Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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OT: Eine Welt ohne Arbeit

Conny, NRW, Friday, 24.08.2007, 01:53 (vor 6693 Tagen)

Bratwurst auf der Rutsche

In Nürnberg hat eine Art Geisterrestaurant eröffnet: Bestellung und Lieferung laufen darin vollautomatisch ab.

Hier mehr dazu:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,500995,00.html

Ich frage michh ja, wo in einer Welt, in der immer mehr automatisiert produziert wird, in der eigentlich jeder von der Rendite seiner Investitionen leben müßte und in der die Rendite immer mehr werden sollte, denn sonst lohnt sich keine Investition, das Geld herkommen soll? Eigentlich müßte man in so einem Szenario die Armen töten, die kein Geld für Investitionen haben, aber selbst wenn die alle weg wären: Woher käme das Geld, wenn alle nur noch Rendite wollen?

Dummes Volk!

Vorurteile = Faulpelze des Denkens!

Freundliche Grüße
Conny

OT: Eine Welt ohne Arbeit

reaasadsadas, Friday, 24.08.2007, 02:44 (vor 6693 Tagen) @ Conny

Ich frage michh ja, wo in einer Welt, in der immer mehr automatisiert
produziert wird, in der eigentlich jeder von der Rendite seiner
Investitionen leben müßte und in der die Rendite immer mehr werden sollte,
denn sonst lohnt sich keine Investition, das Geld herkommen soll?
Eigentlich müßte man in so einem Szenario die Armen töten, die kein Geld
für Investitionen haben, aber selbst wenn die alle weg wären: Woher käme
das Geld, wenn alle nur noch Rendite wollen?

Und Du behauptest also immer noch, kein Linker zu sein? ;-)))

OT: Eine Welt ohne Arbeit

Conny, NRW, Friday, 24.08.2007, 02:50 (vor 6693 Tagen) @ reaasadsadas

Ich frage michh ja, wo in einer Welt, in der immer mehr automatisiert
produziert wird, in der eigentlich jeder von der Rendite seiner
Investitionen leben müßte und in der die Rendite immer mehr werden

sollte,

denn sonst lohnt sich keine Investition, das Geld herkommen soll?
Eigentlich müßte man in so einem Szenario die Armen töten, die kein

Geld

für Investitionen haben, aber selbst wenn die alle weg wären: Woher

käme

das Geld, wenn alle nur noch Rendite wollen?


Und Du behauptest also immer noch, kein Linker zu sein? ;-)))

Was hat das mit Links oder Rechts zu tun?

Für die Rechten bin ich links und für die Linken bin ich rechts, also bin ich in der Mitte und dort gehöre ich auch hin.

Frage: Wohin gehört dabei die Anarchie? Rechts oder Links?

Freundliche Grüße
Conny, der nicht weiß, was sein Beitrag mit Rechts oder Links zu tun hat, da das einfach eine in den Raum geworfene Frage war, die er jedem selbst sich beantworten lassen wollte.

Und selbst ...

Conny, NRW, Friday, 24.08.2007, 02:54 (vor 6693 Tagen) @ Conny

... wenn ich eine Lösung angeboten hätte, wüßtest DU mit sicherheit nicht, wo ich stehe, da, falls ich dich richtig erkannt habe, Dich bestenfalls als Dummkopf ansehe!

Und selbst ...

Dummkopf, Friday, 24.08.2007, 21:06 (vor 6692 Tagen) @ Conny

... wenn ich eine Lösung angeboten hätte, wüßtest DU mit sicherheit nicht,
wo ich stehe, da, falls ich dich richtig erkannt habe, Dich bestenfalls
als Dummkopf ansehe!

Dummkopf schreibt hier nicht!

OT: Eine Welt ohne Arbeit

Zeitgenosse, Friday, 24.08.2007, 11:56 (vor 6693 Tagen) @ Conny

Moin Conny,

wenn sich der Einsatz des Produktionsfaktors Arbeit in einer Produktionsrichtung nicht mehr wirtschaftlich ist, dann müssen die freiwerdenden Kapazitäten sinnvollerweise in einer anderen Produktionsrichtung eingesetzt werden, wo Arbeit knapp ist und sich rechnet. Am Ende produzieren beide Produktionsrichtungen mehr (die erste aufgrund des technischen Fortschritts, die zweite aufgrund besserer Versorgung mit Produktionsfaktoren) und das Volkseinkommen steigt.

Wenn Dein statisches, keynesianisches Denken langfristig richtig wäre, müßten heute noch Kohleheizer auf den ICEs mitfahren.

Gruß

Zeitgenosse

OT: Eine Welt ohne Arbeit

Conny, NRW, Friday, 24.08.2007, 12:34 (vor 6693 Tagen) @ Zeitgenosse

Hallo Zeitgenosse!

wenn sich der Einsatz des Produktionsfaktors Arbeit in einer
Produktionsrichtung nicht mehr wirtschaftlich ist, dann müssen die
freiwerdenden Kapazitäten sinnvollerweise in einer anderen
Produktionsrichtung eingesetzt werden, wo Arbeit knapp ist und sich
rechnet. Am Ende produzieren beide Produktionsrichtungen mehr (die erste
aufgrund des technischen Fortschritts, die zweite aufgrund besserer
Versorgung mit Produktionsfaktoren) und das Volkseinkommen steigt.

Wenn Dein statisches, keynesianisches Denken langfristig richtig wäre,
müßten heute noch Kohleheizer auf den ICEs mitfahren.

Immer mehr für alle dürfte auf einem endlichen System wie der Erde nicht lange gut gehen. Noch dazu solltest Du auch die Zinseszinsformel kennen, die eine Exponetialfunktion ist. Das heißt, es muß auch immer schneller mehr für alle da sein, was uns zwangsläufig an die Wand fahren läßt, weil das nicht geht.

Freundliche Grüße
Conny

Der Kapitalismus verläuft zyklisch

Peter @, Friday, 24.08.2007, 12:36 (vor 6693 Tagen) @ Conny

Bratwurst auf der Rutsche

In Nürnberg hat eine Art Geisterrestaurant eröffnet: Bestellung und
Lieferung laufen darin vollautomatisch ab.

Witzige Idee, wird sich aber nicht durchsetzen. Unpersönliche Atmosphäre, Vandalismus, Mißbrauch (Kasten Bier mitbringen und gemütlich mit Kumpels dort abhängen ohne was zu bestellen) sind limitierende Faktoren.


Dummes Volk!

Hartes Urteil. Ich bezweifel aber, dass "Dumm" oder "Klug" zulässige Attribute für soziale Verbände sind. Diese haben eben eine eigene Dynamik, abhängig von der Größe, der Dichte und den Rahmenbedingungen.

Was Du beschreibst ist im Kern das Wesen des Kapitalismus: Keine lineare kontinuierliche Entwicklung sondern exponentielles Wachstum bis zur Sättigungsgrenze, Stagnation und Crash. Das mit dem Crash war schon immer relativ unangenehm und wird im "kollektiven Bewußtsein" gerne verdrängt.

Gruß,
Peter

Der Kapitalismus verläuft zyklisch

Garfield, Friday, 24.08.2007, 17:22 (vor 6692 Tagen) @ Peter

Hallo Peter!

Witzige Idee, wird sich aber nicht durchsetzen. Unpersönliche Atmosphäre, Vandalismus, Mißbrauch (Kasten Bier mitbringen und gemütlich mit Kumpels dort abhängen ohne was zu bestellen) sind limitierende Faktoren.

Vorerst wird sich sowas nicht durchsetzen, auch noch aus einem anderen Grund: Üblicherweise bezahlt man in solchen Einrichtungen ohne Personal nicht oder kaum weniger als anderswo. Das liegt daran, daß man für personallose Verkaufseinrichtungen mehr Technik braucht, also mehr investieren muß. Die Investitionen will man möglichst schnell wieder rein holen, also nimmt man in etwas dieselben Preise, die auch mit Personal angesetzt werden. Der einzige Vorteil für den Kunden besteht dann darin, daß in personallosen Geschäften theoretisch Einkauf rund um die Uhr möglich ist. Praktisch ist aber auch das begrenzt, da man nachts stärker mit Einbrüchen oder einfach mit Vandalismus rechnen muß.

Hier in der Gegend gibt es auch einige wenige Tankstellen, wo es kein Personal gibt und wo man mit Karte zahlt. Die Preise liegen da oft höher als an billigen freien Tankstellen mit Personal. Da tankt auch kaum jemand. Sowas lohnt sich nur, wenn man das nebenbei in kleinem Maßstab laufen hat und die Tankstelle auch zum Betanken der eigenen Fahrzeuge nutzt.

Die großen Handelsketten trauen sich da vorläufig noch nicht recht ran. Aber das wird auch noch kommen. Man wird zunächst z.B. in Supermärkten einzelne automatische Kassen einführen, die von den Kassierern der normalen Kassen mit überwacht werden. Die normalen Kassen werden dann nach und nach immer weniger werden, und bald wird man einen Wachmann hinter die Kassen setzen, der darauf achtet, daß da alles ordnungsgemäß abläuft und der natürlich zusammen mit den Kunden und verbliebenen Kassierern zusätzlich von Kameras überwacht wird. Man wird sich schließlich sagen, daß so ein Wachmann und vielleicht noch ein zweiter Wachmann an den Monitoren der Kameras billiger ist als mehrere Kassierer, und dann wird man schließlich alle noch mit Menschen besetzten Kassen durch automatische Kassen ablösen.

Es könnte aber auch ganz anders kommen:

Es wird schon lange daraufhin gearbeitet, Läden und selbst Supermärkte komplett überflüssig zu machen. Bestellen kann man heute schon über das Internet, und es gibt immer weniger Menschen, die noch keinen Internetanschluß haben. Auch am Transportproblem wird schon emsig gearbeitet: Irgendwo im Ruhrgebiet hat man schon vor Jahren ein unterirdisches vollautomatisches Transportsystem getestet. Das ist bisher mehr als Transportmöglichkeit zwischen Unternehmen vorgesehen, aber man könnte auch Privathaushalte an so ein System anschließen. Da fahren Container durch Röhren. Diese Röhren und Container kann man in verschiedenen Größen bauen - also auch durchaus im Paket-Format zur Belieferung von Privathaushalten. So wäre es möglich, im Internet zu bestellen, die Bestellung durch Computer anzunehmen und zu bearbeiten, die Ware vollautomatisch aus einem Lager zu holen und sie dann ebenso vollautomatisch an den Empfänger zu versenden, bevor oder nachdem der Geldbetrag dafür vollautomatisch vom Konto des Empfängers abgebucht wurde. Die Technologien dafür sind vorhanden und werden zum großen Teil bereits praktisch genutzt. Und es wären keine menschlichen Arbeitskräfte mehr nötig. Allenfalls Wachpersonal bräuchte man noch, aber das wird auch heute schon miserabel bezahlt.

So wird in Zukunft noch weniger Personal benötigt werden als heute, fürchte ich.

Freundliche Grüße
von Garfield

Der Kapitalismus verläuft zyklisch

Conny, NRW, Friday, 24.08.2007, 23:06 (vor 6692 Tagen) @ Peter

Bratwurst auf der Rutsche

In Nürnberg hat eine Art Geisterrestaurant eröffnet: Bestellung und
Lieferung laufen darin vollautomatisch ab.


Witzige Idee, wird sich aber nicht durchsetzen. Unpersönliche Atmosphäre,
Vandalismus, Mißbrauch (Kasten Bier mitbringen und gemütlich mit Kumpels
dort abhängen ohne was zu bestellen) sind limitierende Faktoren.

Ich wollte das nur symbolisch sehen. In vielen anderen bereichen, Garfield hat schon welche angesprochen, geht das eben sehr einfach und gewinnt dabei gelegentlich an Service (siehe Packstationen der Post).


Dummes Volk!


Hartes Urteil. Ich bezweifel aber, dass "Dumm" oder "Klug" zulässige
Attribute für soziale Verbände sind. Diese haben eben eine eigene Dynamik,
abhängig von der Größe, der Dichte und den Rahmenbedingungen.

Fast immer, wenn ich mit Menschen über Wirtschaft und Soziales diskutiere kommt der gute alte Marx und von dem kommen sie auch nicht ab. Gerade wieder heute Nachmittag ein paar. Erst ein einzelner, der von sich aus schon mal sagt, daß er Kommunist sei und dann noch so ein Stand einer sozialen Vereinigung, die für Arme ein kostenloses Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel durchsetzen wollen. Auch dort war Marx als einziger Rettungsbringer bekannt. Daß es aber noch andere Ideen gibt, wissen die nicht mal. Und er Feminismus sei ja nicht im Kommunismus integriert, meinte dort einer.

Und die, die überhaupt keine Antennen haben, meinen natürlich, daß alles gut ist, wie es ist und man daran nichts ändern muß.

Was Du beschreibst ist im Kern das Wesen des Kapitalismus: Keine lineare
kontinuierliche Entwicklung sondern exponentielles Wachstum bis zur
Sättigungsgrenze, Stagnation und Crash. Das mit dem Crash war schon immer
relativ unangenehm und wird im "kollektiven Bewußtsein" gerne verdrängt.

Du hast hier noch eins vergessen: Nach dem Crash kommt erstmal die Devlation (viel des Buchgeldes verschwindet durch Bankenpleiten und übrig bleibt das Bargeld), aus der man versucht über das Hochrüsten der Armee herauszukommen. Dann Krieg und nach dem Krieg eine Inflation zur Entschuldung der Kriegskosten, Währungsreform und dann beginnt erst Dein begonnener Zyklus.

Freundliche Grüße
Conny

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