Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Männer und Medien

DschinDschin, Friday, 23.11.2007, 16:59 (vor 6602 Tagen)

Medien

Männer sind in den 90er Jahren zu einem Auflagen steigernden Aspekt geworden. Sowohl als Kunden, als auch als Anheizer. Die Jugendzeitschrift "Girl" konnte 1994 über Wochen eine immer größer werdende Auflage erzielen. Mit einer Serie, in der sich Jungs auszogen, stieg die Auflage auf 810.000 Exemplare. Damit war die Konkurrenz weit abgeschlagen, die etwa die Hälfte verkaufen konnte.

Die Verlagsgruppe der Milchstraße brachte 1996 mit "Amica" eine neue Frauenzeitschrift auf den Markt. Diese Zeitschrift war nicht wie die meisten anderen für die Hausfrau bestimmt und mit allerlei Meldungen über die High-Society gespickt, sondern verstand sich vielmehr als eine Zeitschrift, die Aktuelles aus Politik, Wirtschaft, Medien und Kultur bringt. Natürlich fehlen Modetips und Sexthemen nicht, sondern locken oft mit entsprechenden (männlichen) Models auf dem Cover. Diese lockere und moderne Sicht der Welt spricht auch Männer an, die ein Drittel der Kunden ausmachen. "Amica" wirbt für sich selbst ausschließlich mit dem vergrößerten Cover.

Andere Medien wie (lokale) Radiostationen werben in ganz Deutschland mit Nackten, da sie dadurch immer noch eine große Wirksamkeit erreichen. Oft wird mit doppeldeutigen Slogans, wie: "Wir halten sie bei der Stange, geworben. Günther Heinrich, Agenturchef der Euro RSCG sagt dazu: "Ein nackter Mann provoziert Frauen und irritiert Männer. Eine nackte Frau wirkt platt." (Kreutzer, D.: Kauf mich, S. 71). Besonders zum Jahreswechsel wird man in den Städten von der Werbung für Radiostationen erschlagen, da die sogenannten Reichweite-Ermittler der Media Analyse AG unterwegs sind um die Menschen nach ihren Hörgewohnheiten zu befragen. Diese Marktanalyse ist für die Sender sehr wichtig, da je nach Rang auch die Werbekunden ihre Spots schalten. Allein in Berlin, angeblich Europas härtest umkämpfter Markt, geht es um 130 Mio. DM Werbeerlöse jährlich. Diese Summe verteilt sich auf 35 Programme und etwa 4,7 Mio. Hörer. Bei solchen Summen lassen sich die Sender den "Hörerkauf" natürlich auch etwas kosten. Allein 1997 wurden Preise im Wert von 10 Mio. DM in Form von Einfamilienhäusern (100,6), Luxusreisen (Energy, RTL, Berliner Rundfunk), Zweitgehälter (Berliner Rundfunk), Milionärsoptionen (RTL) und Geld (1006 DM ? 100,6; 5000 DM ? RTL; 100.000 DM rs 2) verschenkt.

Im Fernsehen wird meist mit den gleichen oder ergänzenden Kampagnen wie in den Printmedien geworben. Auch hier werden hauptsächlich Kosmetika und Mode mit entkleideten Männermodels beworben. In Sendungen wie den Daily Soaps mit Einschaltquoten von bis zu 15 Mio. Zuschauern pro Tag (GZSZ und Marienhof) kann spezielle Werbung geschaltet werden, da das Zielpublikum genau ermittelbar ist. Eine der beliebtesten Werbeformen innerhalb dieser Sendungen ist das Product Placement. Trendsetter für diese Form der Werbung war die Serie "Miami Vice" in den 80er Jahren. In den 90er Jahren haben sich diese Daily Soaps zu richtigen Witschaftsfaktoren entwickelt. Bands und Sänger aus Kreisen der Schauspieler pushen zusätzlich das Merchandising. "Gute Zeiten ? Schlechte Zeiten" ist bei RTL nach den Sportsendungen umsatzstärkster Timeslot. Pro Werbepause werden jeweils acht Spots gezeigt, zu Preisen von 700.000 DM pro 30 sec. Die Produktionskosten für eine Daily Soap liegen bei 5.000 ? 7.000 DM pro min, ein Spielfilm kostet eingekauft etwa 20.000 DM die min. Deshalb setzen inzwischen alle Sender auf eigenproduzierte Daily Soaps, in der Hoffnung noch ein Stück vom großen Kuchen abzubekommen.

Fazit

"Anders als zu Beginn des Jahrhunderts versucht Werbung heute kaum noch auf die Gebrauchseigenschaften eines Produktes abzustellen, als konsequent dessen sozialen Wert für die Konsumenten aufzutun. Die Verwechselbarkeit der Produkte des Alltags lasse ihren Herstellern keine andere Wahl, als werblich an Emotionen zu appellieren und diese an das Produkt zu koppeln. [...] Vom Unbewußten zum Bewußten fortschreitend, seien deshalb zunächst mobiles (Antriebe, Motivationen) anzusprechen, attitudes (Einstellungen) zu erreichen und letztlich comportements (Verhaltensweisen) zu beeinflussen." (Kreutzer, D.: Kauf mich; S. 113).

Es bleibt festzuhalten, dass es in den 90er Jahren kein festes Rollenbild für den Mann mehr gibt. Der Mann hat sich in der Werbung emanzipiert und kann ebenso wie die Frau jede Rolle einnehmen, ob als Sexobjekt, Familienvater oder Sportler/ Abenteurer.

Männer und Werbung

Na also, geht doch!


DschinDschin

--
Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.

Männer und Medien

Salvatore Ventura @, Berlin, Friday, 23.11.2007, 19:55 (vor 6602 Tagen) @ DschinDschin

Eine nackte Frau wirkt platt? Selten so einen Quatsch gehört. Die Wahrheit ist: Eine nackte Frau, die platt wirkt, wirkt platt. (für mich wären das grundsätzlich Pamela Anderson, Katie Price und co.) Eine nackte Frau, die erotisch wirkt, wirkt hingegen erotisch.
Seit einiger Zeit versuchen die Medien zu behaupten, dass nackte Frauen nicht mehr angesagt sind. Wenn sich aber mal attraktive Frauen wie neulich die Beach Volleyballerinnen Semmler/Holtwick nackt zeigen, bricht schon bei der blossen Ankündigung deren Server vor lauter Traffic zusammen. Offensichtlich klaffen medial gefühlte und reale Realität mal wieder etwas auseinander.

Ich halte es selber mit dem französischen Modeschöpfer(dessen Namen ich vergessen hab), der sagte: "Bei einem Mann sollten grundsätzlich nur Gesicht und Hände unbedeckt sein, bei einer Frau ist es umgekehrt."
Nun möchte ich nicht die Hände und Gesichter von Frauen bedecken, ansonsten hat er aber Recht. Also: Bitte mehr interessante nackte Frauen und weniger platte. Und bitte nie wieder Pamela Anderson.

Ciao
Salvatore

Tschador-Pflicht für Männer?

Peter @, Sunday, 25.11.2007, 20:03 (vor 6600 Tagen) @ Salvatore Ventura


Ich halte es selber mit dem französischen Modeschöpfer(dessen Namen ich
vergessen hab), der sagte: "Bei einem Mann sollten grundsätzlich nur
Gesicht und Hände unbedeckt sein, bei einer Frau ist es umgekehrt."
Nun möchte ich nicht die Hände und Gesichter von Frauen bedecken,
ansonsten hat er aber Recht.

Dein "französischer Modeschöpfer" ist ein armseliger Wicht voller Selbsthass und Selbstverleugnung.

Oder er ist eine Frau, die gaggern nämlich in Bezug auf Männerkleidung genau dieselbe Leier.

Aus deren Sicht allerdings nachvollziehbar, da ja bekanntermaßen die Attraktivitätsmuster (das Beuteschema) der Frauen auf Status, Macht und Geld des Mannes geeicht ist (die Beute) und hier die Bekleidung am effizientesten lohnende Claims anzeigt.

Mit diesem Schema kann ein selbstbewußter Mann vortrefflich spielen, er sollte sich aber nie zum Sklaven dieser Konvention machen.

Reicht ja, wenn die Frauen sich sklavisch daran halten und uns ungefragt ihre Speckröllchen in Kombination mit Hängetitten und Orangenhaut vor Augen führen.

Der weibliche Körper ist überbewertet.

Peter

Tschador-Pflicht für Männer?

Salvatore Ventura @, Berlin, Sunday, 25.11.2007, 22:11 (vor 6600 Tagen) @ Peter

Immer mit der Ruhe, chico.
Der weibliche Körper ist nicht überbewertet, er ist das Beste, das sie haben. Natürlich gilt das nicht für Alle. Nicht umsonst fordern for allem Feministinnen, dass auf keinen Fall nackte Frauen abgebildet werden dürfen. Diese komische EU Kommissionsgriechin wollte es sogar gesetzlich verbieten lassen. Die halten das für frauenfeindlich. Gegen nackte Männer haben die natürlich Nichts. Nicht weil sie die schön fänden, sondern weil sich das so schön erniedrigend darstellen lässt. Gibt hier auch einen eigenen Thread zu dem Thema.

Ciao
Salvatore

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