Männer haben auch ihr Gutes
Christian Schütte: Männer haben auch ihr Gutes
Die SPD will die "männliche Gesellschaft überwinden". Dabei geht es nicht um die formale Gleichstellung von Mann und Frau, die ist längst erreicht, sondern um die "im täglichen Leben". Das Ziel ist nachvollziehbar - aber falsch.
Besonders bemerkenswert der letzte Absatz:
Die fundamentale Unsicherheit
Die umstrittene "männliche Gesellschaft" zeichnet sich demnach hier und heute keineswegs dadurch aus, dass Männer überall im Vorteil sind. Es ist vielmehr eine Gesellschaft, die von "männlichen" Motiven getrieben wird.
Von harter Konkurrenz um Positionen, bei der einige groß herauskommen, während andere im Schatten bleiben. Von der Logik anonymer Netzwerke statt von der Logik kleiner Gruppen. Es ist, anders gesagt, so etwas wie die moderne Markt- und Leistungsgesellschaft.
Der Beitrag des männlichen Elements zur Kultur, so formuliert Baumeister, "beruht auf einer fundamentalen sozialen Unsicherheit". Es gibt keine Garantie für Erfolg, Respekt und sogar die Chance, sich fortzupflanzen: "Das setzt Männer unter Stress, und es ist auch kein Wunder, dass so viele daran zerbrechen, Böses oder Heroisches tun oder früher als Frauen sterben."
Es ist auch kein Wunder - und im Grunde sehr sympathisch -, dass Sozialdemokraten so etwas aus ganzem Herzen ablehnen. Das Problem ist nur, dass genau diese Kultur Gesellschaften schöpferischer und leistungsfähiger macht. Weshalb es auch für die Frauen keine gute Idee sein dürfte, die Logik der "männlichen Gesellschaft" komplett abzuschaffen.
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Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.
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