Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Linke Frauen, rechte Männer

DschinDschin, Thursday, 08.11.2007, 11:41 (vor 6618 Tagen)

Zitat:
Linke Frauen - rechte Männer
Grosis pflegen macht links
Von Bettina Dyttrich

Ein Erklärungsversuch.

Es ist eine dieser beliebten Umfragen. In dieser geht es um Grosses und Tiefes: um Werte. Sollen Firmen Männer bei der Jobvergabe ­bevorzugen? Würden Sie in einem Krieg für Ihr Land kämpfen? Sind hohe Einkommensunterschiede gut oder schlecht? Und Privatisierung? Welchen Institutionen vertrauen Sie: Polizei, Gewerkschaften, Kirche, Uno? Die World Values Survey (Weltwertestudie), eine standardisierte internationale Umfrage, will das alles wissen - und noch viel mehr.

In der Schweiz gab es bisher drei Erhebungen: 1989, 1996 und dieses Jahr. Sie zeigen Erstaunliches: Die Frauen werden immer linker, die Männer rutschen nach rechts. Am stärksten ist diese Entwicklung bei gut ausgebildeten Menschen. Frauen legen mehr Wert auf ausgeglichene Einkommensverteilung und Chancengleichheit, und sie sind viel skeptischer gegenüber Privatisierung und Wettbewerb als Männer.

Da wir im Gegensatz zu Eva Herman und der «Weltwoche> Geschlechterrollen nicht für etwas Unveränderliches und Naturgegebenes halten, stellt sich die Frage: Was erleben Frauen, das sie links denken lässt? Frauen sind bis heute zu einem grossen Teil für die Tätigkeiten zuständig, die mit Sorge, ­Hilfe und Solidarität zu tun haben. Und zwar in allen Schichten: Auch in gut verdienenden Akademiker­Innenfamilien sind es meist die Frauen, die zwischen verkrachten Verwandten vermitteln, das kranke Grosi pflegen, den Freund mit Suchtproblemen in die Beratungsstelle begleiten, WCs putzen. «Frauen sind erpressbar, weil sie 'wissen gelernt' haben, dass es viele Dinge gibt, die einfach getan werden müssen, sollen Menschen leben können>, hat die feministische Ökonomin Mascha Madörin einmal geschrieben. Aus diesem Grund sind Frauen auch stärker auf eine egalitäre Gesellschaft und einen guten Service public angewiesen: Die Versorgung, die im Neoliberalismus eingespart wird, fällt als Gratis­arbeit auf die Frauen zurück.

In der traditionell männlichen Welt der Karriere sind hingegen Wettbewerb und Konkurrenz gefragt. Obwohl sich gut ausgebildete Frauen immer mehr in dieser Welt bewegen, scheinen diese Werte nicht abzufärben. Katharina Pühl, wissenschaftliche Assistentin am Zentrum Gender Studies der Universität Basel, meint: «Frauen haben in den 35 Jahren, die sie nun stimmen können, ihre stärkere Einbindung in die höhere Bildung ­offenbar genutzt, sich ein klassen­unabhängigeres Bild von der Gesellschaft zu machen. Sie gucken gewissermassen unter Absehung von ihrem Klassenstandpunkt auf gesellschaftliche Verhältnisse und fällen eigenständige Urteile, nicht Gefälligkeitsurteile.>

Und die Männer? Viele dieser gut ausgebildeten, die nach rechts rücken, müssen ja mit linken Frauen liiert sein. Sabin Bieri vom Interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung der Universität Bern sagt, in diesem Milieu gebe es eine «rhetorische Modernisierung>: Theoretisch seien die Männer zwar für Gleichberechtigung, doch in der Praxis dominierten «Ausweichstrategien und eine erstaunlich persis­tente Geschlechterordnung>.

So haben Karrierefrauen zwei Möglichkeiten: Entweder sie erledigen die ganze Haus- und Sozialarbeit weiterhin selbst, oder sie zahlen schlechter gestellte Frauen dafür. Befriedigend ist beides nicht, emanzipatorisch auch nicht. Die Hälfte dieser Arbeit wäre Männersache. Und Männer könnten dabei viel lernen. Zum Beispiel links zu denken.
Zitat Ende:

Frauen erleben die Welt wie durch einen Filter. Sie sind in Watte gepackt.
Immer dann, wenn es unangenehm, gefährlich, gesundheitsschädlich, tödlich wird sind da Männer, die sie retten, die sie vor dem Letzten schützen.
Frauen sind Kostgänger der Männer. Sie können nur in einer Welt leben, die bereits von Männern vorbereitet wurde. Männer bauen das Haus, Frauen richten es ein.
Frauen sind also darauf gepolt, dass es Männer gibt, oder den Staat, der von Männern die Arbeitsleistung und das Geld einsammelt, damit sie ein gesichertes Leben haben.
Und das genau ist die linke Einstellung: Lass doch andere für mein Leben zahlen.

Übrigens ist das Ende des Artikels nur peinlich. Das letzte Refugium weiblicher Kompetenz ist der vom Arbeitsanfall her wahrlich schon fast gänzlich marginalisierte Haushalt. Ansonsten haben die "Karrierefrauen" jetzt das Vergnügen, wie die Männer schon immer, sich mit der Welt an sich auseinanderzusetzen und das ist eine ganz neue Erfahrung. Freiheit ist hart, kalt, grausam, ungerecht, schmerzlich. Da sehnt sich so manche nach dem kuscheligen Heim zurück, siehe Eva Herman. Aber meine Damen, vorbei ist vorbei. Obwohl es noch immer genügend doofe Männer gibt, die den Tanten die Flucht ins Häusliche ermöglichen.

DschinDschin

--
Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.

Linke Frauen, rechte Männer

dampflok, Thursday, 08.11.2007, 14:44 (vor 6618 Tagen) @ DschinDschin

Frauen erleben die Welt wie durch einen Filter. Sie sind in Watte
gepackt.
Immer dann, wenn es unangenehm, gefährlich, gesundheitsschädlich, tödlich
wird sind da Männer, die sie retten, die sie vor dem Letzten schützen.
Frauen sind Kostgänger der Männer. Sie können nur in einer Welt leben, die
bereits von Männern vorbereitet wurde. Männer bauen das Haus, Frauen
richten es ein.
Frauen sind also darauf gepolt, dass es Männer gibt, oder den Staat, der
von Männern die Arbeitsleistung und das Geld einsammelt, damit sie ein
gesichertes Leben haben.
Und das genau ist die linke Einstellung: Lass doch andere für mein Leben
zahlen.

Übrigens ist das Ende des Artikels nur peinlich. Das letzte Refugium
weiblicher Kompetenz ist der vom Arbeitsanfall her wahrlich schon fast
gänzlich marginalisierte Haushalt. Ansonsten haben die "Karrierefrauen"
jetzt das Vergnügen, wie die Männer schon immer, sich mit der Welt an sich
auseinanderzusetzen und das ist eine ganz neue Erfahrung. Freiheit ist
hart, kalt, grausam, ungerecht, schmerzlich. Da sehnt sich so manche nach
dem kuscheligen Heim zurück, siehe Eva Herman. Aber meine Damen, vorbei
ist vorbei. Obwohl es noch immer genügend doofe Männer gibt, die den
Tanten die Flucht ins Häusliche ermöglichen.

DschinDschin

Tja, so siehts wohl aus.
Nur weil Männer um Frauen kämpfen und deshalb an Macht und Geld gelangen müssen (also: rechts agieren), können Frauen sich erlauben, "links" zu sein im Sinne von Umverteilen von Gütern, die sie nicht selber erarbeitet haben.

Ich wollte übrigens erst schrieben: "solange Männer um Frauen kämpfen.." - aber ich bin überzeugt davon, daß sich das auf absehbare Zeit nicht ändern wird, weil es sich nicht ändern läßt.

Da ändern die relativ wenigen Aufgeweckten gar nichts dran - weil die erst im Laufe der Jahre und Jahrzehnte geläutert werden und vorher genau wie alle Anderen "Opfer" ihres natürlichen Sexualtriebes wurden.


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Linke Frauen, rechte Männer

Salvatore Ventura @, Berlin, Thursday, 08.11.2007, 15:16 (vor 6618 Tagen) @ dampflok

"Ich wollte übrigens erst schrieben: "solange Männer um Frauen kämpfen.." - aber ich bin überzeugt davon, daß sich das auf absehbare Zeit nicht ändern wird, weil es sich nicht ändern läßt."

Ich glaube hingegen, dass sich das nicht nur ändern lässt, sondern dass es schon dabei ist sich zu ändern. Das kann ich natürlich nicht wissenschaftlich untermauern. Aber dass sich beispielsweise Studentinnen an US Universitäten darüber auslassen, dass sie kaum noch Dates kriegen, geht etwas in die Richtung. Auch meine eigenen Beobachtungen bei Jüngeren (und da ich in der Musikbranche arbeite, hab ich größtenteils mit Jüngeren zu tun) deuten daraufhin, dass das Interesse von Jungen an Mädchen bei uns wohl einen historischen Tiefstand erreicht hat. Nicht dass es völlig verschwunden wäre, aber die Haltung: ein Mädchen bringt im Grunde mehr Ärger als Vergnügen, macht sich ziemlich breit. Vielleicht liegt es daran, dass ich in Berlin wohne. Aber hier ist es einfach nicht zu übersehen.

Ciao
Salvatore

Linke Frauen, rechte Männer

Dampflok, Thursday, 08.11.2007, 15:51 (vor 6618 Tagen) @ Salvatore Ventura

Ich glaube hingegen, dass sich das nicht nur ändern lässt, sondern dass es
schon dabei ist sich zu ändern. Das kann ich natürlich nicht
wissenschaftlich untermauern. Aber dass sich beispielsweise Studentinnen
an US Universitäten darüber auslassen, dass sie kaum noch Dates kriegen,
geht etwas in die Richtung. Auch meine eigenen Beobachtungen bei Jüngeren
(und da ich in der Musikbranche arbeite, hab ich größtenteils mit Jüngeren
zu tun) deuten daraufhin, dass das Interesse von Jungen an Mädchen bei uns
wohl einen historischen Tiefstand erreicht hat. Nicht dass es völlig
verschwunden wäre, aber die Haltung: ein Mädchen bringt im Grunde mehr
Ärger als Vergnügen, macht sich ziemlich breit. Vielleicht liegt es daran,
dass ich in Berlin wohne. Aber hier ist es einfach nicht zu übersehen.

Ciao
Salvatore

Ich teile Deine Beobachtungen - aber in der breiten Masse sind es dennoch die Männer, die den Frauen hinterherlaufen (weil sie es, genetisch bedingt, müssen) und daran ändert z.B. auch der Männermangel bei Karrierefrauen auch nichts. Denn auch die suchen weiterhin Männer, die ihnen "mehr" bieten können, die also im kapitalistischen Wettrennen mitmachen müssen.

Der Typ, der "beim Kräutertee in der WG alle Frauenprobleme diskutiert und für Gerechtigkeit in der Welt demonstriert" ist halt als Partner nur von Exoten gewünscht. Auch Sarah Wagenknecht hat einen Super-Kapitalisten zum Mann und lebt in Saus und Braus.

Solange Du in Berlin noch Discos oder Klubs mit freiem Eintritt für Frauen findest, solange findest Du Belege für die weiter existierende Tendenz des weiblichen Ausnutzens des männlichen Sexualtriebes.

Die unfreiwillige Entfremdung der Geschlechter allerdings, die du in Berlin und bei US-Studentinnen beschreibst, ist dem feministischen Kriminalisierungs - und Sexualisierungswahn geschuldet. Ein Mal an die Schulter fassen in Deutschland bei einer Kollegin: Sexuelle Belästigung!

Wenn ein Mann eine Frau in den USA zum Essen einlädt, die ihm schon ein einziges Mal abgesagt hat, dann kann sie das widerliche Männerschwein wegen sexueller Belästigung anzeigen.


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Linke Frauen, rechte Männer

Garfield, Thursday, 08.11.2007, 16:14 (vor 6617 Tagen) @ Dampflok

Hallo Dampflok!

Das, was du schreibst, trifft sicher auf viele Männer in mittleren Jahren zu.

Aber in der jüngeren Generation gibt es einen neuen Trend, glaube ich. Früher hatte man relativ wenige Möglichkeiten, aus der realen Welt zu entfliehen - so mußte man sich zwangsläufig vor allem auf das reale Leben konzentrieren.

Heute bieten Computer und Internet virtuelle Welten, in die man für wenig Geld eintauchen kann, außerdem gibt es immer mehr Menschen, die auch den ganzen Tag über nichts anderes zu tun haben und einfach auch aus diesem Grund nicht mehr viel Wert auf das reale Leben legen.

Wenn nun Mädchen für Jungen immer mehr Probleme bereiten und immer mehr Jungen im realen Leben sowieso nichts Sinnvolles mehr zu tun haben (denn auch Schule ist mit Aussicht auf Hartz IV nicht sinnvoll), dann können sie heute bequem und einfach in solche virtuellen Welten flüchten und dort fast alles bekommen, was sie brauchen. So gibt es mittlerweile ja auch Computerspiele, in denen es darum geht, mit Frauen zu flirten und sie ins Bett zu bekommen. Beliebter sind aber wohl die ganz normalen Rollenspiele wie z.B. World of Warcraft, wo sich manche Menschen so sehr hinein steigern, daß sie dabei sogar das Essen vergessen und zuweilen tatsächlich tot vom Stuhl kippen.

Viele wissen auch gar nicht mehr, was sie dabei eventuell verpassen. Sie sind mit Computerspielen und Internet aufgewachsen und haben manchmal tatsächlich noch gar nichts anderes kennen gelernt.

Wenn die Mädchen nun aktiv auf die Jungen zugehen würden, dann würden sie es sicher schaffen, den einen oder anderen Jungen aus der virtuellen Welt heraus zu holen. Aber das tun sie nicht - sie bleiben lieber passiv und warten wie eh und je auf die Jungen, die aber kaum noch kommen.

Freundliche Grüße
von Garfield

Linke Frauen, rechte Männer

Salvatore Ventura @, Berlin, Thursday, 08.11.2007, 19:24 (vor 6617 Tagen) @ Garfield

"Das, was du schreibst, trifft sicher auf viele Männer in mittleren Jahren zu.
Aber in der jüngeren Generation gibt es einen neuen Trend, glaube ich."

Das ist genau das, was ich auch beobachte. Man wird übrigens in Berlin keinen halbwegs relevanten Club/Disco finden, in dem Frauen freien Eintritt haben. Ein Club, der so handelt, hat sich bereits selbst das Etikett "uncool" verliehen, Proletendisse eben.

Eigentlich mag ich es ja nicht, persönliche Erlebnisse zum Trend hochzurechnen, aber zu der Alterverteilung der an Frauen interessierten, fand ich Folgendes interessant: Ein Kumpel von mir, von Beruf Professor für Kunst und Design, war mit einer Abschlussklasse in New York und erzählte mir völlig verwundert: "Wenn wir damals mit solchen Frauen in New York gewesen wären, wäre es richtig abgegangen, aber diese Jungs, die sogar noch in der Unterzahl waren, hatten absolut kein Interesse, waren dabei aber total smart." Mein Kumpel ist 51, die Jungs waren Mitte/Ende 25.

Das ist sicherlich ein Elitetrend. Aber sind es nicht genau die Jungs, auf die die Mädchen scharf sind?

Ciao
Salvatore

Linke Frauen, rechte Männer

Conny, NRW, Thursday, 08.11.2007, 19:50 (vor 6617 Tagen) @ Salvatore Ventura

Das ist sicherlich ein Elitetrend. Aber sind es nicht genau die Jungs, auf
die die Mädchen scharf sind?

Künstler und Designer? Da bin ich mir nicht so sicher, ob die Mädchen darauf so abfahren.

Linke Frauen, rechte Männer

Salvatore Ventura @, Berlin, Friday, 09.11.2007, 11:38 (vor 6617 Tagen) @ Conny

Das ist sicherlich ein Elitetrend. Aber sind es nicht genau die Jungs,

auf

die die Mädchen scharf sind?


Künstler und Designer? Da bin ich mir nicht so sicher, ob die Mädchen
darauf so abfahren.

Du müsstest die Typen sehen, dann wüsstest du sofort, dass es ganz genau die sind, auf die Mädchen abfahren. Künstler waren bei Frauen schon immer beliebt, wenn auch nicht ganz so wie Musiker.
Die häufig vertretene Ansicht, dass Frauen in erster Linie auf Männer mit Geld abfahren, mag zwar für manche zutreffen, ist insgesamt aber falsch. Abgesehen davon, dass man mit Kunst und Design jede Menge Geld verdienen kann.

Aber darum ging es nicht. Es ging darum, dass smarte Jungs Mädchen die kalte Schulter zeigen und sie tun es ganz bewusst. Denn, wenn man davon ausgeht, dass Männer anbieten und Frauen wählen, gibt es genau eine Möglichkeit für Männer zu wählen: Nämlich die Nein zu sagen. Es ist sozusagen ein Akt der Freiheit und Selbstbestimmung. Aber die Jungs sind pragmatischer, sie betrachten Mädchen einfach im Sinne einer Kosten-Nutzen Rechnung: Sind die Kosten höher als der Nutzen, was bei Mädchen normalerweise der Fall ist, läuft eben Nichts. Bei den US Studenten ist es ja genauso: Den Jungs ist klar, dass ein Date ihr Leben ruinieren kann. Also verzichten sie drauf. Das mag zwar schade für sie sein, doch es ist einfach vernünftig. Ist der Unterschied zwischen Risiko und Ertrag derart ungünstig, geht man das Risiko nicht ein. Man sollte Jungs nicht unterschätzen. Da wächst eine Generation heran, die smarter ist als wir.

Ciao
Salvatore

Die schrecklichen Folgen

Dampflok, Friday, 09.11.2007, 12:15 (vor 6617 Tagen) @ Salvatore Ventura

Aber die Jungs sind

pragmatischer, sie betrachten Mädchen einfach im Sinne einer Kosten-Nutzen
Rechnung: Sind die Kosten höher als der Nutzen, was bei Mädchen
normalerweise der Fall ist, läuft eben Nichts. Bei den US Studenten ist es
ja genauso: Den Jungs ist klar, dass ein Date ihr Leben ruinieren kann.
Also verzichten sie drauf. Das mag zwar schade für sie sein, doch es ist
einfach vernünftig. Ist der Unterschied zwischen Risiko und Ertrag derart
ungünstig, geht man das Risiko nicht ein. Man sollte Jungs nicht
unterschätzen. Da wächst eine Generation heran, die smarter ist als wir.

Ciao
Salvatore

Und bist du schon einmal darauf gekommen, daß man uns genauso heranzüchten wollte - Menschen im Geschlechterkampf ohne gegenseitiges Vertrauen, ewige Singles, und damit ideal manipulierbar, da ohne familiären Rückhalt vollstens abhängig vom Arbeitgeber?

Alice Schwarzer, Beauvoir und Andere sahen die Familie als Hauptfeind an, den es zu zerstören gelte. Ihre Saat geht auf, wenn wir es weiter zulassen.


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Die schrecklichen Folgen

Salvatore Ventura @, Berlin, Friday, 09.11.2007, 13:16 (vor 6617 Tagen) @ Dampflok

Arbeitgeber? Was denn für ein Arbeitgeber? Man sollte sich gut überlegen, ob man die vermeintliche Sicherheit eines Jobs, oder ob man lieber Geld verdienen möchte. Vielleicht ist die Geschichte mit den Familien ja wirklich einfach vorbei. Männer sind doch geübte Einzelgänger, außerdem sollte man Freunde haben. Für Frauen ist die Entwicklung doch viel prekärer.
Was man uns beibringen wollte, kann ich nicht wirklich beurteilen: Ich bin in Argentinien aufgewachsen und da wehte in den 70ern und schon in den 60ern ein anderer Wind. Übrigens einer, auf den ich wenig Wert lege.

Ciao
Salvatore

Linke Frauen, rechte Männer

Garfield, Thursday, 08.11.2007, 19:55 (vor 6617 Tagen) @ Salvatore Ventura

Hallo Salvatore!

Es gibt wahrscheinlich viele Faktoren, die diesen neuen Trend nähren. Aber der wesentliche Grund ist wohl das Anspruchsdenken, das viele Frauen heute an den Tag legen und die Erwartung vieler Frauen, daß der Mann sich in einer Partnerschaft ganz ihren Wünschen unterordnet, seine Freunde und Hobbies weitgehend aufgibt, dabei aber selbstverständlich weiter den überlegenen Alpha-Wolf spielen soll.

Daß in den USA die Mädels mittlerweile über nicht stattfindende Dates jammern, wundert mich übrigens auch nicht, bei den strengen Regeln, die dort heutzutage dafür üblich sind, und bei den Strafen, die Männern dort blühen, wenn sie den Unwillen einer Frau erregt haben.

Ich hatte vor kurzem auch so ein kleines Erlebnis, das mich nachdenklich gestimmt hat:

In meinem Bekanntenkreis hat ein junges Mädel mit ihrem Freund Schluß gemacht. Er ist so etwa 18/19. Er hat sich dann an meine Frau gewandt, weil er jemanden brauchte, dem er sein Leid klagen konnte und weil meine Frau seine nunmerige Ex gut kennt und er vielleicht auch hoffte, daß sie das wieder hinbiegen könnte. Na ja, jedenfalls erzählte er meiner Frau dann auch, daß dieses Mädel seine erste Freundin war und daß er vorher so etwas noch nie erlebt hätte. Er hätte halt immer am Computer gesessen, wäre auch nur selten weggegangen... Dieser Typ ist kein häßlicher Quasimodo, sondern ein durchaus gutaussehender junger Mann, mit dem man sich auch prima unterhalten kann und bei dem ich eigentlich davon ausgehen würde, daß er schon diverse Freundinnen hatte, allein schon, weil er eigentlich mehr Gelegenheiten bekommen würde als der Durchschnitts-Mann in seinem Alter. In meiner Jugend war das jedenfalls so. Das scheint sich aber mittlerweile stark geändert zu haben.

Freundliche Grüße
von Garfield

Linke Frauen, rechte Männer

Dampflok, Thursday, 08.11.2007, 20:56 (vor 6617 Tagen) @ Garfield

In meinem Bekanntenkreis hat ein junges Mädel mit ihrem Freund Schluß
gemacht. Er ist so etwa 18/19. Er hat sich dann an meine Frau gewandt,
weil er jemanden brauchte, dem er sein Leid klagen konnte und weil meine
Frau seine nunmerige Ex gut kennt und er vielleicht auch hoffte, daß sie
das wieder hinbiegen könnte. Na ja, jedenfalls erzählte er meiner Frau
dann auch, daß dieses Mädel seine erste Freundin war und daß er vorher so
etwas noch nie erlebt hätte. Er hätte halt immer am Computer gesessen,
wäre auch nur selten weggegangen... Dieser Typ ist kein häßlicher
Quasimodo, sondern ein durchaus gutaussehender junger Mann, mit dem man
sich auch prima unterhalten kann und bei dem ich eigentlich davon ausgehen
würde, daß er schon diverse Freundinnen hatte, allein schon, weil er
eigentlich mehr Gelegenheiten bekommen würde als der Durchschnitts-Mann in
seinem Alter. In meiner Jugend war das jedenfalls so. Das scheint sich aber
mittlerweile stark geändert zu haben.

Ist eigentlich auch wenig verwunderlich wenn man bedent was in den Schule abgeht:

Systematische Demoralisierung von Jungen, Abstrafung des natürlichen Jungenverhaltens schon im Kindergarten, dabei Förderung teils derselben Aktivitäten (Lautsein, Kampfsport) bei Mädchen.

Alles "was Spaß macht" wird Jungen von der Lehrerinnen-Mehrheit verboten; das Selbstbewußtsein gebrochen.

Ein kluger Mann hat einmal geschrieben, daß viele Aufstände und Revolten der Geschichte, auch Gewerkschaftsaufstände und sogar die frz. Revolution, im Grunde auch Männeraufstände gegen weibliche Unterdrückung darstellten. Marie Antionette sagte kurz vorher noch, das Volk solle halt Kuchen essen, wenn es kein Brot habe. Das Frauenwahlrecht wurde nach der Revolution explizit nicht eingeführt.

Offenbar gibt es so etwas wie geschichtlich-gesellschaftliche Wellenbewegungen, in denen hin und wieder plötzlich richtiggerückt wird bzw. werden muß, wenn Mann zu lange der Frau den kleinen Finger gereicht hatte, bis der Arm fast ab war. Kann sein, daß das irgrendwann die Muslime in der westlichen Welt für uns machen müssen, weil die Mehrheit von uns Männern ja noch ohne zu zögern Volksparteien wählt, die klar männerfeindliche, sexistische Regeln aufstellen bzw. diese noch verschärfen.


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Linke Frauen, rechte Männer

Garfield, Friday, 09.11.2007, 12:45 (vor 6617 Tagen) @ Dampflok

Hallo Dampflok!

Systematische Demoralisierung von Jungen, Abstrafung des natürlichen Jungenverhaltens schon im Kindergarten...

Genau. Das hat zum einen den Effekt, daß die Jungen sich teilweise dieser Erziehung beugen und dann bei den Mädchen schlechter ankommen. Zum anderen drängt das die Jungen aber noch zusätzlich in virtuelle Welten, wo sie dann ausleben können, was man ihnen im realen Leben nicht einmal mehr ansatzweise gestattet.

Ein kluger Mann hat einmal geschrieben, daß viele Aufstände und Revolten der Geschichte, auch Gewerkschaftsaufstände und sogar die frz. Revolution, im Grunde auch Männeraufstände gegen weibliche Unterdrückung darstellten.

Ein interessanter Gedanke...

Marie Antionette sagte kurz vorher noch, das Volk solle halt Kuchen essen, wenn es kein Brot habe.

Soviel ich weiß, wird ihr dieser Ausspruch zu Unrecht zugeschrieben. Tatsächlich soll er von einer spanischen Prinzessin stammen. Aber das ändert nichts an der Tatsache, daß Marie Antoinette das Los des einfachen Volkes mit Sicherheit auch eher egal war.

Offenbar gibt es so etwas wie geschichtlich-gesellschaftliche Wellenbewegungen, in denen hin und wieder plötzlich richtiggerückt wird bzw. werden muß, wenn Mann zu lange der Frau den kleinen Finger gereicht hatte, bis der Arm fast ab war.

Das wäre möglich. Aber ich denke, es hängt auch davon ab, wie es gerade auf dem Partnermarkt aussieht. In harten Zeiten (z.B. Krieg oder negative Klimaänderungen) sterben üblicherweise mehr Männer, weil sie ja in der Regel mehr in Kontakt mit der Außenwelt und somit mit den negativen Umständen kommen als Frauen. Das ist zwar für die betroffenen Männer schlecht - für die Überlebenden ist es aber gut, weil sie so automatisch mehr Auswahl auf dem Partnermarkt haben. Die Frauen haben umgekehrt weniger Auswahl, und so müssen sie ihre Ansprüche zwangsläufig senken und den Männern gegenüber mehr Zugeständnisse machen.

Es gibt z.B. die Theorie, daß dies auch während der Eiszeit über einen längeren Zeitraum hinweg in den nördlichen Regionen der Erde so war. Ein Indiz dafür ist die Existenz von Menschen mit blonden Haaren. Während im Tierreich helle Haare häufig die Funktion von Sonnenkollektoren haben (sie leiten das Sonnenlicht zur Haut, etwa wie ein Lichtleiterkabel), ist das beim Menschen nicht so. Bisher konnte niemand einen körperlichen Nutzen von blonden Haaren beim Menschen nachweisen. Dies legt die Vermutung nahe, daß sie aus anderen Gründen entstanden sind. Man hat berechnet, daß die Genkombinationen für blonde Haare während der Eiszeit entstanden sind. So kam man zu der Theorie, daß damals durch die harten klimatischen Bedingungen, durch die Notwendigkeit, auch gefährliche Großtiere zu jagen und sicher auch durch Revierkämpfe mit anderen Menschen (alle werden natürlich versucht haben, möglichst vor dem Eis nach Süden auszuweichen) viel mehr Männer starben als unter normalen Umständen. Das hatte eben den Effekt, daß Männer auf dem Partnermarkt mehr Auswahl hatten. Frauen mit helleren Haaren fielen mehr auf, weil das anfangs einerseits ungewöhnlich war, andererseits aber nicht als Makel empfunden wurde. So pflanzten sich Frauen mit helleren Haaren häufiger fort, die Haare wurden immer heller, und die blonde Haarfarbe setzte sich schließlich durch. Da sich auch an Söhne vererbt wurde, natürlich bei beiden Geschlechtern. Heute haben wir nun ganz andere Umstände, und so verschwindet die blonde Haarfarbe allmählich wieder.

Diese Theorie finde ich sehr plausibel. Interessant finde ich in dem Zusammenhang auch, daß man z.B. in Afrika bei manchen Völkern Männer und Frauen kaum unterscheiden kann, jedenfalls nicht nach den Gesichtern. Dort gibt es auch häufiger Völker mit matriarchalischen Strukturen.

Es scheint also vor allem von den Umständen, unter denen Menschen leben müssen, abzuhängen, ob die Männer oder die Frauen das Sagen haben. Übrigens war es - soviel ich weiß - auch überall dort, wie es Matriarchate gegeben hat, so, daß die typischen Aufgaben der Männer - also z.B. Jagd, Krieg und die allein schon dafür nötige Forschung - weniger Bedeutung hatten, weil das Volk relativ abgelegen lebte oder aus anderen Gründen keine aggressiven menschlichen Nachbarn hatte und es auch keine sehr gefährlichen Raub- und Beutetiere gab oder Schutz vor Raubtieren leicht möglich war (im Pazifik gibt es beispielsweise zwar Haie, aber die kommen üblicherweise nicht an Land oder in ein Boot). Genau die Situation haben wir übrigens auch heute in Deutschland.

Kann sein, daß das irgrendwann die Muslime in der westlichen Welt für uns machen müssen...

Darauf läuft es im Moment wohl leider hinaus. Allerdings werden sich die Muslime auch den Umständen anpassen bzw. haben das bereits getan. In islamischen Ländern ist es meist üblich, daß nur Männer verpflichtet sind, die Familien zu ernähren. Frauen haben keine entsprechenden Verpflichtungen, sondern sogar meist diverse Rechte, die ihnen erlauben, sich von Vätern oder Ehemännern ernähren zu lassen. Teilweise sind Männer im Islam mehr gearscht als Nicht-Moslems in den Industriestaaten. Das fällt hierzulande nur weniger auf, weil bisher viele hier lebende Moslems den Koran noch relativ locker auslegen. Wenn es aber mehr Moscheen und damit auch mehr islamische Würdenträger gibt, dann werden die mehr Druck auf die in Deutschland lebenden Moslems ausüben, mit dem Ziel, alle in islamischen Ländern geltenden Regeln auch konsequent unter den hier lebenden Moslems durchzusetzen.

Freundliche Grüße
von Garfield

Linke Frauen, rechte Männer

Dampflok, Wednesday, 14.11.2007, 02:20 (vor 6612 Tagen) @ Garfield

Hallo Garfield,

nur zur Bestätigung, vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Man lernt immer noch was dazu. Sehr interessante Theorie.


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Linke Frauen, rechte Männer

Winfreid ⌂ @, chemnitz, Friday, 09.11.2007, 03:09 (vor 6617 Tagen) @ Garfield

Das ist so! Einsamkeit ist eine Krankheit und wenn ich hier 500 MB posten könnte dann würde ich den kompletten "Hellinger" hier einstellen!

Linke Frauen, rechte Männer

Winfreid ⌂ @, chemnitz, Friday, 09.11.2007, 03:07 (vor 6617 Tagen) @ DschinDschin

Dialektisches Links Rechts denken macht Krank!

Systemisches denken macht gesund!

Nur verlassen die Frauen gerade ihre Stärke!

Eine biologische Frau ist noch lange keine kulturelle Frau!

Einen mann nach dem Krieg zu fragen den er nur aus Filmen kennt ist wie eine Jungfrau nach ihren vorgestellten Geburtserlebnissen zu fragen!

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