Stellenausschreibungen müssen geschlechtsneutral gestaltet werden und sich an Frauen und an Männer wenden.
Das habe ich jedenfalls bisher geglaubt. Aber wenn eine von der Stadt München finanzierte Stelle ausgeschrieben wird, darf sogar gefordert werden, dass es eine eine lesbische Mitarbeiterin sein muss.

Kofra sucht ?Kofra sucht zum 1. September 2007 oder später eine lesbische Mitarbeiterin mit einer Ausbildung als Soziologin, Politologin, Sozialpädagogin o.ä. für eine Vollzeitstelle, bezahlt nach TVöD 9 ( angelehnt an BAT IV b) im Team mit einer Kollegin in gleicher Position und in Kooperation mit einer Kollegin in Teilzeitarbeit für Organisation und Finanzen.

Quelle: http://www.kofra-de.lokal/

Kopfschüttelnd

Benno

Kofra sucht ?[/b]Kofra sucht eine
lesbische Mitarbeiterin mit einer Ausbildung als Soziologin,
Politologin, Sozialpädagogin o.ä.

Naja, da sollte wohl kein Mangel bestehen.
Die meisten Nullnummern kommen ja aus den Studiengaengen.
Bewerbungen satt auf den Job, schaetze ich.
Verspricht leichte, anspruchslose Arbeit fuer kleines Geld.

Cheers!

Hi Benno!

Da KOFRA e. V. ein autonomes Selbsthilfeprojekt von Frauen ist, ähnlich wie das
Müttergenesungswerke, liegt in der Ablehnung rein rechtlich keine unzulässige Diskriminierung vor.

siehe hier:
http://www.jurat.de/out-neu.php?such=Anzeige#6901

oder

Achtung:
Ausnahmsweise ist eine unterschiedliche Behandlung wegen des Geschlechts zulässig, wenn ein bestimmtes Geschlecht unverzichtbare Voraussetzung für die vorgesehene Tätigkeit ist (z.B. Mannequin, Gefängniswärterin).

http://www.internetratgeber-recht.de/Arbeitsrecht/frameset.htm?http://www.internetratgeber-recht.de/Arbeitsrecht/Frau...

Gruß
Moni

--
http://www.weltweite-tierschutz.org/

Achtung:
Ausnahmsweise ist eine unterschiedliche Behandlung wegen des Geschlechts
zulässig, wenn ein bestimmtes Geschlecht unverzichtbare Voraussetzung für
die vorgesehene Tätigkeit ist (z.B. Mannequin, Gefängniswärterin).

"Mannequin"...huh und ich dachte, dieser französische Begriff sei schon längst vom englischen "Model" verdrängt worden...

Aber was ist eine "unverzichtbare Voraussetzung"? Diese Worthülse läßt sich geradezu beliebig interpretieren. Und komischerweise war diese Interpretation in den letzten 30 Jahren irgendwie immer leicht tendenziös (Frauen können alles, Männer kriegen den Rest den Frau nicht will)

Eine neutrale Rechtssprechung würde das AGG auch hier anwendbar finden, denn auch "autonome Frauenprojekte" stehen letztlich nicht ausserhalb des Grundgesetzes, schon gar nicht wenn sie mit Steuergeldern durchgepäppelt werden (soviel zu "autonom", *lol*)

Übrigens zu den Beispielen:

Mannequin: Figur ist entscheidend
Gefängniswärterin: In den USA gibts Gefängniswärterinnen auch in Männergefängnissen, geht also auch andersrum

Fällt mir noch was ein...Ja, Tampontesterin. Da ist ein bestimmtes weibliches Geschlechtsteil definitiv unverzichtbare Voraussetzung. Alles andere würde das Testergebnis deutlich beeinflußen *fg*

Gefängniswärterin: In den USA gibts Gefängniswärterinnen auch in
Männergefängnissen, geht also auch andersrum

nicht nur dort. Interessant auch dies:
Brasilien:
Jugendliche systematisch gefoltert

Folter und Misshandlung sind in Brasiliens Hafteinrichtungen allgegenwärtig. Sie werden bei Einvernahmen, aber auch zur Erpressung und Einschüchterung eingesetzt. In den überfüllten Jugend-Gefängnissen kommt Folter systematisch als Kontrollinstrument zur Anwendung.

Folter wird von vielen PolizistInnen in Brasilien nach wie vor als ein wirksames und legitimes Werkzeug der Aufklärung von Straftaten betrachtet. Sie wird jedoch nicht nur angewandt, um Geständnisse zu erlangen. Unterbesetzung, schlechte Ausbildung und die oft gefährlichen Bedingungen, unter denen GefängniswärterInnen arbeiten, führen dazu, dass Folter und Brutalität als Mittel zur Gefangenenkontrolle eingesetzt werden.

Fällt mir noch was ein...Ja, Tampontesterin. Da ist ein bestimmtes
weibliches Geschlechtsteil definitiv unverzichtbare Voraussetzung. Alles
andere würde das Testergebnis deutlich beeinflußen *fg*

*grins*

--
http://www.weltweite-tierschutz.org/

Stellenausschreibungen müssen geschlechtsneutral gestaltet werden und sich
an Frauen und an Männer wenden.
Das habe ich jedenfalls bisher geglaubt. Aber wenn eine von der Stadt
München finanzierte Stelle ausgeschrieben wird, darf sogar gefordert
werden, dass es eine eine lesbische Mitarbeiterin sein muss.

Ganz so ist es nicht. Es gibt schon Ausnahmefälle, in denen man Einschränkungen vornehmen kann, wenn du z.B. aus teamparitätischen Gründen einen Mann oder eine Frau suchst oder auch bei Tendenzbetrieben, wenn du z.B. Mitglied in einem Verein sein oder werden mußt, um die Stelle zu kriegen oder auch ein bestimmtes Geschlecht oder eine bestimmte Ideologie haben mußt, um dort arbeiten zu können.
Allerdings kann ich aus der Ausschreibung nicht heraus lesen, warum man unbedingt lesbisch sein sollte - außer, die Chefin erhofft sich auch eine Partnerin.

--
Odin statt Jesus!
www.maskushop.de - Erster Webshop der politischen Männerbewegung

Gefängniswärterin: In den USA gibts Gefängniswärterinnen auch in
Männergefängnissen ...

Die gibt es auch in Deutschland. Lange nicht im Knast gewesen, watt? *grins*
Aber welcher Mann bewirbt sich schon als Wärterin? Mal von einem gewissen Rufus abgesehen...

Gruß

Narrowitsch

--
Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.

Allerdings kann ich aus der Ausschreibung nicht heraus lesen, warum man
unbedingt lesbisch sein sollte - außer, die Chefin erhofft sich auch eine
Partnerin.

Wieso die Chefin? Ist in solchen Einrichtungen nicht Teamfähigkeit oberstes gebot?

Gruß

Narrowitsch

--
Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.

Allerdings kann ich aus der Ausschreibung nicht heraus lesen, warum man
unbedingt lesbisch sein sollte - außer, die Chefin erhofft sich auch eine
Partnerin.

Da in der Stellenausschreibung konkret steht:

"...eine lesbische Mitarbeiterin..."

kann ich nichts anderes lesen.
Und der Grund dafür? Wahrscheinlich eignen sich Kampflesben am ehesten zur hauptberuflichen Kampffeministin. Alle anderen Frauen könnten ja irgendwann merken, dass Männer doch für irgendwas gut sind.

Benno

Allerdings kann ich aus der Ausschreibung nicht heraus lesen, warum man
unbedingt lesbisch sein sollte - außer, die Chefin erhofft sich auch

eine

Partnerin.

Wieso die Chefin? Ist in solchen Einrichtungen nicht Teamfähigkeit
oberstes gebot?

Gute Frage! Im Ernst: es gibt eine Hierarchie. Solche Einrichtungen sind also nichts anderes als Steigbügelhalter des Patriarchats!

Wieso die Chefin? Ist in solchen Einrichtungen nicht Teamfähigkeit
oberstes gebot?

In einer feministischen Einrichtung?

Aber im Ernst: So ganz zwingend ist das AGG nicht. Es gibt einen Haufen Ausnahmen - und das ist eigentlich auch gut so. Ich möchte auch nicht für eine spezielle Jungenarbeit eine Frau einstellen müssen - und umgekehrt kann ich ja auch keine Mädchenarbeit machen.

--
Odin statt Jesus!
www.maskushop.de - Erster Webshop der politischen Männerbewegung

Gerade mal das Kofra-Zeug angeclickt - das wort "lesbisch" ist aus der Ausschreibung verschwunden.

Scheinen wohl Druck gekriegt zu haben

Gruß Ralf

--
*** Ich bin doch nicht genderblödgestreamt! ***