Ich hab nur anfangs kurz reingeschaut, weil ich die klitzekleine Hoffnung hatte, dass Maischberger in der Einleitung wenigstens kurz auch auf männliche Opfer eingeht, weil es ansonsten langsam wirklich peinlich wird. Als dies nicht geschah, hab ich dann bald wieder abgeschaltet. Die ganze Sendung hätte ich einfach nicht ertragen.
Ein großes Problem (neben vielen anderen) des Ausblendens weiblicher Gewalt ? und das wurde mir bewusst, als ich den Psychologen sprechen hörte ? ist, dass bei der Ursachenforschung das Problem beim männlichen Geschlecht geortet wird. Wenn man also fälschlicherweise annimmt, dass Gewalt nur von Männern ausgeht, dann liegt der Schluss nahe, dass die Ursachen der Gewalt beim Männlichen an sich zu suchen ist, was der Psychologe dann ja auch getan hat. Diese "Erkenntnisse" werden aber wertlos, sobald man zur Kenntnis nimmt, dass Gewalt auch von Frauen ausgeht.
Es werden in diversen Sendungen doch immer wieder mal Fernsehbeiträge aus den fünfziger Jahren oder so gezeigt, um zu dokumentieren, wie man damals zum Beispiel über Frauen dachte und damit eine gewisse Heiterkeit auslöst. Ob man in 50 Jahren wohl die heutige und andere Sendungen ausgraben wird, und damit dieselbe Heiterkeit beim Publikum erzielen wird?
Gismatis
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