Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Prostitution professionell

DschinDschin, Friday, 16.11.2007, 17:45 (vor 6609 Tagen)

Was es ist und was es nicht ist, das sollte ma(n) wissen.

http://parapluie.de/archiv/haut/prostitution/

--
Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.

Prostitution professionell

Ekki, Friday, 16.11.2007, 19:38 (vor 6609 Tagen) @ DschinDschin

Hallo DschinDschin und alle!

Was es ist und was es nicht ist, das sollte ma(n) wissen.

http://parapluie.de/archiv/haut/prostitution/

Vielen, vielen Dank für diesen Text!

Wie Ihr Euch erinnern werdet, habe ich immer die Auffassung vertreten, daß die Inanspruchnahnme der Prostitution eben KEINE Lösung für die Probleme ist, die Männer in Zeiten grassierender Männer-Verachtung mit ihrer Sexualität haben, sondern daß die Prostitution eben ALLE Beteiligten entwürdigt.

In diesem Text erhalten wir dafür die denkbar beste Bestätigung.

Die entscheidenden Passagen lauten:


Nie ohne Kondom arbeiten, wurde meist zuerst genannt. Kein Küssen, keine Gefühle, keine Zärtlichkeiten, war ein weiteres zentrales Gebot.

Dazu gehören körperliche Tabuzonen, die dem Lebensgefährten oder Ehemann vorbehalten sind und die der Freier zu respektieren hat. Birgit berichtet, wie sie von einer erfahrenen Prostituierten eingelernt worden ist:

"Gesicht und obere Hälfte des Körpers, also ab dem Kopf, war für die Freier tabu. Und nicht an dich ranlassen, das war alleroberstes Gebot. [...] Das war tabu, absolut tabu. Kein Küssen, der Freier durfte auch nicht mit seinem Kopf an deinen Hals oder so, das war einfach damals so."

"Ich finde, ein Zungenkuß ist das Intimste, was es überhaupt gibt. Wenn ich heute einen Geschlechtsverkehr habe, dann mache ich da einen Präser drüber, das ist nicht so intim, als wenn ich mit einem Mann einen Zungenkuß austausche. Ich finde, ein Zungenkuß ist was ganz Intimes, das sollte man wirklich bloß mit seinem Partner machen und nicht mit irgendeinem, der ein Gebiß drin hat oder Knoblauch gegessen hat oder sonstiges."
Viele Frauen, die nicht im Sexgeschäft tätig sind und deshalb von Prostituierten als 'Solide' bezeichnet werden, empfinden den Geschlechtsverkehr als ihre intimste Begegnung. Für die Sexarbeiterinnen ist dagegen der Kuß das innigste Zeichen ihrer Zuneigung. Deswegen bleibt Küssen dem Lebenspartner vorbehalten, der Kopf wird zur Tabuzone erklärt. In der Durchführung von Oralsex sehen die Prostituierten keinen Widerspruch dazu, da sie dabei Kondome benutzen.

Andererseits gelingt es ihr dadurch, sich nicht zu weit von den in der Gesellschaft hegemonialen Moralvorstellungen zu entfernen: Obwohl sich eine Prostituierte den gesellschaftlichen Anforderungen an eine Frau, den Geschlechtsverkehr nur mit ihrem Lebensgefährten auszuführen, widersetzt, löst sie sich nicht von der Vorstellung, daß einer Partnerschaft bestimmte Intimitäten exklusiv vorzubehalten sind.

Das sind Kunden, das sind Freier, das sind keine Menschen, mit denen ich in meinem Privatbereich Kontakt haben möchte."

Ja, glaubt denn irgend jemand, irgendeine Prostituierte - egal, wie "professionell" sie an ihren "Job" herangeht - ginge daraus ohne Schaden hervor?

Und da spielt es keine Rolle, ob die betreffende Prostitutierte zu ihrer Tätigkeit gezwungen wurde oder nicht - die Tätigkeit als solche macht kaputt.

Ist es denn nicht bezeichnend, daß die Selbsthilfeorganisationen der Prostituierten alle auch Ausstiegshilfen anbieten?

In welchem anderen Beruf gibt es das? Wo sonst als im Irrenhaus würde jemand landen, der einer anderen Berufsgruppe solche Ausstiegshilfen anböte?


Und die Freier?

Selbst wenn ich bereit wäre, für Sex zu zahlen, selbst wenn es AIDS nicht gäbe - NIE UND NIMMER würde ich zu einer gehen, die mir von vornherein sagt, daß Zugenküsse und der ganze obere Körperbereich für sie tabu sind!

Widerwärtig ist besonders das von mir fett formatierte Fragment. Der Kunde wird zumindest in einem Teilbereich "nicht als Mensch" gesehen.

Sehr interessant ist jetzt ein Vergleich zwischen der in diesem Text zum Ausdruck kommenden Haltung der Prostituierten und dem, was man(n) in einer "anständigen" Beziehung zu erwarten hat:

Und je mehr du schauspielerst, desto schneller kommen die Männer. Du wärst blöd, wenn du's nicht tust, denn dann hast du mehr Arbeit.

Ob sich nicht so manche Ehefrau in diesem Statement wiedererkennt?

An Folgendem dagegen:

Birgit betont, daß eine gute Prostituierte auch geduldig zuhören muß, damit ihr Gast sich ernst genommen fühlt

dürfte es in so mancher "anständiger" Partnerschaft fehlen.

Immer desillusionierter

Ekki

--
Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.

Prostitution professionell

maik, Friday, 16.11.2007, 21:12 (vor 6609 Tagen) @ Ekki

seh ich genauso ekki.

Warum desillusioniert?

Freier, Saturday, 17.11.2007, 02:39 (vor 6608 Tagen) @ Ekki

Wie Ihr Euch erinnern werdet, habe ich immer die Auffassung vertreten, daß
die Inanspruchnahnme der Prostitution eben KEINE Lösung für
die Probleme ist, die Männer in Zeiten grassierender Männer-Verachtung mit
ihrer Sexualität haben, sondern daß die Prostitution eben ALLE
Beteiligten entwürdigt
.

Warum? Es ist ein Geschäft, eine Dienstleistung. Frauen gehen zur Pediküre, Männer zur Nutte.

Man darf das ganze einfach nicht zu sehr mit romantischem Gedankenmüll überfrachten.

Das gilt auch für Beziehungen. Das größte Problem der Männer ist doch, dass sie Romantik leben wollen, während Frauen diese nur spielen möchten.

Für die Frau ist eine Beziehung eine Bühne um Romantik zu spielen (idealerweise nach ihrem Drehbuch) und wenn sie intelligent ist, ist die Beziehung zudem auch noch mehrfach lukrativ für sie. Sie partizipiert am sozialen Stand des Mannes und zehrt von seinen Ressourcen.

Immer desillusionierter

Setz Deine rosarote Brille ab und nimm die Frauen wie sie sind: als reine Nutten oder als Schauspielerinnen im Genre Romantik mit Zusatzfach Nutte. Letztere sind teurer, in Geld und Lebenszeit ;-)

Deutsche vs. Ausländerinnen

Ralf, NRW, Saturday, 17.11.2007, 04:21 (vor 6608 Tagen) @ Ekki

Hi Ekki,

sondern daß die Prostitution eben ALLE Beteiligten entwürdigt.

Warum?

Ja, glaubt denn irgend jemand, irgendeine Prostituierte - egal, wie
"professionell" sie an ihren "Job" herangeht - ginge daraus ohne Schaden
hervor?

Wieso? Haben alle Schauspielerinnen einen "Schaden"?

NIE UND NIMMER würde ich zu einer gehen, die mir von
vornherein sagt, daß Zugenküsse und der ganze obere Körperbereich für sie
tabu sind!

Dann solltest Du Ausländerinnen, speziell Exotinnen (ob nun Asiatinnen, Latinas oder Negerinnen hängt von Deinem persönlichen Geschmack ab) bevorzugen, für die gelten alle diese Punkte nämlich häufig nicht. Die sind nicht umsonst so beliebt, und in deutschen Bordellen reichlich vertreten (keine Ahnung, wie das in Polen aussieht).

Widerwärtig ist besonders das von mir fett formatierte Fragment. Der Kunde
wird zumindest in einem Teilbereich "nicht als Mensch"
gesehen.

Sag mal, Du nix können Satz deutsches lesen mehr? Haben krank von Pisa? Satz Du meinen sagen:

das sind keine
Menschen
, mit denen ich in meinem Privatbereich Kontakt haben
möchte."[/i]

"Ekki ist kein Mensch, der viel von Prostitution hält" - habe ich Dir jetzt in irgendeiner Form das Menschsein abgesprochen?

Im Übrigen trifft der von Dir zitierte Satz für etliche Ausländerinnen auch inhaltlich nicht so ohne weiteres zu.

Immer desillusionierter

Ich habe eher den Eindruck, Du suchst gierig nach Texten, die Deine vorhandene Anti-Frauen-Haltung bestätigen können. Manchmal glaube ich, Du könntest monatelang mitten in Bangkok leben und würdest immer noch irgendwelche Gründe (er)finden, um mit keiner Frau Sex haben zu müssen und Deine Onanie-Revolution vorantreiben zu können.

Gruß Ralf

--
*** Ich bin doch nicht genderblödgestreamt! ***

Deutsche vs. Ausländerinnen

Frauenverhauer, Saturday, 17.11.2007, 16:50 (vor 6608 Tagen) @ Ralf

Dann solltest Du Ausländerinnen, speziell Exotinnen (ob nun Asiatinnen,
Latinas oder Negerinnen hängt von Deinem persönlichen Geschmack ab)
bevorzugen, für die gelten alle diese Punkte nämlich häufig nicht. Die
sind nicht umsonst so beliebt, und in deutschen Bordellen reichlich
vertreten (keine Ahnung, wie das in Polen aussieht).

Dem ist absolut zuzustimmen.

Prostitution professionell

Conny, NRW, Saturday, 17.11.2007, 11:20 (vor 6608 Tagen) @ Ekki

Ist es denn nicht bezeichnend, daß die Selbsthilfeorganisationen
der Prostituierten alle auch Ausstiegshilfen anbieten?

In welchem anderen Beruf gibt es das? Wo sonst als im Irrenhaus würde
jemand landen, der einer anderen Berufsgruppe solche Ausstiegshilfen
anböte?

Das größte Problem, das Prostituierte mit dem Ausstieg haben ist das finanzielle Problem. Das treibt viele, die aussteigen wollen immer wieder dort hinein zurück. Von diesem Monat auf den nächsten das 10-fache an Geld zu verdienen ist wohl sehr viel einfacher als von diesem auf den nächsten Monat nur noch mit einem zehntel da zu stehen.

Prostitution professionell ist kein Vorkassegeschäft

Winfreid ⌂ @, chemnitz, Friday, 16.11.2007, 21:28 (vor 6609 Tagen) @ DschinDschin

Es ist eine art Leasing - die Dirne heiratet und gewinnt in den gehobenen Kreisen an Prestige und bereitet ihren Abgang als Scheidung so vor, das der Gewinn entsprechend ist. Die Zeit wird genutzt um geeignete Nachfolger als Freier zu finden! Der Verzicht auf Liebe wird umgemünzt in Macht und Vermögen!

Prostitution professionell

Benno, Saturday, 17.11.2007, 13:47 (vor 6608 Tagen) @ DschinDschin

Wenn über Prostitution diskutiert wird, dann meistens nur über einen kleinen Ausschnitt aus der möglichen Bandbreite. Dieser kleine Ausschnitt ist allerdings der vermutlich verbreitetste: Straßen- und Bordellstrich.

Wenn eine Frau sich für eine Flasche Bier als Gegenleistung penetrieren lässt, ist das auch nichts anderes als käuflicher Sex. Wenn auch zum Dumpingpreis.
Genau so wie die Leistung einer Edelhure, die für ihre Dienstleistung mehrere hundert Euro kassiert. Der Unterschied zwischen der "gewöhnlichen" Hure und dieser Edelhure liegt darin, dass sie dem Freier als Geliebte auf Zeit zur Verfügung steht. Bei ihr gelten Regeln wie Kussverbot oder Tabuzonen nicht. Der Freier kommt sich im Idealfall nicht wie ein solcher vor. Diese Huren arbeiten nicht im Bordell, sondern meistens in den teuersten Hotels. Bei Messen, Kongressen etc. finden sie ihre Kunden, die auch gerne mal bei entsprechender Qualität einen Tausender oder mehr für eine Nacht bezahlen.

Manche dieser Edelhuren haben einen festen Kundenstamm, der sich durch entsprechende finanzielle Potenz auszeichnet. Im Extremfall hat eine solche Edelhure auch nur einen Freier, der für ihren gesamten Lebensunterhalt aufkommt. Die Grenze zwischen der Edelhure und der Geliebten ist fließend.
So manche Frau ist auch nur des Geldes wegen mit einem Mann verheiratet. Auch diese Frau verkauft ihren Körper nur, ist folglich ebenfalls eine Hure.


Die Bandbreite ist riesig. Die Frauen, die sich für das Schicksal von Prostituierten interessieren, reden nur über eine bestimmte Schicht. Nicht über die ganz unten, die Bierflaschenprostitution, und erst recht nicht über die ganz oben, die mit der Dienstleistung am Mann ein sehr gutes Auskommen haben. Vor allem aber nicht über die Huren, die als finanziell abgesicherte Ehefrauen ihre Männer ausbeuten.


Benno

Prostitution professionell

Romulus, Monday, 19.11.2007, 14:27 (vor 6606 Tagen) @ Benno

Die Bandbreite ist riesig. Die Frauen, die sich für das Schicksal von

Prostituierten interessieren, reden nur über eine bestimmte Schicht. Nicht
über die ganz unten, die Bierflaschenprostitution, und erst recht nicht
über die ganz oben, die mit der Dienstleistung am Mann ein sehr gutes
Auskommen haben. Vor allem aber nicht über die Huren, die als finanziell
abgesicherte Ehefrauen ihre Männer ausbeuten.


Benno


Domenica hat hierzu einmal gesagt - natürlich sehr zum Missfallen der anwesenden "moralischen" Frauen:

Alle Frauen sind Prostituierte: Die einen nennen sich Nutten, die anderen Ehefrauen!

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