Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Mein Leserbrief an BUNTE

Junggeselle, Sunday, 25.11.2007, 12:35 (vor 6601 Tagen)

An: bunte@burda.com

Betr.: Leserbrief zum Interview mit Petra Roth (Bunte Nr. 45/07)


Sehr geehrte Damen und Herren!

Ihr Interview mit der Frankfurter Oberbürgermeisterin trägt den Titel "Darf eine Politikerin Gefühle zeigen?" Beim Lesen des Artikels fragte ich mich allerdings eher: "Darf eine Politikerin Unsinn reden?" Sie darf offensichtlich: ?Würde ich so emotional handeln, wie viele Männer das tun, würde ich mir zwar die Faust verletzen, aber durch die Wand wäre ich dann immer noch nicht gekommen. Ich suche lieber die Tür in der Wand. Das macht Angela Merkel genauso. Das dauert zwar länger. Aber die Beschlüsse, die von Frauen getroffen werden, sind dann auch von Bestand. Wogegen Entscheidungen von Männern meist schon nach kurzer Zeit erheblich korrigiert werden müssen.? So die CDU-Politikerin im Wortlaut.

Tja. Das haben wir Männer nun davon, dass wir - dem Wunsche der Frauen gemäß - verstärkt unsere Emotionalität in unser Handeln mit einfließen lassen. Das, so hatten wir immer geglaubt, sei gut so. Ist es aber nicht. Petra Roth zeigt uns eine lange Nase und klärt uns dezent darüber auf, dass wir schon wieder falsch liegen. So ein Mist. Es gilt: Sind wir emotionslos, ist das nicht gut; Emotionalität à la Frau wird dann moralisch höher bewertet. Zeigen wir dagegen Emotionen, ist auch das nicht gut; Coolness à la Frau gilt nunmehr als erstrebenswerter. Könnten Sie Frau Roth bitte noch einmal interviewen, damit wir verunsicherten Mannsbilder nun aus ihrem Munde erfahren, wie wir uns richtig zu verhalten haben, damit wir es der Damenwelt Recht machen können?

Ansonsten finde ich Ihre Interviews mit Politikerinnen und Journalistinnen einfach köstlich. Schon das Doppel-Interview mit Bärbel Schäfer und Claudia Roth (Bunte Nr. 42) war zum Weglachen ("Frauen altern bewusster, intensiver und neugieriger"); auch Frau Roths Namensvetterin Petra hat uns nicht enttäuscht. Mit Vorfreude und Spannung sehe ich daher Ihren nächsten Interviews entgegen. Warum nicht mal Lea Rosh interviewen oder Ulla Schmidt? Nur mal so als unverbindliche Vorschläge. Schließlich wollen auch Ihre männlichen Leser mal was zum Lachen haben.

Das Schlimme ist, dass dieses Hühner-Gegacker ernst genommen wird... (nT)

Swen, Sunday, 25.11.2007, 13:35 (vor 6600 Tagen) @ Junggeselle

An: bunte@burda.com

Betr.: Leserbrief zum Interview mit Petra Roth (Bunte Nr. 45/07)


Sehr geehrte Damen und Herren!

Mein Leserbrief an BUNTE

Jeremin, Sunday, 25.11.2007, 13:41 (vor 6600 Tagen) @ Junggeselle

Schon wieder der alte Fehler. Was interessiert es denn, was Frauen denken, wie Männer zu sein haben? Erstens ändert sich das alle naselang und zweitens hat ein Kerl doch wohl genug Selbstbewusstsein, um zu tun, was ER denkt.

So lange sich das nicht ändert und immer noch ein Riesenhaufen Blödiane danach fragt, und ausgerechnet Frauen fragt, was bitte schön er denn so tun und lassen dürfe, so lange werden sich die bestehenden Verhältnisse auch nicht ändern.

Gejammer hilft da nicht. Und auch keine launigen Leserbriefe.

Du hast aber schon mitbekommen...

Junggeselle, Sunday, 25.11.2007, 19:23 (vor 6600 Tagen) @ Jeremin

... dass das alles ironisch gemeint war?

Mein Leserbrief an BUNTE

adler, Kurpfalz, Sunday, 25.11.2007, 23:34 (vor 6600 Tagen) @ Jeremin

Hallo Jeremin

Schon wieder der alte Fehler. Was interessiert es denn, was Frauen denken,
wie Männer zu sein haben? Erstens ändert sich das alle naselang und
zweitens hat ein Kerl doch wohl genug Selbstbewusstsein, um zu tun, was ER
denkt.

Das wäre zu wünschen, ist aber nicht immer so und betrifft auch nur die individuelle Ebene. Der Kerl ist aber nun mal nicht alleine auf der Welt sondern eingebettet in gesellschaftliche Rahmenbedingungen.


Gejammer hilft da nicht. Und auch keine launigen Leserbriefe.

Natürlich hilft das was. Es ist ein Steinchen bei dem Versuch, an diesen Ramhmenbedingungen wieder mitzuwirken. Von Anfang, vor 40 Jahren an, hielten wir uns für die deutsche Eiche, die es nicht kümmert, wenn sich eine Sau daran wetzt. Wir sind ja so stark.

Aber es war keine Wildsau im deutschen Walde. Es war eine Armee von feministischen Radikalen, ausgerüstet mit Äxten und Kettensägen und einem klaren Feindbild: Der Eiche, dem Mann.

Stark, wie er sich fühlte hat er einfach alles geschehen lassen. Und nur so konnte es kommen, daß die FeministInnen die Diskurshoheit übernommen haben. Sie haben sie in den Medien meinungsbildent, bei den politischen Parteien machtverleiend, in der Justiz machtausübend und in der Wissenschaft zukunftsprägend.

Das alles verlief schleichend, geräuschlos und ohne Gegenwehr. Du bist längst schon Guliver im Lande Liliput und willst es immer noch nicht wahrhaben.
Ich hatte --> hier kürzlich darüber geschrieben.

Wenn wir uns als Männer nicht endlich anfangen zu wehren, werden wir eines Tages unseren Status als Menschen noch vollends verlieren. Und sich wehren heißt eben auch Leserbriefe zu schreiben und sich an Petitionen zu beteiligen. Männer werden doch in ihrern Belangen auch deshalb nicht mehr wahrgenommen, weil sie sich schon lange gar nicht mehr zu Wort melden. Da denkt doch Jede/r, es sei schon alles richtig, wie es gerade läuft.

Gruß
adler

--
Frauenrat der Grünen empört-Gebäudereinigung:
Männer verdienen bei Außenreinigung deutlich mehr als Frauen bei Innenreinigung.

"Benachteiligungen von Männern beseitigen ... das ist nicht unser politischer Wille" -Grüne, Ortsgruppe Goslar

Mein Leserbrief an BUNTE

XY, Sunday, 25.11.2007, 18:20 (vor 6600 Tagen) @ Junggeselle

Wirklich, sehr schlau, so ein Leserbrief ...

Jetzt wissen sie im Burdaverlag wenigsten, das SOLCHE Artikel auch von Männern (?) gelesen werden und als Teaser geeignet sind.

Wenn schon Leserbriefe, dann bitte nur, wenn es um Fakten geht - und nicht um Animositäten!

Den Satz hier ...

Maxx, Zürich, Monday, 26.11.2007, 01:55 (vor 6600 Tagen) @ Junggeselle

(...) Frauen altern bewusster, intensiver und neugieriger(...)

...finde ich eigentlich gar nicht so falsch. :-)
Ein Körnchen Wahrheit findet sich überall.


Maxx

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