Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Schon 7,4 Millionen Deutsche sind überschuldet!

Conny, NRW, Friday, 05.10.2007, 13:12 (vor 6651 Tagen)

Schon 7,4 Millionen Deutsche sind überschuldet!

Interessant daran und für dieses Forum ist nur folgender Abschnitt:

Als Hauptgrund für ihre Überschuldung nennen die meisten Betroffenen (29,6 %) den Verlust ihres Jobs, weitere 13,1 % eine Trennung oder Scheidung bzw. den Tod des Partners.

http://www.bild.t-online.de/BTO/tipps-trends/geld-job/2007/10/05/schulden-falle/7_2C4-millionen-ueberschuldet,geo=261...

Aber immerhin ist schon beinahe 1/10 der Menschen überschuldet und laut eines Kommentars eines BüSo_Mitglieds reicht 1/10 für eine Revolution aus.

Schon 7,4 Millionen Deutsche sind überschuldet!

Paul, Weltuntergangssekte, Friday, 05.10.2007, 13:42 (vor 6651 Tagen) @ Conny

Aber immerhin ist schon beinahe 1/10 der Menschen überschuldet und laut
eines Kommentars eines BüSo_Mitglieds reicht 1/10 für eine Revolution aus.

Wenn das ein BüSO-Mitglied sagt, muß es ja stimmen.

Sorry, Conny, aber du verrennst dich da in was. Selbst der intelligenteste Mensch wird zu falschen Schlüssen kommen, wenn er sich aus solch obskuren Quellen informiert. BüSo ist eine Art (wirtschaftlicher) Weltuntergangssekte, die sagen den totalen Zusammenbruch der Weltwirtschaft schon seit zwanzig Jahren voraus.

Und was ist bis jetzt passiert? Eben.

Gruss,
Paul

Schon 7,4 Millionen Deutsche sind überschuldet!

Conny, NRW, Friday, 05.10.2007, 14:12 (vor 6651 Tagen) @ Paul

Wenn das ein BüSO-Mitglied sagt, muß es ja stimmen.

Das mit dem 1/10 muß ja auch nicht stimmen. Wenn ich allerdings ansehe, wievielen die Politik heute egal ist, wenn sie nur ihren Spaß und etwas zum Essen haben, dann könnte das mit 1/10 durchaus eine berechtigte Annahme sein.

Sorry, Conny, aber du verrennst dich da in was. Selbst der intelligenteste
Mensch wird zu falschen Schlüssen kommen, wenn er sich aus solch obskuren
Quellen informiert.

Es sind doch unterschiedliche Quellen.

BüSo ist eine Art (wirtschaftlicher)
Weltuntergangssekte, die sagen den totalen Zusammenbruch der
Weltwirtschaft schon seit zwanzig Jahren voraus.

Vor 20 Jahren wäre der Zusammenbruch auch gekommen, wenn die herrschenden damals nicht noch Mittel gefunden hätten, das Spiel mit einem fehlerhaften Geld weiter zu spinnen. Der Zinseszinseffekt ist eben eine Exponentialfunktion, die die Geldmenge immer schneller aufbläht. Das ist ein Fakt, den jeder selbst mit ein wenig Mathematik selbst erkennen kann.

Damit das ganze auf ewig funktionieren kann, bräuchte es aber auch eine Wirtschaft, die in etwa gleichem Maße wächst wie die Geldmenge, damit das System gesund bleibt. Ist das nicht so, muß man Märkte bauen, in die das überflüssige Geld fließen kann und genau in diesen Märkten werden dann Blasen aufgebaut, die irgendwann platzen müssen - wenn sie nicht sogar gezielt von Strippenziehern zum Platzen gebracht werden. Damit wird dann wieder einiges Geld vernichtet. Aber auch dieses Spiel kann nicht ewig gehen.

Und was ist bis jetzt passiert? Eben.

Was ist in dieser Zeit vielleicht passiert ...

Verteilung des Reichtums laut Harald Wozniewski ( http://www.dr-wo.de/ ), der zur französischen Revolution führte:

[image]

Heutige Verteilung des Reichtums:

[image]

Und desto länger das noch gut geht, desto mehr wird sich der Reichtum auf die Mitte konzentrieren.

Die beiden Grafiken stammen von hier: http://www.meudalismus.dr-wo.de/html/meudalismus.htm

Schon 7,4 Millionen Deutsche sind überschuldet!

Dark Knight, Friday, 05.10.2007, 14:43 (vor 6651 Tagen) @ Paul

Aber immerhin ist schon beinahe 1/10 der Menschen überschuldet und laut
eines Kommentars eines BüSo_Mitglieds reicht 1/10 für eine Revolution

aus.

Wenn das ein BüSO-Mitglied sagt, muß es ja stimmen.

Sorry, Conny, aber du verrennst dich da in was. Selbst der intelligenteste
Mensch wird zu falschen Schlüssen kommen, wenn er sich aus solch obskuren
Quellen informiert. BüSo ist eine Art (wirtschaftlicher)
Weltuntergangssekte, die sagen den totalen Zusammenbruch der
Weltwirtschaft schon seit zwanzig Jahren voraus.

Und was ist bis jetzt passiert? Eben.

Gruss,
Paul

Conny sagt den Untergang auf diesem Board auch voraus. Kein Wunder, bei den Quellen...Conny sollte mal vernünftige Literatur lesen und nicht Verschwörungstheoretikern auf den Leim gehen. Ich sage noch einmal: die Exporte wachsen Jahr für Jahr, die Einkaufsstrassen sind gerammelt voll (soll mal Conny durch die Kaufingerstrasse rennen), die Deutschen reisen wie die Verrückten auch bei hohen Benzinpreisen, die Notenbanken greifen bei kleineren Turbulenzen regulierend ein (wie neulich aufgrund der Supprime Krise) die Kapitalmärkte sind bester Laune. Wenn das Krisen sind, dann blas ich mir einen. Eine vorübergehende Turbulenz wird immer mal wieder auftreten, aber auf lange Sicht ist das nicht der Rede wert. Von einem Zusammenbruch des Systems reden einige Fanatiker schon seit Jahrzehnten. Nichts ist passiert und nichts wird sich ändern. Damit soll nicht gesagt sein, dass ich alles gut finde. Ich weiss da sehr wohl zu differenzieren.
Aber es ist ein Riesenunterschied, ob ich einen Zusammenbruch des derzeitigen Systems vorhersehe bzw. unterstelle oder fundierte Kapitalismuskritik übe.

Schon 7,4 Millionen Deutsche sind überschuldet!

Garfield, Friday, 05.10.2007, 15:42 (vor 6651 Tagen) @ Dark Knight

Hallo Dark Knight!

Conny sollte mal vernünftige Literatur lesen und nicht Verschwörungstheoretikern auf den Leim gehen.

Es ist noch nicht einmal nötig, Bücher zu lesen, um zu erkennen, daß es nicht dauerhaft gut gehen kann, wenn eine geringe Zahl von Menschen durch exorbitante Zinseinnahmen immer mehr Besitz bekommt, ohne dafür auch nur einen Finger zu rühren, und wenn diese Besitzzunahme dann auch noch exponentiell zunimmt.

Manchmal können Bäume auch den Blick auf den gesamten Wald versperren.

Ich sage noch einmal: die Exporte wachsen Jahr für Jahr...

Noch. Das wird aber nicht ewig so weitergehen. Im Moment profitiert die deutsche Wirtschaft stark von den wachsenden Märkten in Asien. Da Länder wie China und Indien sehr bevölkerungsreich sind, wird das wohl noch eine Weile anhalten. Aber immer mehr Produkte werden dort vor Ort hergestellt werden, allein schon, weil viele große Konzerne die Bedeutung dieser Märkte längst erkannt haben und deshalb vor Ort präsent sein möchten. Hinzu kommt dann noch die Raubkopier-Praxis, vor allem in China, die deutsche Firmen gleichzeitig Marktanteile kostet.

die Einkaufsstrassen sind gerammelt voll

In den Großstädten ja. Aber auch da sollte man schon nicht zu genau in kleine Seitengassen sehen. In kleineren Städten sieht es dagegen immer schlimmer aus. Ich erlebe hier in meiner Gegend gerade mit, wie in einer kleineren Stadt die Innenstadt stirbt. Da bleiben immer mehr Schaufenster leer. Im Osten sieht es oft noch schlimmer aus, weil da die Einkommen noch niedriger sind. Meine Tante bekommt das dort auch zunehmend zu spüren. Sie hat eine kleine Gaststätte. Wenn sie nicht nebenbei noch Zimmer an Urlauber vermieten und Party-Service anbieten würde, hätte sie die längst dicht machen müssen. Wenn wir da waren, saßen wir meist allein im Raum.

die Deutschen reisen wie die Verrückten auch bei hohen Benzinpreisen

In diesem Jahr hat man festgestellt, daß es auf den Autobahnen in der Urlaubszeit weniger Stau gab als im Vorjahr. Das könnte auf weniger Reiseverkehr zurück zu führen sein. Aber das will offiziell natürlich niemand zugeben.

die Kapitalmärkte sind bester Laune.

Das ist ja schön für die Reichen, die dort ihr Geld angelegt haben. Der Masse der Bevölkerung bringt es aber nichts. Ganz im Gegenteil: Jeder Euro, der "verdient" wird, ohne daß der Empfänger dafür etwas tun muß, muß dann dementsprechend von anderen erarbeitet werden. Je besser es also an den Kapitalmärkten läuft, umso weniger Geld bleibt der Masse der Bevölkerung.

Wenn das Krisen sind, dann blas ich mir einen.

Ja, und trotz Hochkonjunktur haben wir real schätzungsweise etwa 10 Millionen Erwerbslose, wenn man alle Zahlen-Frisier-Aktionen der Bundesregierung berücksichtigt, z.B. 1-Euro-Jobs, Vorruhestand, Weiterbildungsmaßnahmen usw. Dazu kommt dann noch die wachsende Zahl derjenigen, die trotz Vollzeitjob von ihrem erbärmlichen Einkommen nicht mehr leben können und deshalb noch zusätzlich Sozialleistungen beziehen. Da sponsort dann auch der Effektiv-Steuerzahler wieder die satten Gewinne an den Kapitalmärkten.

Was meinst du, was passiert, wenn das Exportgeschäft einbricht und wieder eine Krise kommt? Daß das passiert, ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Die Frage ist lediglich, wann es passiert.

Freundliche Grüße
von Garfield

Schon 7,4 Millionen Deutsche sind überschuldet!

Dark Knight, Friday, 05.10.2007, 23:09 (vor 6650 Tagen) @ Garfield

Hallo Dark Knight!

Conny sollte mal vernünftige Literatur lesen und nicht
Verschwörungstheoretikern auf den Leim gehen.

Es ist noch nicht einmal nötig, Bücher zu lesen, um zu erkennen, daß es
nicht dauerhaft gut gehen kann, wenn eine geringe Zahl von Menschen durch
exorbitante Zinseinnahmen immer mehr Besitz bekommt, ohne dafür auch nur
einen Finger zu rühren, und wenn diese Besitzzunahme dann auch noch
exponentiell zunimmt.

Was meinst du? Revolution? Forget it. Bitte drücke Dich klarer aus.

Manchmal können Bäume auch den Blick auf den gesamten Wald versperren.

Ich sage noch einmal: die Exporte wachsen Jahr für Jahr...

Noch. Das wird aber nicht ewig so weitergehen. Im Moment profitiert die
deutsche Wirtschaft stark von den wachsenden Märkten in Asien. Da Länder
wie China und Indien sehr bevölkerungsreich sind, wird das wohl noch eine
Weile anhalten. Aber immer mehr Produkte werden dort vor Ort hergestellt
werden, allein schon, weil viele große Konzerne die Bedeutung dieser
Märkte längst erkannt haben und deshalb vor Ort präsent sein möchten.
Hinzu kommt dann noch die Raubkopier-Praxis, vor allem in China, die
deutsche Firmen gleichzeitig Marktanteile kostet.

Was Du und Conny überseht ist der kontinuierliche Produktivitätsfortschritt, der für ein ständig steigendes BIP sorgt. Der technologische Fortschritt, gerade auch in der IT, sorgt für Effizienzsteigerungen in allen Branchen. Das wird auch so weitergehen, weil Deutschland ein Land der Denker und Tüftler ist. Ich bin regelrecht verliebt in dieses Land. Es wird viel von Bric gesprochen, dabei ist das nicht der eigentliche Grund für das neue deutsche Wirtschaftswunder. Made in Germany wird eben geschätzt wie nie zuvor - und das kann man auch nicht so einfach kopieren. Low Tech kann man kopieren, aber eben nicht High Tech. Dazu fehlt den Chinesen das Know How.

die Einkaufsstrassen sind gerammelt voll

In den Großstädten ja. Aber auch da sollte man schon nicht zu genau in
kleine Seitengassen sehen. In kleineren Städten sieht es dagegen immer
schlimmer aus. Ich erlebe hier in meiner Gegend gerade mit, wie in einer
kleineren Stadt die Innenstadt stirbt. Da bleiben immer mehr Schaufenster
leer. Im Osten sieht es oft noch schlimmer aus, weil da die Einkommen noch
niedriger sind. Meine Tante bekommt das dort auch zunehmend zu spüren. Sie
hat eine kleine Gaststätte. Wenn sie nicht nebenbei noch Zimmer an
Urlauber vermieten und Party-Service anbieten würde, hätte sie die längst
dicht machen müssen. Wenn wir da waren, saßen wir meist allein im Raum.

Hört sich ziemlich trostlos an. Sei mal stolz auf Dein deutsches Vaterland!
Ich kann mich nur wiederholen: in Deutschland ist die Hölle los, von wegen Hartz4. Ich glaube, dass dieses Land noch eine grosse Zukunft vor sich hat.
Jetzt helfen wir sogar den Südafrikanern, damit die eine gut organisierte Fussball WM bekommen. Deutsches Know How ist eben überall gefragt!

die Deutschen reisen wie die Verrückten auch bei hohen
Benzinpreisen

In diesem Jahr hat man festgestellt, daß es auf den Autobahnen in der
Urlaubszeit weniger Stau gab als im Vorjahr. Das könnte auf weniger
Reiseverkehr zurück zu führen sein. Aber das will offiziell natürlich
niemand zugeben.

Könnte aber auch damit zu tun haben, dass die Reisenden ihre Reisepläne effizienter gestalten sprich Staus vermeiden. Dann ist es besser verteilt.
Ich habe gelesen, dass die Reisebranche 2007 einen neuen Rekord aufgestellt hat.

die Kapitalmärkte sind bester Laune.

Das ist ja schön für die Reichen, die dort ihr Geld angelegt haben. Der
Masse der Bevölkerung bringt es aber nichts. Ganz im Gegenteil: Jeder
Euro, der "verdient" wird, ohne daß der Empfänger dafür etwas tun muß, muß
dann dementsprechend von anderen erarbeitet werden. Je besser es also an
den Kapitalmärkten läuft, umso weniger Geld bleibt der Masse der
Bevölkerung.

Das wäre mir neu. Wenn ich heute eine chinesische Aktie kaufe und sie in einigen Monaten verkaufe, sagen wir mal mit plus 30%, wer hat dann verloren? Wohl nur derjenige, der sich mir heute verkauft hat (entgangener Gewinn). Auf die Unternehmensgewinne hat all das keine Auswirkungen, denn Börsenkurse basieren auf Fundamentaldaten (in erster Linie Unternehmensgewinne) sowie psychologischen Einflussfaktoren, welche in die Bewertung einfliessen.
Deine Überlegung könnte nur dahingehend Sinn machen, wenn ich mir überlege, dass bei vollkommen effizienten Märkten der Unternehmensgewinn 0 sein muss. Das ist jedoch ein theoretisches Konstrukt in der Betriebswirtschaftslehre, um verschiedenartige Modelle durchzuchecken. In der Realität verfügt eben kaum ein Verbraucher über alle relevanten Informationen und die Transaktionskosten sind auch weit von 0 entfernt. In der Telekommunikation ist man dem wahrscheinlich am nächsten, de facto verdient die Deutsche T einen Dreck eben weil die Gewinnmargen durch den enormen Konkurrenzdruck lausig sind.
Man könnte dann sagen (ich nehme mal Deine Sicht ein): die Unternehmen fahren Rekordgewinne ein, folglich sind die Märkte nicht effizient (Oligopole), die Verbraucher sind angeschmiert. Teilweise ist es sicher so, aber dieses Wettern gegen Grosskonzerne, was soll das? Immerhin gibt es Anti-Trust-Behörden. Konzerne versuchen nur so rational wie nur möglich zu agieren, darauf basiert Kapitalismus à la Adam Smith. Insgesamt die bestmögliche Organisation.

Wenn das Krisen sind, dann blas ich mir einen.

Ja, und trotz Hochkonjunktur haben wir real schätzungsweise etwa 10
Millionen Erwerbslose, wenn man alle Zahlen-Frisier-Aktionen der
Bundesregierung berücksichtigt, z.B. 1-Euro-Jobs, Vorruhestand,
Weiterbildungsmaßnahmen usw. Dazu kommt dann noch die wachsende Zahl
derjenigen, die trotz Vollzeitjob von ihrem erbärmlichen Einkommen nicht
mehr leben können und deshalb noch zusätzlich Sozialleistungen beziehen.
Da sponsort dann auch der Effektiv-Steuerzahler wieder die satten Gewinne
an den Kapitalmärkten.

Was meinst du, was passiert, wenn das Exportgeschäft einbricht und wieder
eine Krise kommt? Daß das passiert, ist so sicher wie das Amen in der
Kirche. Die Frage ist lediglich, wann es passiert.

Das Exportgeschäft wird nicht einbrechen, da verwette ich meinen Arsch.
Man hat das schon vor Jahren behauptet - nix ist passiert. Ich fürchte nur, so lange wird es das Forum nicht geben, um diese eure finsteren Szenarien ein für allemal zu beerdigen.

Dark Knight

Schon 7,4 Millionen Deutsche sind überschuldet!

Conny, NRW, Saturday, 06.10.2007, 01:27 (vor 6650 Tagen) @ Dark Knight

Was Du und Conny überseht ist der kontinuierliche
Produktivitätsfortschritt, der für ein ständig steigendes BIP sorgt.

Tatsache ist erst mal, daß wir mit immer weniger Arbeitseinsatz die gleiche Menge an Gütern mit der gleichen Qualität erzeugen können. Mit dem gleichen Arbeitseinsatz steigt natürlich die Menge an Gütern immer weiter an. Soweit sind wir uns mal einig.

Was Du aber nicht berücksichtigst, ist das sinken der Reallöhne und dadurch die fehlende Möglichkeit auch abnehmer für die Waren überhaupt zu bekommen. Noch geht das einigermaßen indem man die überschüssigen Waren einfach exportiert. Das hat allerdings auch grenzen, daß wir diese Exportüberschüsse niemals mehr zurück bekommen werden, wenn wir nicht mit diesen Überschüssen ganze Länder aufkaufen. Aber selbst vom Aufkauf hat der kleine Arbeiter nichts. Der hat die Waren zwar produziert, aber zu seinem Spaß als Sklave der modernen Feudalherren. Natürlich gefällt das dem Sklaven, da er ja nicht mal mitbekommt, wie er versklavt ist.

"Glückliche Sklaven sind die erbittersten Feinde der Freiheit!" (Marie von Ebner-Eschenbach)

Der
technologische Fortschritt, gerade auch in der IT, sorgt für
Effizienzsteigerungen in allen Branchen. Das wird auch so weitergehen,
weil Deutschland ein Land der Denker und Tüftler ist.

Das machen diese Denker und Tüftler aber nur so lange, wie sie auch einen eigenen Nutzen davon haben. Ich selbst war auch in der Entwicklung tätig, habe darauf aber keinen Bock mehr. Die Sklaventreiber sollen sich gefälligst Sklaven suchen, die dumm genug sind, ihre Versklavung nicht zu merken. Ich weiß schon, warum Frauen gerne den Beruf der Familienmanagerin - sprich Hausfrau - einnehmen: Dabei sind sie frei und nicht versklavt. Frauen sind in der hinsicht vielleicht feinfühliger und merken, daß auf dem Arbeitsmarkt etwas nicht stimmt.

Ich bin regelrecht
verliebt in dieses Land.

Mit den vielen kleinen dummen Deppen, die sich Tag für Tag ins Arbeitslager begeben und für die Reichen die harte Arbeit machen. Gelle? Sklaverei nenne ich sowas!

Es wird viel von Bric gesprochen, dabei ist das
nicht der eigentliche Grund für das neue deutsche Wirtschaftswunder.

Wo isses denn? Ich sehe es nicht! Wenn ich hier in der Stadt (eine der 10 größten der brd) einen Einzelhändler nach dem mysteriösen aktuellen Boom frage, höre ich eigentlich nur, daß es den bei ihm nicht gibt. Wo ist er also - der Boom? Bei den Konsumenten scheint er jedenfalls nicht angekommen zu sein.

Made
in Germany wird eben geschätzt wie nie zuvor - und das kann man auch nicht
so einfach kopieren. Low Tech kann man kopieren, aber eben nicht High Tech.
Dazu fehlt den Chinesen das Know How.

Windrädchen, Sonnenkollektoren - so sind wir denn sonst noch High Tech?

Ich kann mich nur wiederholen: in Deutschland ist die Hölle los, von wegen
Hartz4.

Ja, in Deutschland wie in vielen anderen Ländern gibts sogar eine Hölle und diese nennt sich Börse. Dort wird das Geld gemacht und andere verlieren es. Die Dividende ist dann auch noch ein Raub am Arbeiter.

Ich glaube, dass dieses Land noch eine grosse Zukunft vor sich
hat.

Damit magst Du evtl. nicht mal so unrecht haben, verteidigen wir doch die brd schon am Hindukusch. Groß wurde das Land dadurch. Aber mal im ernst: Dieses Land als brd sehe ich eher noch untergehen als groß rauskommen. Wenn dann vielleicht nachdem die brd von der Weltkarte verschwunden ist und sich an diese Stelle der Landkarte etwas neues aufgetan hat. Vielleicht aber auch nicht.

Jetzt helfen wir sogar den Südafrikanern, damit die eine gut organisierte
Fussball WM bekommen. Deutsches Know How ist eben überall gefragt!

Du schreibst es ganz richtig. Wir helfen den Südafrikanern. Eine hilfe gibt man normal ohne Gegenleistung. Oder weißt du, was die uns für unsere Arbeit dafür zurück geben? Jetzt sage aber nicht, daß wir von ihnen dafür den Rand bekommen, da dieser bei uns rein gar keinen Wert hat. Auch der Dollar hat bei uns im Grunde keinen Wert. Im Internationalen Handel gibt es nur Ware gegen Ware (indirekt ja auch bei uns und als Tauschmedium dient uns das Geld).

die Deutschen reisen wie die Verrückten auch bei hohen
Benzinpreisen

In diesem Jahr hat man festgestellt, daß es auf den Autobahnen in der
Urlaubszeit weniger Stau gab als im Vorjahr. Das könnte auf weniger
Reiseverkehr zurück zu führen sein. Aber das will offiziell natürlich
niemand zugeben.


Könnte aber auch damit zu tun haben, dass die Reisenden ihre Reisepläne
effizienter gestalten sprich Staus vermeiden. Dann ist es besser
verteilt.

Es könnte aber auch möglich sein, daß die Menschen, die noch Reisen können, nicht nach Italien fahren sondern auf die Malediven und wer weiß nicht wo sonst noch hin fliegen. Ja, es mag schon sein, daß immer mehr in den Urlaub geflogen wird und das mehrmals im Jahr, aber eben nur von den Reichen und die Armen, die immer mehr werden, bleiben auf Balkonia. Wirklich arm dürften bei Schätzungsweise 10 Millionen Arbeitsloser annähernd 20 Millionen sein, das 1/4 der Deutschen entsprechen könnte. 7,4 Millionen sind ja schon mal überschuldet und wenn es hier nicht einen bescheidenen Selbstbehaltgäbe, hätten die weniger als nichts zum Leben.

Ich habe gelesen, dass die Reisebranche 2007 einen neuen Rekord
aufgestellt hat.

Dürfen die auch. Das bezahlen die Reichen und in deren Tasche fließt das ja wie von Geisterhand wieder zurück - ohne einen Finger krumm zu machen versteht sich. Und alle helfen denen auch noch, daß die ihr Geld bekommen, falls man denen man was nimmt.

Was ist denn eigentlich mit dem Artikel 14 Absatz 2 GG? Dort heißt es "Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen."

Mir sagt dieser Artikel eindeutig, daß man Eigentum eben nicht gegen die Allgemeinheit einsetzen darf sondern für die Allgemeinheit. Von daher scheidet mE schon mal das Zinsnehmen aus.

die Kapitalmärkte sind bester Laune.

Das ist ja schön für die Reichen, die dort ihr Geld angelegt haben. Der
Masse der Bevölkerung bringt es aber nichts. Ganz im Gegenteil: Jeder
Euro, der "verdient" wird, ohne daß der Empfänger dafür etwas tun muß,

muß

dann dementsprechend von anderen erarbeitet werden. Je besser es also

an

den Kapitalmärkten läuft, umso weniger Geld bleibt der Masse der
Bevölkerung.


Das wäre mir neu. Wenn ich heute eine chinesische Aktie kaufe und sie in
einigen Monaten verkaufe, sagen wir mal mit plus 30%, wer hat dann
verloren? Wohl nur derjenige, der sich mir heute verkauft hat (entgangener
Gewinn). Auf die Unternehmensgewinne hat all das keine Auswirkungen, denn
Börsenkurse basieren auf Fundamentaldaten (in erster Linie
Unternehmensgewinne) sowie psychologischen Einflussfaktoren, welche in die
Bewertung einfliessen.

Recht hast Du damit, daß durch Aktienkäufe und -verkäufe erstmal nur die Spekulanten damit Gewinn und Verlust machen. Was Du hier aber unberücksichtig läßt: Die Gesamtheit der Unternehmensaktionäre übt einen Druck auf das Unternehmen aus, ständig die Unternehmensgewinne zu erhöhen, da dadurch auch die Aktien an Wert gewinnen. Dadurch wird aber der Arbeiter in diesem Unternehmen immer mehr ausgebeutet. Gerade in chinesischen Firmen gilt ein Arbeiter heute oftmals nicht mehr wie ein Stück Vieh. Man muß dazu nur mal die Telekom beobachten, wie dort auch Stellen abgebaut oder ausgelagert werden, wo sie dann von Arbeitern ausgefüllt werden, die schlechter bezahlt werden wie bei der Telekom davor selbst. Das gleiche spielchen haben wir dann bei Leiharbeitern (welch euphemistischer orwelscher Neusprech).

In
der Telekommunikation ist man dem wahrscheinlich am nächsten, de facto
verdient die Deutsche T einen Dreck eben weil die Gewinnmargen durch den
enormen Konkurrenzdruck lausig sind.

Daß den Konsumenten schlicht und ergreifend das Geld fehlt, für Kommunikation immer mehr auszugeben kommt Dir wohl nicht in den Sinn!

Man könnte dann sagen (ich nehme mal Deine Sicht ein): die Unternehmen
fahren Rekordgewinne ein, folglich sind die Märkte nicht effizient
(Oligopole), die Verbraucher sind angeschmiert. Teilweise ist es sicher
so, aber dieses Wettern gegen Grosskonzerne, was soll das? Immerhin gibt
es Anti-Trust-Behörden. Konzerne versuchen nur so rational wie nur möglich
zu agieren, darauf basiert Kapitalismus à la Adam Smith. Insgesamt die
bestmögliche Organisation.

Es ist eben bei weitem nicht die Beste Organisationsform. Allein Adam Smith's Produktionsfaktor Boden ist ein Witz.

Das Exportgeschäft wird nicht einbrechen, da verwette ich meinen Arsch.

Ich glaube, daß hier einer bald ruhig werden wird. Das denke ich, werden wir schon die nächsten neun bis zwölf Monate - gefühlsmäßig - erleben. Dann laß' schon mal die Hose runter.

Man hat das schon vor Jahren behauptet - nix ist passiert. Ich fürchte
nur, so lange wird es das Forum nicht geben, um diese eure finsteren
Szenarien ein für allemal zu beerdigen.

Ich schätze mal, daß Du bis ca. in 5 Jahren die Welt nicht mehr kennst. Bis dort hin hat sich dann eben Dein wirtschaftliches Weltbild, das Du heute von Dir gibst, in nichts aufgelöst.

Da ich von Dir hier schon auf vernünftige Literatur hingewiesen wurde, weise ich dich nun darauf hin, daß du mal Deine rosa Brille abnehmen mußt.

Schon 7,4 Millionen Deutsche sind überschuldet!

Garfield, Monday, 08.10.2007, 14:42 (vor 6648 Tagen) @ Dark Knight

Hallo Dark Knight!

> > Es ist noch nicht einmal nötig, Bücher zu lesen, um zu erkennen, daß es
[quote][quote]nicht dauerhaft gut gehen kann, wenn eine geringe Zahl von Menschen[/quote][/quote]
[quote]durch[/quote]
[quote][quote]exorbitante Zinseinnahmen immer mehr Besitz bekommt, ohne dafür auch[/quote][/quote]
[quote]nur[/quote]
[quote][quote]einen Finger zu rühren, und wenn diese Besitzzunahme dann auch noch
exponentiell zunimmt. [/quote][/quote]
[quote]
Was meinst du? Revolution? Forget it. Bitte drücke Dich klarer aus.
[/quote]

Revolution? Wo willst du denn das herausgelesen haben? Mir geht es erst einmal nur darum, daß ein System, das so angelegt ist, daß einige wenige Superreiche allein durch Zinsen exponentiell immer mehr Besitz bekommen, nicht endlos so weiterlaufen kann. Denn irgendwann ist unweigerlich der Punkt erreicht, an dem diese wenigen Superreichen alles besitzen und der Rest der Bevölkerung gar nichts mehr. Und nicht nur das: Selbst dann werden die Superreichen in ihrer Gier erwarten, daß ihnen immer noch mehr Besitz zufließt. Wie soll das gehen? Es gibt kein Perpetuum Mobile.

Was Du und Conny überseht ist der kontinuierliche Produktivitätsfortschritt, der für ein ständig steigendes BIP sorgt.

Und auch dafür, daß immer weniger Arbeitskräfte für Produktion und Dienstleistungen benötigt werden. Mehr Erwerbslose = geringere Kaufkraft bei der Masse der Bevölkerung = sinkende Absätze auf dem Binnenmarkt. Da beißt sich die Katze dann in den Schwanz.

Der technologische Fortschritt, gerade auch in der IT, sorgt für
Effizienzsteigerungen in allen Branchen.

Bei denen es gerade darum geht, immer mehr Arbeitskräfte einzusparen. Auch wenn durch neue Technologien neue Erwerbsmöglichkeiten geschaffen werden: Es wäre kontraproduktiv, wenn man nicht gleichzeitig noch mehr Erwerbsmöglichkeiten vernichten würde.

Zum IT-Bereich kann ich speziell auch noch einiges schreiben:

Das war noch vor 10-20 Jahren ein Bereich mit starkem Wachstum, weil es einfach ein völlig neuer Bereich war. So etwas gibt es nicht so häufig, und es ist ein fataler Irrtum, zu glauben, daß sich die technologische Entwicklung von ganz allein immer schneller vollzieht.

Im 20. Jahrhundert haben die beiden Weltkriege und zwischen diesen Kriegen die für Deutschland geltenden Einschränkungen des Versailler Vertrages die technologische Entwicklung enorm beschleunigt. Das könnte ich jetzt an verschiedenen Beispielen erklären, aber bleiben wir mal bei der IT:

Da hat ein gewisser Konrad Zuse in Deutschland ein Patent für den ersten Computer angemeldet. Dieses Patent interessierte niemanden wirklich, weder in Deutschland noch im Ausland. Unter normalen Umständen hätte sich das Ganze zwar auch weiter entwickelt, aber sehr viel langsamer. Weil niemand eine Veranlassung gesehen hätte, dafür Geld auszugeben.

Im Zweiten Weltkrieg gab es aber schon so komplizierte Verschlüsselungs-Methoden, daß sie nur mit dem blanken menschlichen Geist kaum noch zu knacken waren, jedenfalls nicht in der nötigen Zeit. Damit gab es plötzlich ein Anwendungsgebiet für Computer, und schon floß Geld in entsprechende Projekte.

Es ist ja allgemein bekannt, welche Bedeutung Computer dann im Verlauf des Krieges für die Entschlüsselung gegnerischer Funksprüche hatten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wollte man z.B. in den USA die Mittel für weitere Forschungen auf diesem Gebiet streichen. Der einzige Grund, wieso man davon Abstand nahm, war der Satz "It has won the war!" Und das auch nur, weil sich der Kalte Krieg mit der Sowjetunion bereits klar abzeichnete.

So entwickelte man diese Technologie weiter, und schnell fiel auf, daß man Computer auch prima für zivile Zwecke nutzen kann. Man stellte sich die Zukunft dann bald so vor, daß es in jeder größeren Stadt einen Großrechner gibt, der so in etwa einen Häuserblock füllen sollte, und an dem dann Behörden, Firmen und Privatleute - selbstverständlich gegen Gebühr - über Terminals angeschlossen sein würden.

Die großen Elektronik-Konzerne hatten dementsprechend keinerlei Interesse an kleinen Computern - sie erhofften sich nur von den Riesen-Rechnern den maximalen Profit. Als man dann allerdings z.B. Drucker entwickelte, ergab sich doch die Notwendigkeit, daß diese klein genug sein mußten, um auf einen Schreibtisch zu passen. So war man gezwungen, kleine Bauteile dafür zu entwickeln.

Diese kleinen Bauteile kauften sich nun Bastler und bauten sich damit die ersten PCs. Manche begannen dann auch, diese selbst gebauten Kleincomputer weiter zu verkaufen.

Schon in den 1970er Jahren entwickelten auch manche großen Unternehmen bereits kleine Computer, teilweise sogar schon mit grafischen Benutzeroberflächen ähnlich dem späteren MS Windows, aber diese Projekte wurden immer wieder von oben eingestampft, weil man sich das angestrebte Geschäft mit den Riesen-Rechnern nicht kaputt machen wollte.

Man ließ also ganz bewußt eine Marktlücke und mußte dann feststellen, daß immer mehr kleine Bastler diese Lücke füllten. IBM war dann bekanntlich die erste große Firma, die Klein-Computer in Serie herstellte und damit auch erfolgreich war - bis diverse andere Firmen nachzogen und die Preise stark fielen.

So weitete die IT-Branche sich nun schnell aus, denn weil nun auch viele Privatleute Computer hatten, gab es einen wachsenden Bedarf an immer mehr und immer neuen Programmen dafür, und damit wiederum für ein wachsendes Heer von Programmierern, IT-Projektleitern, Hard- und Software-Handlern...

Dieses schnelle Wachstum wurde letztendlich nur dadurch erzeugt, daß die großen Konzerne lange den Markt für Klein-Computer vollkommen außen vor gelassen haben. Es war quasi ein Dammbruch.

So etwas passiert nicht sehr häufig, zumal so eine Entwicklung auch nur dann möglich ist, wenn es genügend Kaufkraft in der Masse der Bevölkerung gibt. Das war in den 1970er und 1980er Jahren in den westlichen Industriestaaten der Fall.

In den 1990er Jahren setzte sich dann auch noch das Internet durch, was für eine Beschleunigung der Entwicklung sorgte. Mittlerweile sank aber die Kaufkraft der Masse der Bevölkerung wieder, und das hatte nun den Effekt, daß die vielen Internet-Firmen, die es auf einmal gab, häufig keine Kunden für ihre Produkte und Dienstleistungen fanden.

Dann kam schon mal die große Pleitewelle, und das war der Anfang vom Ende des IT-Aufschwungs.

Heute haben wir nun die Situation, daß immer mehr Unternehmen zugunsten weiter steigender Profite auch im IT-Bereich sparen. Da wird dann nicht mehr alle paar Jahre ein neues System bestellt, sondern man arbeitet mit den alten Systemen weiter. So sinken die Auftragseingänge bei den Software-Anbietern, und da versucht man obendrein auch noch zunehmend, Arbeitsplätze in Billiglohnländer auszulagern.

Das wird auch so weitergehen, weil Deutschland ein Land der Denker und Tüftler ist.

Dieser Ruf Deutschlands stammt aus dem 19./20. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert gab es in Deutschland in vielen Bereichen so eine "Dammbruch"-Situation, wie ich sie oben für den IT-Bereich beschrieben habe. Noch zu Beginn des 19. Jahrhunders war Deutschland in Kleinstaaten zersplittert, die alle ihre eigenen Maße, Münzen und Zölle hatten. Das bremste die Wirtschaft enorm. Nachdem man diese Hindernisse beseitigt hatte, entwickelte sich die Wirtschaft ungehemmt, und weil es in vielen Bereichen noch keine fest etablierten Großunternehmen gab, konnten sich einzelne Erfinder viel freier betätigen als das heute möglich ist. Sie mußten nur einen Sponsor finden und konnten dann fast ungehindert alles auf den Markt bringen, was sie wollten.

Nach dem Ersten Weltkrieg sorgte der Versailler Vertrag für die schnelle Weiterentwicklung der Technologie in Deutschland. Nehmen wir nur mal die Raketen-Technologie:

Das ist ja im Prinzip eine ganz alte Sache. Die Chinesen haben schon vor Jahrtausenden Raketen gebaut. Auch die Araber setzten sie bereits militärisch gegen Kreuzfahrer ein. Im Ersten Weltkrieg verwendete man sie u.a. gegen Luftschiffe und Ballons. Sie wurden dafür auch schon von Flugzeugen gestartet.

Trotzdem sahen die Verfasser des Versailler Vertrages in Raketen kein großes militärisches Potenzial und erwähnten deshalb nichts dazu. Großkalibrige Geschütze dagegen verbot man den Deutschen grundsätzlich - für Schiffsgeschütze wurde als Maximalkaliber 28 cm festgelegt.

Das zwang die deutschen Militärs dazu, über Alternativen nachzudenken. Und so kamen sie auf Raketen. Man startete dann eine Reihe ziviler Projekte, weil man befürchtete, daß die Siegermächte den Deutschen auch Raketen verbieten würden, wenn sie ahnten, worum es dabei ging. So baute Opel 1928 ein Raketen-Auto, und es gab sogar Projekte für eine Raketen-Post. Als dann später während des Krieges die Lage immer kritischer wurde, wurden all diese Projekte intensiviert, mit dem bekannten Ergebnis.

Wenn es den Versailler Vertrag nicht gegeben hätte, dann wäre z.B. Wernher von Braun ein kleiner Hobby-Tüftler geblieben. Er hätte mit irgendetwas anderem sein Geld verdient und vielleicht nebenbei ab und zu mal eine kleine Rakete aus seinem Garten in den Himmel geschossen. Vielleicht hätte er mit der Zeit auch das Interesse daran verloren.

So aber bekam er Geld fast ohne Ende und konnte die allgemein bekannte Forschungsarbeit leisten. Nach dem Krieg internierte man ihn in den USA, und man hatte zunächst gar nicht vor, die Raketen-Technologie weiter zu entwickeln. Dann wurde aber bekannt, daß die Sowjets genau das mit Hilfe deutscher Experten taten, also mußte man nun widerwillig auch Geld dort hinein pumpen. So kam es dann zu den bekannten Weltraum-Missionen, und Wernher von Braun hätte schon in den 1970er oder 1980er Jahren eine Rakete für ein Raumschiff zum Mars gebaut - wenn man ihm nicht die Mittel dafür verweigert hätte.

Heute haben wir nämlich andere Zeiten. Kleine Tüftler haben heute drei Möglichkeiten: Sie können ihre Forschungsergebnisse an große Konzerne verkaufen, die sie dann häufig in Panzerschränken verschwinden lassen. Sie können versuchen, Sponsoren dafür zu finden, so wie man das früher tat - aber sie haben dann üblicherweise das Problem, daß sie gegen die etablierten Großkonzerne mit ihren Lobbyisten in der Politik nicht ankommen. Oder sie können in kleinem Maßstab weiter forschen, werden so aber mangels Geld nicht weit kommen. Nicht einmal Wernher von Braun konnte mit seinem Ruf, seiner Erfahrung und seinen Kontakten noch etwas in puncto Marsflug erreichen.

Die Weiterentwicklung der Technologie sorgt zusätzlich noch dafür, daß immer größere Investitionen nötig sind, um Produktionsanlagen zu bauen oder zu kaufen. Das dafür nötige Geld hat kein kleiner Tüftler.

Made in Germany wird eben geschätzt wie nie zuvor - und das kann man auch nicht so einfach kopieren. Low Tech kann man kopieren, aber eben nicht High Tech. Dazu fehlt den Chinesen das Know How.

Genau so dachten auch viele Briten, als im 19. Jahrhundert plötzlich immer mehr deutsche Firmen ihre Produkte exportierten und damit als Konkurrenten der Briten auftraten. Deshalb zwang man ja die Deutschen dazu, "Made in Germany" auf ihre Produkte zu schreiben. Das sollte die deutschen Produkte als minderwertig brandmarken.

Als Japaner und später Koreaner Autos auf den deutschen Markt brachten, wurden sie auch zunächst belächelt - bis sie dann plötzlich teilweise deutsche Marken in den Pannenstatistiken überholten.

Die Chinesen profitieren heute von einem immensen Technologie-Transfer auch aus Deutschland. BMW und andere große Konzerne bauen in China Werke, die nach deutschen Standards produzieren können. Und was die Chinesen nicht von uns geschenkt bekommen, stehlen sie sich einfach.

Hört sich ziemlich trostlos an. Sei mal stolz auf Dein deutsches Vaterland!

Es hört sich nicht trostlos an - es ist trostlos. Worauf soll man noch stolz sein, wenn man immer mehr leere Schaufenster sieht, wenn man nicht mehr weiß, ob man in einem Jahr noch einen Job hat? Oder wenn man vielleicht schon lange gar keinen Job mehr hat und von Hartz IV dahin vegetieren muß?

Daß die deutschen Großkonzerne steigende Gewinne einfahren, nützt mir nichts. Darauf kann ich nicht stolz sein, obwohl ich das zwangsläufig mit erarbeiten muß.

Ich glaube, dass dieses Land noch eine grosse Zukunft vor sich hat.

Das kommt darauf an, was man unter "diesem Land" versteht.

Jetzt helfen wir sogar den Südafrikanern, damit die eine gut organisierte Fussball WM bekommen. Deutsches Know How ist eben überall gefragt!

Super, dann fließen die von mir gezahlten Steuergelder nun also auch nach Südafrika, von da in die Kassen deutsche Großunternehmen und von dort vermutlich weiter nach China... Was habe ich davon?

Könnte aber auch damit zu tun haben, dass die Reisenden ihre Reisepläne effizienter gestalten sprich Staus vermeiden. Dann ist es besser verteilt.

Und wieso sollten sie das nicht schon früher getan haben?

Ich habe gelesen, dass die Reisebranche 2007 einen neuen Rekord aufgestellt hat.

Mag sein. Vielleicht ist so mancher auch wegen der hohen Benzinpreise auf einen Billigflieger umgestiegen. Das wird noch so lange laufen, bis diese Billigflug-Anbieter noch mehr an der Wartung der Maschinen sparen und die dann reihenweise vom Himmel fallen. Das fängt ja schon langsam an.

Das wäre mir neu. Wenn ich heute eine chinesische Aktie kaufe und sie in einigen Monaten verkaufe...

Du mußt das im Ganzen sehen. In der Physik gibt es kein Perpetuum Mobile. Das bedeutet grob geschrieben, daß etwas nicht aus dem Nichts entstehen kann. Finanztechnisch wäre ein Perpetuum Mobile zwar vorstellbar - nur funktionieren tut es dort auf Dauer auch nicht. Das bedeutet, daß idealerweise dem Geld, das in Umlauf gebracht wird, auch irgendein Gegenwert gegenüber stehen muß. Gibt es diesen Gegenwert nicht, dann ist ein Geldschein nur ein Fetzen Papier. Was passiert, wenn man diesen Grundsatz außer acht läßt und Geld ohne Gegenwert druckt, hat man in Deutschland in den 1920er Jahren gesehen.

Wenn man nun insgesamt 20 Milliarden Euro angelegt hat, sagen wir mal - um die Rechung einfach zu machen - für durchschnittlich 10% Zinsen im Jahr, dann hat man nach Ablauf eines Jahres 2 Milliarden Euro mehr. Woher kommen diese 2 Milliarden Euro? Man hat ja dafür keinen Finger krumm gemacht, sondern hat zu Beginn des Jahres nur insgesamt 20 Milliarden Euro überwiesen.

Auf die Unternehmensgewinne hat all das keine Auswirkungen, denn Börsenkurse basieren auf Fundamentaldaten (in erster Linie Unternehmensgewinne) sowie psychologischen Einflussfaktoren, welche in die Bewertung einfliessen.

Das ist zu kurz gedacht. Die Unternehmen haben üblicherweise auch Kredite laufen. Viele Unternehmen finanzieren sogar Aufkäufe anderer Unternehmen über Kredite. Für diese Kredite werden Zinsen an Banken gezahlt, die dann wiederum einen Teil davon als Zinsen an die Anleger weiter geben.

Die Frage ist nun, wer die Zinsen für die Kredite der Unternehmen zahlt. Zunächst einmal natürlich die Unternehmen selbst. Aber wenn sie das Geld nicht wieder rein bekommen würden, dann wären sie ja schnell pleite. Sie verkalkulieren die Zinszahlungen also. Wo? In Preisen und in den Löhnen. Die Preise werden etwas höher angesetzt - und schon zahlen die Kunden die Zinsen mit. Die Löhne wiederum werden etwas niedriger kalkuliert - und schon zahlen auch die Beschäftigten die Zinsen mit. Wenn die Kunden wiederum Unternehmen sind, dann kalkulieren die die Preise inklusive Zinsen in ihre Kosten hinein, schlagen ihre eigenen Zinszahlungen noch obendrauf, legen also auch wiederum Preise und Löhne dementsprechend fest. So geht das immer weiter, bis sämtliche Zinszahlungen am Ende an denen hängen bleiben, die sie nicht mehr an andere weiter geben können. Das sind dann die Effektiv-Zins-Zahler. Die zahlen den Zins-Empfängern also letztendlich die Zinsen und haben somit immer weniger Geld für sich zur Verfügung, wenn die Zins-Empfänger immer mehr Geld bekommen.

de facto verdient die Deutsche T einen Dreck eben weil die Gewinnmargen durch den enormen Konkurrenzdruck lausig sind.

Dafür gibt es noch andere Gründe, z.B. ein zu großer Verwaltungs-Wasserkopf und neuerdings auch das Bestreben in manchen Tochterunternehmen der Telekom, Arbeitsplätze in Billiglohnländer zu verlagern. Die Konzernführung hat nämlich noch nicht begriffen, das Letzteres auch mehr kosten als nutzen kann.

Konzerne versuchen nur so rational wie nur möglich zu agieren, darauf basiert Kapitalismus à la Adam Smith. Insgesamt die bestmögliche Organisation.

Richtig, für die Konzerne.

Das Exportgeschäft wird nicht einbrechen, da verwette ich meinen Arsch.

Da bist du dir sicher? Denk lieber nochmal drüber nach! :)

Freundliche Grüße
von Garfield

Schon 7,4 Millionen Deutsche sind überschuldet!

Conny, NRW, Friday, 05.10.2007, 17:42 (vor 6651 Tagen) @ Dark Knight

Conny sagt den Untergang auf diesem Board auch voraus. Kein Wunder, bei
den Quellen...Conny sollte mal vernünftige Literatur lesen und nicht
Verschwörungstheoretikern auf den Leim gehen.

Wo siehst Du bei der These, daß ein Wirtschaftssystem mit Zinsgeld immer wieder zusammenbrechen muß eine Verschwörung? Daß ein System mit Expoentialfunktion immer mal wieder kollabieren muß kann man auch in unserer Natur sehen. Auch eine Wirtschaft kann nicht auf ewig jährlich um sagen wir mal 5 Prozent wachsen. Du kannst nicht mal ein 5 prozentiges Wachstum in den 60er Jahren des letzten Jahrhundert mit einem 2 prozentigen Wachstum heute vergleichen. Wahrscheinlich bedeutet ein heutiges 2 prozentiges Wachstum einen stärkeren Anstieg des Energieverbrauchs als ein 5 prozentiges Wachstum in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts. Auf ein Wirtschaftswachstum sind wir aber bei dem Geld zwanghaft angewiesen, da sonst die Massen sehr schnell verarmen würden, da Zins und Rendite eben beinahe unabhänge im Boom und in der Rezession zu den Reichen fließt. Fließt es nicht mehr, da unten einfach nichts mehr vorhanden ist, dürfte auch das Geld verschwinden, da es sich dann nicht mehr lohnt, es zu investieren. Es gibt dann zwei Möglichkeiten für die geldbesitzenden: 1. In Märkte gehen, in denen das Geld noch Rendite bringt, beispielsweise nach China, dann aber bleiben hier ungedeckte Scheine zurück. 2. Hortung des Geldes und warten auf bessere Zeiten, was dann einen Mangel an Geld ergibt, so daß das Geld gegenüber den Waren wertvoller macht.

Ich sage noch einmal: die
Exporte wachsen Jahr für Jahr,

Wer hat davon etwas, wenn die Waren den Euroraum verlassen bzw. wenn die in Arme Euroländer exportiert werden und man diesen armen Ländern die Euros immer wieder geben muß, damit sie auch von uns kaufen können? Das bezahlt nur der Arbeiter mit seiner Arbeit, die er kostenlos verrichten muß. Im Gegenzug steigen eben die Abgaben an den Staat, die nur der Endkonsument trägt. Alle anderen reichen sämtliche Abgaben (Steuern und zu zahlende Zinsen und Renditen) an den Käufer weiter. Am Ende dieser Kette steht nun mal der Endkonsument, also ein privater Verbraucher.

Hätten wir auf der Welt gerade mal zwei Länder und eins der beiden Länder hat ständig einen Außenhandelsüberschuß, muß das andere Land zwangsläufig ein Außenhandelsdefizit haben und steht beim anderen Land in der Schuld. Diese Schuld trägt dabei aber auch wieder der Endkonsument, da alle anderen das einfach durchreichen.

die Einkaufsstrassen sind gerammelt voll
(soll mal Conny durch die Kaufingerstrasse rennen),

Es geht ja auch nicht allen schlecht und denjenigen, die vom Zins leben können, geht es auch besser denn je. Das Haben der einen ist eben Zwangsläufig die Schuld der anderen. Das Haben und die Schuld werden aber auch schneller mehr, als die Wirtschaft wächst. Das ergibt, daß die Schuld mit ihrem Zins immer mehr werden muß. Finden sich keine Schuldner mehr, wird auch kein Zins mehr bezahlt - was man schon heute an niedrigen Zinsen merkt - und das investieren bzw. Anlegen des Geldes lohnt sich immer weniger im hießigen Markt.

die Deutschen reisen
wie die Verrückten auch bei hohen Benzinpreisen,

Es geht ja auch nicht allen schlecht und denjenigen, die vom Zins leben können, geht es auch besser denn je.

die Notenbanken greifen
bei kleineren Turbulenzen regulierend ein (wie neulich aufgrund der
Supprime Krise) die Kapitalmärkte sind bester Laune.

Und manch ein Banker dabei schon schlaflose Nächte. Die wissen eben Dinge, die zu uns nach außen gar nicht durchdringen dürfen, da es sonst zu Panikreaktionen der Menschen kommen dürfte. Warum leihen sich die Banken denn gegenseitig auch heute noch ungern Geld?

Wenn das Krisen sind,
dann blas ich mir einen. Eine vorübergehende Turbulenz wird immer mal
wieder auftreten, aber auf lange Sicht ist das nicht der Rede wert.

Und auch die Titanic war unsinkbar. Hätten die Passagiere gewußt, daß sie schon auf der Jungfernfahrt sinkt, wäre wohl keiner mitgefahren. Würden die wissenden uns heute verkünden, daß wir in eine schlimmere Krise als jener 1929 schlittern, wäre diese doch sofort da. Die Machthabenden hängen aber sehr an ihrer Macht und wollen sich die erhalten, bis sie die Krise eben nicht mehr verheimlichen können, weil sie schon da ist. Auf der Titanic muß die Musik, als sie schon auf den Eisberg geknallt ist, lauter gespielt haben als davor. Auch die Motoren liefen auf vollen Touren.

Von
einem Zusammenbruch des Systems reden einige Fanatiker schon seit
Jahrzehnten.

Dieser Zusammenbruch ist aber unausweichlich in einem Zinseszinssystem. So etwas kann nicht bis in alle ewigkeiten funktionieren. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit und den Knall werden wir noch erleben. Schmerzlich ist es dann für diejenigen, die an das ewige Wachstum glauben.

Trotzki hatte jedenfalls mit seiner permanenten Revolution nicht so unrecht. Man könnte auch sagen, daß wir einen permanenten Wirtschaftszusammenbruch bräuchten, der den Reichen jedesmal wieder abnimmt, so daß sich das Geld einfach nicht dermaßen bei einer Minderheit anhäufen kann, wie das zur Zeit der Fall ist.

Nichts ist passiert und nichts wird sich ändern. Damit soll
nicht gesagt sein, dass ich alles gut finde. Ich weiss da sehr wohl zu
differenzieren.

Ja ja, ein ewiges Wirtschaftswachstum. Wir erschließen ständig neue Märkte, in die das Geld sich ausbreiten kann. Reicht die Erde nicht, dann gehen wir auf den Mars zu den Marsmännchen und bringen denen unser Geld, damit wir sie versklaven können, da wir dann ja auch deren Bodenschätze brauchen um unsere ins unendliche anwachsende Wirtschaft überhaupt mit Rohstoffen versorgen zu können. Nur: Wer soll das alles kaufen? Es wird ja dann auch immer mehr Geld dafür gebraucht, um die Schulden zu bedienen und von daher müßten das alles die Reichen dann auch aufkaufen.

In Deutschland muß ja auch so viel exportiert werden, da wir zu wenig Schulden machen. Wir bräuchten im Grunde auch sich aufblähende Imobilienpreise und diesen anschließend dann verstärkt Renovierungen (beispielsweise Wärmedemmung), die über Hypotheken finanziert werden. Bei steigenden Imobilienpreisen wäre das ja auch kein Problem. Wir könnten das ganze auch so weit aufblähen, daß wir weg vom Exportweltmeister kommen und ein Außenhandelsdefizit wie die USA bekommen würden. Wir müßten nur uns selbst mehr gönnen und das eben auf Pump, damit wir nicht für andere arbeiten müssen, von denen wir das nie mehr zurück bekommen, was wir ihnen gaben. Aber scheinbar finden unsere Banker nicht genug neue Schuldner, die auch Kreditwürdig sind und das Geld auch ausgeben würden.

Aber es ist ein Riesenunterschied, ob ich einen Zusammenbruch des
derzeitigen Systems vorhersehe bzw. unterstelle oder fundierte
Kapitalismuskritik übe.

Der Zusammenbruch kommt, ob Du es willst oder nicht. Es ist nur noch eine Frage der Zeit und auch der Intelligenz der Lenker in der Wirtschaft und den Zentralbanken, wie lange es noch weiter geht.

Das ist eine Kritik am Kapitalismus und nichts weiter. Kapitalismus könnte man immer in die vier Jahreszeiten unterteilen.

Schon 7,4 Millionen Deutsche sind überschuldet!

Adam, Friday, 05.10.2007, 14:28 (vor 6651 Tagen) @ Conny

Schon 7,4 Millionen Deutsche sind überschuldet!

Interessant daran und für dieses Forum ist nur folgender Abschnitt:

Als Hauptgrund für ihre Überschuldung nennen die meisten Betroffenen
(29,6 %) den Verlust ihres Jobs, weitere 13,1 % eine Trennung oder
Scheidung bzw. den Tod des Partners.


Natürlich liegt die Schuld weit weg. Die meisten "Betroffenen" werden kaum bei sich suchen, wenn man es ihnen so leicht macht. Die Ursache für Überschuldung ist, daß man mehr Geld ausgibt als man einnimmt, Verbindlichkeiten anhäuft, ohne zu wissen, ob die auf Dauer finanzierbar sind. Das Finanzbebaren eines großen Teils der Bevölkerung hat sich gegenüber vor 30 Jahren massiv geändert. Man mag das aber nicht gern als Problem ansehen, weil zu viele Abzocker daran verdienen.

Wenn ich mich in einem Laden nach einer neuen Waschmaschiene umsehe, muß ich erst 3 mal hinsehen, bis ich das kleingedruckte richtige Preisschid irgendwo entdecke. Weithin sichtbar prangt nur: Monatsrate und Effektivzins. SO wird die Pumprealität in unserem Lande geschaffen und aufrecht erhalten. Da soll Überschuldung ein Wunder sein?

Einen Kredit nahm man zu anderen Zeiten für ein Haus auf oder gar nicht. Bald wird man es schon für eine Tafel Schokolade tun.

Adam

Schon 7,4 Millionen Deutsche sind überschuldet!

Conny, NRW, Friday, 05.10.2007, 18:15 (vor 6651 Tagen) @ Adam

Natürlich liegt die Schuld weit weg. Die meisten "Betroffenen" werden kaum
bei sich suchen, wenn man es ihnen so leicht macht.

Die Schuld kann man am kapitalistischen Zinseszinssystem suchen, das ja zwanghaft Menschen braucht, die sich verschulden. Ohne Schuld wäre unser ganzes Geld nicht vorhanden. Wir hätten keinen einzigen Euro in der Tasche. Unsere Euronen entstehen aus dem nichts und werden von der EZB gegen Zins an die Geschäftsbanken nur verliehen. Jetzt ist es auch so, daß dieser Zins auch fällig wird. Bezahlt werden kann der Zins aber nur, indem man sich weiteres Geld von der EZB leiht, denn bezahlt man das mit dem geliehenen Geld, verschwindet das Geld allmählich aus der Wirtschaft. Von daher sind die Geschäftsbanken gezwungen, immer mehr Geld zu verleihen. Geld, das sich ein anderer leiht, muß schon nicht mehr von Dir geliehen werden.

Die Ursache für
Überschuldung ist, daß man mehr Geld ausgibt als man einnimmt,

Ja. Es ist aber auch so, daß ich nicht so viel einnehme wie ich leiste. An meiner geleisteten Arbeit verdient eben auch derjenige mit, der in die Produktionsstätte investiert. Dieser gibt das Geld, das er durch meine Arbeit verdient hat, nun allerdings nicht wieder für die Arbeit aus, die ich verrichtet habe sondern wird das gleich wieder investieren oder auf einer Bank gegen Zins anlegen. Nun ist aber nicht genug Geld da, das alle Waren vom Markt mit dem vorhandenen Geld verkauft werden können. Daher muß sich jemand verschulden, damit die Waren auch einen Abnehmer finden.

Verbindlichkeiten anhäuft, ohne zu wissen, ob die auf Dauer finanzierbar
sind.

Und das können sie, wenn man die Allgemeinheit betrachtet, niemals. Genau wie die Guthaben exponetiell ansteigen, steigen auch zwangsläufig die Schulden exponentiell an. Die benötigten Zahlen dürfte man im Netz auch finden.

Das Finanzbebaren eines großen Teils der Bevölkerung hat sich
gegenüber vor 30 Jahren massiv geändert.

Wäre das nicht so, wäre unsere Wirtschaft schon zu DM-Zeiten zusammengebrochen.

Man mag das aber nicht gern als
Problem ansehen, weil zu viele Abzocker daran verdienen.

Nicht nur Abzocker verdienen daran: Wir alle verdienen an diesen Schulden. Denn keine Schulden bedeutet, daß das Geld verschwunden wäre. Es ist zwangsläufig so, daß jemand auf seinen Schulden bis ans Lebensende sitzen bleiben muß. Durch Zins und Zinseszins nehmen die Schulden auch noch wie von Geisterhand jährlich zu und dürften sich alle 10 Jahre mehr als verdoppeln.

Wenn ich mich in einem Laden nach einer neuen Waschmaschiene umsehe, muß
ich erst 3 mal hinsehen, bis ich das kleingedruckte richtige Preisschid
irgendwo entdecke. Weithin sichtbar prangt nur: Monatsrate und
Effektivzins.

Desto mehr neue Schuldner gefunden werden, desto höher ist auch der Zins, den man verlangen kann. Heute ist es aber schon beinahe so, daß diejenigen, die bedarf nach Waren haben, aber nicht genug Geld, kein Geld bekommen, und diejenigen, die es haben, weder einen Bedarf nach den Waren haben noch dafür einen Kreidit brauchen, falls sie doch mal einen Bedarf haben.

SO wird die Pumprealität in unserem Lande geschaffen und
aufrecht erhalten. Da soll Überschuldung ein Wunder sein?

Du darfst den Schwarzen Peter allerdings nicht dem Schuldner zuschieben sondern diesen dem Geldsystem, das wir haben.

Geld muß als Gutschein in Umlauf kommen und ein Haltbarkeitsdatum besitzen. Ist das Haltbarkeitsdatum überschritten, kann man die Haltbarkeit durch Zahlung einer Gebühr verlängern. Dadurch, daß das Geld als Gutschein in den Umlauf kommt, kann es auch nicht vom Markt verschwinden und das Horten wird durch die Gebühr, die man auch Umlaufsicherungsgebühr nennen kann, verhindert. Verleiht man solch ein Geld, kommt man um die Umlaufsicherungsgebühr herum und hat schon dadurch einen Vorteil. Dieses Geld wird seinen Zins auf eine Schwankung um Null herum verlieren.

Einen Kredit nahm man zu anderen Zeiten für ein Haus auf oder gar nicht.

Das haben in den USA die letzten Jahre auch viele Menschen gemacht und stehen nun vor dem Ruin, da ihre Häuser, die sie kauften, durch die Spekulation mit einem fehlerhaften Geld, künstlich verteuert wurden. Den Käufern sagte man, daß die Häuser für alle Zeit immer teurer werden würden und man durch ein Haus sogar reich werden könne.

Bald wird man es schon für eine Tafel Schokolade tun.

Wenn das Geld für eine Tafel Schokolade nicht mehr vorhanden ist, wird es nur per Kredit bekommen.

Schon 7,4 Millionen Deutsche sind überschuldet!

Paul, Friday, 05.10.2007, 18:22 (vor 6651 Tagen) @ Adam

Schon 7,4 Millionen Deutsche sind überschuldet!

Interessant daran und für dieses Forum ist nur folgender Abschnitt:

Als Hauptgrund für ihre Überschuldung nennen die meisten Betroffenen
(29,6 %) den Verlust ihres Jobs, weitere 13,1 % eine Trennung oder
Scheidung bzw. den Tod des Partners.

Natürlich liegt die Schuld weit weg. Die meisten "Betroffenen" werden kaum
bei sich suchen, wenn man es ihnen so leicht macht. Die Ursache für
Überschuldung ist, daß man mehr Geld ausgibt als man einnimmt,
Verbindlichkeiten anhäuft, ohne zu wissen, ob die auf Dauer finanzierbar
sind. Das Finanzbebaren eines großen Teils der Bevölkerung hat sich
gegenüber vor 30 Jahren massiv geändert. Man mag das aber nicht gern als
Problem ansehen, weil zu viele Abzocker daran verdienen.

Wenn ich mich in einem Laden nach einer neuen Waschmaschiene umsehe, muß
ich erst 3 mal hinsehen, bis ich das kleingedruckte richtige Preisschid
irgendwo entdecke. Weithin sichtbar prangt nur: Monatsrate und
Effektivzins. SO wird die Pumprealität in unserem Lande geschaffen und
aufrecht erhalten. Da soll Überschuldung ein Wunder sein?

Einen Kredit nahm man zu anderen Zeiten für ein Haus auf oder gar nicht.
Bald wird man es schon für eine Tafel Schokolade tun.

Adam

Exakt so sieht es aus. Für Konsumausgaben gilt nämlich im Prinzip - auch wenn einige das nicht wahrhaben wollen: Was man nicht bar bezahlen kann, kann man sich auch nicht leisten!

Investitionen sind eine ganz andere Sache. Die lohnen sich, wie jeder betriebswirtschaftlich denkende Mensch weiß, sobald die zu erwartende Rendite (worunter auch Einsparungen fallen) der Investition die Kosten für den Kredit übersteigt. Dies ist bei Privatpersonen allerdings fast nie der Fall. Ausnahmen wären beispielsweise die Finanzierung von Aus- oder Weiterbildung oder Wohneigentum.

Gruß,
Paul

Schon 7,4 Millionen Deutsche sind überschuldet!

Conny, NRW, Friday, 05.10.2007, 18:47 (vor 6651 Tagen) @ Paul

Ausnahmen wären beispielsweise die Finanzierung von Aus- oder
Weiterbildung oder Wohneigentum.

Aus- Weiterbildung: Lohnt sich nur dann, wenn man daran anschließend eine Beschäftigungsgarantie hat, über die man die Kosten und Zinsen auch wieder herein bekommt. Und genau das ist bei unserer wirtschaftlichen Lage kaum gegeben.

Wohneigentum: Heute würde ich kein Haus kaufen, wenn ich das nicht bar bezahlen könnte, da auch Häuser in einer Deflation (und diese kommt, wenn wir sie nicht schon haben, da die kaufkraft der Endkonsumenten zurück geht) sehr an Wert verliert.

Schon 7,4 Millionen Deutsche sind überschuldet!

Paul, Friday, 05.10.2007, 20:11 (vor 6651 Tagen) @ Conny

Ausnahmen wären beispielsweise die Finanzierung von Aus- oder
Weiterbildung oder Wohneigentum.


Aus- Weiterbildung: Lohnt sich nur dann, wenn man daran anschließend eine
Beschäftigungsgarantie hat, über die man die Kosten und Zinsen auch wieder
herein bekommt. Und genau das ist bei unserer wirtschaftlichen Lage kaum
gegeben.

Genaugenommen lohnt es sich, wenn der Erwartungswert einer dadurch möglichen Beschäftigung größer ist als die Investition in die Ausbildung. In den Erwartungswert fliessen sowohl die Entlohnung dieser Beschäftigung ein, als auch die Wahrscheinlichkeit sie zu bekommen. Garantien gibt es nun einmal im echten Leben nicht. Investitionen bergen immer Risiken. Das ist übrigens auch der Grund, warum "böse" Spekulanten soviel verdienen: Sie tragen Risiken, die andere nicht bereit sind zu tragen. Daß sie ab einer bestimmten Größe im Falle des Scheiterns in der Lage sind, eventuelle Verluste auf die Allgemeinheit abzuwälzen, ist ein eher ein politisches Problem und nicht so sehr ein systemisches Problem des Kapitalismus.

Wohneigentum: Heute würde ich kein Haus kaufen, wenn ich das nicht bar
bezahlen könnte, da auch Häuser in einer Deflation (und diese kommt, wenn
wir sie nicht schon haben, da die kaufkraft der Endkonsumenten zurück
geht) sehr an Wert verliert.

Wie befinden uns momentan eindeutig nicht in einer Deflation, und es gibt auch momentan noch keine Anzeichen dafür. Die Rohstoffpreise sind allein im letzten Monat so stark gestiegen wie seit 30 Jahren nicht. Die Aktienmärkte befinden sich nahe ihren Allzeithochs. Und im Supermarkt merke ich auch nicht, daß irgendetwas billiger wird. Wo ist da die Deflation? Richtig, in den Immobilienmärkten einiger Länder. Das war's bis jetzt aber schon. Deswegen magst du durchaus Recht damit haben, daß ein Hauskauf momentan nicht lohnenswert ist - eventuell korrigiert auch der deutsche Immobilienmarkt deutlich. Aber auch hier gilt: Es gibt keine Garantien.

Gruß,
Paul

Schon 7,4 Millionen Deutsche sind überschuldet!

Conny, NRW, Friday, 05.10.2007, 21:20 (vor 6650 Tagen) @ Paul

Genaugenommen lohnt es sich, wenn der Erwartungswert einer dadurch
möglichen Beschäftigung größer ist als die Investition in die Ausbildung.
In den Erwartungswert fliessen sowohl die Entlohnung dieser Beschäftigung
ein, als auch die Wahrscheinlichkeit sie zu bekommen. Garantien gibt es
nun einmal im echten Leben nicht.

Normal gibt es aber eine Garantie für Arbeit, da es grundsätzlich immer mehr zu tun gibt, als wirklich auch erledigt werden kann (deswegen bin ich aber immer noch für ein bedingungsloses Grundeinkommen). Das einzige, was uns hierzu fehlt ist schlicht und einfach Geld. Beispiele: Ein Internetbekannter von mir wollte mal eine neue HP, hatte aber das Geld dafür nicht. Ich machte ihm sie dann kostenlos. Ich selbst hätte gerne eine neue Kamera, habe aber das Geld dafür nicht. Unsere Straßen können oft nicht richtig in Stand gehalten werden, da kein Geld dafür da ist. Wer hier den Fehler nicht sieht ist blind.

Investitionen bergen immer Risiken.

Aber nur, wenn eine Investition auch Gewinn abwerfen muß. Auch wenn ich eine Aus-/Fortbildung aus der eigenen Tasche bezahlen kann, muß sie Gewinn bringen, da ich sonst das Geld lieber zur Bank trage und dort dafür Zinsen bekomme. Auch eine Unternehmung muß Gewinn abwerfen, da ich sonst mein Geld auf die Bank trage und dort dafür Zinsen bekomme oder alternativ das Geld in eine andere Firma investiere und dort eine Rendite bekomme. Fällt der Zins oder die Rendite weg, habe ich im Grunde eine Fehlinvestition getätigt.

Anders wäre es, wenn unser Geld eine Umlaufsicherungsgebühr als Ersatz für Inflation und Zins hätte. Dann bin ich eben froh, wenn meine Investition den Wert hält. Ich habe dadurch schon einen Vorteil gegenüber der Hortung.

Das
ist übrigens auch der Grund, warum "böse" Spekulanten soviel verdienen:
Sie tragen Risiken, die andere nicht bereit sind zu tragen.

Und genau hier sind wir im Bereich der Hölle des Kapitalismus. Die Spekulation ist unmenschlich, ja sie geht über Leichen. Die Spekulation macht es möglich, daß ganze Wirtschaftsräume unter einer Spekulationsblase implodieren können.

Daß sie ab
einer bestimmten Größe im Falle des Scheiterns in der Lage sind,
eventuelle Verluste auf die Allgemeinheit abzuwälzen, ist ein eher ein
politisches Problem und nicht so sehr ein systemisches Problem des
Kapitalismus.

Die Spekulation an und für sich ist das Problem. Die Spekulation orientiert sich eben nicht am tatsächlichen Wert sondern an einem in der Zukunft möglichen Wert und wehe, dieser kann nicht gehalten werden. Auch die amerikanischen Häuslebauer haben damit spekuliert, daß ihre Immobilien immer noch wertvoller werden und haben ihre Immobilien gleich mit Krediten finanziert. Vor Aktienkauf auf Pump wird gewarnt, nicht aber vor Immobilienkauf auf Pump.

Wie befinden uns momentan eindeutig nicht in einer Deflation, und es gibt
auch momentan noch keine Anzeichen dafür.

Wenn ich mir die Ausgaben der Privathaushalte ansehe, gehen diese zur Zeit aber zurück. Der Einzelhandel hat schon seit Jahren rückläufige Umsätze zu verbuchen.

Die Rohstoffpreise sind allein
im letzten Monat so stark gestiegen wie seit 30 Jahren nicht.

Das hat nichts mit Inflation zu tun. Das ist eher eine Teuerung wegen Knappheit oder vielleicht sogar wegen einer Spekulation in den Rohstoffmärkten. Man hält Rohstoffe zurück, da man dafür später mehr bekommt.

Die
Aktienmärkte befinden sich nahe ihren Allzeithochs.

Ja irgendwo muß das Geld der Reichen doch Gewinn machen, also spielen sie an den Börsen damit Poker. Die Kurse selbst sind jedenfalls alles andere als realistisch.

Und im Supermarkt
merke ich auch nicht, daß irgendetwas billiger wird.

Das ist auch nur die Folge einer künstlichen Verknappung, daß heute viele landwirtschaftliche Nutzflächen nicht mehr zur Produktion von Lebensmitteln verwendet werden sondern zur Produktion von Energieträgern. Man kann hier auch nur von einer Teuerung aufgrund einer Verknappung sprechen aber nicht von einer Inflation.

Warum wirfst Du nicht mal einen Blick auf die Unterhaltungselektronik, auf Büromaschinen, auf Telekommunikation und die Automobilindustrie - Gebrauchfahrzeuge sollen heute auch sehr günstig zu bekommen sein?

Wo ist da die
Deflation?

Gerade vor wenigen Tagen stand in der Presse, daß die Reallöhne auf einem Stand von vor 20 Jahren stehen. Man gab zwar an, daß es die Folge von hohen Steuern ist, daß aber in den Preisen heute viel mehr Zins steckt als noch vor 20 Jahren wurde nicht geschrieben.

Richtig, in den Immobilienmärkten einiger Länder. Das war's bis
jetzt aber schon.

Stimmt. Hierzu fallen mir die Immobilienpreise in Großbritanien und Spanie zur größten platzenden Blase in den USA ein. Zahlen darf diese platzenden Spekukationsblasen natürlich auch der Arbeiter weltweit.

Deswegen magst du durchaus Recht damit haben, daß ein
Hauskauf momentan nicht lohnenswert ist - eventuell korrigiert auch der
deutsche Immobilienmarkt deutlich. Aber auch hier gilt: Es gibt keine
Garantien.

Ich dachte hier auch noch weiter. Sollte es zu Unruhen oder sogar Krieg kommen, könnte eine Immobilie schnell auch mal dem Erdboden gleich gemacht sein. Das einzige was davon bleibt ist das Stückchen Land.

Daß ich vielleicht mit meiner Vermutung eines Krieges nicht ganz unrecht haben könnte kann ich mit den Gesetzesvorhaben unseres Innenministers Wolfgang Schäuble erklären. Diese Gesetzesvorhaben zielen nicht auf die Sicherheit vor Terroristen aus dem Ausland sondern sollen nur die Macht des Regimes sichern und vor Unruhen aus der eigenen Bevölkerung schützen. Den Einsatz der Bundeswehr im Inneren hat doch nur dann überhaupt einen Sinn. Noch dazu weiß der sicher auch Dinge, die man uns nicht erzählt.

Schon 7,4 Millionen Deutsche sind überschuldet!

Dark Knight, Friday, 05.10.2007, 23:24 (vor 6650 Tagen) @ Conny

Genaugenommen lohnt es sich, wenn der Erwartungswert einer dadurch
möglichen Beschäftigung größer ist als die Investition in die

Ausbildung.

In den Erwartungswert fliessen sowohl die Entlohnung dieser

Beschäftigung

ein, als auch die Wahrscheinlichkeit sie zu bekommen. Garantien gibt es
nun einmal im echten Leben nicht.


Normal gibt es aber eine Garantie für Arbeit, da es grundsätzlich immer
mehr zu tun gibt, als wirklich auch erledigt werden kann (deswegen bin ich
aber immer noch für ein bedingungsloses Grundeinkommen). Das einzige, was
uns hierzu fehlt ist schlicht und einfach Geld. Beispiele: Ein
Internetbekannter von mir wollte mal eine neue HP, hatte aber das Geld
dafür nicht. Ich machte ihm sie dann kostenlos. Ich selbst hätte gerne
eine neue Kamera, habe aber das Geld dafür nicht. Unsere Straßen können
oft nicht richtig in Stand gehalten werden, da kein Geld dafür da ist. Wer
hier den Fehler nicht sieht ist blind.

Investitionen bergen immer Risiken.


Aber nur, wenn eine Investition auch Gewinn abwerfen muß. Auch wenn ich
eine Aus-/Fortbildung aus der eigenen Tasche bezahlen kann, muß sie Gewinn
bringen, da ich sonst das Geld lieber zur Bank trage und dort dafür Zinsen
bekomme. Auch eine Unternehmung muß Gewinn abwerfen, da ich sonst mein
Geld auf die Bank trage und dort dafür Zinsen bekomme oder alternativ das
Geld in eine andere Firma investiere und dort eine Rendite bekomme. Fällt
der Zins oder die Rendite weg, habe ich im Grunde eine Fehlinvestition
getätigt.

Risiko und Rendite sind zwei Seiten derselben Medaille. Du kannst das Geld aufs Sparbuch legen, die Zinsen sind sicher, die Rendite ist allerdings mickrig. Legst du es in Aktien an, ist die Rendite unsicher, allerdings im günstigen Fall mit enormen Zugewinnen. Ob eine Fehlinvestition getätitigt wurde, stellt sich erst a posteriori heraus. Ist doch überall so.

Anders wäre es, wenn unser Geld eine Umlaufsicherungsgebühr als Ersatz für
Inflation und Zins hätte. Dann bin ich eben froh, wenn meine Investition
den Wert hält. Ich habe dadurch schon einen Vorteil gegenüber der
Hortung.

Das
ist übrigens auch der Grund, warum "böse" Spekulanten soviel verdienen:
Sie tragen Risiken, die andere nicht bereit sind zu tragen.


Und genau hier sind wir im Bereich der Hölle des Kapitalismus. Die
Spekulation ist unmenschlich, ja sie geht über Leichen. Die Spekulation
macht es möglich, daß ganze Wirtschaftsräume unter einer Spekulationsblase
implodieren können.

Daß sie ab
einer bestimmten Größe im Falle des Scheiterns in der Lage sind,
eventuelle Verluste auf die Allgemeinheit abzuwälzen, ist ein eher ein
politisches Problem und nicht so sehr ein systemisches Problem des
Kapitalismus.


Die Spekulation an und für sich ist das Problem. Die Spekulation
orientiert sich eben nicht am tatsächlichen Wert sondern an einem in der
Zukunft möglichen Wert und wehe, dieser kann nicht gehalten werden. Auch
die amerikanischen Häuslebauer haben damit spekuliert, daß ihre Immobilien
immer noch wertvoller werden und haben ihre Immobilien gleich mit Krediten
finanziert. Vor Aktienkauf auf Pump wird gewarnt, nicht aber vor
Immobilienkauf auf Pump.

Wie befinden uns momentan eindeutig nicht in einer Deflation, und es

gibt

auch momentan noch keine Anzeichen dafür.


Wenn ich mir die Ausgaben der Privathaushalte ansehe, gehen diese zur Zeit
aber zurück. Der Einzelhandel hat schon seit Jahren rückläufige Umsätze zu
verbuchen.

Die Rohstoffpreise sind allein
im letzten Monat so stark gestiegen wie seit 30 Jahren nicht.


Das hat nichts mit Inflation zu tun. Das ist eher eine Teuerung wegen
Knappheit oder vielleicht sogar wegen einer Spekulation in den
Rohstoffmärkten. Man hält Rohstoffe zurück, da man dafür später mehr
bekommt.

Die
Aktienmärkte befinden sich nahe ihren Allzeithochs.


Ja irgendwo muß das Geld der Reichen doch Gewinn machen, also spielen sie
an den Börsen damit Poker. Die Kurse selbst sind jedenfalls alles andere
als realistisch.

Wieso sollten die Kurse nicht realistisch sein? Sie kommen doch durch die Bewertung sehr vieler Marktteilnehmer erst zustande? The market is always right!

Und im Supermarkt
merke ich auch nicht, daß irgendetwas billiger wird.


Das ist auch nur die Folge einer künstlichen Verknappung, daß heute viele
landwirtschaftliche Nutzflächen nicht mehr zur Produktion von
Lebensmitteln verwendet werden sondern zur Produktion von Energieträgern.
Man kann hier auch nur von einer Teuerung aufgrund einer Verknappung
sprechen aber nicht von einer Inflation.

Warum wirfst Du nicht mal einen Blick auf die Unterhaltungselektronik, auf
Büromaschinen, auf Telekommunikation und die Automobilindustrie -
Gebrauchfahrzeuge sollen heute auch sehr günstig zu bekommen sein?

Diese Branchen sind von hartem Wettbewerb gekennzeichnet. Das kann man nicht auf die gesamte Wirtschaft übertragen.

Wo ist da die
Deflation?


Gerade vor wenigen Tagen stand in der Presse, daß die Reallöhne auf einem
Stand von vor 20 Jahren stehen. Man gab zwar an, daß es die Folge von
hohen Steuern ist, daß aber in den Preisen heute viel mehr Zins steckt als
noch vor 20 Jahren wurde nicht geschrieben.

Jaja, Zins uns Zinseszins.

Richtig, in den Immobilienmärkten einiger Länder. Das war's bis
jetzt aber schon.


Stimmt. Hierzu fallen mir die Immobilienpreise in Großbritanien und Spanie
zur größten platzenden Blase in den USA ein. Zahlen darf diese platzenden
Spekukationsblasen natürlich auch der Arbeiter weltweit.

Inwiefern?

Deswegen magst du durchaus Recht damit haben, daß ein
Hauskauf momentan nicht lohnenswert ist - eventuell korrigiert auch der
deutsche Immobilienmarkt deutlich. Aber auch hier gilt: Es gibt keine
Garantien.


Ich dachte hier auch noch weiter. Sollte es zu Unruhen oder sogar Krieg
kommen, könnte eine Immobilie schnell auch mal dem Erdboden gleich gemacht
sein. Das einzige was davon bleibt ist das Stückchen Land.

und morgen kommt der Weihnachtsmann!

Daß ich vielleicht mit meiner Vermutung eines Krieges nicht ganz unrecht
haben könnte kann ich mit den Gesetzesvorhaben unseres Innenministers
Wolfgang Schäuble erklären. Diese Gesetzesvorhaben zielen nicht auf die
Sicherheit vor Terroristen aus dem Ausland sondern sollen nur die Macht
des Regimes sichern und vor Unruhen aus der eigenen Bevölkerung schützen.
Den Einsatz der Bundeswehr im Inneren hat doch nur dann überhaupt einen
Sinn. Noch dazu weiß der sicher auch Dinge, die man uns nicht erzählt.

Jetzt drehst Du vollends ab. Willst Du etwa einen Krieg auch noch vorhersehen? In D?

Dark Knight

Schon 7,4 Millionen Deutsche sind überschuldet!

Conny, NRW, Saturday, 06.10.2007, 00:10 (vor 6650 Tagen) @ Dark Knight

Ja irgendwo muß das Geld der Reichen doch Gewinn machen, also spielen

sie

an den Börsen damit Poker. Die Kurse selbst sind jedenfalls alles

andere

als realistisch.


Wieso sollten die Kurse nicht realistisch sein? Sie kommen doch durch die
Bewertung sehr vieler Marktteilnehmer erst zustande? The market is always
right!

Das hängt ja gerade mit der Geldschwämme zusammen, die die niedrigen Zinsen, mit den eigentlich die Wirschaft angekurbelt werden soll zusammen. Nur leider kommt es in der Wirtschaft nicht dort an, wo mit dem Geld Arbeitsplätze entstehen könnten sondern das Geld geht gleich den Weg in die Spekulation. Es ist eben ein verzerrter Markt. Das was an der Börse stattfindet und was dort für Aktien bezahlt wird hat nichts mit den realen Marktgegebenheiten zu tun. Ich arbeitete auch schon in einer Firma, die an die Börse ging. Dabei gab es eine Marktkapitalisierung von damals 4 oder 8 Millionen Euro (ich kann es nicht mehr genau sagen, da man an der Börse schon mit Euro rechnete, real aber noch die DM hatte). Als die Firma dann durch eine fremde Übernahme (die wollten an das Geld) geschlossen wurde war noch eins da, das überhaupt Geld in die Kasse brachte. Das war ein Stück Software, das dann für 40.000 Euro verkauft wurde. Mehr hatte die Firma zu keiner Zeit. Das Know How vielleicht, das dann allerdings auch nichts mehr Wert war. Richtig war die Bewertung damals sicher auch nicht und das sind die Kurse heute ganz sicher auch nicht.

Die Börse ist eine Spielhölle, die auf Gerüchte reagiert. Von einem gesunden Handel kann man dabei wirklich nicht sprechen. Irgendwo muß das ganze Geld ja aber hin und der Markt gibt es ja nicht mehr her. Von daher ist es in Spekulationsblasen wohl am Besten aufgehoben.

Das ist auch nur die Folge einer künstlichen Verknappung, daß heute

viele

landwirtschaftliche Nutzflächen nicht mehr zur Produktion von
Lebensmitteln verwendet werden sondern zur Produktion von

Energieträgern.

Man kann hier auch nur von einer Teuerung aufgrund einer Verknappung
sprechen aber nicht von einer Inflation.

Warum wirfst Du nicht mal einen Blick auf die Unterhaltungselektronik,

auf

Büromaschinen, auf Telekommunikation und die Automobilindustrie -
Gebrauchfahrzeuge sollen heute auch sehr günstig zu bekommen sein?


Diese Branchen sind von hartem Wettbewerb gekennzeichnet. Das kann man
nicht auf die gesamte Wirtschaft übertragen.

Ja eben. Und mehr gibt dieser harte Wettbewerb einfach nicht her, weil die Menschen einfach das Geld nicht mehr haben und die Marktteilnehmer das Zeug doch noch irgendwie loswerden wollen. Nochmal: Die Kaufkraft der Endkonsumenten sinkt schon einige Jahre. Geht die Kaufkraft zurück, kann man eben die Dinge nicht mehr so teuer verkaufen. Muß der einzelne dann noch dazu immer mehr für die Dinge des täglichen Lebens ausgeben, bleibt dafür noch weniger übrig.

Den Euro kann man eben nur einmal ausgeben.

Stimmt. Hierzu fallen mir die Immobilienpreise in Großbritanien und

Spanie

zur größten platzenden Blase in den USA ein. Zahlen darf diese

platzenden

Spekukationsblasen natürlich auch der Arbeiter weltweit.


Inwiefern?

Direkt über höhere Gebühren und Sollzinsen auf den Banken, da diese den Verlust durch die platzenden Hypothekenredite irgendwie wieder ausgleichen müssen. Diese Kredite finden sich natürlich in allen Banken, die ja ihre Dollars nicht einfach herumliegen lassen können sondern auch wieder lukrativ und gewinnbringend anlegen müssen. Da Deutschland ja ein Exportweltmeister ist und immer mehr Dollars nach Deutschland kommen als durch Importe wieder hinaus kommen, wird es Deutschland auch besonders getroffen haben.

Indirekt: Über höhere Preise, da Unternehmer auch für ihre Kredite ebenfalls mehr bezahlen müssen. Mit Sicherheit hängen deutsche Banken dann auch in Spanien und Großbritanien in diesen Hypothekenkrediten ebenfalls mit drin.

Ich dachte hier auch noch weiter. Sollte es zu Unruhen oder sogar Krieg
kommen, könnte eine Immobilie schnell auch mal dem Erdboden gleich

gemacht

sein. Das einzige was davon bleibt ist das Stückchen Land.


und morgen kommt der Weihnachtsmann!

Das hat man Anfang 1929 sicher auch gesagt. Damals war es noch nicht mal so lange her, daß der 1. Weltkrieg vorbei war. Es ist aber nur menschlich, daß man so eine Gefahr nicht mal in Erwägung zieht. Gerade das macht aber eine Kriegsgefahr erst möglich.

Daß ich vielleicht mit meiner Vermutung eines Krieges nicht ganz

unrecht

haben könnte kann ich mit den Gesetzesvorhaben unseres Innenministers
Wolfgang Schäuble erklären. Diese Gesetzesvorhaben zielen nicht auf die
Sicherheit vor Terroristen aus dem Ausland sondern sollen nur die Macht
des Regimes sichern und vor Unruhen aus der eigenen Bevölkerung

schützen.

Den Einsatz der Bundeswehr im Inneren hat doch nur dann überhaupt einen
Sinn. Noch dazu weiß der sicher auch Dinge, die man uns nicht erzählt.


Jetzt drehst Du vollends ab. Willst Du etwa einen Krieg auch noch
vorhersehen? In D?

Nein, nicht vorhersehen. Kannst Du mir dann einen anderen Grund für diese von Herrn Schäuble gewünschten Gesetze nennen, wenn es nicht eine Gefahr von innen her zukünftig geben könnte, wesswegen auch immer?

Jeder Siebte lebte (und jeder Neunte lebt) von Hartz IV

Numes, Friday, 05.10.2007, 21:08 (vor 6651 Tagen) @ Conny

Das Ausmaß der Armut in Deutschland ist noch lange nicht voll erfasst! Und ein weltfremder Spinner ist, wer bei der Benennung der Fakten von "Verschwörungstheorie" faselt. Die konservative "Welt" und das nicht weniger konservative IAB gehören wohl kaum zum hier vorherrschenden linken Feinbild, und dennoch wird von dort vermeldet:

"Jeder siebte Deutsche unter 65 Jahren hat schon Hartz-IV-Leistungen bezogen. Das zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg. Demnach erhielten in den vergangenen beiden Jahren insgesamt 10,3 Millionen Menschen in 6,2 Millionen sogenannten Bedarfsgemeinschaften mindestens einen Monat lang die staatliche Unterstützung."

Zu lesen: hier

Übrigens: Fast 60% der durch diesen grandiosen "Aufschwung" geschaffenn "Arbeitsplätze" wurden im Zeitarbeitssektor geschaffen. Wie viele Menschen dort auf Zusatzleistungen nach HartzIV angewiesen sind, wird uns natürlich verschwiegen. Ebenso verschwiegen wird uns die reale, d.h. unbereinigte Arbeitslosenstatistik, denn 1-Euro-Jobber und Leute in Trainingsmaßnahmen und Umschulungen, sowie Kranke, werden in den veröffentlichten Zahlen ebenfalls nicht berücksichtigt. Nach Schätzungen von Sozialverbänden dürfte die Arbeitslosigkeit tatsächlich immer noch rund 5 Mio. Menschen betreffen - Tendenz wieder steigend. Wir werden den Kollaps noch erleben ...

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