stellt, aber keine Chance sieht oder erhält, die nötigen Untersuchungen überhaupt zu beginnen.

Inbezug auf die Masturbation wäre zu fragen:

Gibt es eine Korrelation zwischen der Häufigkeit sowie der Umstände und Voraussetzungen des Masturbierens - und bestimmten Krankheiten z.B. wie Genitalkrebs ? Nach Allem, was ich erfahren habe, erscheint mir dies naheliegend. Keineswegs jedenfalls wäre es absurd; diesbezüglich erinnere ich mich an länger zurückliegende Untersuchungsergebnisse über ein gehäuftes Auftreten von Brustkrebs bei Frauen, die nie schwanger wurden - mit Ausnahme bei Nonnen. Letztere haben demnach, trotz fehlender Schwangerschaften, kein höheres Brustkrebsrisiko. Vielleicht interesiert sich jemand von euch dafür, inwieweit diese Ergebnisse bisher bestätigt oder auch entkräftet wurden.

Tatsache scheint mir jedenfalls zu sein, daß derartige Untersuchungen inbezug auf die Masturbation gegenwärtig nicht durchgeführt werden (können).

Mit Ergebnissen allein wäre es m.E. aber noch getan. Wenn Kausalitäten aufgewiesen oder vermutet werden, sollten sie auch interpretiert werden. Damit aber fangen die größten Probleme erst an. So werden manche Menschen in der Folge der obigen Ergebnisse sicher gesagt haben: "Das ist die Strafe Gottes !" Das aber läßt sich nicht beweisen und nicht widerlegen; es ist der Extremfall einer "Auswertung". Jedoch gibt es auch differenziertere Bewertungen, die verschienste Aspekte widerspruchsfrei in sich vereinen.

Man sollte vor Allem den Horizont der Fragen nicht unnötig einengen. Wenn z.B. im 19. Jhdt. oft behauptet wurde, daß Masturbation Geistesschwäche im weiteren und Nervenerkrankungen im engeren Sinne hervorrufen könne: Was spricht dagegen, dieser Frage mit den Mitteln der Statistik nachzugehen, d.h. zunächst einmal, umfangreiche Erhebungen durchzuführen ? Es gibt Beispiele dafür, wie "pseudowissenschaftliche" Auffassungen im Nachhinein eine Rehabilitierung fanden, wobei das peinliche Berührtsein der Untersucher seinen Ausdruck findet in dem krampfhaften Bemühen, mit den Vertretern der anderen Denkweise nicht in Verbindung gebracht zu werden. Da könnte natürlich auch wieder die Angst um die Mittelvergabe eine Rolle spielen.

Mein Resümee:

Die Frage: "Ist Masturbation schädlich ?" ist hiermit nur in denjenigen Teilbereichen (positiv) beantwortet worden, in denen die Antworten durch eine bloße ernsthafte Besinnung immer schon gegeben werden konnte.

Für die Bereiche aber, auf denen wissenschaftliche Untersuchungen angestellt werden müssen, um zu Ergebnissen zu gelangen, sind, soweit ich sehe, keine ernsthaften Hinweise erfolgt. Es bleibt, den Ursachen für das Ausbleiben solcher Untersuchungen nachzugehen und das Thema im Auge zu behalten.

Gruß

Student

Der medizinische Aspekt.

Dark Knight, Thursday, 06.12.2007, 16:13 (vor 6589 Tagen) @ Student

Die Frage: "Ist Masturbation schädlich ?" ist hiermit nur in denjenigen
Teilbereichen (positiv) beantwortet worden, in denen die Antworten durch
eine bloße ernsthafte Besinnung immer schon gegeben werden konnte.

Für die Bereiche aber, auf denen wissenschaftliche Untersuchungen
angestellt werden müssen, um zu Ergebnissen zu gelangen, sind, soweit ich
sehe, keine ernsthaften Hinweise erfolgt. Es bleibt, den Ursachen für das
Ausbleiben solcher Untersuchungen nachzugehen und das Thema im Auge zu
behalten.

Gruß

Student

Dann behalt mal schön im Auge (den Balken). Die Frage, ob Wixen schädlich ist, hat mit dem Forenthema so wenig zu tun wie die Frage, ob Sadomaso schädlich ist.

Der medizinische Aspekt.

Student, Thursday, 06.12.2007, 23:14 (vor 6589 Tagen) @ Student

Gibt es eine Korrelation zwischen der Häufigkeit sowie der Umstände
und Voraussetzungen des Masturbierens - und bestimmten Krankheiten z.B.
wie Genitalkrebs ?
Nach Allem, was ich erfahren habe, erscheint
mir dies naheliegend. Keineswegs jedenfalls wäre es absurd; diesbezüglich
erinnere ich mich an länger zurückliegende Untersuchungsergebnisse über
ein gehäuftes Auftreten von Brustkrebs bei Frauen, die nie schwanger
wurden - mit Ausnahme bei Nonnen. Letztere haben demnach, trotz fehlender
Schwangerschaften, kein höheres Brustkrebsrisiko. Vielleicht
interesiert sich jemand von euch dafür, inwieweit diese Ergebnisse bisher
bestätigt oder auch entkräftet wurden.

Hier ein weitertes Beispiel für eine Untersuchung, welche den Zusammenhang zwischen einem nicht naturgemäßen Verhalten und gesteigertem Krebsrisiko aufweist.
Auf unmittelbar chemischen Wege können die Folgen aber schwerlich ausgelöst werden. Es ist also eine seelische und/oder geistige Instanz zu denken,die hier zwischengeschaltet ist.

Hätte ich über die schädlichen Folgen der Masturbation speziell bei Frauen geschrieben, so hätte ich in diesem Forum viel mehr Zustimmung gefunden. Da bin ich mir sicher ! Vielleicht ist die Zeit einfach noch nicht reif für die Einsicht, daß Männer die Welt aus sich selbst heraus ändern müssen, und nicht durch gebetsmühlenartige Schuldzuweisung.

Gruß

Student

Der medizinische Aspekt.

Mirko, Thursday, 06.12.2007, 23:22 (vor 6589 Tagen) @ Student

solange Du nicht an der Macht bist, werde ich mir nicht die Mühe machen, mich durch diesen Textdschungel durchzuschlagen.

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