Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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EU-Pläne

Maesi, Tuesday, 24.07.2007, 02:09 (vor 6724 Tagen) @ rp

Hallo zusammen

EU-Pläne
Brüssel will Männer an den Wickeltisch zwingen
Die EU hat festgestellt, dass Frauen weniger verdienen als Männer, im
Haushalt mehr tun und vom Arbeitgeber oft diskriminiert werden. Der
zuständige Kommissar will handeln - und überlegt einen Zwang zur Babypause
für Väter.
Von A. Hagelüken, S. Haas und C. Kappes

http://www.sueddeutsche.de/,tt2m3/wirtschaft/artikel/283/124105/

Stadtmensch hat hierzu einen lesenswerten Beitrag in Arnes Blog verfasst.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Zwang zu einer Babypause tatsaechlich eine gesellschaftliche Umwaelzung ausloesen wird. Vaeter werden die Babypause halt nehmen, ob sie sie zum Kinderwickeln nutzen, steht auf einem voellig anderen Blatt; in Schweden z.B. nehmen zwar viele Vaeter die Babypause wahr, bezeichnenderweise jedoch meist im Sommer, was zur nicht ganz unbegruendeten Mutmassung fuehrt, dass sie einfach als zusaetzlicher Urlaub genutzt wird und nicht etwa um die Kleinkinder zu versorgen. Bislang hat sich die schwedische Obrigkeit allerdings noch nicht entschlossen, die Babyversorgungstaetigkeiten der fraglichen Vaeter zu kontrollieren; aber vielleicht tut sie das ja irgendwann noch - oder vielleicht auch eher nicht, denn solange die schwedischen Gleichsteller es nicht besser wissen, koennen sie das ja als 'Beweis' fuer den Erfolg der schwedischen Gleichstellungspolitik propagandistisch auschlachten, mit der sie kinderfeindliche 'alte Vaeter' schwuppdiwupp zu kinderfreundlichen 'neuen Vaetern' umerziehen.

Mich deucht jedenfalls, der zustaendige EU-Kommissar hat jeglichen Realitaetssinn verloren. Aergerlich ist natuerlich, dass die Babypause wohl wieder einmal mit Zwangsabgaben (Steuern) finanziert werden soll. Ich finde hingegen, solche Massnahmen sollten ausschliesslich von jenen finanziert werden, die sie auch wirklich wollen; dann wuerde so manche unnoetige staatliche Dienstleistung (und damit auch Einmischung) mangels ausreichender Finanzierung eingestellt. Solange man jedoch Menschen zwingen kann, fuer etwas zu zahlen, das sie im Grunde genommen gar nicht wollen, bringt man leider jeden Schwachsinn durch, wenn man an den entscheidenden Stellen (Parlamenten, EU-Kommissariat) ueber eine ausreichende Lobby verfuegt.

Kleiner Vorschlag zu einer grossen Steuerreform: Bei der Steuererklaerung sollten staatliche Dienstleistungen gesondert aufgefuehrt sein und jeder Steuerpflichtige haette die Wahl jene Dienstleistungen, die er mit seinen Steuergeldern zu finanzieren wuenscht und in der Folge auch unentgeltlich in Anspruch nehmen kann, anzukreuzen oder es eben bleiben zu lassen. Mit jeder angekreuzten staatlichen Zusatzdienstleistung erhoeht sich der Steuersatz fuer den Steuerpflichtigen entsprechend. Mit solchen Auswahlmoeglichkeiten haette man dann endlich eine wirklich aussagekraeftige Grundlage, welche staatlichen Dienstleistungen vom Buerger wirklich erwuenscht sind und welche nicht. Es waere sogar in der Tat ein sehr maechtiges Instrument direkter Demokratie; vorausgesetzt natuerlich, der Staat (insbesondere die EU) wuerde bezueglich seiner Ausgaben endlich einmal Transparenz schaffen (Bilanzwahrheit und -klarheit) - eine Aufgabe, die er z.B. von jedem Wirtschaftsunternehmen mit immer rigideren Gesetzen einfordert, vor der er sich aber selbst seit jeher drueckt. Desweiteren waeren Quersubventionierungen verboten, der Staat muesste somit jede Zusatzdienstleistung genau kalkulieren und den jeweiligen Steuersatz periodisch anhand von Nachkalkulationen ueberpruefen und gegebenenfalls anpassen. Die Staatsfetischisten, die jeden Unsinn gleich als staatliche Dienstleistung installieren moechten, haetten dabei allerdings einen sehr schweren Stand, sie koennten nicht mehr auf die Steuerknete der anderen zurueckgreifen sondern muessten ihre teuren Sonderwuensche ausschliesslich ueber die selbstbezahlten Steuern finanzieren. So mancher dieser Doedel wuerde es sich dann zweimal ueberlegen, ob er seine Sonderwuensche noch weiterhin aufrechterhaelt oder doch lieber aufgibt.

Frage an alle Leser: Wer waere beispielsweise bereit, Gleichstellungsbeauftragte oder Gender Mainstreaming zu finanzieren und die entsprechenden Felder in seiner Steuererklaerung anzukreuzen? Meine Entscheidung hierzu stuende jedenfalls fest.

Gruss

Maesi


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