Islam, das verschleierte Matriarchat
"Muslime wissen, wenn sie eine Frau angreifen, werden sie in der Hölle
schmoren."Oppositionspolitikerin Benazir Bhutto bei ihrer Rückkehr nach Pakistan auf
die Frage nach ihrer Einschätzung der Gefahr von Selbstmordanschlägen.Wenn sich auch leider kurz darauf zeigte, dass nicht alle Muslime die
reine Lehre kennen, spricht dieses Zitat dennoch Bände über die im
Verborgenen waltende Matriarchalität von Sippengesellschaften.
Habe dazu folgendes gefunden:
Asiens mächtige Frauen sind alles Witwen und Töchter
In Asien schafften es viele Frauen wie Benazir Bhutto in hohe Ämter - alle als Erbinnen mächtiger Männer oder Väter.
Als Benazir Bhutto 1988 zum ersten Mal Premierministerin Pakistans wurde, war das eine Weltsensation - und eine Premiere. Weil sie eine Frau war, mit 35 Jahren eine äusserst junge zudem. Und weil diese junge Frau sich zur Regierungschefin in einem der grössten muslimischen Länder hatte aufschwingen können. Ihr Selbstbewusstsein und ihre Ausstrahlung, ihr liberales Credo und säkulares Gesellschaftsideal hätten aus Benazir Bhutto eine Leuchtfigur des Feminismus machen können. Weltweit.
Doch ihr Aufstieg in die oberste Sphäre der Macht hatte einen Makel, der an vielen politischen Karrieren starker asiatischer Frauen haftet: Sie verdankten ihn ihren Familien. Sie erbten die Macht und den Mythos von ihren Verwandten. Sie rutschten in ihre Rollen. Wie Thronfolgerinnen, nur ohne Krone.
Im Fall Benazirs rührte der Mythos vom Vater her. Zulfikar Ali Bhutto war in den 70-er Jahren selber Premier und Präsident Pakistans gewesen, bevor er 1979, unter Putschgeneral Zia ul-Haq, zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde. Benazir galt als Tochter eines Märtyrers und Opfers des Militärs. Ihr Verwandtschaftsbonus schwand erst, als sie selber regierte. Der entlehnte Glanz des Vaters verblasste bald.
Im Nachbarland Bangladesh polarisiert die Rivalität zweier Frauen und ehemaliger Premierministerinnen seit vielen Jahren das politische Leben: Khaleda Zia ist die Witwe von Zia-ur Rahman, dem ermordeten Ex-Präsidenten; Hasina Wajed ist die Tochter von Staatsgründer Sheikh Mujib-ur Rahman. Die beiden «Begumen> («Fürstinnen>) erbten als Erstes den Vorsitz der Parteien. Bei Bhutto war es genau so. Und ähnlich war es auch bei Sonia Gandhi in Indien.
Die Gandhi aus Italien
Die aus Italien stammende Frau von Rajiv Gandhi fühlte sich einige Jahre nach dem Tod ihres Mannes gedrängt zur Übernahme der Kongresspartei und somit zur Fortsetzung einer grossen, angeblich mit einem Fluch belegten Familiendynastie. Sie erklärte ihren Beschluss mit familiärem Pflichtbewusstsein im Dienste der Nation. Rajiv Gandhi, ermordet 1991, war der Sohn der früheren, 1984 ermordeten Regierungschefin Indira Gandhi, die wiederum die Tochter von Staatsgründer Jawaharlal Nehru war. Nach dem Wahlsieg des Kongresses vor drei Jahren verzichtete Sonia Gandhi auf das höchste Regierungsamt, freiwillig. Zwar hatten ihre Gegner moniert, als «Fremde> sei sie der Ehre nicht würdig. Der Verzicht überraschte dann selbst die Nationalisten.
Zu einer erstaunlichen familiären Machtteilung kam es 1994 in Sri Lanka. Dort ernannte Chandrika Kumaratunga, die damalige Präsidentin, ihre Leibesmutter, Sirimavo Bandaranaike, zur Premierministerin. Das war diese schon einmal gewesen, nämlich nach dem Mord, 1959, an ihrem Mann, dem Ex-Premier Solomon West Ridgeway Dias Bandaranaike. Sirimavo Bandaranaike war gar die erste Frau weltweit auf diesem Posten.
Die Liste mächtiger asiatischer Frauen lässt sich ostwärts fortsetzen. Zum Beispiel mit der amtierenden Präsidentin der Philippinen, Gloria Macapagal-Arroyo, Tochter des neunten Präsidenten des Landes, Diosdado Macapagal. Oder mit Megawati Sukarnoputri, Präsidentin Indonesiens von 2001 bis 2004, Tochter von Ex-Präsident Sukarno. Auf diese Liste würde auch Aung San Suu Kyi, die Oppositionsführerin Burmas, gehören. Sie ist die Tochter des Nationalhelden, General Aung San. Nachdem Suu Kyi und ihre Partei 1990 die Wahlen gewonnen hatten, hätte sie Regierungschefin werden sollen. Doch das Regime anerkannte die Wahl nicht. Und verhinderte so eine weitere Familiensaga.
(Quelle: Zürcher Tages-Anzeiger 18.10.07)
Ein Kommentar meinerseits erübrigt sich wohl....
Gruss
Maxx
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Two Beer or not two Beer (Django Edwards)
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- Islam, das verschleierte Matriarchat -
Antifem,
19.10.2007, 02:49
- Islam, das verschleierte Matriarchat - Conny, 19.10.2007, 03:03
- Islam, das verschleierte Matriarchat - Maxx, 19.10.2007, 03:06
- Frauen haben Macht; Männer haben Recht... -
Student,
19.10.2007, 03:20
- Frauen haben Macht; Männer haben Recht... -
Salvatore Ventura,
19.10.2007, 15:36
- Frauen haben Macht; Männer haben Recht... - Student, 19.10.2007, 15:45
- Frauen haben Macht; Männer haben Recht... -
Salvatore Ventura,
19.10.2007, 15:36